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Die Grafen von Hohenberg waren ein schwabisches Adelsgeschlecht Hohenberger Wappen in der Zurcher Wappenrolle ca 1340Reitersiegel des Grafen Burkhard II von HohenbergIn der Mitte des 12 Jahrhunderts spaltete sich die Linie Zollern Hohenberg vom Gesamthaus Hohenzollern ab 1 Die Hohenberger entwickelten sich zum eigenstandigen Geschlecht und nahmen eine von den Hohenzollern getrennte Entwicklung Im 13 Jahrhundert zahlten sie zu den bedeutendsten Familien im sudwestdeutschen Raum doch schon 1381 verkaufte Graf Rudolf III verschuldet und ohne mannlichen Erben den Grossteil des Besitzes an die Habsburger gut hundert Jahre spater starb die letzte Seitenlinie aus Wiederbelebt wurde der Name fur den erzherzoglichen Spross und Nachfahren der Gertrud von Hohenberg den Markgrafen Karl von Burgau Landgraf von Nellenburg und Graf von Hohenberg 1560 1618 auch Karl von Osterreich genannt bzw mit dem Freiherrentitel fur dessen uneheliche Kinder 2 Zum zweiten Mal wiederbelebt wurde der Name im Jahr 1900 als die morganatische Gemahlin des osterreich ungarischen Thronfolgers zu dessen Vorfahren die Grafen von Hohenberg zahlen anlasslich der Hochzeit erst den Titel einer Furstin von Hohenberg spater einer Herzogin von Hohenberg erhielt Beide wurden sie die Stammeltern des neuen Geschlechts der osterreichischen Herzoge und Fursten von Hohenberg Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Stammliste 3 Wappen 4 Einzelnachweise 5 Literatur und Quellen 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Grabplatte fur Graf Burkhard III Graf Albrecht II von Hohenberg und seine Gattin Magaretha von Furstenberg im Chor der Kirche von Kloster KirchbergErstmalige Erwahnung finden die Grafen von Hohenberg im Jahre 1170 in einer Urkunde von Friedrich Barbarossa in der Burkhard III von Zollern Hohenberg als Zeuge genannt wird Man geht daher davon aus dass sich die Hohenberger um die Mitte des 12 Jahrhunderts von den Grafen von Zollern abgespalten haben obgleich die Moglichkeit eines eigenstandigen Geschlechts nicht ganz auszuschliessen ist Burkhard II um 1154 begrundete die Linie Hohenberg Er war Sohn von Friedrich I von Zollern genannt Maute Sein Bruder Friedrich II wurde Eigner der Grafschaft Zollern dem Stammland der Hohenzollern Die zwei Linien trennten sich wenig spater endgultig Friedrich III von Zollern setzte die Linie Zollern fort die bis heute weitergefuhrt wurde Der Stammsitz der Familie lag auf dem Oberhohenberg Burg Oberhohenberg am Albtrauf zwischen Spaichingen und Schomberg Das Gebiet um den Oberhohenberg Teil der alemannisch frankischen Scherragrafschaft bildete den Ausgangspunkt fur die weitere territoriale Entwicklung Durch Erwerbungen von den Grafen im Sulchgau und durch Erbe der Grafen von Haigerloch verlagerte sich im Verlauf des 12 Jahrhunderts die Interessenlage nach Norden Erfolgreiche Heiratspolitik brachte zusatzliche Erweiterungen des Territoriums zu einem grossen Teil auf Kosten der Pfalzgrafschaft Tubingen Burkhard III Enkel von Burkhard I heiratete Mechthild von Tubingen und konnte so das Gebiet um Nagold erwerben sein Sohn Burkhard IV gewann durch Heirat mit Luitgard von Tubingen die Stadt Horb am Neckar und deren Umland hinzu In der auf Burkhard III folgenden Generation erreichten die Hohenberger den Hohepunkt an politischer Bedeutung und territorialer Ausdehnung Gleichzeitig wurde 1260 mit der Teilung des Hauses in eine Rottenburger Haupt und eine Nagold Wildberger Linie aber auch der Grundstein fur den spateren Niedergang gelegt Alteste Tochter von Burkhard III war Gertrud von Hohenberg um 1225 16 Februar 1281 Um 1245 heiratete sie den Grafen Rudolf von Habsburg der 1273 zum deutschen Konig gewahlt wurde Als Konigin nahm Gertrud den Namen Anna an nbsp Graf Albert II von Hohenberg im Codex Manesse nbsp Blick auf den OberhohenbergBurkhards III altester Sohn Albert auch Albrecht II war Parteiganger seines Schwagers und profitierte vom politischen Aufstieg der Habsburger Als enger Berater von Konig Rudolf wurde er von diesem beauftragt als Landvogt in der