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Christoph von Stadion Mitte Marz 1478 in Schelklingen 15 April 1543 in Nurnberg war von 1517 bis 1543 Bischof von Augsburg Das Grab von Christoph von Stadion an der Basilika St Peter in Dillingen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Schule und Studium 3 Bischof von Augsburg 4 Werke 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHerkunft Bearbeiten nbsp Stammwappen des Adelsgeschlechtes von StadionChristoph von Stadion entstammte dem ursprunglich in Oberstadion in Oberschwaben ansassigen Adelsgeschlecht von Stadion und wurde Mitte Marz 1478 in Schelklingen geboren Christoph war ein Sohn des Nikolaus oder Claus von Stadion und der Agatha von Gultlingen Der Vater Nikolaus war nicht Pfandherr der Herrschaften Ehingen Schelklingen und Berg wie es so oft heisst sondern entstammte der sogenannten Elsassischen Linie der Herren von Stadion Zur Zeit des Aufwachsens Christophs von Stadion war Burkhard von Stadion Pfandherr 1493 ein Neffe des ersten Stadion schen Pfandherrns Hans des Reichen von Stadion 1458 Entscheidend fur die Niederlassung seines Vaters Nikolaus in Schelklingen durfte neben dem Besitz der Pfandherrschaft durch die Verwandten von der sogenannten Schwabischen Linie gewesen sein dass Nikolaus Bruder Konrad von Stadion vor dem 17 Januar 1486 die Tochter Georgs von Wernau gesessen zu Altheim Ehingen namens Clara geehelicht hatte Damit kam Konrad von Stadion in den uberwiegenden Besitz des nahegelegenen Dorfes Altheim Die Herren von Wernau gesessen zu Altheim waren aber bereits im 15 Jh auch in Schelklingen begutert Wernauer Schlossle So lag es nahe dass sich auch Nikolaus von Stadion in der Nahe seines Bruders Konrad ansiedelte So kaufte Nikolaus kurz vor 1475 ein Haus in Schelklingen 1 Dieses Haus ist vermutlich das Geburtshaus Christophs von Stadion Wo es stand konnte bislang nicht ermittelt werden Die Pfandherrschaft der Familie Stadion schloss zwar Besitz und Wohnrecht auf Burg Hohenschelklingen ein doch durfte Christoph wohl eher im Haus seines Vaters Nikolaus unten in der Stadt geboren worden sein Der Vater Nikolaus von Stadion verstarb 1507 und der jungere Bruder des Christoph welcher ebenfalls wie der Vater Claus Nikolaus hiess verkaufte das Haus 1514 an Ludwig von Freyberg zu Neusteusslingen den Schwiegersohn des Lutz von Freyberg zu Opfingen seit 1507 neuer Pfandherr der Herrschaften Ehingen Schelklingen und Berg und der Sibylla Gossembrod verheiratet mit deren Tochter Johanna 2 Schule und Studium BearbeitenSeine ersten Lebensjahre verbrachte Christoph demnach unter den Schelklinger Burgern und den Kindern des ansassigen Adels Sicherlich besuchte er die stadtische Lateinschule in Schelklingen In Schelklingen durfte er Bekanntschaft mit dem sechs Jahre alteren Heinrich Bebel und dem dreizehn Jahre jungeren Wolfgang Bebel gemacht haben welche ebenfalls die Lateinschule in Schelklingen besuchten um spater in Tubingen zu studieren Bereits mit 12 Jahren am 22 April 1490 immatrikulierte sich Christoph an der Universitat Tubingen 3 Am 15 Dezember 1491 wurde er Baccalaureus der Artistenfakultat und am 28 Januar 1494 erhielt er den Magister ebenfalls der Artistenfakultat Dieser Eintrag bezeichnet ihn als de Schelklingen Anschliessend studierte er geistliches Recht in Bologna und promovierte dort 1500 kehrte von Stadion nach Deutschland zuruck und stieg in Augsburg in kurzer Zeit zum Bischoflichen Rat dann zum Domherr 1507 dann zum Officialis und schliesslich 1515 zum Domdekan auf Dabei erhielt er auch den Rang eines Kaiserlichen Rates nbsp Holzschnitt von 1517 der Wappen der beiden Augsburger Bischofe Heinrich von Lichtenau ca 1445 1517 und Christoph von