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Oberndorf am Neckar ist eine Stadt am oberen Neckar im Landkreis Rottweil in Baden Wurttemberg Wappen Deutschlandkarte48 291388888889 8 5725 506 Koordinaten 48 17 N 8 34 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk FreiburgLandkreis RottweilHohe 506 m u NHNFlache 55 92 km2Einwohner 14 662 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 262 Einwohner je km2Postleitzahl 78727Vorwahl 07423Kfz Kennzeichen RWGemeindeschlussel 08 3 25 045LOCODE DE ODFStadtgliederung 7 StadtteileAdresse der Stadtverwaltung Klosterstrasse 3 78727 Oberndorf am NeckarWebsite www oberndorf deBurgermeister Matthias WinterLage der Stadt Oberndorf am Neckar im Landkreis RottweilKarteOberndorf Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Schutzgebiete 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Stadtgliederung 2 Geschichte 2 1 Vor und Fruhgeschichte 2 2 Mittelalter 2 2 1 Erste urkundliche Erwahnung 782 2 2 2 Stadtgrundung 2 2 3 Reichsacht 1346 2 2 4 In osterreichischem Besitz 2 3 Fruhere Neuzeit 2 3 1 Das Adelsgeschlecht von Zimmern 2 3 2 Erneut in osterreichischem Besitz 2 4 19 Jahrhundert 2 4 1 Oberndorf wird wurttembergische Oberamtsstadt 2 4 2 Industrialisierung 2 5 20 Jahrhundert 2 5 1 Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit 2 5 2 Zweiter Weltkrieg 2 5 3 Nachkriegszeit 2 6 21 Jahrhundert 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Stadtoberhaupter 3 3 Wappen der Stadt 3 4 Flagge 3 5 Stadtepartnerschaften 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Fastnacht 4 2 Natur 4 2 1 Nationalerbe Baum Kappeles Linde 4 3 Museen 4 4 Bauwerke 4 4 1 Augustinerkloster 4 4 2 Katholische Stadtkirche St Michael 4 4 3 Evangelische Stadtkirche 4 4 4 Bergkapelle 4 4 5 Altes Rathaus 4 4 6 Pfalz und Stadtmauer 4 4 7 Burg Waseneck 4 4 8 Agathakapelle Hochmossingen 4 4 9 Antoniuskapelle Hochmossingen 4 4 10 Kirchturm und Pfarrkirche St Otmar Hochmossingen 4 5 Regelmassige Veranstaltungen 4 6 Vereine 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 1 1 Eisenbahnverkehr 5 1 2 Strassenverkehr 5 1 3 Fahrradverkehr 5 2 Rustungssektor 5 3 Ansassige Unternehmen 5 4 Gericht Behorden und Einrichtungen 5 5 Gesundheitsversorgung 6 Personlichkeiten 6 1 Ehrenburger 6 2 Sohne und Tochter der Stadt 6 3 Personlichkeiten die mit der Stadt in Verbindung stehen 7 Filme 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Oberndorf am Neckar TuchbergOberndorf am Neckar liegt im Oberen Neckartal am Fusse des Kleinen Heubergs zwischen Schwarzwald und Schwabischer Alb in 450 bis 700 m u NHN Schutzgebiete Bearbeiten Siehe auch Liste der Naturdenkmale in Oberndorf am Neckar Teile des Oberndorfer Stadtgebiets entlang des Neckars gehoren zum insgesamt rund 2203 Hektar grossen FFH Gebiet 7620 343 Neckartal zwischen Rottweil und Sulz In dieses europaweit bedeutsame Schutzgebiet sind die Naturschutzgebiete Brandhalde 9 9 Hektar Mittlere Bollerhalde 3 1 Hektar und Kalberhalde 4 1 Hektar eingegliedert Nachbargemeinden Bearbeiten Die Stadt Oberndorf grenzt im Norden an Dornhan Sulz am Neckar und Vohringen im Osten an Rosenfeld Zollernalbkreis im Suden an Epfendorf und Bosingen und im Westen an Schramberg Fluorn Winzeln und Alpirsbach Landkreis Freudenstadt Stadtgliederung Bearbeiten nbsp Unterstadt nbsp HochmossingenZu Oberndorf am Neckar gehoren die Stadtteile Aistaig Altoberndorf Beffendorf Bochingen Boll Hochmossingen und Oberndorf am Neckar Mit Ausnahme von Oberndorf am Neckar sind in den Stadtteilen Ortschaften im Sinne der baden wurttembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzendem eingerichtet Zum Stadtteil Aistaig gehoren das Dorf Aistaig das Gehoft Herrenwald und der Wohnplatz Rotelhof Zum Stadtteil Altoberndorf gehoren das Dorf Altoberndorf das Gehoft Boller Berg und die Wohnplatze Dollau Gruner Berg Hegelberg Hohingen und Irslenbach Zum Stadtteil Beffendorf gehoren das Dorf Beffendorf und das Gehoft Oberaichhof Zum Stadtteil Bochingen gehoren das Dorf Bochingen und die Hofe Einfeld und Unterer Schlatthof Zum Stadtteil Boll gehoren das Dorf Boll und das Gehoft Oberer Schlatthof Zum Stadtteil Hochmossingen gehort das Dorf Hochmossingen Zum Stadtteil Oberndorf am Neckar gehoren die Stadt Oberndorf am Neckar die Orte Lindenhof Neckarvorstadt und Webertal das Gehoft Staatsdomane Unteraichhof und die Wohnplatze An der Aistaiger Strasse Fischweiher Grundhauser Nestelwasen und Stockbrunnen Im Stadtteil Aistaig liegen die abgegangenen Ortschaften Burg und Denkenhausen und im Stadtteil Oberndorf am Neckar liegen die abgegangenen Ortschaften Lautenbach und Reute und der Burgstall Waseneck 2 Geschichte BearbeitenVor und Fruhgeschichte Bearbeiten Erste Siedlungsspuren auf dem Gebiet Oberndorfs lassen sich bereits fur den Zeitraum um 3000 1800 v Chr nachweisen Bei Beffendorf finden sich hier Siedlungsspuren aus der Jungsteinzeit Siedlungsspuren der Hallstattzeit auf dem Scheibenbuhl bei Altoberndorf datieren aus der Zeit um 800 400 v Chr Um 200 v Chr existierte eine keltische Siedlung in Oberndorf Spuren der Kelten aus den Jahren 100 v Chr 1 v Chr stellen auch Kultstatten Viereckschanzen im Eichwald bei Oberndorf und in der Flur Burgstall bei Boll dar Als 70 n Chr die Romer in das Gebiet des oberen Neckars vorstiessen begann der Bau von Strassen vom Kastell Rottweil zu den Kastellen Sulz und Waldmossingen Teilstucke dieser Strassen sind bei Bochingen und Hochmossingen erhalten In diesem Bereich sind auch romische Gutshofe darunter die Villa Rustica in Bochingen