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Hohenberg ist der Name einer osterreichischen Familie die bis 1919 die Herzogs bzw Furstenwurde in Osterreich Ungarn besass Die Hohenberg sind Nachkommen der 1900 geschlossenen morganatischen Ehe des 1914 beim Attentat von Sarajevo ermordeten Thronfolgerpaars Franz Ferdinand von Osterreich Este und Sophie Chotek von Chotkowa Sie stammen in mannlicher Linie aus dem Kaiserhaus Habsburg Lothringen und in weiblicher Linie aus dem alten bohmischen Adelsgeschlecht Chotek von Chotkow und Wognin Wappen der Herzoge und Fursten von HohenbergErzherzog Franz Ferdinand mit seiner Gattin Sophie Ihre Kinder erhielten den furstlichen Titel von Hohenberg Schloss Artstetten NiederosterreichInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Wappen 3 Standeserhebungen 4 Adelsrechtliches 5 Genealogie Auszug 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErzherzog Franz Ferdinand von Osterreich Este 1863 1914 heiratete am 1 Juli 1900 in Reichstadt Bohmen die Grafin Sophie Chotek von Chotkowa 1868 1914 Die Nachkommen aus dieser Ehe waren wegen des Kaiserlich osterreichischen Familienstatuts dem Hausgesetz der Dynastie Habsburg Lothringen nicht standesgemass und damit nicht fur die osterreichisch ungarische Thronfolge erbberechtigt Die strengen erbrechtlichen Vorschriften galten anfangs nur fur Osterreich In Bohmen und Ungarn hingegen hatten Herzogin Sophie von Hohenberg Konigin und ihre Kinder Thronerben werden konnen Im Hinblick auf die Einheit der Monarchie Osterreich Ungarn erfolgte aber ein vertraglicher Verzicht auf diese Anspruche 1 Am 8 August 1900 wurde Sophie Chotek samt ihren zukunftigen ehelichen Nachkommen durch Kaiser Franz Joseph mit dem Namen Hohenberg und der Anrede Furstliche Gnaden in den osterreichischen Furstenstand erhoben und erhielt als Frau des Thronfolgers ein personliches Wappen Der Name Hohenberg wurde gewahlt nach dem im 15 Jahrhundert ausgestorbenen schwabischen Adelsgeschlecht der Grafen von Hohenberg Aus der 1900 geschlossenen Ehe gingen folgende Kinder hervor Sophie 1901 1990 Maximilian 1902 1962 und Ernst 1904 1954 Ein viertes Kind wurde im Herbst 1908 tot geboren Am 8 Juni 1905 verlieh Kaiser Franz Joseph der Furstin von Hohenberg und ihren ehelichen Nachkommen das Pradikat Durchlaucht Am 4 Oktober 1909 erfolgte die Erhebung der Furstin von Hohenberg zur Herzogin von Hohenberg mit der Anrede Hoheit wobei sich dies nur auf Sophie personlich und nicht ihre Nachkommen erstreckte Nach dem Attentat von Sarajevo ging der Besitz des ermordeten Thronfolgerpaars auf seine Kinder uber Als altester Nachkomme erbte der damals erst zwolfjahrige Furst Maximilian unter anderem das Schloss Artstetten in Niederosterreich 2 wo das Thronfolgerpaar auch beigesetzt wurde Die drei Kinder erbten ausserdem das Schloss Konopiste sudlich von Prag das Schloss Chlumetz in Sudbohmen nahe der Grenze zu Osterreich und das Schloss Greifenberg in Radmer in der Steiermark 1 Nach dem Tod des Kaisers Franz Joseph 1916 wurden aus seinem Nachlass 20 000 ha Hektar Waldbesitz in Radmer Steiermark die eigentlich als testamentarisches Erbteil fur Franz Ferdinand vorgesehen waren an dessen Waisenkinder Max Sophie und Ernst ubertragen Wahrend der Regierungszeit Kaiser Karls I erhielten die Kinder des Thronfolgerpaars am 31 August 1917 ein erbliches Wappen und die in der Primogenitur erbliche Herzogswurde mit der Anrede Hoheit die ubrigen Nachkommen den Titel Furst bzw Furstin mit der Anrede Durchlaucht Aufgrund des Adelsaufhebungsgesetzes tragen die Angehorigen des Geschlechtes in der Republik Osterreich seit 1919 ausschliesslich den Familiennamen