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Der Augsburger Reichstag von 1530 war ein Reichstag des Heiligen Romischen Reiches wahrend der Regierungszeit des Kaisers Karl V aus dem Hause Habsburg Er fand vom 20 Juni bis zum 19 November 1530 in Augsburg statt Der Kaiser kehrte nach mehrjahriger Abwesenheit in die Reichspolitik zuruck Damit endete die Regierungsverantwortung des Reichsregiments das in eine Beraterrolle zurucktrat Karls jungerer Bruder Erzherzog Ferdinand war im Krieg mit dem Osmanischen Reich auf die Unterstutzung der Reichsstande mit Truppen und Geld angewiesen Reichsturkenhilfe Grosse Reformvorhaben standen seit Jahren an die der Augsburger Reichstag voranbringen sollte etwa im Bereich des Strafrechts Einzug des Kaisers in Augsburg Die Reiter von links Erzherzog Ferdinand Karl V Pfalzgraf Friedrich Legat Campeggi Jorg Breu der Altere 1530 Herzog Anton Ulrich Museum Karl V erhielt am Rande des Reichstags die Stimmen der funf altglaubigen Kurfursten fur die Wahl Ferdinands zum romischen Konig die dann 1531 in Koln erfolgte Der Bruder war damit als kunftiger Kaiser vorgesehen Das war ein Erfolg der kaiserlichen Familienpolitik Die Kehrseite war ein Erstarken der furstlichen Opposition gegen Habsburg die besonders von Bayern und Hessen getragen wurde Auf dem Reichstag von 1530 traten die Widerstandskrafte an denen Karls Universalmonarchie scheiterte erstmals deutlich hervor In Augsburg dominierte der Religionskonflikt die Beratungen Die Minderheit der Parteiganger Martin Luthers und die Mehrheit der altglaubigen Reichsstande loteten Moglichkeiten eines Kompromisses in Fragen von Glauben und kirchlicher Praxis aus Karl V gab dabei seine ursprunglich beabsichtigte Schiedsrichterrolle auf und trat als Reprasentant der altglaubigen Standemehrheit auf Der Reichstag war eine auf Konsens ausgerichtete Veranstaltung deren Ablaufe durch den Dissens zwischen Alt und Neuglaubigen beeintrachtigt wurden Karl V nutzte festliche Inszenierungen wie Prozessionen und Belehnungen um Druck auf die protestantischen Fursten auszuuben Diese reisten vorzeitig ab Damit entzogen sie sich dem Abschlussritual des Reichstags und verweigerten sich samtlichen Beschlussen Der Kaiser setzte ihnen eine mehrmonatige Frist zur Annahme des Reichsabschieds Der sachsische Kurfurst mehrere Reichsfursten und Reichsstadte schlossen sich daraufhin zu einem Defensivbundnis Schmalkaldischer Bund zusammen Dies war eine neuartige Kooperation zwischen Partnern die weder dynastische noch wirtschaftliche Interessen teilten aufgrund einer Ideologie Die Schmalkaldischen Bundesverwandten verpflichteten sich namlich auf die Confessio Augustana eine evangelische Bekenntnisschrift die auf dem Augsburger Reichstag dem Kaiser ubergeben worden war Der Augsburger Reichstag der sich mit vielen Themen befasste wurde hauptsachlich in seiner Bedeutung fur die Reformationsgeschichte untersucht Die Verlesung und Ubergabe der Confessio Augustana wurden Teil der protestantischen Erinnerungskultur Abgesehen von der Religionsfrage ist der Reichstag aber auch verfassungsgeschichtlich ein Wendepunkt weil Ferdinands Konigtum an die Stelle des Reichsregiments trat Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Kaiserliches Ausschreiben 21 Januar 1530 3 Die Reichsstande zwischen dem Wormser Edikt 1521 und dem Augsburger Reichstag 3 1 Osterreich mit Vorlanden und Wurttemberg 3 2 Herzogtum Bayern 3 3 Kurmainz 3 4 Kursachsen 3 5 Landgrafschaft Hessen 3 6 Strassburg 4 Schauplatz Augsburg 5 Einzug des Kaisers 15 Juni 1530 6 Am Rande des Reichstags 6 1 Fronleichnamsprozession und Predigtverbot 6 2 Protestantische Bekenntnisschriften 6 3 Josel von Rosheim Fursprecher der Juden im Reich 6 4 Lorenzo Campeggi Legat des Papstes 6 5 Absprachen fur die Wahl Ferdinands zum Konig 7 Belehnungen 7 1 Verweigerte Belehnung Johanns von Sachsen 7 2 Deutschordensmeister Walther von Cronberg 26 Juli 1530 7 3 Herzoge Georg I und Barnim IX von Pommern 26 Juli 1530 7 4 Erzherzog Ferdinand von Osterreich 5 September 1530 8 Beratungen 8 1 Eroffnung 20 Juni 1530 8 2 Arbeitsweise des Reichstags 8 3 Strafrechtvereinheitlichung 8 4 Munzwesen und Monopole 8 5 Reichspolizeiordnung 8 6 Religionskonflikt 8 7 Gravamina der deutschen Nation 8 8 Vorzeitige Abreise der protestantischen Stande 8 9 Reichskammergericht 8 10 Reichsturkenhilfe 8 11 Reichsabschied 19 November 1530 9 Auswirkungen des Reichstags 10 Rezeptionsgeschichte 10 1 Protestantische Erinnerungskultur 10 2 Geschichtsschreibung 10 2 1 Leopold von Ranke 10 2 2 Johannes Janssen 10 2 3 Reformationsgeschichtliche Beitrage 10 2 4 Reichs und verfassungsgeschichtliche Beitrage 11 Quellen 12 Literatur 13 Weblinks 14 AnmerkungenVorgeschichte Bearbeiten nbsp Papst