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Die Koniglich Wurttembergischen Staats Eisenbahnen K W St E waren die Staatsbahn des Konigreichs Wurttemberg seit 1918 freier Volksstaat Wurttemberg zwischen 1843 und 1920 Hermann Pleuer Ausfahrender Zug 1902 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Uberblick uber die Entstehung der Staatsbahnstrecken 2 1 Stammstrecken 2 2 Erganzungen der Stammstrecken 3 Werkstatten 4 Fahrzeuge 4 1 Triebfahrzeuge 4 2 Salonwagen 4 3 Schiffe 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenWie in vielen anderen Staaten des Deutschen Bundes gab es auch im Konigreich Wurttemberg ab etwa 1825 Uberlegungen die Verkehrserschliessung des Landes zu verbessern Private Interessengruppen bildeten sich ab 1834 befasste sich auch der Staat mit dieser Frage und gab Gutachten in Auftrag die geeignete Losungen aufzeigen sollten Antrage auf Konzessionen zum Bau von Privatbahnen z B von der 1836 gegrundeten Wurttembergischen Eisenbahngesellschaft wurden zunachst abgelehnt Die Hauptstrecken waren als Staatsbahn vorgesehen Damit wollten Regierung und Konig Interessen des Staates im Hinblick auf den lukrativ erscheinenden Transitverkehr wahren Zur Fuhrung der Linien in die Nachbarstaaten waren ohnehin zwischenstaatliche Verhandlungen erforderlich Gesetzlich wurde der Streckenbau durch das Eisenbahngesetz vom 18 April 1843 festgelegt womit dieser Tag zum Geburtsdatum der K W St E wurde Ausdrucklich sah das Gesetz vor dass der Bau von Zweigstrecken auch durch Privatgesellschaften moglich sein sollte Dieses Gesetz war zugleich der Anstoss fur die Grundung der Maschinenfabrik Esslingen die Eisenbahnfahrzeuge und Eisenbahntechnik in Wurttemberg massgeblich gestaltete Uberblick uber die Entstehung der Staatsbahnstrecken Bearbeiten nbsp Erste Bauperiode des wurttembergischen Eisenbahnnetzes nbsp Rosensteintunnel in Cannstatt Hauptartikel Geschichte der Eisenbahn in Wurttemberg Stammstrecken Bearbeiten Im Konigreich Wurttemberg entwickelte sich das Schienennetz zunachst mit der Zentralbahn von Stuttgart aus am Neckar entlang einerseits uber die Ostbahn nach Ulm und weiter uber die Sudbahn nach Friedrichshafen am Bodensee andererseits uber die Westbahn in das badische Bruchsal Von Bietigheim zweigte die Nordbahn nach Heilbronn ab Daten der Inbetriebnahme einzelner Streckenabschnitte Datum Abschnittsanfang Abschnittsende22 Oktober 1845 Cannstatt Unterturkheim7 November 1845 Unterturkheim Oberturkheim20 November 1845 Oberturkheim Esslingen15 Oktober 1846 Cannstatt Ludwigsburg14 Dezember 1846 Esslingen Plochingen11 Oktober 1847 Plochingen Sussen11 Oktober 1847 Ludwigsburg Bietigheim8 November 1847 Ravensburg Friedrichshafen25 Juli 1848 Bietigheim Heilbronn26 Mai 1849 Biberach Ravensburg14 Juni 1849 Sussen Geislingen1 Juni 1850 Biberach Ulm29 Juni 1850 Geislingen Ulm1 Oktober 1853 Bietigheim Bretten1 Juni 1854 Ulm Neu UlmSiehe auch Strecken der K W St E in der Liste der Eisenbahnstrecken in Baden Wurttemberg nbsp Eisenbahnkarte von Wurttemberg Stand von 1863Erganzungen der Stammstrecken Bearbeiten Nach mehrjahriger Pause begann der Bau der Oberen Neckarbahn die von Plochingen aus 1859 Reutlingen 1861 uber Tubingen die Bischofsstadt Rottenburg am Neckar sowie 1864 66 zunachst Eyach und dann den spateren Knoten Horb am Neckar erreichte Im ostlichen Wurttemberg wurde die Remsbahn von Cannstatt 1861 uber Schorndorf Aalen bis Wasseralfingen erbaut und 1863 in Nordlingen der Anschluss an