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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Scheer Begriffsklarung aufgefuhrt Scheer ist eine Stadt an der Donau im Landkreis Sigmaringen in Baden Wurttemberg Bekannt ist die Stadt vor allem fur das Schloss Scheer Wappen Deutschlandkarte48 073611111111 9 2933333333333 577 Koordinaten 48 4 N 9 18 OBasisdatenBundesland Baden WurttembergRegierungsbezirk TubingenLandkreis SigmaringenHohe 577 m u NHNFlache 18 72 km2Einwohner 2544 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 136 Einwohner je km2Postleitzahl 72516Vorwahl 07572Kfz Kennzeichen SIG SLG STO UBGemeindeschlussel 08 4 37 101Stadtgliederung 2 StadtteileAdresse der Stadtverwaltung Hauptstrasse 1 72516 ScheerWebsite www stadt scheer deBurgermeister Lothar FischerLage der Stadt Scheer im Landkreis SigmaringenKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Nachbargemeinden 1 3 Stadtgliederung 1 4 Schutzgebiete 2 Geschichte 2 1 Vorgeschichte und Antike 2 2 Mittelalter 2 3 Fruhe Neuzeit 2 4 Wurttembergische Zeit 2 5 NS Zeit 2 6 Nachkriegszeit 2 7 Bevolkerungsentwicklung 2 8 Eingemeindungen 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Bauwerke 4 2 Parks 4 3 Regelmassige Veranstaltungen 4 4 Kulinarische Spezialitaten 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 2 Ansassige Unternehmen 5 3 Offentliche Einrichtungen 5 4 Bildung 6 Personlichkeiten 6 1 Ehrenburger 6 2 Sohne und Tochter der Stadt 6 3 Personlichkeiten mit Verbindungen zur Stadt 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten nbsp Die Stadt liegt im Naturpark Obere Donau Das Stadtgebiet erstreckt sich von den Auslaufern der Schwabischen Alb bis ins beginnende schwabische Oberland Hier hat sich die Donau der im Altpliozan entstandene Fluss vor rund 10 000 Jahren entlang dem Weissjura einen neuen Weg durch die Riedniederung gesucht Sie war zuvor vom Rheingletscher verschuttet und durch nacheiszeitliche Schmelzwasser ausgewaschen worden Im Felsele einem Tal zwischen Scheer und Heudorf verlief vor der Eiszeit einmal die Donau 2 Auf dem letzten nordseitigen Kalksporn den die Donau mit einer lang gestreckten Nord Schleife umgeht erheben sich Scheers Wahrzeichen die Pfarrkirche St Nikolaus und das Schloss Scheer Hier befinden sich die letzten Massenkalkfelsen des Donau Durchbruchstals nach der Albtafel Unterhalb des Stadtchens taucht der Weissjura ab und das Tal weitet sich in den weichen Schichten der Unteren Susswassermolasse Etwa 40 Prozent der Gemarkungsflache sind bewaldet Nachbargemeinden Bearbeiten Scheer grenzt im Uhrzeigersinn an Mengen Sigmaringen Sigmaringendorf und Bingen im Landkreis Sigmaringen sowie an Langenenslingen und Altheim im Landkreis Biberach Stadtgliederung Bearbeiten Zu Scheer gehort neben der namensgebenden Kernstadt der Stadtteil Heudorf Wappen Stadtteil Einwohner Flache km nbsp Scheer Kernstadt 2150 11 02 nbsp Heudorf 550 7 70Schutzgebiete Bearbeiten Siehe auch Liste der Naturdenkmale in Scheer Scheer hat Anteil an drei Landschaftsschutzgebieten dem Donau und Schmeiental dem Muhlbachtal und dem Landschaftsschutzgebiet Ehemalige Burg bei Heudorf Das FFH Gebiet Donau zwischen Riedlingen und Sigmaringen umfasst auch die Donauaue auf dem Scheerer Gemeindegebiet sowie das Muhlbachtal Im Aussersten Westen hat die Gemeinde zudem Anteil am FFH Gebiet Gebiete um das Laucherttal Scheer gehort ausserdem zum Naturpark Obere Donau 3 Geschichte BearbeitenVorgeschichte und Antike Bearbeiten Aus der Zeit von 1800 v Chr bis 800 v Chr datieren erste Spuren einer Ansiedlung Bereits ab diesem Zeitpunkt war die Gegend standig besiedelt Damals entstanden auch die acht keltischen Grabhugel im Lupplet 2 Der Name Scheer leitet sich vom keltischen Wort scera ab und bedeutet Felsen die hier die letzten Auslaufer des Donaudurchbruchs durch die Schwabische Alb bilden 4 Damit sind die Kalkfelsen gemeint auf denen heute das Schloss Scheer die Pfarrkirche St Nikolaus und die Burg Bartelstein stehen Damit gehort Scheer zu den altesten Orten der Gegend Hier fuhrte auch eine keltische Urstrasse von Sigmaringendorf kommend nach Suden in das Ablachtal und eine weitere Verzweigung nach Blochingen zur Heuneburg Die Furt dieser Keltenstrasse war etwa 300 Meter flussaufwarts der heutigen Donaubrucke In der Gemeinde Scheer wurde 1882 und 1923 vier hallstattzeitliche Grabhugel entdeckt und Knochenreste bronzene Fussringe und Fibelreste gefunden 4 Von etwa 15 v Chr bis 395 n Chr siedelten die Romer in der Region Gleich zwei Romerstrassen fuhrten uber Scheerer Gebiet Vom Kastell Ennetach uber die jetzige Landstrasse unterhalb des Schlossberges vorbei uber die Furt der alten Keltenstrasse nach dem heutigen Laiz nach Rottweil eine weitere von Mengen uber die Furt beim Jakobstal fast schnurgerade an den Scheerer Grabhugeln vorbei uber Hitzkofen Bingen Feldhausen nach Trochtelfingen Bei einer Ergrabung an vier Stellen im Jakobstal 1923 wurde die romische Bepflasterung festgestellt Beim Bahnbau in Scheer wurden Graber mit Bronzeschmuck und Waffen gefunden wobei es sich vermutlich um Reihengraber aus der Merowingerzeit handelte 4 Mittelalter Bearbeiten nbsp Scheerer Altstadt mit Donaubrucke und WehranlageVon 536 bis 843 lag die Gemarkung von Scheer