Clemens VII und Kaiser Karl V Jacopo Ligozzi um 1580 Museo degli affreschi Giovanni Battista Cavalcaselle Verona 1521 hatte Karl V die Reichsacht uber Martin Luther verhangt Wormser Edikt Er war deutscher Konig und erwahlter romischer Kaiser jedoch wurde sein Anspruch auf Universalherrschaft durch die foderative Struktur des Reichs begrenzt Luthers Landesherr Kurfurst Friedrich III von Sachsen schutzte den Haretiker Damit ware er eigentlich selbst der Acht verfallen aber Karl brauchte Friedrichs reichspolitische Unterstutzung Juristisch gab es fur dieses Dilemma eine Losung Ein Edikt galt nur dort wo es bekannt gemacht wurde Weil das Wormser Edikt nicht nach Sachsen zugestellt wurde konnte Friedrich so tun als existiere es nicht Luther gewahren lassen und weiterhin in der Reichspolitik mit dem Kaiser kooperieren 1 Im Sommer 1522 kehrte Karl V nach Spanien zuruck wo er bis Ende Juli 1529 an wechselnden Orten residierte Die Dominanz des burgundisch spanisch habsburgischen Herrschaftssystems in Europa wurde durch Franz I von Frankreich herausgefordert kaiserliche und franzosische Truppen standen sich vor allem in Italien in mehreren Schlachten gegenuber Mit dem Frieden von Cambrai 3 August 1529 sicherte Karl V seine Herrschaft in Italien und Flandern verzichtete aber auf das Herzogtum Burgund 2 Zwar waren die kaiserlichen Truppen gegen Frankreich meist siegreich doch in Sudosteuropa expandierte unterdessen das Osmanische Reich Im Herbst 1529 belagerte Suleyman I Wien die Hauptstadt der Habsburgischen Erblande Karl V kehrte nach neunjahriger Abwesenheit ins Reich zuruck aber er uberliess die Verteidigung Wiens seinem Bruder Ferdinand und den Reichsstanden und begab sich auf Einladung von Papst Clemens VII zur Kaiserkronung nach Bologna 3 Das Finanzsystem Karls V war auf die regelmassigen Einkunfte aus Spanien gegrundet wobei Kastilien die Hauptlast trug Da aber die Ausgaben die Einnahmen uberstiegen kamen die Gelder aus Spanien zu langsam herein Daher musste der Kaiser zu Bestreitung der laufenden Ausgaben Kreditvertrage Asientos mit den grossen Handelshausern vor allem in Genua und Augsburg schliessen 4 Die Interessen seiner Geldgeber schutzte er infolgedessen auf dem Reichstag Kaiserliches Ausschreiben 21 Januar 1530 Bearbeiten nbsp Kaiser Karl V Lucas Cranach der Altere 1533 Museo Thyssen Bornemisza In Bologna kurz vor seiner Kronung durch Papst Clemens VII liess Karl V ein Ausschreiben zum nachsten Reichstag verfassen welches auf den 21 Januar datiert war Der Ort war Augsburg als Beginn nannte das Ausschreiben den 8 April dabei war von bisherigen Reichstagen klar dass der tatsachliche Beginn deutlich spater sein wurde Reichstage begannen dann wenn der Kaiser und genugend wichtige Personen eingetroffen waren Die Zusammensetzung des Reichstags konnte der Kaiser nicht beeinflussen Denn die beim Wormser Reichstag 1521 erstellte Matrikel legte fest wer zu den Reichsstanden gehorte 5 Karl V brauchte eine moglichst breite militarische und finanzielle Unterstutzung fur den Krieg gegen die Turken Bei den Reichstagen zwischen 1522 und 1529 in Abwesenheit des Kaisers hatten sich Auflosungserscheinungen gezeigt Die Stande straubten sich Reichsregiment und Reichskammergericht zu finanzieren 1527 waren sie nicht zur Unterstutzung Ferdinands von Osterreich gegen eine turkische Grossoffensive bereit Der Reichstag von Augsburg 1530 an dem Karl V wieder personlich teilnahm musste diesen Trend umkehren Prozessionen und Festakte welche die kaiserliche Majestat der Reichstagsoffentlichkeit sichtbar und erfahrbar machten waren eine Moglichkeit Karls V Position zu starken 6 Das Ausschreiben referierte zunachst ausfuhrlich dass der Erbfeind unseres heiligen christlichen Namens und Glaubens der Turk mit seiner grossen Macht das Erzherzogtum Osterreich angegriffen habe Auf dem Reichstag sollten Massnahmen zur Verteidigung der ganzen deutschen Nation gegen diese Bedrohung beschlossen werden Zum Konflikt zwischen Alt und Neuglaubigen war das Schreiben betont freundlich aber auch knapp gehalten und kundigte dreierlei an 7 Der Kaiser sagte zu eins jeglichen Gutbedunken Opinion und Meinung gutig anzuhoren Er regte an auf beiden Seiten das geschehene Unrecht abzutun Alle sollten eine einige und wahre Religion annehmen Dies klang nach einer offenen Situation in der sich der Kaiser gleichsam als neutraler Schiedsrichter uber die religiosen Streitparteien stellte 8 Neutral war Karl V in der Religionsfrage allerdings nicht Wolfgang Reinhard charakterisiert seine Religionspolitik als Kombination aus stenge r Kirchlichkeit christliche r Kaiseridee und dynastische r Selbstsicherheit 9 Das Ausschreiben forderte die eingeladenen Fursten auf personlich zu erscheinen Die