die bayerische Ludwig Sud Nord Bahn hergestellt Die Kocherbahn durchzog ab 1862 von Heilbronn aus die Hohenloher Ebene bis Schwabisch Hall und ab 1867 bis Crailsheim wo bereits 1866 die Zuge der Oberen Jagstbahn aus Aalen eintrafen und 1869 die Taubertalbahn nach Mergentheim anschloss Eine Querverbindung durch die Ostalb von Aalen nach Ulm sollte die Brenzbahn bieten die 1864 bis Heidenheim an der Brenz eroffnet wurde aber erst 1875 76 ihr Ziel erreichte Der Kurort Wildbad im Schwarzwald wurde 1868 mit der Enztalbahn an den badischen Knotenpunkt Pforzheim angeschlossen Von Heilbronn aus verlangerte man die Untere Neckarbahn 1866 bis Jagstfeld und von hier aus drei Jahre spater die Untere Jagsttalbahn nach Osterburken in beiden Stationen entstanden weitere Anschlusse an die Grossherzoglich Badischen Staatseisenbahnen Die Obere Neckarbahn erreichte 1867 68 von Horb aus Rottweil und 1869 Tuttlingen von wo aus 1870 der Luckenschluss nach Immendingen an der badischen Schwarzwaldbahn hergestellt wurde nbsp Bahnhofsgebaude der K W St E in Munderkingen an der DonauVon Ulm aus baute man die Bahnstrecke Ulm Sigmaringen zunachst 1868 bis Blaubeuren bevor 1869 Ehingen Donau 1870 Scheer und schliesslich 1873 Sigmaringen erreicht war Weitere sechs Jahre dauerte es bis die Zollernalbbahn die Verbindung von Tubingen herstellte die bereits 1869 Hechingen und 1874 Balingen erreicht hatte Die Schwarzwaldbahn zweigte 1868 69 in Zuffenhausen nach Weil der Stadt ab und gelangte 1872 bis zur Stadt Calw und weiter nach Nagold 1874 verkehrte die Nagoldbahn durchgehend von Pforzheim uber Calw Nagold bis Horb Im Herbertingen zweigte ab 1869 die wurttembergische Allgaubahn uber Saulgau und Aulendorf nach Waldsee ab Dort ging es 1870 bis Kisslegg und 1872 bis Leutkirch im Allgau weiter 1874 wurde Isny Bahnstation Anschliessend verdichtete die Staatsbahn ihr Netz noch durch den Bau folgender Strecken 1876 1880 Murrtalbahn Waiblingen Backnang Schwabisch Hall Hessental nebst Abzweig Backnang Bietigheim Ludwigsburg 1878 1880 Kraichgaubahn Heilbronn Eppingen 1879 1886 Bahnstrecke Stuttgart Horb Bahnstrecke Eutingen im Gau Schiltach 1886 1889 Bahnstrecke Leutkirch Memmingen 1892 1893 Echazbahn Reutlingen Lichtenstein Munsingen1913 wies die Statistik folgende Zahlen aus Streckenlange einschliesslich Privatbahnen 2 256 km Stationen 639Nach dem Ersten Weltkrieg beendete die Reichsverfassung von 1919 die Eigenstandigkeit des wurttembergischen Eisenbahnwesens Durch einen Staatsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und den Landern gingen am 1 April 1920 unter anderem die Wurttembergischen Staatseisenbahnen der Zusatz Koniglich war mit der Abdankung Konig Wilhelms II am 30 November 1918 hinfallig geworden in das Eigentum des Reiches uber und bildete zusammen mit den ehemaligen Staatsbahnen Bayerns Preussens Sachsens Badens Mecklenburgs und Oldenburgs den Grundstock der zum 1 April 1920 gegrundeten Reichsbahn Werkstatten BearbeitenWahrend seit 1844 Bau und Reparaturen an den Lokomotiven Wagen und sonstigen Betriebsmaschinen grossenteils bei der von den Staatseisenbahnen privat eingerichteten Maschinenfabrik Esslingen ausgefuhrt wurden standen fur Wagenreparaturen anfangs nur die am ersten Heilbronner Bahnhof eingerichteten Werkstatten zur Verfugung Deswegen entstand 1869 in Cannstatt eine Centrale Wagenwerkstatte die zur Keimzelle des Ausbesserungswerkes wurde 1 Fahrzeuge Bearbeiten nbsp Zwei Lokomotiven der Klasse III im Bahnhof