Hohenberg Ebenfalls 1919 wurden die Sohne des Thronfolgerpaars Maximilian und Ernst damals 17 bzw 15 Jahre alt in Konopiste und Chlumetz zu Gunsten der Tschechoslowakischen Republik in einer eigenen Lex Hohenberg entschadigungslos enteignet und als osterreichische Staatsburger nach Osterreich ausgewiesen Diese Enteignung war spater Anlass eines jahrelangen rechtlichen Streits zwischen der Familie Hohenberg und der Republik Tschechien der von Sophie Hohenberg vor die Europaischen Instanzen getragen wurde Nach dem Anschluss Osterreichs 1938 wurden Maximilian und Ernst Hohenberg ins Konzentrationslager Dachau deportiert weil sie sich fur die Selbststandigkeit Osterreichs und gegen den Anschluss an das Deutsche Reich ausgesprochen hatten Schloss Artstetten wurde enteignet und die Forstwirtschaft in Radmer ging ebenfalls in den Besitz des Deutschen Reiches uber Dies war eine der grossten Enteignungen in Osterreich 3 Die Inhaftierung der Bruder Hohenberg erregte im westlichen Ausland starke Aufmerksamkeit 4 Maximilian wurde 1940 entlassen wahrend Ernst in das Konzentrationslager Buchenwald verlegt wurde und erst 1943 heimkehren konnte Der enteignete Familienbesitz gelangte nach der Zeit des Nationalsozialismus an die Republik Osterreich die Ruckgabe an Maximilian Hohenberg erfolgte erst 1949 Dieser vererbte Artstetten mit Schloss Forst und Landwirtschaft 1962 an seinen altesten Sohn Franz Ferdinand Hohenberg Nach seinem Tod 1977 uberschrieb dessen Witwe Elisabeth den Besitz an ihre alteste Tochter Anita die den franzosischen Grafen Romee de La Poeze d Harambure heiratete Diese brachten den Besitz in die Ende 2003 gegrundete Anita Hohenberg Stiftung ein 2 Der Forstbesitz in Radmer wurde unter den Erben aufgeteilt nbsp Schloss Konopiste 1919 enteignet nbsp Schloss Chlumetz 1919 enteignet nbsp Schloss Greifenberg in Radmer Steiermark nbsp Schloss Artstetten Eingangsportal zur Hohenberg FamiliengruftDie Grablege der Familie Hohenberg befindet sich in Schloss Artstetten 1909 erteilte Erzherzog Franz Ferdinand den Auftrag zur Errichtung der Familiengruft fur zwolf Sarge unter dem Vorplatz der Schloss und Pfarrkirche St Jakobus der Altere 1955 56 wurde die Gruft nach dem Tod von Ernst Hohenberg unter dem Kirchturm und der Schloss Sudterrasse erweitert Heute sind neben den beiden Sohnen und ihren Frauen auch drei Enkel Erzherzog Franz Ferdinands hier beigesetzt 2 Fur die Nachkommen der Anna Hohenberg und des Grafen Romee de La Poeze d Harambure wurde die alte Gruft der Schlossherren reaktiviert Wappen Bearbeiten nbsp Personliches Wappen der Herzogin Sophie von Hohenberg 1909Das 1917 verliehene Wappen der Herzoge und Fursten von Hohenberg ist von Silber und Rot dreimal geteilt Zwei Helme mit rot silbernen Decken rechts ein naturfarbener Pfauenstoss Helmzier von Osterreich links zwei von Silber und Rot geteilte Buffelhorner mit verwechselten Beschlagen und Schnuren Helmzier der erloschenen schwabischen Grafen von Hohenberg Herzogskrone und mantel 5 Der Wappenschild bezieht sich wie die beiden Helmzieren gleichermassen auf Osterreich wie auf das erloschene Geschlecht der Grafen von Hohenberg einerseits ist es eine Minderung des osterreichischen Balkenschildes unter silbernem Schildhaupt gleichzeitig aber auch eine Minderung des Hohenberger Stammwappens eine Doppelung von dessen Teilung von Silber und Rot Herzogin Sophie von Hohenberg hatte als Gemahlin des kunftigen Kaisers ein personliches Wappen Geviert die Felder 1 und 2 des Hauptschildes belegt mit dem Schild des Hauswappens Habsburg Lothringen zweimal gespalten vorn in Gold ein blaugekronter blaubewehrter und blaugezungter roter Lowe Habsburg