Prasenz moglichst vieler Kurfursten und Fursten war fur das Gelingen des Reichstags wichtig Der Hochadel akzeptierte die von abwesenden Fursten als Stellvertreter entsandten Rate nicht als seinesgleichen Diese Rate konnten immer erklaren dass ihr Mandat fur irgendetwas nicht reiche Beides verkomplizierte die Ablaufe des Reichstags Ausserdem waren Abwesende durch Beschlusse nicht im gleichen Masse gebunden wie Anwesende 10 Die Reichsstande zwischen dem Wormser Edikt 1521 und dem Augsburger Reichstag BearbeitenDie Aussicht mit dem Kaiser zu interagieren machte Augsburg 1530 seitens der Fursten zum bestbesuchten Reichstag seit 1521 11 Der Speyerer Reichstagsabschied von 1526 enthielt eine Klausel die es jedem Stand erlaubte das Wormser Edikt bis zu einem kunftigen Konzil oder einer Nationalversammlung so zu handhaben wie ein jeder solches gegen Gott und kayserl Majestat hoffet und vertraut zu verantworten Dies war eine mehrdeutige Kompromissformel 12 Altglaubige Stande konnten verfahren wie bisher neuglaubige Stande konnten sich auf den biblischen Grundsatz berufen man musse Gott mehr gehorchen als den Menschen allerdings nutzten sie dieses Argument unterschiedlich kaum in Kursachsen maximalistisch dagegen in Hessen 13 Die Bandbreite regional unterschiedlicher Entwicklungen in den 1520er Jahren wird im Folgenden beispielhaft fur einige wichtige Akteure des Reichstags von 1530 dargestellt Osterreich mit Vorlanden und Wurttemberg Bearbeiten nbsp Ferdinand von Osterreich Jan Cornelisz Vermeyen 1530 Fondation Bemberg Toulouse Karls jungerer Bruder Ferdinand verkorperte auf dem Augsburger Reichstag 1530 verschiedene Rollen Als Erzherzog von Osterreich war er der hervorragendste weltliche Reichsfurst Als Kaiserbruder war er in Karls Abwesenheit sein Statthalter im Reich und seit 1522 Regierer des Herzogtums Wurttemberg Ausserdem war er als Konig von Bohmen ein Kurfurst ohne aber Mitglied des Kurfurstenrates zu sein 14 Ferdinand verfolgte in Osterreich gegenuber dem Protestantismus eine Eindammungs und Repressionspolitik von singularem Ausmass Armin Kohnle zwischen 1522 und 1532 erliess er als Landesherr auf der Grundlage des Wormser Edikts uber 20 antireformatorische Mandate 15 Das fur Ferdinands Politik kennzeichnende Ofener Mandat von 1527 enthalt einen detaillierten Strafkatalog mit dem alle Arten von religioser Abweichung erfasst und sanktioniert werden sollten Opfer dieser Repression wurden in erster Linie Taufer aber auch Anhanger Karlstadts Zwinglis Luthers und andere 16 Wurttemberg war um 1500 im Sog Habsburgs Dieter Mertens 17 Herzog Ulrich hatte versucht daraus auszubrechen war gescheitert und vom Schwabischen Bund besiegt und vertrieben worden Da der Schwabische Bund aber nicht Landesherr sein konnte und seine Kriegskosten erstattet bekommen wollte kauften kaiserliche Kommissare 1519 in Uberschreitung ihrer Kompetenzen das Herzogtum im Namen Karls V In einer Denkschrift wiesen sie darauf hin dass sich die Machtstellung Habsburgs im Reich durch den Besitz Wurttembergs erheblich verbessere Habsburg sei damit jederzeit in der Lage die Reichsstande zu imperiren 18 Die habsburgische Herrschaft in Wurttemberg stutzte sich fortan auf die stadtische Oberschicht Diese sogenannte Ehrbarkeit ging gegen die Anhanger Herzog Ulrichs ebenso vor wie gegen reformatorische Bestrebungen 19 Jedoch blieb der habsburgische Anspruch auf Wurttemberg umstritten Ferdinand und dessen Kanzler Bernhard von Cles hatten auf dem Speyerer Reichstag im Fruhjahr 1529 den Druck auf die evangelischen Reichsstande erhoht Diese reagierten mit der Protestation zu Speyer Die osmanische Belagerung Wiens im Herbst 1529 machte deutlich dass fur die Verteidigung des Reichs auch der militarische Beitrag der Protestanten benotigt wurde Deshalb unterstutzten beide im Januar 1530 den kaiserlichen Plan durch Gesprache mit den Protestanten eine vorlaufige Glaubenseinheit herzustellen die von einem kunftigen Konzil bestatigt werden sollte 20 Hauptartikel Erster Osterreichischer Turkenkrieg Herzogtum Bayern Bearbeiten nbsp Wilhelm IV von Bayern Hans Wertinger 1526 Alte Pinakothek Die gemeinsam regierenden bayerischen Herzoge Wilhelm IV und Ludwig X waren prominente Gegner der habsburgischen Politik im Reich Das zeichnete sich erstmals wahrend des Salzburger Bauernkriegs ab Der Salzburger Erzbischof und Kardinal Matthaus Lang von Wellenburg wurde von aufstandischen Bauern und Bergknappen 1525 fast drei Monate auf der Festung Hohensalzburg belagert und sowohl Osterreich als auch Bayern versuchten die bedrangte Lage des Erzbischofs fur sich zu nutzen Wilhelm und Ludwig verhandelten mit der Salzburger Landschaft 21 und schlugen die Absetzung Langs sowie die Unterstellung des Erzbistums