aus der Zeit um 100 200 n Chr erhalten ebenso wie Einzelfunde dieser Zeit aus Aistaig Beffendorf und Oberndorf Ab 260 n Chr drangen die Alamannen uber den Limes in das Gebiet vor Ihre Spuren finden sich vor allem ab 600 n Chr in alamannischen Urdorfern und frankischen Ausbausiedlungen in Aistaig Altoberndorf Beffendorf Hochmossingen und Oberndorf Auch wurden Reihengraber mit reichen Beigaben entdeckt Mittelalter Bearbeiten Erste urkundliche Erwahnung 782 Bearbeiten Die erste urkundliche Erwahnung Oberndorfs entstammt einer Schenkungsurkunde des Klosters St Gallen actum Obarindorf villa publice aus dem Jahr 782 Die Schenkung die die Orte Brittheim und Bickelsberg betraf fand vermutlich auf dem Oberndorfer Konigshof im Tal statt zu dem auch die 1810 abgebrochene Remigiuskirche gehorte Bischof Salomon von Konstanz erhielt um 900 den Oberndorfer Konigshof mit Taufkirche St Remigius und gab ihn an das Kloster St Gallen dessen Abt er war weiter Diese Schenkung wurde 912 von Konig Konrad I erstmals und 948 von Konig Otto I erneut bestatigt Um 1100 ubergab St Gallen den Klosterbesitz am oberen Neckar als Schenkenlehen an die Herzoge von Zahringen Als die Herzoge von Teck sich 1187 von den Zahringern abspalteten erhielten sie den Besitz am oberen Neckar Stadtgrundung Bearbeiten Die Oberndorfer Stadtgrundung geschah dann um 1250 durch Herzog Ludwig von Teck auf der Kalktuffplatte links des Neckars 1246 wird ein Zollner genannt 1251 ein ehemaliger Schultheiss 1254 Burger 1264 wurde das neu gegrundete Frauenkloster im Tal in den Orden der Augustiner Eremitinnen aufgenommen 1272 erhielt das Dominikanerinnenkloster bei der Michaelskapelle von Herzog Ludwig von Teck Privilegien Im Jahre 1295 wurde erstmals das Geschlecht der Maier von Waseneck genannt Sie waren mit dem Bau und der Verwaltung der Burg Waseneck bei Altoberndorf als Wohnsitz der Oberndorfer Teck Linie sowie des Gutshofs Unteraichhof beauftragt 1298 kam es zu Kampfen zwischen Graf Albert von Hohenberg und Herzog Otto von Baiern bei Oberndorf und Leinstetten in deren Verlauf Graf Albert der Minnesanger fiel 1300 bestatigte Herzog Hermann von Teck der Stadt Oberndorf ihre alten Rechte und Freiheiten Reichsacht 1346 Bearbeiten In den Thronstreitigkeiten zwischen Kaiser Ludwig der Bayer und dem neu gewahlten Konig Karl IV verschworen sich 1346 18 Adelige in Oberndorf gegen den Kaiser Die Stadt kam in die Reichsacht woraus sie Konig Karl 1348 wieder loste Nach dem Tod Herzog Hermanns von Teck dem letzten der Oberndorfer Linie 1363 fiel die Burg Waseneck mit den vier Dorfern Altoberndorf Beffendorf Bochingen und Waldmossingen an seine Tochter Beatrix und deren Sohn Herzog Konrad von Urslingen Herzog Friedrich von Teck Owener Linie konnte dagegen die Stadt behaupten 1371 erwarb Herzog Friedrich von Teck von Konrad von Urslingen die Burg Waseneck mit den vier dazugehorigen Dorfern und drei Jahre spater verkaufte er die Herrschaft Oberndorf an Graf Rudolf III von Hohenberg der vom Abt von St Gallen mit der Stadt belehnt wurde In osterreichischem Besitz Bearbeiten 1381 schliesslich verkaufte Graf Rudolf von Hohenberg seine ganze Grafschaft darunter die Herrschaft Oberndorf fur 66 000 Gulden an Herzog Leopold von Osterreich 1384 bis 1409 hielt Markgraf Bernhard von Baden der mit Margarethe der Tochter des Grafen Rudolf von Hohenberg verheiratet war Oberndorf und Waseneck als Pfand Herzog Leopold von Osterreich verpfandete zudem 1392 die vier Herrschaftsdorfer an die Grafen von Sulz Sie kamen erst 1462 wieder zu der Stadt Im Jahre 1410 wurde die Stadt von Friedrich XII von Zollern und dessen Helfern belagert Die Grafen von Wurttemberg hielten Oberndorf und Waseneck von 1416 bis 1462 als Pfand Die ganze Stadt einschliesslich der Michaelskirche brannte 1445 bis auf neun Hauser ab Fruhere Neuzeit Bearbeiten Das Adelsgeschlecht von Zimmern Bearbeiten 1462 ging die Herrschaft Oberndorf als Pfand an die Freiherren seit 1538 Grafen von Zimmern Johann Werner von Zimmern wurde 1488 vom Kaiser geachtet und verlor die Pfandschaft Oberndorf die den Grafen von Werdenberg zugesprochen wurde Acht Jahre spater entriss Veit Werner von Zimmern die Stadt mit Hilfe der Rottweiler durch einen Uberfall den Werdenbergern Auf dem Reichstag von Augsburg 1504 wird Oberndorf endgultig den Zimmern zugesprochen und blieb ihnen bis 1594 Im Bauernkrieg 1525 versuchte Thomas Maier von Vogelsberg der Anfuhrer des Bauernhaufens vorm Wald vergeblich die Oberndorfer gegen ihre Herren aufzuwiegeln 1540 machte in der Landenberger Fehde Christoph von Landenberg die Gegend unsicher und zundete Beffendorf und Hochmossingen an Von 1548 bis 1563 ist Graf Froben Christoph von Zimmern Verfasser der beruhmten Zimmerischen Chronik Stadtherr von Oberndorf 1559 wurde das Frauenkloster im Tal mit Augustinermonchen besetzt Erneut in osterreichischem Besitz Bearbeiten Die Zimmernsche Pfandschaft endete 1594 Nach dem Tod des Grafen Wilhelm von Zimmern dem letzten seines Geschlechts fiel Oberndorf an das Haus Osterreich Im Jahr darauf huldigten die Burger der Stadt Rudolf II als dem Erzherzog von Osterreich 3 Von 1609 bis 1618 hielt Markgraf Karl von Burgau ein Sohn Erzherzog Ferdinands von Osterreich Oberndorf als Lehen Zu einer weitgehenden Zerstorung der Stadt kam es bei einem Brand 1612 30 Hauser darunter das Rathaus wurden vollig zerstort Im Dreissigjahrigen Krieg war von 1632 bis 1634 die Grafschaft Hohenberg von Schweden und Wurttembergern besetzt 1635 herrschte eine Pestwelle am oberen Neckar wodurch Oberndorf einen