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Dieser Artikel beschreibt die Landschaft in Suddeutschland Zur Autofahre auf dem Bodensee siehe Linzgau Schiff Der Linzgau ist eine Landschaft im Suden Baden Wurttembergs Er wird im Suden vom Bodensee und im Osten von der Schussen begrenzt und reicht im Westen etwa bis Uberlingen und nordlich bis nach Pfullendorf Der Linzgau am Bodensee Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vor und Fruhgeschichte 1 2 Mittelalter 1 3 Neuzeit 2 Der Linzgau heute 2 1 Landschaft 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenDer Name geht ursprunglich auf eine lateinische Ableitung des keltischen Flussnamens Lentia zuruck der spater durch den deutschen Namen Linzer Aach im Unterlauf Seefelder Aach verdrangt wurde Der vorgermanische Name besteht noch im Ortsnamen Linz heute zu Aach Linz Stadt Pfullendorf einem Ort nahe der Quelle der Aach Vor und Fruhgeschichte Bearbeiten Die alteste nachweisbare Besiedlung des Linzgau gehort ins Mesolithikum 8000 5500 v Chr Sehr bekannt und archaologisch bedeutend sind die jungsteinzeitlichen Pfahlbauten am Ufer des Bodensees aber auch im Egelsee bei Ruhestetten die auch in der Bronzezeit 2200 800 v Chr immer wieder errichtet wurden Seit der spaten Hallstattzeit im 6 Jahrhundert v Chr kann die Bevolkerung des Linzgau sicher als keltisch bezeichnet werden Grabhugel bei Hodingen Salem und Stetten In spatkeltischer Zeit 1 Jahrhundert v Chr von der z B eine Viereckschanze bei Aach Linz zeugt geriet der heutige Linzgau in den Einflussbereich des Romischen Reiches zu dem er bis zum Ende des 3 Jahrhunderts n Chr gehorte Romische Siedlungen bestanden unter anderem bei Bambergen Meersburg und Mettenbuch Nach dem Abzug der Romer hinter den Rhein begannen germanische Gruppen sich auch im Linzgau niederzulassen Der alte keltische Flussname gab dem alamannischen Teilstamm der Lentienser die im 4 Jahrhundert n Chr vom romischen Historiker Ammianus Marcellinus erwahnt werden seinen Namen Die Ausdehnung ihres Stammesgebietes in der Volkerwanderungszeit ist nicht rekonstruierbar es war vermutlich grosser als die spater mit dem Namen Linzgau bezeichneten Gebiete Archaologische Funde der fruhen Alamannen sind im Linzgau selten Lediglich eine Nachbestattung in einem hallstattzeitlichen Grabhugel von Salem und ein Frauengrab bei Bruckfelden kann bisher hier angefuhrt werden Nicht viel dichter scheint die Besiedlung des fruhen Mittelalters im 6 Jahrhundert n Chr Eroberung durch die Franken gewesen zu sein da Hinweise auf die typischen Reihengraberfelder wie auch im ostlich angrenzenden Oberschwaben bisher nur selten gefunden werden konnten Mittelalter Bearbeiten nbsp Die Karte des Herzogtums Schwaben zeigt den LinzgauMit der Einteilung des Frankischen Reiches in Grafschaften im Fruhmittelalter erscheint der Linzgau als Gaugrafschaft nordlich des Bodensees zwischen Hegau und Argengau 771 in pago Linzgauvia St Galler Urkundenbuch 1 59 Im Jahr 764 ist in einer Urkunde der Furstabtei St Gallen bereits ein Graf Warin genannt Der ostliche Teil des Linzgau wurde auch als Schussengau bezeichnet Der Umfang im Mittelalter wird zum Beispiel in einem Lehnsbrief Konig Wenzels von 1382 fur Graf Albrecht von Werdenberg beschrieben Die Grenze verlief von der Rheinbrucke beim Kloster Petershausen Stadt Konstanz zur Linde in Dingelsdorf uber den See nach Ludwigshafen von dort uber Nesselwangen zum Grauen Stein an der Landstrasse zwischen Ruhestetten und Aach Linz Weiter von einer Muhle bei Pfullendorf uber einen Grenzstein bei Ostrach und den Brunnen von Riedhausen in die Schussen bei Berg Von dort bilden Schussen und Bodensee die Grenze bis zuruck nach Petershausen In der Kirchenorganisation hiess das Dekanat nordlich des Bodensees Landkapitel Linzgau 1324 