im Frankischen Reich in der alamannischen Westbaar Zu dieser Westbaar gehorten der Scherragau der Eritgau und der Linzgau Scheer war vermutlich der Hauptort des Scherragaus Es folgte nach 843 die Zeit des Ostfrankischen Reiches und des Stammesherzogtums Schwaben welches zu Beginn des 10 Jahrhunderts entstand In Scheer war ein Graf von Ruck beschrieben Ruckburgen sind aus dem Gebiet von Lindau und Blaubeuren bekannt Im 11 und 12 Jahrhundert entstanden in zunehmendem Masse Hohenburgen In diesem Zeitraum durften auch die beiden Burgen in Scheer Schloss Scheer und Burg Bartelstein entstanden sein wie auch die Burg Sigmaringen Im Jahre 1170 hielt Kaiser Friedrich Barbarossa Hoftag in Mengen Im Gefolge des Kaisers befand sich neben Bischof Rudolf auch unter anderen Pfalzgraf Hugo von Tubingen der 1181 zum Herren von Scheer Sigmaringen und Gammertingen wurde 1182 verstarb Pfalzgraf Hugo von Tubingen Seine Sohne die Pfalzgrafen Hugo und Rudolf ubernahmen zunachst gemeinsam die Herrschaft Nach dem Aussterben der Montfortschen Stammverwandten erbten sie auch deren ursprungliche Stammlande Feldkirch Werdenberg Sargans und die anderen Besitzungen in Ratien Bei der Teilung erhielt Rudolf den vaterlichen Erbteil und wurde Grunder der Tubinger Linie Das Bregenzer und Montforter Erbe trat Hugo an Das Gebiet um Scheer Sigmaringen und Gammertingen blieb gemeinsamer Besitz Hugo nannte sich fortan Graf Hugo I von Montfort Er wurde 1218 von einem Ministerialen der sich Ortolf von Bartelstein nannte zum Hoftag nach Ulm begleitet Damit wurde erstmals ein Adliger genannt der sich nach der in Scheer gelegenen Burg schrieb Graf Hugo wird auch als Erbauer der Stadtpfarrkirche angesehen 1228 starb Graf Hugo I von Montfort Seine Sohne teilten die Herrschaft in eine Werdenberger und eine Neumontforter Linie Begrunder der Werdenberger Linie wurde Graf Hugo II Sein Bruder Graf Rudolf I von Montfort der Stifter der Neumontforter Linie wurde damit Herrscher im Gebiet von Scheer und nannte sich fortan Herr zu Feldkirch Bregenz Tettnang Sigmaringen und Scheer In den Jahren 1241 bis 1258 wurden mehrere Stadte im Umkreis von Scheer gegrundet Sigmaringen Saulgau Messkirch Riedlingen Mengen und Ehingen Es wird vermutet dass auch Scheer in dieser Zeit die Freiburger Stadtrechte erhielt Spatestens Ende des 13 Jahrhunderts die Burg auf dem Felssporn stand bereits wurde Scheer von den Habsburgern zur Stadt erhoben 2 nbsp Pfarrkirche St Nikolaus und die Scheerer Altstadt1260 wurde nach dem Tod des Grafen Rudolf I von Montfort dessen Herrschaftsbereich neu aufgeteilt Graf Rudolf II erhielt die Herrschaft Feldkirch Graf Ulrich I die Herrschaft Bregenz und Graf Hugo III die Herrschaft Tettnang Nachdem Graf Hugo von Montfort 1267 den Allodialbesitz der Pfalzgrafen Hugo III und Rudolf III des Scheerers ubernommen hatte nannte er sich ab 1267 Comes de Schera und ab 1287 Graf Hugo von Montfort Herr zu Scheere Er gilt als erster sicher nachweisbarer Graf der auf der alten Burg Scheer dem spateren Schloss sass 18 Jahre spater 1278 bildete sich nach der Neuordnung des Herzogtums Schwaben durch Konig Rudolf von Habsburg eine Dynastenopposition die kriegerisch gegen den Konig vorging Jedoch schon 1281 stellte der Konig die Ordnung wieder her so dass im Herbst der oberschwabische Landfriede verkundet werden konnte Danach nutzte der Konig die wachsende Verschuldung des Adels zum Ankauf niedergehender Adelsgeschlechter und deren Herrschaftsbereiche und Guter So kaufte der Konig 1282 Tiengowe und Ergowe Diengau und Eritgau und die Dorfer Hohentengen und Blochingen sowie die Burg Friedberg z B fur 1280 Mark Nach der Burg Vriedeberch trug das Gebiet fortan die Bezeichnung Friedberg 1285 brach der Dynastenaufstand erneut aus Es waren neben dem Grafen Eberhardt von Wurttemberg weitere 15 Grafen beteiligt darunter auch Graf Ulrich von Bregenz Sigmaringen Ob auch sein Bruder der Scheerer Graf Hugo in die Fehde verwickelt war in deren Verlauf die Montforter Besitzungen verwustet wurden ist unbekannt Im darauffolgenden Jahr fuhrte der Konig personlich den Kampf an und im November 1286 wurde versucht den Krieg mit einem Frieden zu beenden Im Juli 1287 erschien der Konig wieder in Schwaben und unterwarf neben dem Grafen von Wurttemberg unter anderem die Grafen von Tubingen von Montfort und Helfenstein Nach dem Waffenstillstand vom 6 September beurkundete Konig Rudolf von Habsburg am 23 Oktober 1287 in Scheer dass sein Kanzler der Erzbischof Heinrich II von Mainz zwischen ihm und dem Grafen Eberhard von Wurttemberg eine Suhne zustande brachte Der Aufenthalt des Konigs in Scheer lasst vermuten dass sich Graf Hugo als Verwandter des Konigs nicht an den Kampfen beteiligt hatte Am 2 November 1287 schenkte Graf Hugo ein Gut zu Reppersweiler an das Kloster Habsthal Dies war seine letzte Amtshandlung Danach verkaufte er noch im Jahre 1287 seine Herrschaft Scheer an die Habsburger Aus den Aufzeichnungen uber den habsburgischen Besitz ist ersichtlich dass der Konig mit der Burg und Stadt Scheer auch Gemmingen die Burg Schatzberg bei Egelfingen die Muhle und das Fischwasser in Krauchenwies den Hof hinter der Martinskirche in Mengen Guter in Hitzkofen und Bingen und den Burgstall in Bittelschiess kaufte