unter bayerische Verwaltung Sequestration vor Erzherzog Ferdinand akzeptierte eine solche Ausweitung des bayerischen Einflusses nicht Wahrend Wilhelm und Ludwig ihren jungeren Bruder Ernst als Nachfolger Langs auf dem Salzburger Erzbischofsstuhl ins Gesprach brachten schlug Ferdinand Georg von Osterreich fur dieses Amt vor Die Salzburger Landschaft stimmte aber im Waffenstillstand vom 31 August 1525 einer Ruckkehr Langs zu Mit militarischer Hilfe des Schwabischen Bundes dem der Kardinal Erzbischof beigetreten war wurde der im Pinzgau neu aufgeflammte Bauernaufstand 1526 blutig niedergeschlagen 22 Lang musste hohe Reparationszahlungen leisten und war durch einen Geheimvertrag verpflichtet Ernst von Bayern als Koadjutor anzunehmen Diese Klausel lehnte der Papst aufgrund habsburgischer Intervention ab 23 Die bayerischen Herzoge waren in der antireformatorischen Politik mit Erzherzog Ferdinand grundsatzlich einig verfolgten dieses Ziel aber wirkungsvoller mit nur drei Religionsmandaten Auf dem Speyerer Reichstag im Sommer 1526 vertrat Bayern eine gemassigte Politik so dass repressives Vorgehen gegen die eigene Bevolkerung mit einer verstandigungsbereiten Politik auf Reichsebene verbunden war Eine Besonderheit des Herzogs Wilhelm war seine Auffassung alle Wiedertaufer seien vorher Lutheraner gewesen Das begrundete die Tauferverfolgung auf Basis des Wormser Edikts 24 Bei der bohmischen Konigswahl misslang eine bayerische Kandidatur Die bayerischen Herzoge nahmen daraufhin Beziehungen zum ungarischen Gegenkonig Johann Zapolya sowie zu Franz I von Frankreich auf um einer habsburgischen Umklammerung ihres Territoriums begegnen zu konnen 25 Wahrend des zweiten Reichstags von Speyer im Marz April 1529 verhandelte der bayerische Hofrat Leonhard von Eck direkt mit Landgraf Philipp von Hessen uber die Restitution des Herzogs Ulrich von Wurttemberg 26 Die gegensatzlichen kirchenpolitischen Positionierungen von Bayern und Hessen waren fur diese antihabsburgische Kooperation kein Hindernis Herzog Wilhelm von Bayern war der Wittelsbacher Gegenkandidat des Habsburgers Ferdinand fur die Wahl zum romischen Konig Leonhard von Eck erhielt im Sommer 1529 in Aschaffenburg fur 100 000 Gulden die feste Zusage Albrechts von Mainz zur Wahl Wilhelms Indes der Kauf aller benotigten Kurfurstenstimmen war fur Bayern nur mit finanzieller Hilfe der franzosischen Krone moglich Franz I hatte nach dem Frieden von Cambrai dazu aber nicht die Moglichkeit 25 Zur bayerischen Delegation auf dem Augsburger Reichstag gehorte mit Johannes Eck der bedeutendste altglaubige Theologe Vorab hatte Eck eine Zusammenstellung ketzerischer Satze verschiedener Reformatoren veroffentlicht die 404 Artikel zum Reichstag zu Augsburg Das war wahrscheinlich eine Auftragsarbeit fur die bayerischen Herzoge Barbara Stollberg Rilinger betont dass Eck mit der Publikation der 404 Artikel einen Beitrag zu der Frage leistete auf welchem Weg der Religionskonflikt in Augsburg gelost werden sollte Das kaiserliche Ausschreiben liess das ja vollig offen Eck schlug eine Disputation uber die 404 Artikel vor also ein ritualisiertes agonales Streitgesprach zwischen Gelehrten und stellte sich als altglaubiger Disputator zur Verfugung 27 Kurmainz Bearbeiten nbsp Kardinal Albrecht von Mainz Lucas Cranach der Altere nach 1529 Jagdschloss Grunewald Der humanistisch gebildete Kardinal Erzbischof und Kurfurst Albrecht von Mainz war zugleich Bischof von Halberstadt und Erzbischof von Magdeburg Er versuchte vergeblich die Ausbreitung der Reformation in Magdeburg aufzuhalten und rief 1524 das Reichsregiment gegen die Stadt an Der sachsische Kurfurst unterstutzte den Magdeburger Stadtrat in den Verhandlungen vor dem Reichsregiment Albrechts Beziehung zu Kursachsen war taktisch gepragt In diesen Zusammenhang gehoren positive Signale Albrechts in Richtung Martin Luther 28 Als der Kaiser im September 1527 gegen Magdeburg die Reichsacht verhangte exekutierte Albrecht diese nicht 29 Im Vertrag von Hitzkirchen Juni 1528 verzichtete Albrecht faktisch auf seine Diozesanrechte in Hessen und Kursachsen Im Hammelburger Vertrag Februar 1530 gewahrte er der Stadt Erfurt die Aussetzung des Wormser Edikts wahrend Erfurt seine Herrschaft als Erzbischof anerkannte 29 Albrecht ubergab die Religionshoheit uber die Kirchen in Erfurt durch diesen Vertrag dem Stadtrat mit Ausnahme des Erfurter Doms St Severi und St Peter wo weiterhin die Heilige Messe in ihrer traditionellen Form gefeiert wurde Dies war die erste innerterritoriale religiose Ubereinkunft im Reich Erfurt wurde mit erzbischoflicher Erlaubnis zu einer bikonfessionellen Stadt 30 Albrecht lehnte jedes militarische Vorgehen gegen die Protestanten zumal auf dem Augsburger Reichstag 