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Otto Truchsess von Waldburg Trauchburg auch Kardinal Otto von Augsburg 25 Februar 1514 im Schloss Scheer bei Sigmaringen 2 April 1573 in Rom war Bischof von Augsburg und Kardinal der katholischen Kirche Lambert Sustris Kardinal Otto von Waldburg Schloss Zeil Kardinal Otto von Augsburg Portrat auf Burg Waldburg Kardinal Otto von Augsburg Brunnenfigur von Schloss Zeil Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Bischof von Augsburg 1 2 Kardinal 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenOtto war ein Sohn Wilhelms Truchsess von Waldburg Er entstammte somit der Jakobischen Linie des Hauses Waldburg das im Heiligen Romischen Reich das Erbtruchsessenamt innehatte und als Bestandteil ihres Namens fuhrte Otto studierte 1524 in Tubingen dann in Dole 1531 in Padua und 1534 in Bologna wo er zum Doctor theologiae promovierte und 1535 in Pavia Bereits 1522 erhielt er die Tonsur und wurde 1525 Domherr in Augsburg sowie 1529 in Speyer 1537 wurde Otto von Waldburg in der Kurie fur den diplomatischen Dienst geschult 1538 avancierte er zum Papstlichen Kammerherrn und kehrte nach Deutschland zuruck Am 22 Marz 1539 ubernahm er in Speyer das Amt des Domkantors und wurde auch Propst des Allerheiligenstiftes beides als Nachfolger des Klerikers David Goler von Ravensburg 1539 1 1540 41 nahm er an den Religionsgesprachen in Deutschland teil er war papstlicher Geheimer Rat und kaiserlicher Gesandter 1540 wurde er Domdekan in Trient ein Jahr spater ernannte ihn Karl V zum kaiserlichen Rat Er trat kompromisslos fur den katholischen Glauben ein den er 1542 am Reichstag von Speyer als kaiserlicher Kommissar verteidigte 1542 43 uberbrachte er im Auftrag von Papst Paul III in Deutschland und Polen die Berufungsbullen fur das Konzil von Trient Bischof von Augsburg Bearbeiten nbsp Wappen als Bischof von Augsburg etwa 1543 Kunstsammlungen Veste Coburg Am 10 Mai 1543 wurde Otto zum Bischof von Augsburg gewahlt und liess sich im September und Oktober zum Priester und Bischof weihen Am 19 Dezember 1544 erhob ihn der Papst zum Kardinal Er bewarb sich in diesen Jahren erfolglos um die Erzbischofssitze von Mainz Trier und Koln Im Jahre 1553 wurde er zum Furstpropst des kleinen geistlichen Furstentums Ellwangen gewahlt und stellte als solcher ein Gegengewicht zu den protestantischen Kraften in dieser Region dar Er nahm 1546 47 auf der Seite Karls V aktiv am Schmalkaldischen Krieg teil Er missbilligte 1548 das Augsburger Interim als Eingriff des Kaisers in die kirchlichen Angelegenheiten setzte seine Bestimmungen aber durch und vertrat 1547 48 den Standpunkt Karls beim Streit um die Verlegung des Konzils nach Bologna 1549 grundete er in Dillingen mit dem spanischen Dominikaner Pedro de Soto als Grundungsrektor das Collegium St Hieronymi auch als Collegium litterarum bezeichnet das 1551 in eine Universitat umgewandelt wurde 1550 grundete er im selben Orte eine Druckerei um Schriften zur Glaubensverteidigung verbreiten zu konnen und hatte dazu den Drucker Sebald Mayer 2 3 nach Dillingen geholt Otto von Waldburgs Versuche in Dillingen oder Augsburg ein Jesuitenkolleg zu errichten scheiterten am Geldmangel und am Widerstand des Domkapitels 1552 wurde Otto von Moritz von Sachsen aus Augsburg vertrieben und hielt sich von Mai 1552 bis April 1553 in Rom auf wo er an der Grundung des Collegium Germanicums beteiligt war 1555 protestierte er gegen die Zugestandnisse die den Protestanten beim Augsburger Religionsfrieden gemacht wurden Nach 1555 bemuhte er sich mehr um die Seelsorge und liess sich vor allem von Petrus Canisius beraten den er zum Domprediger von Augsburg bestellte 1555 ubertrug er die von ihm 1549 als