Graf Hugo zog sich nun nach Tettnang zuruck 1289 bestatigte Konig Rudolf von Habsburg den Burgern von Scheer ihre Freiburger Stadtrechte Am 15 Juli 1291 verstarb Konig Rudolf von Habsburg in Speyer Ab 1295 unterstand das ganze Gebiet einer einheitlichen Verwaltung mit einem Vogt als obersten Beamten und vermutlich mit Sitz in Scheer Die Stadt Scheer weist auch seither die Schneiderschere und einen Stern als Zeichen der koniglichen Gerichtsbarkeit aus 1300 wurden in einem Redditus de Schere Guterverzeichnis die Guter um Scheer zu denen auch Ennetach gehorte verzeichnet und 1303 in das Habsburger Urbar ubernommen 1311 nannte sich der Vogt der Habsburger Schiltung der seinen Hauptsitz in Scheer hatte Voget Schiltunch zu der Schaere und anderswo 1312 beurkundete der Vogt zwar weiter in Scheer nannte sich fortan aber Vogt Schiltung von Sigmaringen Nach der Konigswahl 1314 brach ein Reichskrieg aus Graf Wilhelm stellte sich auf die Seite der Habsburger Herzog Leopold von Osterreich der sich 1314 in Mengen aufhielt verpfandete ihm fur 400 Mark Silber die Herrschaft Scheer 1342 gab es ein schweres Erdbeben im ganzen Donautal das sich in Schuben von 14 Tagen mehrmals wiederholte In diesem Jahre verbreitete sich auch die Pest Am Berg nach Heudorf wurde ein Siechenhaus Siechensteigle errichtet 1343 kamen der konigstreue Graf und die Stadt Scheer in eine bedrohliche Situation als Eberhard der Greiner den von den Osterreichern unterstutzten Grafen Konrad von Berg unterhalb des Hipfelsberges vernichtend schlug und nachdem sich dieser nach Mengen zuruckgezogen hatte die Stadt sturmte und schleifte nbsp Das Schloss Scheer und Teile der Altstadt1350 starb Graf Wilhelm Seine vier Sohne hatten zunachst das Erbe gemeinsam inne Nach dem Tod von Hugo und Ulrich kam es 1354 zur Teilung Graf Heinrich von Montfort bekam die Burg und Herrschaft Rothenfels Burg Stadt und Herrschaft Tettnang die Burgen Argen Liebenau und Niedersummerau die Vogtei des Klosters Langnau die Burg und Stadt Scheer den Diengau die Kirchensatze zu Friedberg Hohentengen und Herbertingen die Halfte der Steuer zu Mengen die Burg Landau und Ertingen 1405 ubergab Graf Heinrich von Montfort die Stadt und die Burg Scheer an seine Sohne Graf Rudolf und Graf Wilhelm von Montfort Im Jahr 1408 ruckte Graf Rudolf gegen die Appenzeller vor die mit der Bregenzer Linie des Hauses Montfort in Fehde lagen und damit drohten uber ganz Schwaben herzufallen Durch das Eingreifen von Graf Rudolf zogen sich die Appenzeller zuruck Am 15 Juni 1408 starb der Vater Heinrich von Montfort Die beiden Sohne liessen sich zunachst von Konig Ruprecht ihre Reichspfandschaften bestatigen und teilten das Erbe Graf Rudolf von Montfort erhielt die Pfandschaft Scheer und Diengau Sein Bruder erhielt die anderen Gebiete Schon zwei Jahre spater war Graf Rudolf wegen seiner hohen Schulden genotigt die Grafschaft Friedberg Burg und Stadt Scheer und den Diengau Goge an den Ritter Wolf von Zillenhard bis zum Jahre 1414 zu verpfanden Die Herrschaft von Burg und Stadt Scheer war noch an Heinrich von Reischach verpfandet 1412 wurde Graf Rudolf von Kaiser Sigismund zum Landvogt von Oberschwaben ernannt Jedoch wurde ihm 1414 von den Osterreichern diese Landvogtei bereits wieder entzogen nachdem er die Burg und Stadt Scheer erneut verpfandet hatte und zwar an Ritter Heinrich von Reischach der schon die Herrschaft innehatte 1415 wurde der Truchsess Johann von Waldburg zum Landvogt von Oberschwaben ernannt 1425 starb Graf Rudolf von Montfort Da er vermutlich ledig und ohne Nachkommen war fiel der Besitz an seinen Bruder Graf Wilhelm von Montfort 1433 vermahlte sich Kunigunde die Tochter des Grafen Wilhelm von Montfort mit Truchsess Eberhard von Waldburg der schon seit 1429 im Besitz von Munderkingen Schongau Nussplingen der Feste Kallenberg Bussen und Wolfegg war Dieser erhielt von seinem Schwiegervater statt einer Mitgift das Recht die Grafschaft Scheer mit allem Zubehor von den Rittern von Reischach einzulosen Wann genau er das Pfand von den Reischachs loste ist nicht bekannt 1446 wurde Herzog Albrecht VI aus dem Hause Habsburg Regent der Vorlande und erhielt auch den Landesteil Schwaben zugesprochen Er kundigte dem Truchsessen Eberhard von Waldburg dessen Pfandschaften vor allem die Grafschaft Friedberg Scheer obwohl Truchsess Eberhard im Krieg gegen die Schweizer auf der Seite Osterreichs gestanden hatte Herzog Albrecht beauftragte Berthold von Stein den Ortsherren von Uttenweiler dass dieser die Pfandsumme an Truchsess Eberhard entrichten und dafur die Pfandschaft innehaben solle Truchsess Eberhard verweigerte aber die Herausgabe der Pfandschaft da ihm diese auf Lebenszeit verliehen worden war Im April 1447 liess man den unparteiischen Markgrafen von Baden in Riedlingen uber den Streit entscheiden Dieser entschied gegen den Truchsess Von 1447 bis 1452 waren die Ritter von Stein die Herren der Burg und der Stadt Scheer 1450 ubernahm Herzog Sigmund die Regierung in den osterreichischen Vorlanden Truchsess Eberhard sicherte ihm die Pfandschaften der funf Donaustadte und der Feste Bussen 1452 verpfandete der Herzog dem Truchsess Eberhard von Waldburg seine Grafschaft und Herrlichkeit zu Friedberg samt dem Schloss und der Stadt