neugeschaffenen Landvogtei Niederschwaben verloren gegangenes Reichsgut zuruckzugewinnen Das Vorhaben Rudolfs das Herzogtum Schwaben wiederzubeleben und fur die Habsburger zu vereinnahmen scheiterte jedoch In eigener Sache grundete Albert um das Jahr 1280 in der Nahe einer bestehenden Burg die Stadt Rotenburg das heutige Rottenburg am Neckar als neuen Verwaltungsmittelpunkt der Grafschaft eine Folge der bestandigen Gebietserweiterungen der Hohenberger in Richtung Neckartal Uber sein politisches Wirken hinaus hatte sich Albert aber auch als Minnesanger einen gewissen Namen gemacht Immerhin findet sich in der Manessischen Liederhandschrift auf Blatt 42r eine Miniatur die ihn unter dem Titel Graf Albrecht von Haigerloch als Ritter in einem Gefecht zeigt Die Ruckseite des Blattes enthalt eine zweistrophige Kanzone die einzige die von ihm uberliefert ist Albert fiel 1298 in der Schlacht auf den Kreuzwiesen bei Leinstetten Alberts jungerer Bruder Burkhard IV begrundete 1260 die Nagold Wildberger Linie der Hohenberger die um 1300 unter seinen Sohnen Otto I vor 14 Juli 1307 Maria von Magenhaim und Burkhard V nochmals in eine Nagolder und eine Wildberger Linie aufgeteilt wurde Die Wildberger Linie wurde 1355 nochmals in einen Altensteiger und einen Bulacher Teil geteilt Durch die wiederholten Erbteilungen Abfindungen von Erbtochtern und den Aufwand fur eine den ambitionierten Grafen angemessene Hofhaltung gerieten die Hohenberger im 14 Jahrhundert zusehends in eine wirtschaftliche Notlage Die Grafschaft war verschuldet Stadte und Dorfer mussten immer wieder verpfandet oder sogar verkauft werden Otto II von Nagold verkaufte 1363 seinen Teil an Graf Eberhard den Greiner von Wurttemberg Burkhart VII verkaufte Wildberg Bulach ebenfalls 1363 und zwar zur Halfte an Pfalzgraf Ruprecht der 1377 auch die andere Halfte erwarb Der Rottenburger Rudolf III konnte zwar 1374 noch die Herrschaft Oberndorf erwerben doch schon am 26 Oktober 1381 verausserte er seinen gesamten Besitz fur 66 000 Goldgulden an Herzog Leopold III von Osterreich Froben Christoph von Zimmern schrieb dazu Mitte des 16 Jahrhunderts in seiner Chronik Vor vierthalbhundert jaren sein die graven von Hochenberg am mechtigisten an landt und leuten gewesen und von dem jar 1200 an zu rechnen do hat ir verthon und ubelhausen angefangen und hat sie der gross stat den die gefiert nit verderbt sonder die grossen stiftungen und gotzgaben die sie unaufhorlichen gethon an die gestiften clostern spitl bronnen und in ander weg dann wie man sprucht wer vil hingibt dem pleibt dester weniger das ist den fromen grafen die ohn zweifel in jener welt iren lon darumb empfahen auch begegnet dann von diesem grossen hingeben und stiftungen kammen sie nach und nach zue armuet das sie auch letztlich landt und leut muesten angreifen und der grossen schuldten halb butzen und still dem haus Osterreich zu kaufen geben nbsp Ratssitzung des wurttembergischen Grafen Eberhard der Milde um 1400 unter Nr 39 der Graf von HohenbergLaut Kaufvertrag umfasste die Grafschaft zum Zeitpunkt des Verkaufs Die Burg Hohenberg mit zugehorigem Stadtchen Burg und Stadt von Rottenburg und von Haigerloch obere und untere Stadt die Stadte Schomberg Nusplingen Fridingen Oberndorf Horb Binsdorf das Stadtchen Au Obernau bei Rottenburg sowie die Burgen Kallenberg Werenwag Deilingen Neckarburg Waseneck bei Oberndorf Wehrstein Isenburg bei Horb Urnburg bei Horb und Rottenburg die um 1280 erbaute Hofburg und die ausserhalb der Stadt gelegene Weilerburg Die im Vertrag ebenfalls aufgefuhrten Stadte Ebingen Dornstetten und Waldenbuch sowie der Turm zu Altensteig waren bei Vertragsabschluss an Wurttemberg verpfandet und wurden auch spater nicht ausgelost Rudolf III starb 1389 als letzter mannlicher Angehoriger der Rottenburger Hauptlinie Seine Tochter Margaretha war in erster Ehe mit Markgraf Bernhard I von Baden verheiratet diese Ehe blieb jedoch kinderlos obwohl er in zweiter Ehe zahlreiche Kinder hatte sie heiratete danach den Grafen Hermann von Sulz mit dem sie Kinder hatte Grafen von SulzDie Wildberger und Nagolder Verwandtschaft