grossen Teil seiner Bevolkerung verlor und 1636 nur noch 96 Burger und 11 Witwen zahlte Bis Kriegsende musste die Stadt Kontributionen nach dem Hohentwiel Breisach Rottweil und Albeck leisten 1652 bestatigte Erzherzog Ferdinand von Osterreich der Stadt ihre alten Rechte und Freiheiten in den folgenden Jahren von 1657 bis 1764 hatten die Freiherren von Hohenberg illegitime Nachkommen des Markgrafen Karl von Burgau die Herrschaft Oberndorf als Pfand inne Im Pfalzischen Krieg musste die Stadt 1688 und 1689 Kontributionen an die Franzosen leisten und erhielt spater wiederholt Einquartierungen Auch im Spanischen Erbfolgekrieg litt die Stadt sehr unter Einquartierungen Friedrich Wilhelm von Hohenberg verungluckte 1726 todlich nach einem Gelage im Pfarrhaus Die Pfandschaft ging an seine Witwe Maria Charlotta einer Geborenen von Gleispach 1764 uber Zwischen 1740 und 1748 wurde die Stadt im Osterreichischen Erbfolgekrieg erneut mit Requisitionen und Einquartierungen beschwert Nach dem Tod Maria Charlotta von Hohenbergs 1764 hielten die Freiherren von Pflummern die Herrschaft Oberndorf als Pfand bis 1782 Johann Franz Meinrad von Pflummern liess in dieser Zeit ein neues Amtshaus Pfalz bauen Von 1772 bis 1779 erbauten die Augustiner ein neues Kloster samt Kirche Beim Grossen Stadtbrand 1780 brannten 87 Hauser ab darunter Rathaus Schulhaus Pfarrhaus Kirchturm und Dominikanerinnenkloster Ab 1796 wahrend der Franzosischen Revolutionskriege hatte die Stadt Requisitionen und Einquartierungen zu erdulden Der franzosische General Vandamme zog 1799 auf dem Ruckzug durch Oberndorf das dabei geplundert wurde 19 Jahrhundert Bearbeiten Oberndorf wird wurttembergische Oberamtsstadt Bearbeiten Durch den Frieden von Pressburg 1805 gelangte die vorderosterreichische Grafschaft Hohenberg an das Kurfurstentum Wurttemberg die Herrschaft Oberndorf wurde im Jahr darauf durch das nunmehrige Konigreich Wurttemberg in Besitz genommen Es erfolgte die Aufhebung des Augustiner und Dominikanerinnenklosters Zu jener Zeit hatte die Stadt 1043 Einwohner und wurde zunachst dem Oberamt Rottweil unterstellt 1810 wurde Oberndorf selbst eine wurttembergische Oberamtsstadt Das neue Oberamt Oberndorf umfasste neben der Stadt 27 weitere Orte 1811 liess Konig Friedrich von Wurttemberg im ehemaligen Augustinerkloster die Koniglich Wurttembergische Gewehrfabrik einrichten Um 1820 bildete sich in Oberndorf eine Evangelische Gemeinde 1823 entstand die Lateinschule die Realschule kam 1861 hinzu Wilhelm Brandecker erwarb 1837 den zwei Jahre zuvor in Sulz gegrundeten Schwarzwalder Boten und verlegte ihn in seine Heimatstadt Oberndorf Bei einem neuerlichen Stadtbrand im Jahre 1842 wurden 35 Hauser in der Altstadt zerstort Wahrend der Deutschen Revolution wurden neben einer Burgerwehr auch mehrere demokratische Vereine gebildet Einzelne Oberndorfer nahmen an den gescheiterten Aufstanden teil 1852 war die Not so gross dass eine Suppenanstalt eingerichtet werden musste Die Auswanderungswelle nach Amerika erreichte in diesem Jahr ihren Hohepunkt die Bevolkerung Oberndorfs ging von 1864 Einwohnern auf 1688 Einwohner zuruck nbsp Bahnhof mit Personal 18951865 wurde das stadtische Armenhaus in ein Spital umgewandelt Industrialisierung Bearbeiten 1867 erhielt Oberndorf durch den Bau der Oberen Neckarbahn einen Anschluss an das Streckennetz der Wurttembergischen Eisenbahn Dadurch bekam die Industrialisierung Oberndorfs neuen Schwung Die Gebruder Wilhelm und Paul Mauser errichteten 1872 eine eigene Gewehrfabrik auf der Bitze und erwarben zwei Jahre danach die Koniglich Wurttembergische Gewehrfabrik Im Jahre 1895 war die Bevolkerung von 2000 Einwohnern im Jahre 1871 auf uber 4000 Einwohner angestiegen 20 Jahrhundert Bearbeiten Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit Bearbeiten Kurz nach Fertigstellung des neuen Volksschulgebaudes im Grauben 1914 brach der Erste Weltkrieg aus Wahrend dieser Kriegszeit machte der gewaltige Ausbau der Mauserwerke die Verlegung des Neckars notwendig zeitweilig waren hier uber 6000 Personen beschaftigt uberwiegend Kriegsgefangene es entstand eine neue Arbeitersiedlung rechts des Neckars In den Jahren 1915 und 1916 wurde die Evangelische Stadtkirche Oberndorf erbaut Die Kriegsteilnehmer aus Oberndorf berichteten 1914 1918 im 14 bandigen Werk Im Volkerringen Der grosse Krieg Oberndorfer Kriegsheldenbuch uber ihre Erlebnisse Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Produktion der Waffenfabrik Mauser auf Feinmesswerkzeuge Nahmaschinen usw umgestellt werden Der Umbau der Michaelskirche 1925 und 1926 war die erste grossere Baumassnahme nach dem Krieg 1934 erfolgte die Grundsteinlegung fur die Siedlung auf dem Lindenhof drei Jahre spater der Baubeginn der neuen Vorstadt im Webertal 1935 nahmen die Mauserwerke die Waffenproduktion wieder auf MG 34 MG 151 Flakgeschutze 4 Bei der Verwaltungsreform wahrend der NS Zeit in Wurttemberg kam es 1938 zur Auflosung des Kreises bzw bis 1934 Oberamtes Oberndorf und die Stadt gelangte verwaltungstechnisch zum Landkreis Rottweil Ein Jahr spater wurden Aistaig mit seinen damals 1156 Einwohnern und Altoberndorf mit 639 Einwohnern eingemeindet Oberndorf selbst hatte zu dieser Zeit 6652 Einwohner Die Eingemeindungen wurden 1950 zunachst wieder ruckgangig gemacht In der Zeit des Nationalsozialismus bestand in der Kameralstrasse 20 eine Aussendienststelle der Gestapo 5 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurden zum Schutz der Mauserwerke zahlreiche Flak Einheiten stationiert darunter 