Ludwigsburg zirka 1860 nbsp Wurttembergische K von 1917Bahntechnisch liess sich die K W St E bis etwa 1865 nicht wie die meisten deutschen Staaten vom englischen sondern vom US amerikanischen Vorbild leiten Fur die Fahrzeuge sowohl fur Lokomotiven als auch fur Wagen bedeutete dies zum Beispiel den Einsatz von Grossraumwagen 2 sowie die Verwendung von Drehgestellen Dieser fortschrittliche Weg wurde durch starke Einflusse hauptsachlich aus Preussen vorubergehend wieder aufgegeben Die Farbgebung der Fahrzeuge wechselte mehrfach 3 1913 wies die Statistik folgende Zahlen aus Lokomotiven 855 Triebwagen 17 Personenwagen 2 394 Post und Gepackwagen 760 Guterwagen einschl Bahndienstwagen 14 565Triebfahrzeuge Bearbeiten Zustandig fur Beschaffung und Umbau von Lokomotiven war von 1885 bis 1896 unter anderem Obermaschinenmeister Adolf Klose Unter seiner Fuhrung wurden erstmals Verbundlokomotiven und Zahnradlokomotiven beschafft Er konstruierte auch ein Triebwerk zur Verbesserung des Kurvenverhaltens von Lokomotiven Ihm folgte Eugen Kittel Er fuhrte den Heissdampf in Wurttemberg ein Unter seiner Fuhrung wurden unter anderem Dampftriebwagen Bauart Kittel die Schnellzuglokomotiven Wurttembergische C und Guterzuglokomotiven Wurttembergische K in Dienst gestellt Getestet wurden auch Benzin und Akkumulatortriebwagen Eine Zusammenstellung und Auflistung der bei den wurttembergischen Staatseisenbahnen zum Einsatz gekommenen Triebfahrzeuge ist auf der Seite Liste der wurttembergischen Lokomotiven und Triebwagen zu finden Salonwagen Bearbeiten Ein erster Salonwagen fur den Konig ist fur 1853 belegt Einen Hofzug gab es im Konigreich Wurttemberg spatestens ab 1864 als dafur ein Heizwagen gebaut wurde Die Zuge wurden in der Regel durch Personenwagen erganzt die sonst dem offentlichen Verkehr dienten von dort stammten auch die Gepackwagen 4 Wagen Beschafft Ausgemustert Achsen TechnischeDaten Nr Anmerkung 5 Salonwagen 1853 1894 3 Lange 14 47 m Bau der eisenbahneigenen WerkstattSpater mit Drehgestellen ausgestattet Cavalierwagen 1863 2 Lange 8 75 m 0 49Heizwagen 1864 2 Lange 8 25 m 0 33Dienerwagen 1866 0 55Salonwagen 1866 0 56Abteilwagen 1873 3 0 22 Eigenbau der Eisenbahnwerkstatt CannstattAbteilwagen 1873 3 0 23 Spater von Konigin Witwe Olga genutzt Salonwagen 1887 4 0 0 2 Umgebaut 1893Salonwagen 1894 4 722 Maschinenfabrik EsslingenKonnte in D Zuge eingestellt werdenSalonwagen 1904 6 Blau lackiert zusatzlicher reprasentativer Mitteleingang mit zweiflugeliger TurSchiffe Bearbeiten Zu den Bodensee Dampfschiffen der Staats Eisenbahnen gehorte das 1909 gebaute und 1944 zerstorte Salondampfschiff Friedrichshafen Nach Renovierung im Zeitraum 1984 bis 1990 ist das 1913 gebaute Dampfschiff Hohentwiel wieder am Bodensee im Charter Dienst Siehe auch BearbeitenGeschichte der Eisenbahn in WurttembergLiteratur BearbeitenBernd Beck Schwabische Eisenbahn Bilder von der Koniglich Wurttembergischen Staatseisenbahn Metz Tubingen 1989 ISBN 3 921580 78 1 Oscar Fraas Wurttembergs Eisenbahnen mit Land und Leuten an der Bahn Schweizerbart Stuttgart 1880 Oskar Jakob Die K wurttembergischen Staatseisenbahnen in historisch statistischer Darstellung ein Beitrag zur Geschichte des Eisenbahnwesens H Laupp Tubingen 1895 Eberhard Kitter Die Eisenbahn Empfangsgebaude im Konigreich Wurttemberg vor 1854 Stuttgart 1973 Dissertation Wolfgang Klee Eisenbahn Journal Wurttemberg Report Band 1 Nr V 96 Merker Furstenfeldbruck 1996 ISBN 3 922404 96 0 Hans Kobschatzky