Scheer die Burg Burgstall Stadtgrund Gerichten Zwingen Bannen Fischrechten Steuern dazu die Vogtei auf den Dorfern Tissen Gross und Kleintissen Dieser Pfandvertrag wurde wenige Tage spater in einen Kaufvertrag umgewandelt Im selben Jahr erhielt der Truchsess auch die Stadt Mengen als Pfand Der Besitz in Scheer wurde 1452 in einem Urbar verzeichnet Scheer war nun Residenzstadt und Verwaltungssitz der eberhardschen Linie der Truchsessen von Waldburg 1454 versicherte Herzog Sigmund den Truchsessen Eberhard Jakob und Georg von Waldburg dass weder er noch seine Erben die funf Donaustadte auch den Bussen Winterstetten und Ellwangen von ihnen losen werden Erst wenn alle drei ohne mannliche Erben sterben sollten wurden diese Stadte und Herrschaften an das Haus Osterreich zuruckfallen 1460 trat Truchsess Eberhard in den Dienst des Herzogs Sigmund und nahm als Mitglied der Rittergesellschaft St Georgenschild am Krieg gegen die Eidgenossen teil 1463 wurde die Sonnenbergsche Linie des Hauses Waldburg also die des Truchsessen Eberhards vom Kaiser in den Reichsgrafenstand erhoben 1479 starb Eberhard I Graf zu Sonnenberg und Truchsess zu Waldburg Er wurde in Scheer begraben 1480 wurde das Erbe unter drei Sohnen aufgeteilt nachdem Graf Otto von Sonnenberg Bischof von Konstanz auf das Erbe verzichtet hatte Graf Andreas von Sonnenberg erhielt die Grafschaft Friedberg und die Herrschaft Scheer samt der Vogtei Siessen Bachhaupten Tavertsweiler Osterdorf und Gunzenhausen 1485 liess er die fruhmittelalterliche Burg abreissen und das noch heute gut erhaltene Schloss errichten 1486 trat er in die Dienste des romisch deutschen Konigs Maximilian I der in den Niederlanden Krieg gegen Frankreich fuhrte Bald zahlte er zu dessen vornehmsten Raten und vorzuglichen Heerfuhrern Fruhe Neuzeit Bearbeiten Im Juli 1505 weilte Graf Andreas als Gefolgsmann des Herzogs Ulrich von Wurttemberg auf dem Reichstag zu Koln Danach kehrte er nach Scheer zuruck Inzwischen war dort der Neubau des Schlosses vollendet so dass am 8 Oktober vom Konstanzer Bischof die Schlosskapelle und die ebenfalls fertiggestellte Stadtpfarrkirche Sankt Nikolaus geweiht werden konnte Ab 1511 regierte Truchsess Wilhelm der Altere in Scheer Unter seiner Herrschaft wurde erstmals ein Leibaigenleuthbuch angelegt in dem alle Leibeigenen aufgefuhrt waren und das fortlaufend erganzt wurde 1557 ubernahm Truchsess Wilhelm der Jungere die Regentschaft uber Scheer Wilhelm d Jungere starb 1566 nach nur neun Jahren Regentschaft Daraufhin erhielt die Stadt eine Vormundschaftsregierung bis 1578 Truchsess Christoph Karl die Herrschaft uber Scheer ubernahm 1593 dann ubernahm Truchsess Christoph die Geschicke der Stadt Ihm folgte 1612 Truchsess Wilhelm Heinrich der 40 Jahre die Gebiete in und um Scheer verwaltete 1652 herrschten die Grafen Christoph und Hans Ernst von Waldburg denen 1658 die Truchsessen Christoph Karl und Otto folgten die wiederum 1663 von den Truchsessen Karl und Maximilian Wunibald abgelost wurden 1671 gab es Spannungen zwischen Christoph Karl und dem Rathaus wegen der Leibeigenschaft Eine kaiserliche Untersuchungskommission versuchte zu vermitteln doch Christoph Karl lenkte nicht ein Deshalb ubernahm 1672 Truchsess Maximilian die Vormundschaft und die Herrschaft Die Spannungen hielten jedoch weiterhin an Die Scheerer Burger weigerten sich der neuen Herrschaft zu huldigen Sie verweigerten die Frondienste und bezahlten die an Martini falligen Steuern nicht Daraufhin wurde ihnen die Huldigung vom Reichskammergericht befohlen Auch 1673 verharrten die Scheerer Burger auf ihrem Standpunkt worauf Kaiser Leopold uber das Gebiet die Sequestration verhangte 1687 liess Kaiser Leopold I in seiner Eigenschaft als Erzherzog von Osterreich das Oberamt Scheer in den Besitz des Reiches nehmen worauf Scheer den Titel kaiserlich erzfurstlich erhielt und der Obrigkeit wieder huldigte 1696 wurde der wieder zuruckgekehrte Graf Maximilian Wunibald von den Scheerer Burgern in seinem Schloss am linken Donauufer Burg Bartelstein eingesperrt Sie zwangen ihn zu einem Vergleich Dies war moglich da die obere Herrschaft von 1696 bis 1717 unter Administration stand Ab 1717 regierte Truchsess Josef Wilhelm das Oberamt Scheer 1756 folgte Graf Leopold August Nach dessen Tod 1764 wurde die Grafschaft Scheer durch die Erben ubernommen 1785 kam die Grafschaft Scheer unter die Hoheit der Fursten von Thurn und Taxis 1798 wurden in Scheer franzosische Soldaten einquartiert es kam zu Plunderungen und Truppendurchmarschen Am 28 Januar 1799 wurde bei Hochwasser die Donaubrucke und ein Haus weggerissen Ein anderes Haus wurde zur Halfte weggeschwemmt nbsp Stadt Scheer mit dem Schloss der Fursten von Thurn und Taxis Lithographie Anfang 19 JahrhundertWurttembergische Zeit Bearbeiten 1806 kam Scheer auf Grund der Rheinbundakte an das Konigreich Wurttemberg und wurde dem Oberamt Saulgau zugeordnet Noch im gleichen Jahr wurde ein koniglicher Grenzzollwachter angestellt Die Stadt verlor dadurch ihre Haupteinnahmequelle Von 1825 bis 1827 wurde die Stadtbefestigung darunter auch das Donautor und das Mengener Tor weitgehend abgebrochen In diesem Zusammenhang wurde vom Stadtrat versucht ein Hauschen am Menger Tor warm abzubrechen was aber misslang