8 8 cm und 3 7 cm Flak auf den Hohen rund um die Stadt Ausserdem wurde eine Ballonbatterie in die Stadt verlegt 1941 wurden diese Einheiten abgezogen den Flakschutz der Mauserwerke ubernahm eine Heimat Flak Batterie Zudem spannte man 1942 die aus Stahlseilen bestehende Oberndorfer Fliegersperre uber das Neckartal Die Mauserwerke beschaftigen standig rund 10 000 Personen darunter viele auslandische und deutsche Zwangsarbeiter Gegen Kriegsende wurden durch Bombenangriffe die Fabrikanlagen und Teile der Stadt beschadigt Von den zu Hochstzeiten bis zu 11 000 Beschaftigten in der Rustungsindustrie der Mauserwerke waren gegen Ende des Zweiten Weltkriegs uber 50 Prozent Zwangsarbeiter Insgesamt gab es im Raum Oberndorf rund 7000 Zwangsarbeiter aus 19 Nationen etwa 700 Kriegsgefangene und rund 4400 Menschen in so genannten Arbeitserziehungslagern siehe dazu auch den Artikel NS Zwangsarbeit im Bereich Oberndorf am Neckar Nachkriegszeit Bearbeiten Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel die Stadt in die Franzosische Besatzungszone und kam somit 1947 zum neu gegrundeten Land Wurttemberg Hohenzollern welches 1952 im Land Baden Wurttemberg aufging Die Firma Mauser wurde 1946 stillgelegt und die Demontage eingeleitet Neuangesiedelte Industrien fuhrten zunachst die Herstellung von Messinstrumenten und Prazisionswerkzeugen fort 4 Dazu gehorte die 1949 gegrundete Firma Heckler amp Koch die die Waffenbautradition am Ort von Mauser wieder aufnahm 1972 erwarb die Stadt die Klosterkirche und das Konventsgebaude in dem die Stadtverwaltung und das Polizeirevier untergebracht wurden Ein Jahr spater kaufte die Stadt auch noch den Schwedenbau zur Unterbringung ihrer kulturellen Einrichtungen und des Werkhofs Im Zuge der Gemeindereform in Baden Wurttemberg wurde die Stadt am 1 Januar 1975 durch die Vereinigung der Stadt Oberndorf am Neckar mit den Gemeinden Altoberndorf Beffendorf Bochingen Boll und Hochmossingen neu gebildet Gleichzeitig wurde die bis dahin selbststandige Gemeinde Aistaig eingemeindet 6 21 Jahrhundert Bearbeiten Mit einem Mahnmal das am 27 Januar 2007 dem Holocaust Gedenktag eingeweiht wurde erinnert die Stadt an Zwangsarbeiter in der NS Zeit Der Rottweiler Bildhauer Jurgen Knubben hat dazu ein Buch der Erinnerungen mit Stahlseiten geschaffen auf dem die 308 Zwangsarbeiter die in Oberndorf gestorben sind namentlich genannt werden Politik BearbeitenKommunalwahl 2019 7 Wahlbeteiligung 53 5 2014 46 0 403020100 38 3 28 0 25 4 4 8 3 4 FWVCDUSPDAfDLinke Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2014 p 6 4 2 0 2 4 6 8 0 7 p 7 0 p 2 0 p 4 8 p 3 4 pFWVCDUSPDAfDLinkeVorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang Gemeinderat Bearbeiten Die Kommunalwahl am 26 Mai 2019 fuhrte zu folgender Verteilung der 22 Sitze im Gemeinderat Partei Liste Stimmenanteil p Sitze FWV 38 3 0 7 8 0CDU 28 0 7 0 6 2SPD 25 4 2 0 6 0AfD 4 8 4 8 1 1LINKE 3 4 3 4 1 1Stadtoberhaupter Bearbeiten Nach 1806 wurde durch Wurttemberg das Amt des lebenslang gewahlten Schultheissen eingefuhrt und spater in den Titel Stadtschultheiss geandert Im Jahre 1930 fuhrte man in Wurttemberg die Amtsbezeichnung Burgermeister ein die noch Gultigkeit besitzt Der Burgermeister wird derzeit fur eine Amtszeit von acht Jahren gewahlt Franz Josef Frueth von 1808 bis 1828 Ivo Frueth von 1828 bis 1860 Julius Jacob von 1860 bis 1870 Franz Sales Gunter 1830 1901 Stadtschultheiss von 1870 bis 1898 Johannes Sulzmann von 1898 bis 1913 Kilian Heckler 1921 von 1914 bis 1921 Karl Bayer von 1921 bis 1933 Paul Fritz von 1933 bis 1944 Ludwig Priester von 1944 bis 1945 Hermann Zillinger von 21 April bis 28 Mai 1945 Reinhard Winker von 28 Mai bis 17 Juli 1945 Albrecht Eissler von 18 Juli 1945 bis 3 November 1945 Reinhard Winker von 1945 bis 1946 Otto Kenntner von 1946 bis 1975 Egon Halter 1939 2023 von 1975 bis 1983 Klaus Laufer von 1983 bis 1999 Hermann Acker von 1999 bis 2023 Matthias Winter seit 6 September 2023Winter wurde am 25 Juni 2023 mit 81 8 Prozent der Stimmen zum Burgermeister gewahlt 8 Er wurde zunachst zum bestellten Burgermeister ernannt 9 Wappen der Stadt Bearbeiten nbsp Wappen Oberndorf am Neckar Blasonierung Unter goldenem Schildhaupt darin ein liegender schwarzer Doppelhaken waagerecht und schraglinks gerautet von Gold und Schwarz 10 Wappenbegrundung Gegrundet durch die Herzoge von Teck wurde Oberndorf zwischen 1245 und 1270 Stadt Das im Abdruck von 1281 erstmals uberlieferte Stadtsiegel zeigt zwei Haken aus dem Schild der ortsadeligen Familie der Hacken von Oberndorf Der Doppelhaken war als Ortszeichen auch an der ehemaligen Stadtmauer angebracht und wurde mindestens noch im 17 Jahrhundert auf Grenzsteinen verwendet Der Rautenschild der Teck erscheint erst im zweiten Siegel Abdruck seit 1337 und bildete fortan allein das Stadtwappen bis 1935 im Schildhaupt wieder der Doppelhaken hinzugefugt wurde An dessen andere Bezeichnung Wolfsangel knupften sich schon vor dem 18 Jahrhundert sagenahnliche Vermutungen Das Wappen wurde am 10 April 1979 durch das Landratsamt Rottweil neu verliehen Wappen der Ortsteile nbsp Aistaig nbsp Altoberndorf nbsp Beffendorf nbsp Bochingen nbsp Boll nbsp HochmossingenFlagge Bearbeiten Die Stadtflagge ist Gelb Schwarz Fahne 1724 schon genannt Stadtepartnerschaften Bearbeiten Seit 1982 ist Oberndorf mit zwei Gemeinden in Osterreich und Frankreich in Stadtepartnerschaften verbunden Die gleichnamige Gemeinde Oberndorf bei Salzburg mit 5600 Einwohnern im Land Salzburg liegt direkt gegenuber zur Stadt Laufen in Bayern deren