Die Koniglich Wurttembergischen Staatseisenbahnen Ihre Geschichte Lokomotiven und Wagen in Wort und Bild Kosmos Stuttgart 1982 ISBN 3 440 04815 2 Georg von Morlok Die Koniglich Wurttembergischen Staatseisenbahnen Ruckschau auf deren Erbauung wahrend der Jahre 1835 1889 unter Berucksichtigung ihrer geschichtlichen technischen und finanziellen Momente und Ergebnisse Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1890 Nachdruck Siedentop Heidenheim 1986 ISBN 3 924305 01 3 Albert Muhl Kurt Seidel Die Wurttembergischen Staatseisenbahnen Theiss Stuttgart 1980 ISBN 3 8062 0249 4 Margarete Oberreuter Die Eisenbahnen in Wurttemberg Ein Beitrag zur Verkehrs und Wirtschaftsgeographie Fleischhauer amp Spohn Stuttgart 1933 Dissertation Andreas M Rantzsch Wurttembergische Eisenbahn Geschichte Band 1 1830 1854 Planungsphase und Realisierung der Bauvorhaben H amp L Publikationen Schweinfurt 1996 ISBN 3 928786 36 9 Erinnerungen an die schwabische Eisenbahn 1 Band Eine Sammlung von Veroffentlichungen uber die Eisenbahn von einst Bundesbahndirektion Stuttgart Stuttgart 1978 Kurt Seidel Hans Strohecker Erinnerungen an die schwabische Eisenbahn 2 Band Ein Ruckblick auf die Anfange der Eisenbahn in Wurttemberg Koniglich Wurttembergische Staatseisenbahn Cannstatt Unterturkheim Eroffnung 1845 Bundesbahndirektion Stuttgart Stuttgart 1985 Otto Supper Die Entwicklung des Eisenbahnwesens im Konigreich Wurttemberg Denkschrift zum 50 Jahrestag der Eroffnung der ersten Eisenbahnstrecke in Wurttemberg am 22 Oktober 1845 Kohlhammer Stuttgart 1895 ISBN 3 17 005976 9 Nachdruck Kohlhammer Stuttgart 1981 Walter Sutter Schriftleitung 100 Jahre Bundesbahn Ausbesserungswerk Stuttgart Bad Cannstatt Stuttgart 1969 Festschrift Werner Walz Die Eisenbahn in Baden Wurttemberg Geschichte der Bahnen in Baden und Wurttemberg 1840 bis heute Motorbuch Verlag Stuttgart 1980 ISBN 3 87943 716 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Koniglich Wurttembergische Staats Eisenbahnen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Katasterplane der Reichs Bundesbahndirektion StuttgartEinzelnachweise Bearbeiten Lit Sutter Aw Cannstatt S 36ff Albert Kuntzemuller Die badischen Eisenbahnen im deutsch franzosischen Krieg 1870 71 in Bericht des Realgymnasium mit Realschule Mannheim Lessing Schule Schuljahr 1913 14 Masur Mannheim 1914 S 25 Hans Joachim Knupfer Farbgebung der Eisenbahnfahrzeuge im Konigreich Wurttemberg In Jahrbuch fur Eisenbahngeschichte 48 2017 2018 S 73 95 Paul Dost Der rote Teppich Geschichte der Staatszuge und Salonwagen Stuttgart 1965 S 159f Angaben nach Paul Dost Der rote Teppich Geschichte der Staatszuge und Salonwagen Stuttgart 1965 S 159f Staatsbahnen im Deutschen Kaiserreich Baden Grossherzoglich Badische Staatseisenbahnen Bayern Koniglich Bayerische Staatseisenbahnen Elsass Lothringen Reichseisenbahnen in Elsass Lothringen Hessen Grossherzoglich Hessische Staatseisenbahnen Mecklenburg Grossherzoglich Mecklenburgische Friedrich Franz Eisenbahn Oldenburg Grossherzoglich Oldenburgische Staatseisenbahnen Preussen Preussische Staatseisenbahnen Koniglich Preussische Militar Eisenbahn Sachsen Koniglich Sachsische Staatseisenbahnen Wurttemberg Koniglich Wurttembergische Staats Eisenbahnen Gemeinschaftlich Preussisch Hessische Eisenbahngemeinschaft Normdaten Korperschaft GND 32248 9 lobid OGND AKS VIAF 245630925 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Koniglich Wurttembergische Staats Eisenbahnen amp oldid 233063476