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Das Schloss Konopiste deutsch Konopischt alter auch Konnepisch 1 befindet sich im gleichnamigen Ortsteil Konopiste der mittelbohmischen Stadt Benesov Beneschau etwa 37 km sudlich von Prag Blick von den Parkanlagen auf das SchlossDas Zentralgebaude des SchlossesTeilansicht der FassadeVorderfront von Schloss Konopiste im HerbstSchlossturmRosengarten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sammlung 3 Personlichkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorganger des heutigen Schlosses bei Benesov Beneschau war eine im 14 Jahrhundert erbaute Burg der Herren von Beneschau 1327 ubertrug sie der bohmische Konig Johann von Luxemburg den Herren von Sternberg 2 die das Schloss Anfang des 17 Jahrhunderts im Stil der Spatgotik und spater im Spatrenaissancestil umgestalteten Anfang des 18 Jahrhunderts wurde das Schloss von den Grafen Franz Josef von Wrtby 1765 1830 im Barockstil umgebaut und gelangte 1830 durch Erbe an Johann Karl Furst von Lobkowitz 1799 1878 Am 1 Marz 1887 gelangten durch Kauf fur 2 5 Millionen fl Schloss und Herrschaft Konopischt an Erzherzog Franz Ferdinand von Osterreich Este der das Schloss zwischen 1889 und 1894 von den Architekten Josef Mocker und Franz Schmoranz im Stil der Neugotik restaurieren liess und es mit Kunstgegenstanden ausstattete Der Besitz war 6 842 Hektar gross und umfasste unter anderem eine Zuckerfabrik Steinbruche eine Spiritusfabrik sowie das Patronat uber vier Pfarren Dazu kam noch die Beneschauer Brauerei AG die der Erzherzog 1897 neu errichten liess Von 1893 bis 1895 widmete er sich der Sanierung des Schlosses Etwa 1 100 000 Kronen wurden in diesen Jahren in Konopischt investiert Im September 1895 wurde die historische Waffensammlung aus der Este Erbschaft aus dem Schloss Catajo bei Padua hierher uberfuhrt 3 1896 wurde Franz Ferdinand in Osterreich Ungarn Thronfolger von Kaiser Franz Joseph I als sein Vater Bruder des Kaisers starb Bis dahin war er seit dem Selbstmord Kronprinz Rudolfs 1889 hinter seinem Vater Nr 2 in der Thronfolge der Doppelmonarchie gewesen Am 23 Oktober 1913 kam der deutsche Kaiser Wilhelm II im Rahmen eines viertagigen Osterreich Besuchs nach Konopischt und konferierte hier mit dem Thronfolger und k u k Aussenminister Leopold Graf Berchtold uber eine gemeinsame Strategie gegenuber den slawischen Staaten Das Zimmer in dem Wilhelm II ubernachtete ist erhalten Am 12 13 Juni 1914 war der deutsche Kaiser u a begleitet von Grossadmiral Alfred von Tirpitz und Generaladjutant Hans von Plessen neuerlich beim Erzherzog Thronfolger in Konopischt zu Gast es ging um die Balkanpolitik und um die Probleme des mit dem Deutschen Reich und Osterreich Ungarn verbundeten Rumanien und die intolerante Nationalitatenpolitik Ungarns im vor allem von Rumanen bewohnten Siebenburgen Beide Besuche des deutschen Kaisers sowie die Jagden die Franz Ferdinand im Zuge dieser Besuche organisierte sind im Museum von Schloss Artstetten dokumentiert und die Schusstafeln zeigen eine grosse Zahl von erlegten Tieren Nach dem Attentat von Sarajevo und dem Tod Franz Ferdinands und seiner morganatischen Ehefrau Sophie Herzogin von Hohenberg am 28 Juni 1914 erbten beide Sohne des Paares Herzog Maximilian Hohenberg und Furst Ernst Hohenberg 4 das Schloss und die darin aufbewahrten Sammlungen Die beiden wurden 1919 nach dem Ende des Ersten Weltkriegs damals 17 bzw 15 Jahre alt zu Gunsten der Tschechoslowakischen Republik durch eine eigene Lex Hohenberg entschadigungslos enteignet und wurden als osterreichische Staatsburger nach Osterreich ausgewiesen wo