mittig auf rotem Grund ein silberner Balken Osterreich hinten in Gold ein roter Schragbalken der Richtung des Balkens nach belegt mit drei silbernen gestummelten Adlern Lothringen die Felder 3 und 4 des Hauptschildes belegt mit dem Schild des Stammwappens Chotek geteilt oben von Silber und Rot gespalten unten in Rot ein unterhalbes Wagenrad das an die Teilungslinie anstosst in Feld 1 und 4 des Hauptschildes in Gold ein gekronter schwarzer Doppeladler aus dem reichsgraflichen Wappen Chotek in Feld 2 und 3 des Hauptschildes in Blau einwarts gekehrt ein goldener Bar aus dem reichsgraflichen Wappen Chotek Herzogskrone und mantel 6 nbsp Wappen der Reichsgrafen Chotek von Chotkow und WogninDas 1745 anlasslich der Erhebung der Chotek von Chotkow in den Reichsgrafenstand verliehene Wappen war Geviert mit Herzschild dieser geteilt oben von Silber und Rot gespalten unten in Rot ein unterhalbes Wagenrad das an die Teilungslinie anstosst Stammwappen Chotek 6 im Hauptschild in Feld 1 und 4 in Gold ein schwarzer Doppeladler jeder Kopf bekront kaiserliches Gnadenzeichen anlasslich der Erhebung in den Reichsgrafenstand in Feld 2 und 3 in Blau einwarts gekehrt ein goldener Bar erloschenes Geschlecht der Charwat von Barnstein 6 Eingeschobene Grafenkrone Drei gekronte Turnierhelme rechts ein schwarzer auf jedem Kopf gekronter Doppeladler kaiserliches Gnadenzeichen mittig drei Straussenfedern silbern rot silbern links ein wachsender goldener Bar Helmdecken schwarz golden rot silbern blau golden Schildhalter zwei goldene Baren Standeserhebungen BearbeitenOsterreichischer Furstenstand unbeschrankt fur alle ehelichen Nachkommen beiderlei Geschlechts mit dem Namen Hohenberg und dem Pradikat Furstliche Gnaden fur Sophie Chotek von Chotkowa Diplom vom 8 August 1900 Osterreichische Verleihung des Pradikats Durchlaucht unbeschrankt fur alle ehelichen Nachkommen beiderlei Geschlechts verliehen Wien 8 Juni 1905 fur Ihre Furstliche Gnaden Furstin Sophie von Hohenberg geb Grafin Chotek von Chotkowa Osterreichische Herzogswurde als Herzogin von Hohenberg mit dem Pradikat Hoheit personlich verliehen Wien 4 Oktober 1909 Ministerialbestatigung Wien 17 Dezember 1909 fur Ihre Durchlaucht Furstin Sophie von Hohenberg geb Grafin Chotek von Chotkowa Osterreichische Herzogswurde als Herzog von Hohenberg mit dem Pradikat Hoheit nach dem Rechte der mannlichen Erstgeburt verliehen Reichenau 31 August 1917 Diplom vom 5 Oktober 1917Adelsrechtliches BearbeitenDas herzoglich furstliche Geschlecht Hohenberg stellt genealogisch eine agnatische Nachkommenlinie des Hauses Habsburg Lothringen dar stammt jedoch aus der morganatischen Ehe des kaiserlich und koniglich osterreich ungarischen Thronfolgers Franz Ferdinand von Osterreich Este mit Grafin Sophie Chotek von Chotkow und gilt daher als ein eigenstandiges Adelsgeschlecht das auch gemass dem Hofprotokoll nie zu den offiziellen Mitgliedern des kaiserlich koniglichen Hauses Habsburg Lothringen zahlte daher in Osterreich auch nicht thronfolgeberechtigt war und den regierenden und ehemals regierenden europaischen Dynastien als unebenburtig galt Die strengen erbrechtlichen Vorschriften galten anfangs nur fur Osterreich In Bohmen und Ungarn hingegen hatten Herzogin Sophie von Hohenberg Konigin und ihre Kinder Thronerben werden konnen Im Hinblick auf die Einheit der Monarchie Osterreich Ungarn erfolgte aber ein vertraglicher Verzicht auf diese Anspruche Die drei Kinder des Erzherzog Thronfolgers Franz Ferdinand von Osterreich Este waren aber 1914 nach der Ermordung ihrer Eltern in Sarajevo Erben von dessen Privatbesitz 1 Mit dem Namen Hohenberg wurde ein Name gewahlt der eine genealogische