verkaufte nach und nach ihren Besitz an die Grafen von Wurttemberg Letzter regierender Graf war Sigmund 1486 mit ihm starb als letzte die Wildberger Seitenlinie aus Stammliste Bearbeiten Hauptartikel Stammliste des Hauses HohenbergWappen BearbeitenAls Stammwappen fuhrten die Hohenberger einen von Silber und Rot geteilten Schild Historische Wappenbilder nbsp Wappen der Hohenberg in der Zurcher Wappenrolle ca 1340 nbsp Hohenberger Wappen im Scheiblerschen Wappenbuch von 1450 nbsp Ingeram Codex 1459 nbsp Wernigeroder Wappenbuch nbsp Wappenbuch Rosch csg 1084 224 nbsp Ehewappen eines Herren von Zimmern und einer Grafin von Hohenberg Miniatur auf Papier aus der Handschrift B der Zimmerischen Chronik nbsp Ruxner Turnierbuch Abschrift 17 Jh nbsp Ruxner Turnierbuch Abschrift 17 Jh nbsp Wappentafel von Albert II von Hohenberg im Furstengang FreisingWappen mit Bezug zum Geschlecht Hohenberg nbsp Wappen der Herzoge und Fursten von HohenbergWappen des Landkreises Rottweil sowie mehrerer Orte mit Bezug zum Geschlecht Hohenberg nbsp Landkreis Rottweil nbsp Binsdorf nbsp Ebingen nbsp Haigerloch Stetten nbsp Renquishausen nbsp Rottenburg am Neckar nbsp Dettingen nbsp Fridingen an der Donau nbsp SpaichingenAhnliche Wappen ohne belegbaren Bezug zum Wappen derer von Hohenberg nbsp Haigerloch nbsp Hart nbsp Bittelbronn nbsp Schomberg nbsp Erlaheim nbsp Heiligenzimmern nbsp Hofendorf nbsp Weiler nbsp Unterdigisheim nbsp Heinstetten nbsp Nusplingen nbsp Inzigkofen nbsp Krauchenwies nbsp Bittelschiess nbsp Winterlingen nbsp Tabingen nbsp FischingenEinzelnachweise Bearbeiten Hans Janichen Hohenberg Grafen von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 477 f Digitalisat Stammliste Haus HabsburgLiteratur und Quellen Bearbeiten nbsp Siegel des Rudolf von HohenbergL Schmid Albert II In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 12 Duncker amp Humblot Leipzig 1880 S 659 669 Hans Janichen Hohenberg Grafen von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 477 f Digitalisat Bernhard Ruth u Andreas Zekorn Hrsg i A d Landkreises Rottweil u d Zollernalbkreises Graf Albrecht II und die Grafschaft Hohenberg bibliotheca academica Verlag Tubingen 2001 ISBN 3 928471 44 9 Eugen Stemmler Die Grafschaft Hohenberg In Friedrich Metz Hrsg Vorderosterreich Eine geschichtliche Landeskunde 4 uberarbeitete und erweiterte Auflage Rombach Freiburg i Br 2000 S 349 360 ISBN 3 7930 9237 2 Karlheinz Geppert Die Erwerbung der Grafschaft Hohenberg durch die Habsburger 1381 In Volker Himmelein Franz Quarthal Hrsg Vorderosterreich Nur die Schwanzfeder des Kaiseradlers Die Habsburger im deutschen Sudwesten Suddeutsche Verlagsgesellschaft Ulm 1999 S 120 127 ISBN 3 88294 277 0 Katalog der Landesausstellung Bernhard Theil Bearb Rottenburg und die osterreichische Grafschaft Hohenberg 1381 bis 1981 Stuttgart 1981 Katalog zur Ausstellung d Hauptstaatsarchivs Stuttgart u d Grossen Kreisstadt Rottenburg am Neckar Karl Joseph Hagen Die Entwicklung des Territoriums der Grafen von Hohenberg 1170 1482 Darstellungen aus der wurttembergischen Geschichte 15 Stuttgart 1914 nicht eingesehen Ludwig Schmid Geschichte der Grafen von Zollern Hohenberg und ihrer Grafschaft nach meist ungedruckten Quellen Ein Beitrag zur schwabischen und deutschen Reichs Geschichte Scheitlin Stuttgart 1862 Digitalisat in der Google Buchsuche Ludwig Schmid Monumenta Hohenbergica Urkundenbuch zur Geschichte der Grafen von Zollern Hohenberg und ihrer Grafschaft Scheitlin Stuttgart 1862 Digitalisat in der Google Buchsuche Karl August Barack Hrsg Zimmerische Chronik 2 Auflage Bd 2 Mohr Freiburg 1881 S 282 Volltext in Wikisource Fritz Scheerer Die Herrschaft Oberhohenberg In Heimatkundliche Blatter fur den Kreis Balingen 14 Jahrgang Nr 3 v 31 Marz 1967 S 637 f und S 643 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hohenberg Adelsfamilie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Die Grafen von HohenbergNormdaten Person GND 118930478 lobid OGND AKS VIAF 45101156 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hohenberg schwabisches Adelsgeschlecht amp oldid 232097336