Es brachte lediglich den Scheerer Burgern den Spitznamen Mussbrenner ein Der Mussbrenner ist seitdem eine bekannte Scheer mer Fasnachtsfigur Ausserdem kostete diese vorsatzliche Brandlegung auch den Stadtschultheissen Hummler die Stellung 1828 hielt sich der Pfarrer und Dichter Eduard Morike erstmals in Scheer auf und besuchte seinen Bruder den Amtmann Karl Morike 1838 wurde mit dem Rathausneubau begonnen Das alte baufallige Rathaus wurde um 905 Gulden auf Abbruch verkauft Der Rathausneubau wurde im Jahre 1840 mit insgesamt 10500 Gulden abgerechnet Im Erdgeschoss befand sich die Wohnung des Ratsdieners und ein Arrestlokal im 1 Stock die Amtsraume und im 2 Stock die Wohnung des Stadtschultheissen 1844 beschloss der Rat keine neuen Burger mehr in Scheer aufzunehmen und keine Ortsansassigen mehr heiraten zu lassen da das ubermassige Heiraten die Hauptursache fur die sich mehrende Bevolkerung und die damit verbundene Verarmung sei Nach der Marzrevolution des Jahres 1848 wurde durch Gesetz die Volksbewaffnung vorgeschrieben Jeder Pflichtige hatte die Waffen selbst zu beschaffen Der Rat und der Burgerausschuss beschlossen jedoch am 23 Juli dass samtliche Armaturstucke von der Stadtkasse beglichen werden und auch im Besitz der Stadt verbleiben 1849 wurde die Einrichtung einer Burgerwehr beschlossen Da sich der Donauverlauf unterhalb der Stadt seit 1820 um mehr als 100 Meter verschoben hatte und dadurch eine grosse Insel entstanden war entschloss sich der Rat 1851 zur Begradigung des Flusses um die Hochwassergefahr einzudammen Die Donaukorrektion wurde 1851 abgeschlossen 1866 wurde das Eisenbahnbauamt in Scheer einquartiert Damit einhergehend erhielt Scheer eine Telegraphenstation und ein Postamt Im November 1870 wurde der Abschnitt Mengen Scheer der Bahnstrecke Ulm Sigmaringen feierlich eroffnet womit die Einbindung in das Schienennetz der Wurttembergischen Staatseisenbahnen erfolgte Wegen des Deutsch Franzosischen Krieges wurde zunachst nicht weitergebaut so dass Scheer vorerst Endstation der Strecke Ulm Sigmaringen blieb 1871 wurde in Richtung Sigmaringen weitergebaut Am 26 Juli 1873 war dann die Bahnstrecke Scheer Sigmaringen fertiggestellt 1880 wurde die holzerne Donaubrucke abgebrochen und durch eine Steinbrucke ersetzt 1881 konnte die Brucke nach dem Wiederaufstellen des Bruckenheiligen eingeweiht werden Im Januar 1899 richtete ein schwerer Sturm an Gebauden und im Wald grosse Schaden an Die starken nachfolgenden Regenfalle liessen die Donau in der Nacht vom 14 auf den 15 Januar stark anschwellen Das Wasser stieg auf vier Meter uber dem gewohnlichen Stand und uberschwemmte die Stadt vollstandig Ab dem 1 Februar 1903 wurde die Strassenbeleuchtung in Scheer auf elektrischen Strom umgestellt 1908 trat Stadtschultheiss Deschler nach 42 jahriger Dienstzeit in den Ruhestand Fur seine grossen Verdienste wurde er zum Ehrenburger ernannt Nachfolger im Stadtschultheissenamt war Karl Josef Rist 2 Februar 1883 in Altshausen Am 29 November 1910 zerstorte ein Grossbrand in der Nordostecke der Stadt Hauser am Graben und den Hohbuhl Mit dem Hohbuhl und der genannten Hausergruppe die auf der Stadtmauer aufgebaut war ging ein charakteristischer Teil von Scheer verloren Der Hohbuhl war ein gotisches Gebaude das zwischen 1470 und 1480 erbaut worden war Am 31 Juli 1914 zog mit Beginn des Ersten Weltkrieges eine militarische Bahnschutzwache im Stationsgebaude Scheer ein Im Verlauf des Ersten Weltkriegs ruckten aus Scheer 264 Manner ein 44 fielen sieben kamen in Gefangenschaft Am 24 und 25 Dezember 1918 stand die Stadt einen Meter unter Wasser Der Wasserstand stieg von 0 73 m auf 3 75 m Bei der Reichsprasidentenwahl 1932 zahlte Scheer 804 Stimmberechtigte Von den 659 abgegebenen Stimmen die alle gultig waren erhielten Paul von Hindenburg 550 Adolf Hitler 71 Ernst Thalmann 28 Theodor Duesterberg 10 NS Zeit Bearbeiten Am 21 Marz 1933 fand die erste nationalsozialistische Kundgebung statt die mit einem Freudenfeuer auf dem Schachen endete Am 31 Marz wurde durch das vorlaufige Reichsgesetz zur Gleichschaltung der Lander der Gemeinderat aufgelost Die vorlaufige Vertretung ubernahm der Burgermeister Am 1 Mai dem damals so genannten Tag der nationalen Arbeit trat erstmals die SA in Uniform auf An der Kreuzung nach Heudorf wurde eine Eiche gepflanzt die Hitlereiche Auf Antrag der Anwohner der Friedhofstrasse Gemminger Strasse wurde diese in Adolf Hitler Strasse umbenannt Am 25 Juni 1935 wurde Suddeutschland von einem schweren Erdbeben heimgesucht Der Erdstoss dauerte nur 4 5 Sekunden war aber sehr heftig Diesem Hauptstoss folgten noch mehrere Nachbeben Scheer war der am starksten betroffene Ort Fast kein Gebaude war ohne Schaden geblieben Das Schloss war unbewohnbar geworden Der Schlosshof war mit Trummern ubersat Die seit 400 Jahren auf den Schlossgiebeln angebrachten Statuen fielen herunter Die Kirche wies fingerbreite Risse auf Die Deckengemalde im Chor wurden zerstort Die Kirchenmauer zur Stadt war gerissen und zum Teil abgerutscht 1938 wurde Scheer im Zuge einer wurttembergischen Gebietsreform wahrend der NS Zeit dem Landkreis Saulgau zugewiesen Am 26 August 1939 war Mobilmachung und viele Scheerer wurden einberufen Am 11 September hatte Scheer den