Verbindung zum Hause Habsburg Lothringen nahelegt bzw offenkundig macht da er zuruckgeht auf die Stammmutter aller spateren Habsburger auf Gertrud von Hohenberg 1281 die aus dem Geschlecht der spater erloschenen Grafen von Hohenberg einer Seitenlinie der Hohenzollern stammte und die Gemahlin des romisch deutschen Konigs Rudolf I von Habsburg war Genealogie Auszug BearbeitenErzherzog Franz Ferdinand von Osterreich Este 1863 1914 Reichstadt 1900 Sophie Grafin Chotek von Chotkowa 1868 1914 Sophie Hohenberg 1901 1990 1920 Friedrich Graf Nostitz Rieneck 1893 1973 Maximilian Hohenberg 1902 1962 Elisabeth Grafin Waldburg Wolfegg 1904 1993 auf Artstetten Franz Ferdinand Hohenberg 1927 1977 1956 Elisabeth von Bourbon Parma Prinzessin von Luxemburg und Nassau 1922 2011 auf Artstetten Anita Hohenberg 1958 Romee Comte de La Poeze d Harambure 1949 auf Artstetten Sophie Felicitas Hohenberg 1960 Jean Louis Baron de Potesta 1951 Georg Hohenberg 1929 2019 1960 Eleonore Prinzessin von Auersperg Breunner 1928 Nikolaus Hohenberg 1961 Elisabeth Grafin von Westphalen 1963 Henriette Hohenberg 1964 Maximilian Hohenberg 1970 Emilie Oliva Albrecht Hohenberg 1931 2021 1962 Leontine Grafin von Cassis Faraone 1933 Margarethe Hohenberg 1963 Karl Joseph Habsburg Lothringen 1960 Leo Hohenberg 1964 Rosalind Roque Alcoforado 1964 Johanna Hohenberg 1966 Andreas Graf Henckel von Donnersmarck 1959 Katharina Hohenberg 1969 Carlos de Vigo Johannes Hohenberg 1933 2003 1969 Elisabeth Meilinger Rehrl 1944 Sophie Hohenberg 1970 Stephan Hohenberg 1972 Leonie von Kloss Georg Hohenberg 1975 Isabella Hohenberg 1976 Peter Hohenberg 1936 2017 1970 Christine Meilinger Rehrl 1945 2020 Marie Christine Hohenberg 1970 Marie Therese Hohenberg 1972 Gerhard Hohenberg 1941 2019 Ernst Hohenberg 1904 1954 1936 Marie Therese Wood 1910 1985 Franz Ferdinand Hohenberg 1937 1978 1964 Heide Zechling 1941 2015 Franz Hohenberg 1969 Christiane Pirker 1970 Ernst Hohenberg 1944 I 1973 1999 Patricia Caesar 1953 II 2007 Margareta Anna Ndisi 1959 I Eva Hohenberg 1974 2005 Alessandro Geromella 1970 annulliert Totgeborener Sohn 1908 Siehe auch Stammliste des Hauses Habsburg LothringenLiteratur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Bd V Bd 84 d Gesamtreihe Limburg a d Lahn 1984 ebenda Furstliche Hauser Bd XV Bd 114 d Gesamtreihe Limburg a d Lahn 1997 S 600 608 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Haus Hohenberg Sammlung von Bildern und Audiodateien Fotos aller Graber in der Hohenberg schen Familiengruft in Schloss Artstetten Grafin Sophie von Chotek Herzogin von Hohenberg in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich WorldRoots com 1 2 Vorlage Toter Link worldroots com Descendants of Archduke Franz Ferdinand of Austria Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2023 Suche in Webarchiven englisch Nachkommen Furstin Anna Hohenberg mit Graf Romee de La Poeze d Harambure abgerufen am 17 Januar 2014 Stammbaum des Hauses Hohenberg 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Friedrich Weissensteiner Franz Ferdinand Der verhinderte Herrscher Osterreichischer Bundesverlag Copyr 1983 S 114 138 a b c Die Hausherren In www schloss artstetten at Abgerufen am 7 April 2023 Der Adel und die Nazis Teil 2 Reich im Reich In profil Nr 32 08 27 Mai 2004 Abgerufen am 27 Juni 2011 Fritz Kieffer Judenverfolgung in Deutschland eine innere Angelegenheit 2002 S 159 Seitenansicht in der Google Buchsuche Ahnenwappentafel der Herzoge und Fursten von Hohenberg a b c Personliches Wappen der ersten Herzogin von Hohenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hohenberg osterreichisches Adelsgeschlecht amp oldid 235523335