1530 ab 31 und kann insofern als konziliant gelten jedenfalls verglichen mit seinem alteren Bruder dem Kurfursten Joachim I von Brandenburg 32 Heribert Smolinsky bezeichnet Albrecht als Diplomat en der schwer zu greifen ist 33 Armin Kohnle macht bei Albrecht von Mainz eine Mischung aus Konfliktscheue beziehungsweise humanistischer Irenik und theologischer Indifferenz aus seine Politik sei pragmatisch gelegentlich auch opportunistisch gewesen 34 Kursachsen Bearbeiten nbsp Johann von Sachsen mit dem Reichsschwert Lucas Cranach der Altere 1536 Schloss Ambras Johann von Sachsen der seit 1525 anstelle seines Bruders regierte sah Anfang Mai 1530 eine Chance die Billigung des Kaisers fur die spezifisch kursachsische sehr konservative Form der Reformation zu erhalten Zwar hatte Kursachsen mit Hessen und den Stadten Nurnberg Ulm und Strassburg direkt nach der Protestation zu Speyer ein Defensivbundnis angedacht Speyrer Konvention 22 April 1529 Aber das war fur Kursachsen keine attraktive Option Der Nutzen von drei weit entfernten Reichsstadten als Verbundeten war fraglich die hessische Politik als risikofreudig bekannt Ausserdem stand die Bestatigung der Kurwurde Johanns durch den Kaiser noch aus 35 Zu diesen realpolitischen Erwagungen kam dass Johann stark unter dem Einfluss seiner theologischen Berater Luther und Melanchthon stand die von einem Bundnis mit Ulm und Strassburg abrieten Dort werde eine Abendmahlslehre vertreten die Einfluss der Theologie Ulrich Zwinglis zeige Vor die Wahl gestellt sich den Altglaubigen anzunahern oder den Zwinglianern zogen Melanchthon und Luther das erstere eindeutig vor 35 Luther konnte als Geachteter nicht riskieren das kursachsische Territorium zu verlassen und wohnte wahrend des Augsburger Reichstags auf der Veste Coburg Sein Einfluss auf die Entwicklungen in Augsburg war daher begrenzt 36 Der Beginn des Reichstags verzogerte sich das war so ublich Bernhard von Cles hatte ein Treffen zur Reichstagsvorbereitung angeregt 37 Am 4 Mai traf Karl V in seiner Residenz in Innsbruck ein wo er sich zu diesem Zweck rund einen Monat aufhielt Auch der kursachsische Sondergesandte Hans von Doltzig reiste in Begleitung von zwei kaiserlichen Hoflingen 38 nach Innsbruck um dem Kaiser zwei neue von Philipp Melanchthon verfasste Texte vorzulegen mit denen sich die Wittenberger Reformation sozusagen von ihrer besten Seite zeigte die Schwabacher Artikel und der Unterricht der Visitatoren eine Art Kirchenordnung Heinz Scheible sieht darin ein politisches Manover Johanns von Sachsen um seine Rechtglaubigkeit im Voraus zu beweisen und einen Separatfrieden zu erlangen 39 Am 5 Mai hatte von Doltzig eine Privataudienz beim Kaiser und trug ihm von den Religionsfragen getrennt die politischen Anliegen Johanns vor darunter seine Belehnung mit der Kurwurde und die kaiserliche Bestatigung des Heiratskontraktes zwischen seinem Sohn Johann Friedrich von Sachsen und Sibylle von Julich Kleve Berg 40 Zu den Schwabacher Artikeln und dem Unterricht der Visitatoren gab Karl V keine Stellungnahme ab was offenbar hiess dass er diese Texte fur unmassgeblich hielt Doltzigs Mission beim Kaiser war ein Misserfolg Deshalb ruckte Johann von Sachsen ab Mitte Mai von einem kursachsischen Sonderweg ab 41 Am 3 Juni verfasste Melanchthon einen Brief an den Reichserzkanzler Albrecht von Mainz Er bot die Anerkennung der bischoflichen Jurisdiktion durch die Protestanten an wenn Hauptanliegen der Reformation gewahrt wurden Priesterehe Laienkelch und evangelische Messe Das war das Minimalprogramm an dem die Wittenberger auf jeden Fall festhalten wollten Melanchthon malte dem Empfanger aus wie verheerend es ware wenn Philipp von Hessen eine Fuhrungsrolle im protestantischen Lager bekame und sich mit den Zwinglianern in der Schweiz verbundete Um des Friedens willen seien die Parteiganger Luthers bereit sich mit den Altglaubigen zusammenzuschliessen Luther wolle Frieden Der Brief blieb ohne erkennbare Konsequenzen und geheim aber seine Publikation 1920 42 fuhrte zu Anfragen an Melanchthons Rolle auf dem Reichstag 43 Landgrafschaft Hessen Bearbeiten Am 12 Mai 1530 ritten Landgraf Philipp von Hessen und sein damaliger Verbundeter Herzog Heinrich II von Braunschweig Wolfenbuttel mit einem Gefolge von rund 120 aschgrau gekleideten Reitern in Augsburg ein die Hessischen trugen die reformatorische Devise VDMIE Verbum Domini manet in aeternum am Armelaufschlag gestickt In gleicher Weise waren Philipp von Hessen und Johann von Sachsen mit ihrem Gefolge das das VDMIE am Armel trug beim Reichstag von Speyer 1526 gemeinsam eingezogen Es handelt sich um zeittypische zeichenhafte politische Kommunikation 44 1526 zeigten sich Philipp und Johann der Reichstagsoffentlichkeit als