sie unter das osterreichische Adelsaufhebungsgesetz fielen Im Protektorat Bohmen und Mahren wurde das Schloss Konopischt 1943 zum Sitz des Kommandos des SS Truppenubungsplatzes Bohmen und diente bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 auch als Depot fur Beutekunst Trotz Versuchen von Maximilian Hohenberg seine Rechte an diesem Besitz geltend zu machen kam es bis Kriegsende zu keiner Regelung Die Familie Hohenberg hat den Besitz in Konopischt nicht zuruckerhalten obwohl die Herzogin und ihre Kinder durch den Renuntiationseid ihres Vaters nicht Teil der Familie Habsburg geworden waren und damit eigentlich nicht unter die Habsburgergesetze der Nachfolgestaaten der Donaumonarchie fielen Die Schwiegertochter Maximilian Hohenbergs eine geborene Prinzessin von Luxemburg 5 versuchte uber ihren franzosischen Schwiegersohn 6 vergeblich ihre Rechte erneut mit der tschechischen Regierung zu verhandeln Es herrscht trotz dieser bewegten Vergangenheit ein gutes Verhaltnis zwischen dem Erzherzog Franz Ferdinand Museum in Schloss Artstetten und der Verwaltung von Schloss Konopischt Hier wird unabhangig von rechtlichen Streitigkeiten der Vergangenheit der Bewahrung der Geschichte Vorrang gegeben 7 Sammlung BearbeitenIm Schloss Konopiste wird eine reiche Sammlung von Kunst und Kunsthandwerksgegenstanden aus der Zeit der Gotik der Renaissance des Barock bis in heutige Zeit aufbewahrt Dadurch gehort es zu den interessantesten Schlossern Mitteleuropas Sehenswert ist besonders die Waffensammlung der Familie d Este Franz Ferdinand von Osterreich Este hatte 1875 vom letzten Trager dieses Familiennamens dessen Vermogen unter der Bedingung geerbt Name und Titel weiterzufuhren Zu den Exponaten gehort eine Sammlung religioser Gegenstande des Heiligen Georg des Schutzpatrons der Ritter Im ersten Stockwerk befinden sich der Empfangs und der Saulensalon der Grosse Speisesaal mit einem Deckenfresko aus der Mitte des 18 Jahrhunderts von Frantisek Julius Lux sowie die Schlosskapelle mit Gewolben Daneben die Wohnraume der Vrtba und der Tirpitzsalon das Rosazimmer und Kaiser Wilhelms Schlafzimmer In den Schlossgangen werden Jagdtrophaen Franz Ferdinands ausgestellt der Thronfolger war als ausserst jagdfreudig bekannt Personlichkeiten BearbeitenZdenko von Sternberg auf Konopischt 1410 1476 bohmischer Adliger Literatur BearbeitenMapa hradu a zamku Ceskoslovenska 1 750000 Kartographia Praha 1970 Seite 59 Karl M Svoboda Hrsg Barock in Bohmen Prestel Verlag Munchen 1964 Konopischt Seite 55 Schlosskapelle Seite 41 Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band Berauner Kreis 1849 S 75ffWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Konopiste Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Konopischt in der Topographia Bohemiae Moraviae et Silesiae Quellen und Volltexte www zamek konopiste cz tschechisch Einzelnachweise Bearbeiten https biblio unibe ch web apps maps zoomify php col ryh amp pic Ryh 4403 2 Tomas Baletka Pani z Kravar Z Moravy az na konec sveta 2004 ISBN 80 7106 682 6 S 23f Archiv Schloss Artstetten Konopischt Kauf und Umbauten Familienname auf Grund der nicht ebenburtigen Ehe nach der Mutter geborene Elisabeth von Luxemburg Prinzessin von Bourbon Parma und von Nassau als alleinige Erbin ihres Mannes des Herzogs Franz v Hohenberg Graf Romee de La Poeze d Harambure Archiv Schloss Artstetten Konopischt Korrespondenz 1982 199049 779444444444 14 656666666667 Koordinaten 49 46 46 N 14 39 24 O Normdaten Geografikum GND 4400702 4 lobid OGND AKS VIAF 249378287 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Konopiste amp oldid 238956170