Teil sie bis 1816 bis zur napoleonischen Neuordnung Europas war Die osterreichische Gemeinde ist bekannt als Entstehungsort des Weihnachtsliedes Stille Nacht heilige Nacht das dort 1818 erstmals aufgefuhrt wurde und von dort aus in alle Welt ging Thierville sur Meuse liegt in der franzosischen Region Lorraine Lothringen Die Gemeinde mit 3100 Einwohnern grenzt unmittelbar an die Stadt Verdun Wie diese alte Stadt und viele andere Dorfer in der Region an der Maas war auch Thierville im Jahr 1916 Schauplatz einer der grausamsten Schlachten des Ersten Weltkriegs Beide Stadtepartnerschaften werden gepflegt durch wiederholte Besuche von Delegationen der Gemeinderate Zahlreiche Vereine in den Partnerstadten pflegen lebhafte Kooperationen miteinander Mit dem Lycee in Thierville ist das Oberndorfer Gymnasium durch einen regelmassigen Schuleraustausch verbunden Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenFastnacht Bearbeiten Oberndorf ist Hochburg der schwabisch alemannischen Fastnacht Das Fastnachtstreiben konzentriert sich hauptsachlich auf den Fastnachtsdienstag Neben Rottweil Elzach und Uberlingen ist Oberndorf Teil des so genannten Viererbundes Natur Bearbeiten Nationalerbe Baum Kappeles Linde Bearbeiten nbsp Kappeles Linde in HochmossingenDie Kappeles Linde in Hochmossingen gehort zu Deutschlands Nationalerbe Baumen 11 Sie ist eine der starksten Linden Deutschlands und mit 600 bis 800 Jahren einer der altesten Baume in Baden Wurttemberg 12 13 Museen Bearbeiten Das Museum im Schwedenbau ist eine stadtische Einrichtung und zeigt die Geschichte von Oberndorf und Umgebung Der Bereich Heimatmuseum zeigt Archaologie und die Stadtentwicklung bis 1900 Im Bereich Waffenmuseum werden Waffen der ortlichen Hersteller Koniglich Wurttembergische Gewehrfabrik Mauser Heckler amp Koch Rheinmetall und Feinwerkbau prasentiert 14 15 Ausserdem sind zwei Fahrzeuge von Mauser ausgestellt Siehe auch NS Zwangsarbeit im Bereich Oberndorf am Neckar Bauwerke Bearbeiten Augustinerkloster Bearbeiten nbsp Augustinerkloster 1774Das Augustinerkloster war eine Grundung des hohen Mittelalters Gestiftet um 1260 von den Herzogen von Teck diente es der Familie neben der Kirche von Owen als Erbbegrabnis Mitte des 13 Jahrhunderts liess sich eine klosterliche Frauengemeinschaft im Tal nieder und schloss sich 1264 dem Augustinerorden an Den Nonnen folgten 1559 nach dem Tode der letzten Priorin Barbara von Wehingen 1551 Monche des Ordens Die letzte Konventsfrau Anna von Vohringen wurde in das Kloster Kirchberg eingewiesen und verzichtete 1557 auf alle Anspruche gegenuber Oberndorf Die Ubergabe an den mannlichen Zweig des Ordens die Augustinereremiten erfolgte durch den Kastenvogt und Schirmherrn Froben Christoph von Zimmern 16 Nach drei Vorgangerbauten 1281 1323 1619 60 errichteten die Augustiner von 1772 bis 1779 die spatbarocke Vierflugelanlage mit Kirche und Konvent 17 Der Kirchenbau stammt von Christian Grossbayer die Steinmetzarbeiten wurden von Johann Georg Weckenmann geschaffen Neben den kunstvollen Deckenfresken des Malers Johann Baptist Enderle verleihen Stuckarbeiten von Andreas Henkel der Klosterkirche ihr Erscheinungsbild In das sakularisierte Klostergebaude zog 1810 eine Waffenfabrik die 1874 in den Mauser Werken aufging Der ehem Chorflankenturm wurde 1814 bis auf den Stumpf abgerissen Die 1978 renovierte ehemalige Augustiner Klosterkirche mit ihren barocken Fresken ist Raum fur kulturelle Veranstaltungen das ehemalige Konventsgebaude wird seit 1972 als Rathaus und Polizeirevier genutzt 18 Katholische Stadtkirche St Michael Bearbeiten nbsp Oberndorf Pfarrkirche St Michael und PfarrhausSpatestens 1272 Baureste stammen aus noch fruherer Zeit wurde in der Oberstadt eine Kapelle dem Erzengel Michael geweiht Diese und Nachfolgebauten fielen verschiedenen Stadtbranden zum Opfer In ihrer heutigen Gestalt ist die Kirche vom Umbau und von den Erweiterungen des Jahres 1926 gepragt der Kirchenarchitekt Otto Linder bezog vor allem im Turmbereich alte Elemente mit ein Drei etwa gleich grosse Schiffe bilden im Grundriss ein Kreuz Das Aussere mit seinem Bruchstein Mauerwerk mutet zwar mittelalterlich an aber die Parabel Formen von Tor und Fensterbogen sowie der gezackte Fries unter der Dachtraufe sind Formen des Expressionismus Der Expressionismus pragt auch die dreifach gegliederte Kuppel und die Tonnengewolbe im Innern Die Neugestaltung des Altarbereichs und der Bestuhlung von 1969 tragt der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils Rechnung Gegenstand der von Maria Hiller Foell gestalteten Farbverglasungen sind die Legenden der Erzengel Evangelische Stadtkirche Bearbeiten nbsp Evangelische StadtkircheIn die einst vorderosterreichische rein katholische Stadt brachten nach dem Ubergang an Wurttemberg die zuziehenden Arbeiter der Gewehrfabrik ein neues evangelisches Element ein In der sonst als Lager genutzten Augustinerklosterkirche richtete man einen Betsaal ein Ein Jahrhundert spater 1916 bezog die Evangelische Gemeinde ihre eigene Kirche Durch seine exponierte Hanglage dominiert der Bau das Bild der Stadt mehr als die katholische Kirche Die Evangelische Stadtkirche ist ein Werk des Architekten Martin Elsaesser Er brachte mittelalterlich anmutende Muster Jugendstil Elemente und die leicht reduzierte Formensprache der Reformarchitektur in Gleichklang Der Kirchenraum ist als dreischiffige Wandpfeilerkirche gegliedert Die Quertonnengewolbe der Seitenschiffe strecken den Raum in die Breite wahrend die Seitenemporen die Langsachse