Seminar gegrundete Universitat Dillingen dem Jesuitenorden Durch Diozesansynoden in Dillingen 1543 1548 und 1567 versuchte er eine Reform seiner Diozese 1572 beauftragte er Nikolaus Elgard mit der Visitation des Bistums Wegen seiner politischen Aufgaben und seiner haufigen Abwesenheit aus seinem Bistum und seiner standigen Geldnote gelangen ihm Reformen nur teilweise Otto nahm nicht personlich am Konzil von Trient 1545 1563 teil war aber gegen Zugestandnisse an die Protestanten beim Laienkelch und bei der Priesterehe Bei der Frage der Kirchenmusik wurde er vom Konzil um Rat gefragt 1557 ubertrug ihm Ferdinand I das Protektorat der Deutschen Nation an der romischen Kurie Von 1559 bis 1563 und ab 1568 lebte er wieder in Rom von wo er den Widerstand der deutschen Katholiken gegen die Protestanten zu starken versuchte Er hatte wesentlichen Einfluss auf die Entsendung der Legaten Giovanni Morone 1555 und Giovanni Francesco Commendone 1566 nach Deutschland 1566 konnte er durch seinen Einfluss die katholischen Stande beim Reichstag zu Augsburg zu einer Ablehnung der Religionsgesprache und eines Nationalkonzils bewegen 1568 erreichte er bei der Kurie die Errichtung der Congregatio Germanica Kardinal Bearbeiten nbsp Kardinal Otto von Augsburg Darstellung Burg Waldburg nbsp Ottos Kardinalswappen im Stammbuch des Feliciano Ninguarda 1570 Als Otto durch Papst Paul III 1544 zur Wurde eines Kardinals erhoben wurde ernannte dieser ihn 1545 zum Kardinalpriester von Santa Balbina 1550 erhielt er durch Julius III die Titelkirche Santa Sabina bis 1561 und wurde 1561 durch Pius IV zur Wurde eines Kardinalpriesters von Santa Maria in Trastevere berufen Seit 1562 amtierte er dann als Kardinalbischof von Albano wurde 1570 kurz Kardinalbischof von Sabina und noch im gleichen Jahr bis zu seinem Tode 1573 schliesslich Kardinalbischof von Palestrina Er forderte die Wissenschaft und Kunst stand mit fuhrenden Gelehrten seiner Zeit in Kontakt und gab viel Geld fur den Ausbau seiner Schlosser Bibliotheken und Kunstsammlungen aus Seine standigen Geldnote fuhrten zu wiederholten Konflikten mit dem Domkapitel das ihn als Bischof 1557 sogar absetzen wollte Als Kardinal nahm Otto an funf Konklaven teil 1549 1550 April 1555 Mai 1555 1559 und 1572 Am 3 April 1573 wurde er in der Kirche Santa Maria dell Anima in Rom beigesetzt Seine Gebeine wurden 1614 nach Dillingen und 1646 4 in die dortige Universitatskirche umgebettet Literatur BearbeitenPetrus a Rotis Oratio Congratulatoria Ad Reverendissimum Et Illustrissimum Principem Ac Dominum Dominum Othonem A Waldpurg S R E Cardinalem Episcopum Albanensem amp Augustanum Archigymnasii Viennensis nomine habita in festo Pentechostes Anni 1564 1565 Digitalisat Karl Bauder Otto Truchess von Waldburg In Blatter fur wurttembergische Kirchengeschichte N F 20 Jh 1916 S 1 9 Digitalisat Thomas Groll Walter Ansbacher Hrsg Kardinal Otto Truchsess von Waldburg 1514 1573 Jahrbuch des Vereins fur Augsburger Bistumsgeschichte 49 Jahrgang 2015 Kunstverlag Fink Lindenberg 2015 ISBN 978 3 89870 986 6 Inhalt Julius Oswald Hrsg Otto Truchsess von Waldburg 1514 1573 Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen an der Donau 115 Jahrgang 2014 Jesuitica Band 21 Schnell und Steiner Regensburg 2016 ISBN 978 3 7954 3091 7 Bernhard Schwarz Kardinal Otto Truchsess von Waldburg Furstbischof von Augsburg Sein Leben und Wirken bis zur Wahl als Furstbischof von Augsburg 1514 1543 Borgmeyer Hildesheim 1923 Ferdinand Siebert Waldburg Otto In Michael Buchberger Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 1 Auflage Band 10 Herder Freiburg im Breisgau 1938 Ferdinand Siebert Zwischen Kaiser und Papst Kardinal Truchsess von Waldburg und die Anfange der