ersten Gefallenen zu beklagen Hermann Zimmerer fiel im Alter von 23 Jahren in der Schlacht bei Osik 1941 wurden die ersten franzosischen Kriegsgefangenen im Schloss untergebracht Sie wurden taglich zur Arbeit in die Papierfabrik gefuhrt 1942 wurden in Scheer die gefangenen Franzosen abkommandiert und durch Ostarbeiter ersetzt meist ehemalige russische Soldaten die ubergelaufen waren Sie erfuhren dadurch eine bessere Behandlung als die Kriegsgefangenen Das Jahr 1945 begann mit grosser Kalte im Januar Auf der Mengener Strasse wurde ein Soldat wegen Befehlsverweigerung erschossen Am 21 April wurde die Brucke von der SS gesprengt Am 28 April folgte die Eisenbahnbrucke Gegen 14 Uhr fuhren aus Richtung Mengen franzosische Panzer nach Scheer und besetzten kampflos die Stadt Ein Madchen war ihnen mit weisser Fahne entgegengelaufen Die Stadt wurde drei Tage den eingeruckten Truppen freigegeben Der franzosische Kommandant duldete dass die Soldaten Elsasser und grosstenteils Marokkaner Geschafte und Privathauser plunderten sowie zahlreiche Vergewaltigungen begingen Die Stadt Scheer beklagte als Folge des Zweiten Weltkrieges insgesamt 55 gefallene und 31 vermisste Soldaten 237 kehrten wieder aus dem Krieg zuruck Nachkriegszeit Bearbeiten Nach Ende des Kriegs gehorte Scheer zur Franzosischen Besatzungszone 1946 trat der Burgermeister Karl Josef Rist nach 38 Jahren in den Ruhestand Bis zum 15 September nahm dessen Stellvertreter Anton Eisele die Funktion war bis von der franzosischen Besatzungsmacht der Polizeiwachtmeister i R Hans Heiss als ehrenamtlicher Burgermeister eingesetzt wurde Der letzte Nachtwachter von Scheer Xaver Will der dieses Amt seit 1913 ausubte ging in den Ruhestand Danach wurde die Stelle nicht mehr besetzt Am 23 Juli 1946 begann der Neubau der Donaubrucke Am 13 Oktober 1946 fand die erste Wahl Kreistagswahl nach dem Krieg statt 427 von 767 Wahlberechtigten beteiligten sich daran Es erhielten die CDU 7003 Stimmen die SPD 748 KPD 179 und die DVP 61 Am 18 Mai 1947 wurde das Land Wurttemberg Hohenzollern offiziell gegrundet zu dem mit dem Landkreis Saulgau auch die Stadt Scheer gehorte nachdem bereits am 16 Oktober 1945 ein von der Besatzungsmacht angeordneter Vorlaufer dieses Landes mit einem provisorischen Staatssekretariat unter Carlo Schmid gebildet worden war Die Besatzungsmacht hatte 1947 in Scheer immer noch 32 Familien einquartiert Fur sie waren zuvor Hauser beschlagnahmt worden deren Bewohner umgehend ausziehen und ihre Einrichtungsgegenstande zurucklassen mussten In Scheer waren im Januar 70 Evakuierte und Heimatvertriebene registriert Die Wohnungsnot machte eine Zwangsbewirtschaftung der Wohnungen notwendig Der Kindergarten zahlte uber 100 Kinder Am 1 Oktober wurden in Anwesenheit des Landrates 32 Scheerer Manner zum Bruckenbau zwangsverpflichtet Am 4 Marz 1948 konnte die Donaubrucke eingeweiht werden Anwesend waren Vertreter der franzosischen Militarregierung und zivile deutsche Amtstrager von Land und Kommune Am 7 Juli wurde mit dem Bau der neuen Eisenbahnbrucke begonnen Ernst Muller belegte mit seinem Motorrad einer 250 cm DKW Maschine den 1 Platz beim Grossen Preis von Darmstadt und erhielt fur seine hervorragende motorsportliche Leistung einen Sonderpreis Am 4 Januar 1949 wurde Georg Eberle geboren am 15 Dezember 1900 in Bockighofen in das Burgermeisteramt eingesetzt Am 14 April 1949 wurde die Eisenbahnbrucke ohne besondere Feierlichkeit dem Verkehr ubergeben Im Laufe des Jahres erhielt Scheer 200 Heimatvertriebene zugewiesen Seit dem 25 April 1952 gehort Scheer zum neuen Bundesland Baden Wurttemberg In den Jahren 1952 und 1953 wurde fur die Wasserversorgung ein 130 m tiefer Schacht durch das Juragestein gebohrt Im Fruhjahr 1953 wurde man fundig Die daraufhin erstellte neue Wasserversorgung wurde am 20 Januar 1954 in Betrieb genommen Die Donaukorrektion erforderte 1960 eine Grenzveranderung mit Sigmaringendorf Am 3 Januar 1967 wurde Rolf Keller geboren 1940 in Dornstetten in sein Amt als Burgermeister eingefuhrt Im Mai 1967 kaufte der Schriftsteller Erich Schneider Leyer vom Fursten von Thurn und Taxis das Schloss und den Park fur 38 000 DM Den 13 Familien die dort wohnten wurde auf Mai 1968 gekundigt 1968 wurde das Stadtwappen in die heutige Form geandert Ab Mai wurde der Schienenguterverkehr in den Bahnhof Mengen verlegt Erich Schneider Leyer holte die ersten Dogo Argentino nach Europa auf Schloss Scheer Er war der Erste der in Europa und Deutschland Dogo Argentinos zuchtete 1973 trat die Kreisreform in Kraft Scheer kam vom aufgelosten Landkreis Saulgau zum Landkreis Sigmaringen Im Zuge der Gemeindereform kam die Gemeinde Heudorf bei Mengen am 1 Januar 1974 zu Scheer 5 Bei der Burgermeisterwahl wurde Burgermeister Keller wiedergewahlt Die Fasnets Konde ubergaben 1975 den von ihnen errichteten Konde Brunnen auf dem Hindenburgplatz der Offentlichkeit Am 7 Februar 1980 hatte die Stadt die grosste Donauflut seit dem Hochwasser von 1919 Der Pegelstand an der Donaubrucke betrug 2 70 m Die Donau uberflutete die ganze Unterstadt 1981 wurde die Klaranlage in Betrieb genommen Burgermeister Keller schied aus und trat die Burgermeisterstelle in Munsingen an Sein Stellvertreter Wunibald Knor fuhrte die Amtsgeschafte