strecken An der halbhohen Wand hinter dem Altar befinden sich Wandgemalde von Rudolf Yelin d A Das Schnitzwerk an der Kanzel erzahlt die Schopfungsgeschichte Kaum zuganglich sind die vielgestaltigen Glasmalereien von Kate Schaller Harlin nbsp Oberndorf am Neckar Blick von der Evangelischen StadtkircheBergkapelle Bearbeiten Im Stadtteil Lindenhof steht die Bergkapelle die Paul Mauser 1910 als Ersatz fur die Bitzekapelle stiftete Die klassizistische Rundkapelle wurde von Baumeister Wilhelm Rohr nach einem Entwurf von W P Laur errichtet Sie weist eine ungefasste Kreuzigungsgruppe von strenger Bildlichkeit auf Altes Rathaus Bearbeiten Das Alte Rathaus Oberndorf stammt in der heutigen Form aus dem Jahr 1783 im spatbarocken Stil errichtet vom Baumeister der Augustinerklosterkirche Christian Grossbayer Mehrere Vorgangerbauten waren verschiedenen Stadtbranden zum Opfer gefallen Ein steinerner Rathausbau an dieser Stelle ist seit 1497 belegt Wie in fruheren Zeiten allgemein ublich wurde im Rathaus der Handel mit Getreide Brot und Salz abgewickelt die Tore rechts noch sichtbar fuhrten zur Brotlaube und zur Getreideschranne Im hinteren Teil lagerte Feuerloschgerat und waren Arrestzellen eingerichtet Heute befindet sich ein Speiserestaurant im ersten Stock sodass das alte Treppenhaus mit den Gemalden der Wappen der fruheren Stadtherren zuganglich ist Alter als der Rathausbau war der Brunnen davor Der heutige Trog und die Brunnensaule sind ein Nachbau des in den 1970er Jahren durch einen Unfall zerstorten Originalbrunnens aus der Spatrenaissance um 1617 Heute befindet sich im Gebaude ein Restaurant eine Bar und ein Bistro Pfalz und Stadtmauer Bearbeiten Das Gebaude wurde 1766 als Amtshaus ebenfalls im Stil des Spatbarock erbaut als der Freiherr von Pflummern das vorderosterreichische Oberndorf als Pfandherrschaft nahm Ob an diesem Platz wirklich die Pfalz also der in einer Urkunde aus dem Jahr 912 erwahnte Konigshof lag ist nicht gesichert Vermutlich war es die Wohnung der Herzoge von Teck Das wird durch Einzelfunde und Reste von sehr massiven Steinbauten aus fruheren Jahrhunderten bestatigt die auch belegen dass der Platz um die sogenannte Pfalz bereits seit karolingischer Zeit besiedelt war Moglicherweise war dieser fruhe Siedlungskern von einer Mauer und Graben umgeben Rechtsgeschichtlich bedeutet dies dass die Hofstatt der Pfalz als ein eigener Friedensbereich aufzufassen ist in dem der Burgfrieden und das Burgrecht galten Wenig spater ubernahmen die Stadtmauer und der Stadtgraben die gleiche Funktion Unmittelbar neben dem Pfalzgebaude trifft man auf die besterhaltenen Reste der Stadtmauer Sie entstand im spaten 13 Jahrhundert nach der Stadterhebung Die 984 Meter lange Befestigung offnete sich an drei Toren Obertor Kirchtor und Muhltorle Burg Waseneck Bearbeiten Die Burg Waseneck ist die Ruine einer Hohenburg westlich des Stadtteils Altoberndorf Agathakapelle Hochmossingen Bearbeiten nbsp Agathakapelle und Kappeleslinde nbsp AntoniuskapelleHochmossingenDie von Bauern gestiftete Agathakapelle steht im Stadtteil Hochmossingen 12 Antoniuskapelle Hochmossingen Bearbeiten Die im Jahr 1517 gestiftete Antoniuskapelle steht ebenfalls im Stadtteil Hochmossingen Kirchturm und Pfarrkirche St Otmar Hochmossingen Bearbeiten Hauptartikel St Otmar Hochmossingen Am Ort der Kirche befand sich im 12 Jahrhundert das Herrenhaus der Herren von Hochmossingen Erst im 15 Jahrhundert wurde es zur Pfarrkirche umgebaut Der unterste Teil des Kirchturms stammt aus der ersten Halfte des 15 Jahrhunderts Nach dem Abbruch der alten Kirche im Jahr 1840 wurde St Otmar im sogenannten Finanzkammerstil als hallenartige Kirche mit neoromanischen Formen durch den Baumeister Klein aus Rottweil erbaut 12 Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten nbsp Oberndorfer HanselSchwabisch alemannische Fasnet Narrenzunft Oberndorf Internationales Fussballturnier fur U19 Mannschaften Veranstalter SpVgg Oberndorf Vereine Bearbeiten Die Stadt Oberndorf mit ihren Teilorten weist mit uber 100 eingetragenen Vereinen ein reges Vereinsleben auf Darunter gibt es viele kulturell engagierte Musik und Gesangvereine sowie Sportvereine Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Eisenbahnverkehr Bearbeiten nbsp Regional Express im Bahnhof Oberndorf 2008Oberndorf liegt an der Bahnstrecke Plochingen Immendingen und ist Halt der Intercity Linie 87 die zum Nahverkehrstarif nutzbar ist Sie fahrt zweistundlich von Stuttgart in Richtung Singen Zusatzlich wird die Station von Regionalzugen bedient Die Haltepunkte Altoberndorf und Oberndorf Aistaig sind inzwischen stillgelegt Strassenverkehr Bearbeiten Die Bundesautobahn 81 verbindet Oberndorf im Norden mit der Landeshauptstadt Stuttgart und im Suden mit dem Bodenseegebiet und der Schweiz Die Ausfahrt Oberndorf a N liegt auf halber Strecke zwischen Stuttgart und Bodensee Beide Ziele sind innerhalb von 45 Minuten erreichbar Auch die Bundesstrasse 14 jetzt Landesstrasse 424 fuhrt durch die Stadt Fahrradverkehr Bearbeiten Oberndorf liegt am Neckartal Radweg entlang des Neckars uber Horb Tubingen Stuttgart Heilbronn und Heidelberg nach Mannheim Ausserdem sind im Tourismusprojekt Rad und Wanderparadies Schwarzwald und Alb zwei Radtouren ausgewiesen die Hochmossingen Nr 6 Auf den Spuren der Romer und Altoberndorf Nr 10 Vom Neckar ins Albvorland einbeziehen 19 Das stadtische Tourismusburo weist ausserdem Hohenradwege aus 20 Rustungssektor Bearbeiten Hauptartikel Koniglich Wurttembergische Gewehrfabrik Der Staatsrat und Oberst des