Gegenreformation in Deutschland Berlin 1943 Albrecht Stauffer Otto In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 24 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 634 640 Maximilian von Waldburg zu Wolfegg und Waldsee Truchsess von Waldburg Furstbischof von Augsburg Kardinal Otto Ein Lebensbild Bader sche Verlagsbuchhandlung Rottenburg 1936 Wolfgang Wust Otto Truchsess von Waldburg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 667 669 Digitalisat Wolfgang Wust Julius Echter von Mespelbrunn 1545 1617 und Otto Truchsess von Waldburg 1514 1573 Bischofliche Reform Herrschafts und Konfessionskonzepte im Vergleich In Wolfgang Weiss Hrsg Furstbischof Julius Echter verehrt verflucht verkannt Quellen und Forschungen zur Geschichte des Bistums und Hochstifts Wurzburg 75 echter Verlag Wurzburg 2017 ISBN 978 3 429 04371 1 S 155 180 Friedrich Zoepfl Kardinal Otto Truchsess von Waldburg In Gotz Freiherr von Polnitz Hrsg Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben Bd 4 Max Hueber Verlag Munchen 1955 S 204 248 Friedrich Zoepfl Waldburg Otto In Josef Hofer Karl Rahner Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 2 Auflage Band 10 Herder Freiburg im Breisgau 1965 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto von Waldburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Otto Kardinal Truchsess von Waldburg auf catholic hierarchy org Klemens Loffler Otto Truchsess von Waldburg In Catholic Encyclopedia Band 15 Robert Appleton Company New York 1912 Truchsess von Waldburg Otto In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch Einzelnachweise Bearbeiten Konrad von Busch und Franz Xaver Glasschroder Chorregel und jungeres Seelbuch des alten Speyerer Domkapitels Speyer Historischer Verein der Pfalz 1923 Seite 201 Otto Bucher Ignaz Mayer als Buchdrucker in Dillingen Donau 1654 1668 In Gutenberg Jahrbuch 1957 S 200 206 Otto Bucher Bibliographie der Druckwerke des Dillinger Buchdruckers Ignaz Mayer 1654 1668 In Borsenblatt fur den Deutschen Buchhandel Frankfurter Ausgabe Nr 89 5 November 1968 Archiv fur Geschichte des Buchwesens Band 62 S 2888 2912 hier S 2888 Martin Zeiller Anhang Zu der Topographia Sueviae Oder Oerter Beschreibung dess Schwabenlands et c Merian 1654 google de abgerufen am 30 November 2022 VorgangerAmtNachfolgerCristoforo MadruzzoKardinalbischof von Palestrina 1570 1573Giulio della RovereGiovanni Battista CicadaKardinalbischof von Sabina 1570Giulio della RovereCristoforo MadruzzoKardinalbischof von Albano 1562 1570Giulio della RovereHeinrich von der PfalzFurstpropst von Ellwangen 1553 1573Christoph von Freyberg EisenbergChristoph von StadionBischof von Augsburg 1543 1573Johann Eglof von KnoringenBischofe von Augsburg 1365 1690 Vorganger Marquard I von Randeck Walter II von Hochschlitz Johann Schadland Burkhard von Ellerbach Eberhard II von Kirchberg Friedrich von Grafeneck Anselm von Nenningen Peter von Schaumberg Johann II von Werdenberg Friedrich II von Zollern Heinrich IV von Lichtenau Christoph von Stadion Otto Truchsess von Waldburg Johann Eglof von Knoringen Marquard II vom Berg Johann Otto von Gemmingen Heinrich V von Knoringen Sigismund Franz von Habsburg Johann Christoph von Freyberg Nachfolger Alexander Sigmund von Pfalz Neuburg Normdaten Person GND 118805967 lobid OGND AKS LCCN n95084728 VIAF 35252892 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Waldburg Otto vonALTERNATIVNAMEN Waldburg Trauchburg Otto Truchsess von Waldburg Trauchburg Otto Truchsess von Kardinal Otto von AugsburgKURZBESCHREIBUNG Bischof von AugsburgGEBURTSDATUM 25 Februar 1514GEBURTSORT Schloss Scheer bei SigmaringenSTERBEDATUM 2 April 1573STERBEORT Rom 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