capitulum decanatus Lintzgoye Im Jahr 1135 erhielten die Grafen von Heiligenberg die Landgrafschaft Linzgau von denen sie 1277 an die Grafen von Werdenberg und 1535 an die Furstenberger uberging Im Lauf des Mittelalters ging der Name des Grafensitzes Heiligenberg auf die ganze Grafschaft uber so dass der Name Linzgau durch den Begriff Grafschaft Heiligenberg verdrangt wurde Neuzeit Bearbeiten Im Zug der Mediatisierung Anfang des 19 Jahrhunderts fiel ein Grossteil des ehemaligen Linzgau an das Grossherzogtum Baden so dass der Name haufig als Synonym fur den ehemaligen badischen Landkreis Uberlingen benutzt wurde Heute liegt der ehemalige Linzgau im Bodenseekreis im Sudwesten des Landkreises Ravensburg und im Suden des Landkreises Sigmaringen Der Linzgau heute BearbeitenAusser dem katholischen Dekanat Linzgau ist der Linzgau bis heute eine nicht offiziell gebrauchte Landschaftsbezeichnung und weniger bekannt als z B der angrenzende Hegau Sie ist jedoch immer gebrauchlich geblieben und gewinnt in den letzten Jahren wieder an Popularitat wie z B die Benennung des um 1990 errichteten Einkaufszentrums in Pfullendorf als Linzgau Center oder die Selbstbezeichnung Markdorfs als Perle des Linzgaus zeigt Auch der regionale Tourismusverband nennt sich Bodensee Linzgau Tourismus e V und koordiniert die touristischen Aktivitaten der sechs Ferienorte Daisendorf Frickingen Heiligenberg Herdwangen Schonach Owingen und Salem Die Teillandschaft oberer Linzgau umfasst die hoher gelegenen Gemeinden ungefahr von Illmensee bis Pfullendorf Landschaft Bearbeiten Der ganze Linzgau ist eiszeitlich uberpragt Die an den Bodensee angrenzenden gelegenen Landschaften sind durch das Bodenseeklima begunstigt und daher Obst und Weinbaugebiete Die Landschaft ist flachwellig stellenweise aber durch runde Hugelfelder Drumlins gekennzeichnet die durch die Einwirkung des Rheingletschers in der letzten Eiszeit herausgeschliffen worden sind Der obere Linzgau ist durch stellenweise steile Gelandestufen vom Bodenseeraum abgesetzt und klimatisch deutlich rauer Er erreicht eine Hohe bis zu 833 m u NN Hochsten weshalb hier bereits Mittelgebirgsklima herrscht Charakteristisch sind hier langgezogene Moranenrucken aus alpinem Gesteinsmaterial das am Ende des Gletschers abgelagert wurde Weite Moor und Riedgebiete und einzelne Seen bestimmen vor allem im Nordosten das Landschaftsbild Der Linzgau ist grosstenteils landlich gepragt lediglich am Bodenseeufer ist die Besiedlung dichter und hier gibt es auch bedeutende Industriebetriebe Die grossten Stadte sind Uberlingen Pfullendorf und Markdorf Die west ostlich parallel zum Seeufer verlaufenden Bundesstrassen 31 und 33 sowie die Bahnstrecke Stahringen Friedrichshafen sind die uberregionalen Verkehrsverbindungen die durch den Linzgau fuhren Literatur BearbeitenHermann Eris Busse Hrsg Uberlingersee und Linzgau In Badische Heimat 23 1936 Carl Borromaus Alois Fickler Heiligenberg in Schwaben Mit einer Geschichte seiner alten Grafen und des von ihnen beherrschten Linzgaues Macklot Karlsruhe 1853 Digitalisat Herbert Liedtke Namen und Abgrenzungen von Landschaften in der Bundesrepublik Deutschland 3 Aufl Deutsche Akademie fur Landeskunde Flensburg 2002 Forschungen zur deutschen Landeskunde 239 Georg Sambeth Beschreibung des Linzgaues In Freiburger Diocesan Archiv 9 1875 S 35 100 Digitalisat PDF 28 0 MB Hans Schleuning Hrsg Uberlingen und der Linzgau am Bodensee Stuttgart Aalen 1972 Heimat und Arbeit Charlotte Zoller Unterwegs im oberen Linzgau Liebeserklarung an eine Landschaft J Schmid Verlag Pfullendorf 1993Weblinks BearbeitenBodensee Linzgau Homepage des Bodensee Linzgau Tourismus e V 47 8 9 1666666666667 Koordinaten 47 48 0 N 9 10 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Linzgau amp oldid 214564438