Stadion 1478 1543 Jeweils links genealogisch rechts Hochstift Augsburg und rechts genealogisch links vaterliches WappenBischof von Augsburg BearbeitenBald darauf wahlte der damalige Augsburger Bischof Heinrich IV von Lichtenau 1443 1517 ihn in Absprache mit dem Domkapitel zu seinem Koadjutor Am 10 April 1517 wurde Christoph von Stadion von Papst Leo X mit dem Recht der Nachfolge betraut und schliesslich am 5 Juli 1517 in der Dillinger Pfarrkirche vom Eichstatter Furstbischof Gabriel von Eyb 1455 1535 zum Bischof geweiht Die Anfangszeit seiner bischoflichen Tatigkeit stand ganz im Zeichen der Reformation die ab 1517 nach und nach den Suden Deutschlands erreichte Martin Luther selbst sprach vom 12 bis 14 Oktober 1518 beim Reichstag zu Augsburg vor dem Kardinal Thomas Cajetan vor und zahlte in der Stadt viele Anhanger Zunachst nahm von Stadion eine sehr harte Position gegen diese Stromung ein was sich unter anderem an einem strengen Urteil gegen Caspar Aquila 1488 1560 den Pfarrer von Jengen ablesen lasst er belegte diesen mit der Bannbulle da er im neuen lutherischen Sinne predigte In den folgenden Jahren verliess von Stadion diese Einstellung aber mehr und mehr was wesentlich auf den Einfluss von Erasmus von Rotterdam 1465 1536 zuruckgefuhrt wird mit dem er seit 1528 in Verbindung stand So zeigte er vor allem bei der Verkundung der Confessio Augustana am 25 Juni 1530 auf dem Reichstag zu Augsburg eine versohnliche Haltung Er selbst geriet durch die Reformation allerdings in Bedrangnis In der Freien Reichsstadt Augsburg wurde am 18 Januar 1537 ein Ratsdekret veroffentlicht welches das romisch katholische Wesen in der Stadt unterdruckte und den gesamten Klerus zur Ausreise zwang Sitz des Hochstifts Augsburg wurde danach Dillingen an der Donau wo der Bischof fortan im Dillinger Schloss residierte So kehrte Christoph von Stadion nie mehr nach Augsburg zuruck und starb am 15 April 1543 im St Egidienkloster in Nurnberg wo er als Kaiserlicher Kommissar auf dem dortigen Reichstag tatig war Sein Leichnam wurde nach Dillingen gebracht und in der dortigen Pfarrkirche bestattet In der Nurnberger St Egidien Kirche liess Kaiser Karl V zu seinem Gedenken neben dem Choraltar ein gegossenes metallenes Epitaphium errichten Werke Bearbeiten1517 Statuta diocesana Reverendissimi in christo patris et domini domini Christophori Episcopi Augustensis in celebratione Sinodi feria tercia post Galli Anno domini Millesimi quingentesimi decimiseptimi publicata Auguste 1517 Volltext PDF mit Wappen des Bischofs auf image 3 Hochstift Augsburg und von Stadion 1518 Synodalrede urn nbn de bvb 12 bsb10366045 1 1537 Warhaffte verantwurtung Volltext PDF Literatur BearbeitenMax Freiherr von Freyberg Eisenberg Genealogische Geschichte des Geschlechtes der Freiherrn von Freyberg nach urkundlichen Quellen zusammengestellt von Max Freiherr von Freyberg Eisenberg 1859 Auf Grund einer handschriftlichen autorisierten Kopie hrsg von Franz Rothenbacher Selbstverlag Mannheim 2011 Volltext PDF 2 8 MB Heinrich Hermelink Die Matrikeln der Universitat Tubingen Erster Band Die Matrikeln von 1477 1600 W Kohlhammer Stuttgart 1906 Immatrikulation Nr 49 vom 22 April 1490 Cristoferus de Stadion spater Chr Stadion de Schelklingen Manfred Horner Stadion Christoph von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 10 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 062 X Sp 1087 1090 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Horst Jesse Christoph von Stadion Bischof zu Augsburg wahrend der Reformationszeit 1517 1544 In Zeitschrift fur bayerische Kirchengeschichte 1980 Band 49 S 86 122 Armin Schlechter Neue Beitrage zur sudwestdeutschen Buch und Bibliotheksgeschichte um 1500 