weiter bis der am 20 Dezember gewahlte 1951 in Tuttlingen geborene Gerald Schikorr am 1 Februar 1982 durch Landrat Binder in das Amt des Burgermeisters eingesetzt wurde Am 28 Mai 1983 hielt der letzte planmassige Zug in Scheer Danach wurde der Bahnhof geschlossen 1999 wurde Burgermeister Gerald Schikorr zum Burgermeister von Blaustein bei Ulm gewahlt Zum 31 Dezember gab er sein Amt nach 18 Jahren ab Sein Stellvertreter Friedrich Eisele fuhrte bis zur Einsetzung eines Neuen die Amtsgeschafte Am 19 Marz 2000 wurde Jurgen Wild aus Albstadt Ebingen zum neuen Burgermeister von Scheer und Heudorf gewahlt Nach 16 Amtsjahren trat Jurgen Wild nicht mehr als Kandidat an Als sein Nachfolger wurde Lothar Fischer aus Scheer gewahlt der am 2 Mai 2016 sein Amt antrat Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Jahr 1823 1858 1880 1905 1925 1933 1954 1961 1969 1979 1985 1995 2000 2005 2010 2015Einwohner 860 1000 1097 1121 1200 1251 1585 1666 1780 2250 2315 2697 2668 2627 2553 2523Eingemeindungen Bearbeiten nbsp Die Gemeinde Heudorf bei Mengen wurde am 1 Januar 1974 nach Scheer eingemeindet 5 Der Name des Ortes leitet sich vermutlich aus der topographischen Lage ab Heudorf liegt auf einer Hohe von 588 m und hat etwa 550 Einwohner Urkundlich wurde Heudorf erstmals im Jahre 1231 erwahnt Erste Siedlungsspuren stammen aber aus der Keltenzeit Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Die Kommunalwahl vom 26 Mai 2019 fuhrte bei einer Wahlbeteiligung von 60 0 2014 50 1 zur Wahl von 15 Gemeinderaten die einzelnen Wahlergemeinschaften angehoren Vier der 15 Gemeinderate sind Frauen 6 Zusatzliches Mitglied ist der Burgermeister der Vorsitzender des Gremiums ist Burgermeister Bearbeiten Am 14 Februar 2016 wurde Lothar Fischer mit 50 32 Prozent der gultigen Stimmen bei sieben Gegenkandidaten im ersten Wahlgang gewahlt 1908 1946 Karl Josef Rist 1946 1949 Hans Heiss 1949 1967 Georg Eberle 1967 1981 Rolf Keller 1981 1999 Gerald Schikorr 2000 2016 Jurgen Wild CDU seit 2016 Lothar FischerWappen Bearbeiten nbsp Wappen der Stadt Scheer Blasonierung In Rot unter einem silbernen Fisch Huchen eine mit den geoffneten Schneiden nach oben gekehrte silberne Schneiderschere darunter ein sechsstrahliger goldener Stern 7 Wappenbegrundung Die Schere steht in diesem redendem Wappen fur den Stadtnamen Der Fisch symbolisiert die Lage an der Donau und der Stern wird als habsburgisches Beizeichen gedeutet Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenScheer ist Station des Morikepfades da der Dichter Eduard Morike sich mehrmals langere Zeit hier aufhielt und auch einige seiner Gedichte hier schrieb Ausserdem liegt die Stadt an der Oberschwabischen Barockstrasse 8 und am Donauradweg einem der landschaftlich schonsten Radfernwege Geschatzte 10 000 Radwanderer durchqueren jahrlich das Stadtgebiet entlang der Donau Des Weiteren ist die Stadt Teil der Tourismusregion Oberschwabische Donau 9 Bauwerke Bearbeiten Das spatgotische Schloss Scheer wurde zwischen 1485 und 1496 vom Waldburger Andreas von Sonnenberg erbaut Es erfuhr Veranderungen im Stil der Renaissance und wurde seither nicht wesentlich verandert Das dreigieblige Schloss befindet sich in Privatbesitz ist bewohnt und nicht zuganglich 2 Das Schloss Bartelstein wurde anstelle einer im Dreissigjahrigen Krieg zerstorten Burg erbaut Seine heutige Form hat es von 1908 Es ist nicht zuganglich ist bewohnt und beherbergt Ferienwohnungen Die Nikolauskirche Stadtpfarrkirche von Scheer wurde im 14 Jahrhundert als dreischiffige Basilika erbaut und Mitte des 18 Jahrhunderts barockisiert Neben reichen Stuckdekorationen und Gemalden gehoren die Skulpturen von Joseph Anton Feuchtmayer zur Ausstattung 2 Lorettokapelle St Leonhards Kapelle St Anna Kapelle St Oswaldi Kapelle Kondebrunnen Der ehemalige Fruchtkasten in der Sigmaringer Strasse 13 ist ein geschutztes Kulturdenkmal Am Donauradweg zwischen Sigmaringendorf und Scheer wurde im Gewann Mengener Au ein neuer Brunnen im Mai 2010 angelegt Das Grundwasser wurde gefasst uber eine Holzrinne in einen Holztrog beide aus Buchenholz und von dort uber den Radweg geleitet 10 An der Kreisstrasse 8265 dem Ortsverbindungsweg von Scheer nach Laucherthal befindet sich links der Strasse ein Steinkreuzrest mit Tatzenkreuz Bildung 11 12 Parks Bearbeiten Schlosspark ScheerGalerie nbsp Burg Bartelstein uber dem linken Donauufer nbsp Die Kalksteinhohlen unter der Burg Bartelstein nbsp Die herbstliche Donau oberhalb von Scheer nbsp Der Schlosspark Scheer mit seinem uralten Baumbestand nbsp Die Sudseite von Schloss Scheer aus dem Schlosspark gesehen nbsp Die Nordwestansicht von Scheer nbsp Alter Grenzstein an der ehemaligen Grenze zum Konigreich Preussen nbsp Alter Grenzstein an der ehemaligen wurttembergisch preussischen Grenze auf der Gemarkung ScheerRegelmassige Veranstaltungen Bearbeiten nbsp Die Mussbrenner eine der zentralen Fasnetsfiguren der StadtMaifest Maiprozession Fronleichnamsprozession Brauteln Fasnetsvergraben Klangbadfestival jahrlich Anfang August Kulinarische Spezialitaten Bearbeiten Groscht s eine Speise die vornehmlich am Fasnetsmontag nach dem Brauteln verzehrt wird Sie besteht hauptsachlich aus Innereien Leber Niere Herz Kutteln Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten nbsp Die Bahnstrecke Ulm Sigmaringen in Scheer nbsp Der ehemalige Bahnhof ScheersScheer liegt an der Bahnstrecke Ulm Sigmaringen Derzeit halten in der Stadt aber keine Zuge mehr Der ehemalige Bahnhof der Stadt wurde nach seiner Aufgabe zu einem Hotel umgebaut Die Stadt liegt auch an der Bundesstrasse 32 zwischen Herbertingen und Sigmaringen Der Offentliche Nahverkehr ist in den Verkehrsverbund Neckar Alb Donau NALDO integriert Uber den Donauradweg sowie den europaischen Fernradweg EuroVelo 6 ist Scheer mit Stadten wie Wien und Bratislava sowie dem Atlantik und dem Schwarzen Meer verbunden 13 Ansassige Unternehmen Bearbeiten Dichtungsfabriken Leistenfabrikation Kunststoffverarbeitung Fassadensysteme TiefkuhlfertiggerichteOffentliche Einrichtungen Bearbeiten Alten und Pflegeheim St Wunibald Wohnheim der OWB fur Menschen mit Behinderung Kinderhaus Familienzentrum Sonnenschein in Scheer Kindergarten Heudorf Mehrzweckhallen in Scheer und HeudorfBildung Bearbeiten nbsp Grafin Monika Schule ScheerDie ortliche Grundschule heisst Grafin Monika Schule Sie ist benannt nach der Begrunderin des ortlichen Hausarmen und Schulfonds der Grafin Anna Maria Monika von Waldburg Trauchburg zu Friedberg und Scheer 14 Die Schule liegt am Kirchberg unterhalb der Kirche St Nikolaus Die Grundschule im Ortsteil Heudorf wurde Anfang des 21 Jahrhunderts wegen sinkender Schulerzahlen geschlossen Seither besuchen die Heudorfer Kinder die Schule in Scheer In Scheer und Heudorf gibt es jeweils einen Kindergarten Personlichkeiten BearbeitenEhrenburger Bearbeiten Karl Deschler 2 Dezember 1841 in Geislingen Steige 14 Dezember 1914 1866 1908 Stadtschultheiss in Scheer 1908 zum Ehrenburger von Scheer ernannt Sohne und Tochter der Stadt Bearbeiten Otto Truchsess von Waldburg Trauchburg 1514 1573 war Kardinal und Bischof von Augsburg Franz Heim 1792 1845 Chemiker und Mediziner Editha Probstle 1948 Grafikerin und BildhauerinPersonlichkeiten mit Verbindungen zur Stadt Bearbeiten Franz Xaver Clavel 1729 1793 Oberamtmann in Scheer Eduard Morike 1804 1875 Dichter weilte von Februar bis Mai 1828 bei seinem Bruder Karl Amtmanns in Thurn und Taxisschen Diensten in Scheer um sich uber seine Begabung zum Dichter klar zu werden Mehrere Werke entstanden in dieser Zeit Die Morikestrasse erinnert an diese Begebenheit Leopold Schmid 1808 1869 katholischer Theologe und Philosoph erwahlter Bischof von Mainz 1849 Sohn von Benedikt Schmid 1775 1853 Buchbinder in Zurich und Scheer Dietmar Schlee 1938 2002 Politiker wuchs in Scheer auf Fred Arendt Kunst und Portratmaler Ernst Muller Motorradrennfahrer gewann 1948 den Grossen Preis von Darmstadt Markolf Hoffmann 1975 Schriftsteller wuchs in Scheer aufLiteratur BearbeitenScheer In Johann Daniel Georg von Memminger Hrsg Beschreibung des Oberamts Saulgau Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 6 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1829 S 180 190 Volltext Wikisource Walter Bleicher Chronik der ehemaligen Residenzstadt Scheer Donau Geigerdruck Horb am Neckar 1989 ISBN 3 89264 326 1 Einzelnachweise Bearbeiten Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Bevolkerung nach Nationalitat und Geschlecht am 31 Dezember 2022 CSV Datei Hilfe dazu a b c d e Der Panoramaweg um Scheer S 49f In Wanderbar die schonsten Routen Erlebnis Kreis Sigmaringen Landratsamt Sigmaringen Druckerei Schonebeck Messkirch 2004 Daten und Kartendienst der LUBW a b c Zum Weitersagen Wussten Sie eigentlich dass In Sudkurier vom 17 August 2011 a b Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 549 Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Vorlaufiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019 Stadt Scheer abgerufen am 10 Oktober 2019 Landesarchiv Baden Wurttemberg Ferienstrassen In Schwabische Alb hin reisend naturlich the nature place to go hrsg von Schwabische Alb Tourismusverband Bad Urach 2010 S 10 f Vera Romeu vr Geburt Neue Region heisst Oberschwabische Donau Sigmaringendorf Krauchenwies Mengen Scheer Hohentengen und Herbertingen sollen sich zusammenschliessen In Schwabische Zeitung vom 19 Februar 2011 Kurt Kugler Rastplatz Neuer Brunnen schmuckt den Donauradweg In Schwabische Zeitung vom 11 Mai 2010 Scheer in der privaten Standort Datenbank Suehnekreuz de Bernhard Losch Die Flur Steinkreuze in Baden Wurttemberg In Denkmalpflege in Baden Wurttemberg 1 Jg Heft 4 1972 S 28 38 webmaster EuroVelo 6 die europaischen Flusse mit dem Fahrrad erkunden EuroVelo Abgerufen am 29 April 2017 Amtsblatt der Stadt Scheer PDF Stadt Scheer 27 Oktober 2017 abgerufen am 23 Dezember 2017 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Scheer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Internetprasenz der StadtStadte und Gemeinden im Landkreis SigmaringenStadte Bad Saulgau Gammertingen Hettingen Mengen Messkirch Pfullendorf Scheer Sigmaringen Veringenstadt nbsp Gemeinden Beuron Bingen Herbertingen Herdwangen Schonach Hohentengen Illmensee Inzigkofen Krauchenwies Leibertingen Neufra Ostrach Sauldorf Schwenningen Sigmaringendorf Stetten am kalten Markt Wald Normdaten Geografikum GND 4105834 3 lobid OGND AKS VIAF 130354741 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Scheer amp oldid 239199385