enge Verbundete 1530 in Augsburg signalisierte Philipp dem Kurfursten durch das VDMIE dass nun eher er es war der die Reformation politisch offensiv vertrat 45 Philipp von Hessen betrieb in den spaten 1520er Jahren eine weitgespannte antihabsburgische Bundnispolitik Ursprunglich ging es um hessische Erbanspruche auf die Grafschaft Katzenelnbogen Dank des damit verbundenen Rheinzolls war die arme Landgrafschaft Hessen wohlhabend geworden und wurde in der Reichsmatrikel genauso hoch veranschlagt wie die Kurfurstentumer 46 Die Grafen von Nassau machten ebenfalls Erbanspruche geltend Fur Philipp war es eine schwere Enttauschung dass die Kommissare Karls V im Katzenelnboger Erbstreit 1523 zugunsten von Nassau entschieden Er war nicht bereit auf Katzenelnbogen zu verzichten dies trieb ihn in die Opposition zu Karl V der die Umsetzung des Urteils einforderte 47 Wohl aufgrund des Einflusses des Grosskammerers Heinrich von Nassau am kaiserlichen Hof provozierte Karl V den Landgrafen indem er den Wetterauer Grafen in dessen Streit gegen Philipp unterstutzte in einem Versuch im hessischen Hinterhof Unruhe zu stiften 48 nbsp Portrat Philipps von Hessen Inschrift Philippus Landtgrave zu Hesse n Grave zu Catzenelnboge n Hans Krell 1534 Wartburg Stiftung Spatestens seit dem Speyerer Reichstag 1526 gab sich Philipp klar als Parteiganger Luthers zu erkennen Jan Martin Lies konstatiert bei Philipp eine enge Verbindung von territorialpolitischen Ambitionen und religiosem Sendungsbewusstsein 49 Christine Reinle urteilt ahnlich Konsequent nutzte der Landgraf die ideologischen Angebote die sich aus der Reformation ergaben zum Ausbau seiner Herrschaftsposition 50 Er hatte 1526 den vertriebenen Herzog Ulrich von Wurttemberg in Hessen aufgenommen und damit begann eine Phase der aggressiven antihabsburgischen Politik die darauf zielte den Habsburgern die Kontrolle uber Wurttemberg zu entreissen und Ulrich dort zu restituieren Konfessionsubergreifend konnte er auf die Standessolidaritat anderer Reichsfursten zahlen Philipp argumentierte ihnen gegenuber mit der deutschen Libertat die von den universalmonarchischen Anspruchen des Kaisers beschadigt werde Aber Philipp suchte ausserdem die Unterstutzung der oberdeutschen Reichsstadte und bei denen war Ulrich wegen seines Angriffs auf Reutlingen eher gefurchtet Hier spielte Philipp die religiose Karte aus wenn Ulrich Wurttemberg der Reformation zufuhrte gabe es einen protestantischen Flachenstaat im Sudwesten und die evangelischen Reichsstadte in der Region waren strategisch weniger exponiert 51 Ulrich selbst hatte sich nach seiner Vertreibung der Reformation Schweizer Pragung zugewandt um seine Chancen auf Ruckgewinnung des Herzogtums zu verbessern 52 Der sachsische Kanzler Otto von Pack zeigte Philipp im Januar 1528 die Kopie einer angeblichen Bundnisurkunde mit der sich altglaubige Fursten und Bischofe in Breslau zum Kampf gegen den sachsischen Kurfursten und den hessischen Landgrafen verpflichtet hatten Ob Philipp dieses Bundnis fur real hielt ist undurchschaubar Der 23 jahrige Landgraf begann unmittelbar mit Kriegsrustungen und zog in sein Feldlager Die Kurfursten von der Pfalz und von Trier verhinderten durch ihre Vermittlung knapp die militarische Konfrontation In den Schmalkaldischen Vertragen Juni 1528 blieb die Echtheit oder Fiktionalitat des Breslauer Bundnisses unentschieden Philipp erhielt Friedenszusicherungen und von Kurmainz Wurzburg und Bamberg 100 000 Gulden als Aufwandsentschadigung fur seine Rustungsausgaben Ausserdem zwang er den Erzbischof Albrecht von Mainz auf die geistliche Jurisdiktion in Kursachsen und der Landgrafschaft Hessen zu verzichten Vertrag von Hitzkirchen 11 Juni 1528 Hessen loste sich aus der Mainzer Vorherrschaft damit war ein wichtiges territorialpolitisches Ziel erreicht 53 Das Marburger Religionsgesprach zu dem Philipp 1529 einlud sollte Wittenberger Oberdeutsche und Schweizer zusammenbringen und eine gemeinsame Glaubensbasis herstellen als Grundlage fur politische und militarische Kooperation Das scheiterte am Dissens zwischen Martin Luther und Ulrich Zwingli in der Abendmahlslehre Am Rande der Veranstaltung ubergab Philipp den Entwurf eines Bundnisvertrags mit Zurich Basel und Strassburg 54 Vor dem Augsburger Reichstag war Philipp in intensiven Planungen An Zwingli schrieb er am 15 Marz 1530 er woll vill leutt mit ins spill bringen der man sich nicht versicht Danemark Frankreich England Preussen Graubunden Zurich Bern Basel und Venedig mit Hessen vereint im Bundnis gegen Habsburg 55 Mit dem altglaubigen Herzog Heinrich von Braunschweig Wolfenbuttel hatte Philipp von Hessen ein gemeinsames militarisches Vorgehen geplant Zunachst sollten aber auf dem Reichstag die friedlich