In Zeitschrift fur Wurttembergische Landesgeschichte 2010 Band 69 S 195 221 Eugen Schubelin Zwei beruhmte Schelklinger In Blatter des Schwabischen Albvereins 1906 Jg 18 Spalten 173 180 uber Christoph von Stadion und Konrad von Bemelberg Hansmartin Schwarzmaier Jorg Martin Wilfried Schontag Bearb Aus dem Archiv der Grafen von Stadion Urkunden und Amtsbucher des Graflich von Schonborn schen Archivs Oberstadion Edition Isele Konstanz Eggingen 2007 Documenta Suevica Band 14 Detlev Schwennicke Hrsg Europaische Stammtafeln Neue Folge Band IV Standesherrliche Hauser I J A Stargardt Marburg 1981 Tafeln 156 160 Die Grafen von Stadion Anton von Steichele Christoph von Stadion In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 224 227 Dominikus Stiefenhofer Chronik der graflichen Familie von Stadion Typoskript Oberstadion 1880 S 42 ff Constantin von Wurzbach Stadion Christoph von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 37 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1878 S 25 f Digitalisat Georg Wilhelm Zapf Christoph von Stadion Bischof von Augsburg Eine Geschichte aus den Zeiten der Reformation Orell Fussli Zurich 1799 urn nbn de bvb 12 bsb10310009 1 Friedrich Zoepfl Bischof Christoph von Stadion 1478 1543 In Gotz Freiherr von Polnitz Hrsg Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben Band 7 Max Hueber Munchen 1959 S 125 160 Friedrich Zoepfl Das Bistum Augsburg und seine Bischofe im Reformationsjahrhundert Schnell amp Steiner Munchen 1969 Winfried Werk Augsburg S 1 172 Geschichte des Bistums Augsburg und seiner Bischofe Band II Friedrich Zoepfl Christoph von Stadion In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 242 f Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Hauptstaatsarchiv Stuttgart H 234 Band 5 Urspringer Urbar von 1475 fol 21 Item Clauss von Stadion hat ain huss kofft vmb Vlrich Hettichen vnd lit zwischen Aubely Coppen huss vnd Vlrichs Hettich huss dar vss gat dem gotz huss vss dem huss vnd garten xv ss heller Albert Schilling 1881 Die Reichsherrschaft Justingen Ein Beitrag zur Geschichte von Alb und Oberschwaben Stuttgart Sailer und Mollenkopf S 49 Anm 1 Schilling wirft hier diesen Ludwig mit dem Ludwig von Freyberg zu Neusteusslingen Neusteusslingen 1491 Beihingen 1569 zusammen welcher 1534 die Herrschaft Beihingen am Neckar erwarb Dieser war aber ein Sohn des Eglof von Freyberg zu Neusteusslingen und der Agatha von Stadion In der freybergschen Familiengeschichte von 1884 fehlt dieser letztere Ludwig Max Freiherrn von Freyberg Eisenberg 1884 fol 75 76 Hermelink 1906 S 79 Nr 49 Cristoferus de Stadion Chr Stadion de Schelklingen VorgangerAmtNachfolgerHeinrich IV von LichtenauBischof von Augsburg 1517 1543Otto Truchsess von WaldburgBischofe von Augsburg 1365 1690 Vorganger Marquard I von Randeck Walter II von Hochschlitz Johann Schadland Burkhard von Ellerbach Eberhard II von Kirchberg Friedrich von Grafeneck Anselm von Nenningen Peter von Schaumberg Johann II von Werdenberg Friedrich II von Zollern Heinrich IV von Lichtenau Christoph von Stadion Otto Truchsess von Waldburg Johann Eglof von Knoringen Marquard II vom Berg Johann Otto von Gemmingen Heinrich V von Knoringen Sigismund Franz von Habsburg Johann Christoph von Freyberg Nachfolger Alexander Sigmund von Pfalz Neuburg Normdaten Person GND 119371936 lobid OGND AKS LCCN no2009152618 VIAF 72202625 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stadion Christoph vonALTERNATIVNAMEN Stadion ChristophKURZBESCHREIBUNG Bischof von Augsburg 1517 1543 GEBURTSDATUM Marz 1478GEBURTSORT SchelklingenSTERBEDATUM 15 April 1543STERBEORT Nurnberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christoph von Stadion amp oldid 238321848