Heeres des Konigreiches Wurttemberg Bruder von Justinus Kerner und Berater des Konigs Karl Friedrich von Kerner empfahl der Regierung des Konigreiches Wurttemberg am Beginn des 19 Jahrhunderts die Produktion von Waffen zu bundeln und in den Raumlichkeiten des ehemaligen Augustinerklosters in Oberndorf anzusiedeln das schon einige Jahre als Kaserne gedient hatte Ab 1811 wurden die Klostergebaude zur Gewehrfabrik mit Wohnraumen umgebaut Der Neckar trieb Wasserrader und diese wiederum Blasbalge und Schmiedehammer an Durch die Gewehrfabrik wurde das ganze handwerkliche Niveau der Region gehoben 1815 stellten die 100 Beschaftigten 3 600 Gewehre 106 Karabiner 3 500 Infanterie und Kavalleriesabel her Die Erfindung des Knallquecksilbers und damit des Zundhutchens fuhrte zu den Perkussionswaffen die von 1828 bis 1866 in der Fabrik hergestellt und auch an das Ausland verkauft wurden Wilhelm und Paul Mauser die schon von ihrem 14 Lebensjahr an in der Koniglichen Gewehrfabrik in Dienst standen gelang in den Jahren 1865 bis 1869 mit dem Mauser Norris Gewehr eine wesentliche Verbesserung des von Dreyse entwickelten Zylinderverschlusses Auf der Grundlage dieses Gewehres konstruierten sie das erste Gewehr mit Selbstspannung und Flugelsicherung das M 71 das am 23 Februar 1872 als erstes deutsches Reichsgewehr eingefuhrt wurde 1872 errichteten die Gebruder Mauser in Oberndorf a N ihre eigene Gewehrfabrik mit Namen Mauser und kauften 1874 die Koniglich Wurttembergische Gewehrfabrik die infolge dieser Konkurrenz und des Friedens an Auftragsmangel litt Die Konigliche Gewehrfabrik ging in den Mauser Werken auf Mauser gehort heute zum Rheinmetall Konzern Ansassige Unternehmen Bearbeiten Heckler amp Koch Rustungshersteller Rheinmetall Waffe Munition GmbH Mafell Elektrowerkzeughersteller Schwarzwalder Bote Zeitung Feinwerkbau GmbH Sportwaffenhersteller Gericht Behorden und Einrichtungen Bearbeiten Oberndorf ist Sitz des Amtsgerichts Oberndorf am Neckar das zum Landgerichtsbezirk Rottweil und zum Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehort In der Stadt befindet sich ein Polizeirevier das zum Polizeiprasidium Konstanz gehort Ausserdem sind in der Stadt Aussenstellen des Finanzamtes Rottweil und der Agentur fur Arbeit Rottweil eingerichtet Die Stadt ist auch Sitz des katholischen Dekanats Oberndorf das zum Bistum Rottenburg Stuttgart und zum Dekanatsverband Rottweil Oberndorf gehort Gesundheitsversorgung Bearbeiten Das Krankenhaus Oberndorf ist eine Akutklinik mit 120 Betten in den Fachabteilungen Innere Medizin Chirurgie Unfall Gefass und Visceralchirurgie Anasthesie und Gynakologie Das Krankenhaus bildet in der angeschlossenen Schule fur Gesundheits und Krankenpflege Nachwuchskrafte fur die Pflege aus Das Krankenhaus Oberndorf a N gehort zum Verbund der SRH Kliniken Personlichkeiten BearbeitenEhrenburger Bearbeiten Die Stadt Oberndorf hat folgenden Personen das Ehrenburgerrecht verliehen Marzell Binder 1802 1883 Dekan und katholischer Stadtpfarrer am 25 Mai 1871 Paul von Mauser 1838 1914 Gewehrfabrikant Generaldirektor Kommerzienrat am 14 Juni 1902 Adolf Brinzinger 1846 1921 katholischer Stadtpfarrer am 24 April 1916 Ernst Schwarz 1859 1932 evangelischer Stadtpfarrer am 27 August 1925 Hermann Zillinger 1876 1946 Generaldirektor der Mauser Werke am 1 April 1939 Karl Wider 1868 1954 Arzt am 16 Juli 1953 Otto Kenntner 1913 2009 Burgermeister am 26 August 1975 Robert Gleichauf 1914 1992 Mechaniker MdL Finanzminister des Landes Baden Wurttemberg am 16 Dezember 1977Sohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Hier werden bekannte Personlichkeiten aufgefuhrt die in Oberndorf geboren sind Johannes Hoffmeister 1509 1510 1547 Theologe und Augustiner Josephine Scheffel 1803 1865 Salonniere Philanthropin und Schriftstellerin Karl August Barack 1827 1900 Germanist und Bibliothekar Wilhelm Mauser 1834 1882 Waffenkonstrukteur und Fabrikant der Mauser Werke Paul Mauser 1838 1914 Waffenkonstrukteur und Fabrikant der Mauser Werke Hermann Gugel 1852 1935 geboren in Altoberndorf wurttembergischer Oberamtmann Regierungsrat Emil Speidel 1859 1938 Forstwissenschaftler Ignaz Rohr 1866 1944 katholischer Theologe Alfons Mauser 1872 1927 Unternehmer Fritz Haussmann 1873 1951 1945 kurzzeitig Oberburgermeister von Tubingen Sigfrid Karg Elert 1877 1933 Komponist Hermann Schittenhelm 1893 1979 geboren in Boll Akkordeonist und Komponist Otto Hofer Bach 1897 1970 Maler und Grafiker Robert Gleichauf 1914 1992 CDU Politiker ehemaliger Finanzminister des Landes Baden Wurttemberg Willy Niethammer 1914 1991 SPD Politiker ehemaliger Landtagsabgeordneter Karl Guhl 1920 2008 SPD Politiker ehemaliger Landtagsabgeordneter Alfred Danner 1926 ehem Stadtrat Beauftragter des Landesamtes fur Denkmalpflege Denkmalschutzer Heiner Geissler 1930 2017 CDU Politiker Anhanger der katholischen Soziallehre ehemaliger Bundesminister fur Jugend Familie und Gesundheit sowie CDU Generalsekretar Hans Eissler 1931 2005 Jurist und Kirchenmann 1972 bis 1978 Prasident der Synode der Evangelischen Landeskirche in Wurttemberg Konrad Eissler 1932 evangelischer Theologe Sachbuchautor und Journalist Mechthild Homberg 1937 Malerin und Grafikerin Horst Schattle 1939 2020 Journalist und Intendant des Senders Freies Berlin Klaus Kirschner 1941 SPD Politiker ehemaliger Vorsitzender des Bundestagsausschusses fur Gesundheit und Soziale Sicherung Martin Dannecker 1942 Sexualwissenschaftler und Autor Rainer Dahlem 1946 1991 2008 Landesvorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft GEW Helmut Himmelsbach 1946 parteiloser Kommunalpolitiker von 1999 bis 2014 Oberburgermeister der Stadt Heilbronn Klaus Haischer 1949 Politiker SPD Landtagsabgeordneter Karl Heim 1950 geboren in Bochingen Landrat des Schwarzwald Baar Kreises Thomas Goritzki 1952 Theater und Fernsehschauspieler Regisseur Willi Winter 1953 Kabarettist und Puppenspieler Siegfried Scherer 1955 Professor fur Mikrobielle Okologie Kreationist Johannes Beilharz 1956 Schriftsteller Ubersetzer und Maler Sibylle Pomorin 1956 Jazzmusikerin und Komponistin Rainer Nubel 1959 Buchautor und Journalist Thomas Hezel 1961 Medienpsychologe Regisseur Stefan Wolf 1961 Jurist ehemaliger Vorstandsvorsitzender der ElringKlinger AG Ulli Roth 1966 romisch katholischer Theologe und Hochschullehrer Steffen Weigold 1979 RadsportlerPersonlichkeiten die mit der Stadt in Verbindung stehen Bearbeiten Heike Kloss 1968 in Sulz am Neckar Theater Musical und Fernsehschauspielerin Richard Mayer 1925 2016 SPD Politiker MdL und Burgermeister von AistaigFilme BearbeitenWolfgang Landgraebers Filme uber die Waffenbetriebe in der Stadt entstanden zwischen 1984 und 2016 Literatur BearbeitenElisabeth Weber Studien zur Geschichte des Augustinerfrauenklosters in Oberndorf am Neckar von seiner Grundung bis zum Jahre 1559 Zulassungsarbeit Tubingen 1962 Stadt Oberndorf a N Hrsg 1982 Geschichte der Stadt Oberndorf am Neckar Band 1 Von der Fruhzeit bis zum Ubergang an Wurttemberg Hrsg von der Stadt Oberndorf a N aus Anlass des 1200jahrigen Jubilaums im Juni 1982 Oberndorf a N Stadt Oberndorf a N Franz Quarthal Hrsg Zwischen Schwarzwald und Schwabischer Alb Das Land am oberen Neckar Veroffentlichung des Alemannischen Instituts Freiburg i Brg Sigmaringen 1984 ISBN 3 7995 4034 2 Oberndorf am Neckar In Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg in Verbindung mit dem Landkreis Rottweil Hrsg Baden Wurttemberg Das Land in seinen Kreises 2 Auflage Band 2 Jan Thorbecke Ulm 2004 S 18 64 Stadt Oberndorf a N Hrsg 2006 Geschichte der Stadt Oberndorf am Neckar Band 2 Vom Ubergang an Wurttemberg bis heute Hrsg von der Stadt Oberndorf a N ISBN 3 00 018395 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oberndorf am Neckar Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikivoyage Oberndorf am Neckar Reisefuhrer nbsp Wikisource Oberndorf am Neckar Quellen und Volltexte Offizielle Website der Stadt Im Volkerringen Der grosse Krieg 1914 1918 von unsern Kriegern aus Oberndorf a N selbst erzahltEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band VI Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer Stuttgart 1982 ISBN 3 17 007174 2 S 475 479 Koniglich statistisch topographisches Bureau Beschreibung des Oberamts Oberndorf H Lindemann Stuttgart 1868 S 162 a b Hans Martin Maurer und Winfried Hecht Oberndorf am Neckar in Baden Wurttemberg In Max Miller und Gerhard Taddey Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands 2 Auflage Band 6 1980 ISBN 3 520 27602 X S 594 f Ingrid Bauz Sigrid Bruggemann Roland Maier Hrsg Die Geheime Staatspolizei in Wurttemberg und Hohenzollern Stuttgart 2013 ISBN 3 89657 138 9 S 84ff Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 515 f Stadt Oberndorf Offentliche Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahlen des Gemeinderats am 26 Mai 2019 abgerufen am 10 September 2019 Burgermeisterwahl in Oberndorf Wenige Wahler klares Ergebnis Matthias Winter siegt In schwarzwaelder bote de 25 Juni 2023 abgerufen am 27 Juni 2023 Wechsel in Oberndorf Matthias Winter startet als bestellter Burgermeister In schwarzwaelder bote de 6 September 2023 abgerufen am 7 September 2023 Klemens Stadler Deutsche Wappen Band VIII Baden Wurttemberg Seite 82 Mit Zeichnungen von Max Reinhart Angelsachsen Verlag Bremen 1971 Marcella Danner Kappeles Linde hat schon viel gesehen In Schwarzwaelder Bote de Schwarzwalder Bote Mediengesellschaft mbH 14 August 2020 abgerufen am 8 September 2020 a b c Georg Schillinger Hochmossingen Kunst amp Kultur amp Kostbarkeiten 1 Auflage Geiger Verlag 1997 ISBN 3 89570 365 6 S 11 13 27 29 34 35 Die Linde im Internetauftritt der Stadtverwaltung Oberndorf am Neckar abgerufen am 12 September 2020 Museum im Schwedenbau In oberndorf de abgerufen am 11 Dezember 2022 Museum im Schwedenbau Oberndorf In trio k de abgerufen am 11 Dezember 2022 Rudolf Reinhardt Kirchen und Kloster am oberen Neckar In Franz Quarthal Hrsg Zwischen Schwarzwald und Schwabischer Alb Das Land am oberen Neckar Sigmaringen 1984 S 352 f Archivierte Kopie Memento des Originals vom 13 Dezember 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot maja bsz bw de Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler In Baden Wurttemberg II Die Regierungsbezirke Freiburg und Tubingen Deutscher Kunstverlag 1997 S 501 f Rad Wanderparadies Schwarzwald und Alb Hrsg Radrouten Tourenbroschure mit 10 ausgewahlten Radtouren im Rad Wanderparadies Schwarzwald und Alb 3 Auflage Band 3 2019 S 11 13 21 24 Hoehenradwege In Oberndorf de Stadtverwaltung Oberndorf abgerufen am 10 September 2020 Stadte und Gemeinden im Landkreis RottweilStadte Dornhan Oberndorf am Neckar Rottweil Schiltach Schramberg Sulz am Neckar nbsp Gemeinden Aichhalden Bosingen Deisslingen Dietingen Dunningen Epfendorf Eschbronn Fluorn Winzeln Hardt Lauterbach Schenkenzell Villingendorf Vohringen Wellendingen Zimmern ob Rottweil Normdaten Geografikum GND 4042952 0 lobid OGND AKS LCCN n83012835 VIAF 244974160 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oberndorf am Neckar amp oldid 237108991