rechtlichen Mittel ausgeschopft werden 56 Beide nutzten die Zeit bis zum Eintreffen des Kaisers um in Augsburg Unterstutzer fur die Restituierung Ulrichs von Wurttemberg zu werben Die Initiative mundete in eine Supplik an den Kaiser die von vier Kurfursten und weiteren Fursten unterstutzt vom Kaiser aber nicht beantwortet wurde 57 Wie durch seinen privaten Briefwechsel bekannt ist traf Philipp von Hessen Vorkehrungen fur seine plotzliche Abreise aus Augsburg Er instruierte die Landgrafin eine sich immer weiter verschlimmernde Krankheit zu simulieren damit ein Grund fur das vorzeitige Verlassen des Reichstags zur Hand war 58 Philipp von Hessen und Heinrich von Braunschweig Wolfenbuttel hatten namlich geplant ihre Truppen nahe Frankfurt am Main zu vereinen und einen Vorstoss nach Wurttemberg zu unternehmen Allerdings kam Philipp wahrend des Reichstags sein Verbundeter abhanden Heinrich von Braunschweig Wolfenbuttel schwenkte auf die Habsburger Seite um und verhandelte in deren Auftrag mit Philipp von Hessen und Ulrich von Wurttemberg 59 Strassburg Bearbeiten 1527 28 wurde in Strassburg die Abschaffung der Heiligen Messe diskutiert Eine Gruppe in der Burgerschaft hielt sie namlich fur Gotzendienst Der Rat war in Anbetracht der politischen Konsequenzen zuruckhaltend gab aber allmahlich nach Er holte Gutachten zur Bewertung der Messe ein 60 Der Strassburger Bischof Wilhelm von Hohnstein appellierte dagegen im Dezember 1528 an Papst Kaiser und Reichsregiment Die Regimentsgesandten warnten den Stadtrat dass die Abschaffung der Messe nicht mit der Verantwortungsklausel im Speyerer Reichstagsabschied 1526 begrundbar sei Am 20 Februar 1529 entschied sich der Rat dennoch fur diesen Schritt und informierte das Reichsregiment daraufhin verlor Strassburg seinen Sitz in diesem Gremium 61 Auf dem Schwabacher Tag 16 bis 19 Oktober 1529 legten Kursachsen und Brandenburg Ansbach den Delegierten der Stadte Ulm und Strassburg eine Reihe von Lehrartikeln Schwabacher Artikel vor die sie unterschreiben mussten wenn ihre Stadte einem projektierten protestantischen Bundnis beitreten wollten Der Abendmahlsartikel war fur sie unannehmbar 62 Ulm und Strassburg liessen ihre Unterschrift bis zum Schmalkaldener Tag 28 November bis 4 Dezember 1529 in der Schwebe Dort lehnten sie den Text ab ohne die beiden anderen Stadte wollte aber Nurnberg nicht unterschreiben 63 und Brandenburg Ansbach zog seine Beteiligung an einem Bundnis ohne Nurnberg zuruck Damit stand Kursachsen ohne Verbundete da Das war zwar nicht geplant gewesen aus sachsischer Sicht aber auch kein grosser Verlust Der Nutzen der Reichsstadte als Verbundete wurde gegen die Moglichkeit einer Verstandigung zwischen Kursachsen und dem Kaiser abgewogen und diese Verstandigung war ohne die Stadte leichter 64 Fur Jakob Sturm den Leiter der Strassburger Delegation war das Verhalten des sachsischen Kurfursten auf dem Schmalkaldener Tag desillusionierend Der Strassburger Rat stimmte kurz darauf einem Bundnis Burgrecht mit Zurich Basel und Bern zu Diese Stadte der Deutschschweiz konnten Strassburg militarisch absichern halfen der Stadt aber nicht aus ihrer politischen Isolation Denn sie blieben den Reichstagen fern und erkannten das Reichskammergericht nicht an ihre Stimme fehlte in den damaligen Foren der Reichspolitik 65 Schauplatz Augsburg BearbeitenAugsburg war eine der grossten Stadte des Reichs und mehrfach Ort von Reichstagen Hier waren wichtige Finanziers des Kaisers ansassig die Fugger und Welser Der Augsburger Rat schwankte zwischen Kaiser und Reichstreue einerseits und Reformationsbestrebungen in der eigenen Bevolkerung andererseits Deshalb hatte er die Protestation zu Speyer nicht unterzeichnet Augsburg galt damit als eine altglaubige Stadt 66 Allerdings waren sowohl Zwinglianer als auch Lutheraner in der Stadt aktiv und Augsburg war ein Zentrum der Tauferbewegung Der Rat befurchtete das Ubergreifen des Religionskonflikts von den Reichstagsdelegationen auf die Einwohner und heuerte Soldner an um Ruhe und Ordnung sicherzustellen Karl V akzeptierte aber nur kaiserliches Militar in der Reichstagsstadt Als Beweis seiner Loyalitat entliess der Augsburger Rat die eigenen Soldner und hatte nun die kaiserlichen Soldner zu bezahlen und unterzubringen Die Quartiernahme der kaiserlichen Fouriere und die mehrmonatige Prasenz des Militars wurden von den Augsburgern negativ wahrgenommen Die Atmosphare war angespannt 67 Im Augsburger Rathaus fanden die Sitzungen des Reichstags statt Am Tor des Bischofshofs wurde das kaiserliche Wappen angebracht damit verwandelte sich das vornehmste Wohngebaude der Stadt fur die Dauer des Reichstags in eine kaiserliche Residenz In der Stadt verteilt lagen die Herbergen der Fursten und ihres Gefolges ublicherweise waren das die Hauser von Ratsherren bei weltlichen und die Hauser von Domherren bei geistlichen Fursten Das jeweilige furstliche Wappen uber der Tur schuf wahrend des Reichstags einen eigenen Rechtsraum 68 Einzug des Kaisers 15 Juni 1530 BearbeitenDer Kaiser hatte gewunscht mit seinem Bruder Ferdinand zu seiner Rechten und dem papstlichen Legaten Lorenzo Campeggi zu seiner Linken unter dem imperialen mit dem Reichsadler geschmuckten Baldachin als Dreiergruppe in Augsburg einzuziehen Das war eine dynastiepolitische Ansage und eine Bekraftigung seiner Papstnahe Die Kurfursten waren verargert daruber dass sie bei der Kaiserkronung in Bologna nicht zeremoniell beteiligt worden waren Sie forderten dass der Einzug in Augsburg ihre Nahe zum Kaiser angemessen darstellen musse Der Kompromiss bestand darin dass der Kaiser allein unter dem Baldachin reiten sollte Ferdinand und der papstliche Legat dahinter und die Kurfursten von Mainz und Koln davor 69 Am spaten Nachmittag oder fruhen Abend des 15 Juni empfing Albrecht von Mainz als Erzkanzler und Primas des Reichs den Kaiser an der Lechbrucke im Beisein der Kurfursten und Fursten Dazu sass Karl V vom Pferd ab und reichte den Kurfursten die Hand Nachdem er Albrechts Gluckwunsche zu seiner Kaiserkronung entgegengenommen hatte stieg er wieder aufs Pferd mehrere Fursten darunter auch Protestanten wetteiferten darum ihm den Steigbugeldienst zu leisten Der papstliche Legat Campeggi segnete die Anwesenden Alle knieten nieder aber nicht Johann von Sachsen Dass sich der Kaiser mit dem Legaten beim Einzug eng zusammenschloss war fur die Protestanten schwierig denn sie versuchten zwischen Anerkennung der kaiserlichen und Ablehnung der papstlichen Autoritat zu unterscheiden 70 nbsp Vier Reichsfursten zu Pferde Jorg Breu der Altere 1530 Herzog Anton Ulrich Museum Die Stadt Augsburg offnete sich dem Kaiser nun als gestaffelter Raum unterschiedlicher Rechtsbezirke 71 An der Stadtgrenze huldigte eine Abordnung des Stadtrats unter Leitung Konrad Peutingers dem Kaiser Die Augsburger hatten einen Baldachin in den Farben ihrer Stadt vorbereitet Salutschusse wurden abgefeuert Am Beginn des Festzuges ritten rund 1000 kaiserliche Soldner in die Stadt ein es folgte der Zug der Fursten Dann zogen rund 500 bayerische Reiter ein anschliessend die Hoflinge in Festgewandern und zu Pferde Kurfurst Johann von Sachsen trug als Reichsmarschall dem Kaiser das blanke Reichsschwert voran neben ihm ritt Kurfurst Joachim von Brandenburg Dahinter folgten die Erzbischofe Albrecht von Mainz und Hermann von Koln Dann ritt Karl V gekleidet in eine vergoldete spanische Rustung auf einem Schimmel mit goldenem Zaumzeug unter dem Baldachin den die Augsburger Ratsherren trugen Zu beiden Seiten liefen seine Trabanten in gelben Leibrocken Hinter dem Baldachin ritten Ferdinand und der papstliche Legat Campeggi Dann folgten der Erzbischof von Salzburg und der Bischof von Trient die Bischofe und der hohe Klerus mit seinem Hofgesinde Die Augsburger beschlossen den Zug Aus der Stadt zog der Augsburger Klerus mit dem Allerheiligsten dem Kaiser entgegen An der Leonhardskapelle empfing der Augsburger Bischof Christoph von Stadion mit dem Domkapitel den Kaiser um ihn unter einem eigenen Baldachin aus weissem Damast Hymnen singend in den Dom zu geleiten Dabei wurde symbolisch eine Parallele zum Einzug Jesu in Jerusalem hergestellt Der Kaiser hielt einen grunen Zweig in den Handen im Dom wurde die Osterantiphon Advenisti desiderabilis angestimmt und der Kaiser betete dort barhauptig kniend 72 Das war kein frohlicher Herrschereinzug joyeuse entree niederlandischen Stils mit Tableaux vivants Triumphbogen und Feuerwerk In Augsburg vereinten sich Trompeter und Trommler Geschutze Musketen und die Glocken der Stadt zu einem ohrenbetaubenden Larm der dem Einzug des Kaisers einen militarischen Charakter gab 73 Heinz Schilling sieht im Augsburger Einzug eine Zurschaustellung kaiserlicher Macht die der Kaiserkronung in Bologna ebenburtig gewesen sei Gerade weil die Furstengesellschaft des Reichs religios tief gespalten war sei hier grosser Aufwand getrieben worden um das Heilige Romische Reich unter Fuhrung des Kaisers rituell darzustellen Das sollte den Kaiser auch als die Instanz legitimieren die uber dem kirchlichen Streit stand und die Spaltung durch einen Schiedsspruch uberwinden konnte 74 Jorg Breu der Altere schuf eine zehnteilige Holzschnittfolge zum Einzug Karls V in Augsburg damit wurde der kaiserliche Einzug erstmals Thema eines Bilderzyklus Dargestellt ist das Eintreffen verschiedener Personengruppen an der Lechbrucke Karl V bildet mit seinem Bruder Ferdinand dem Pfalzgrafen Friedrich und dem Legaten Campeggi eine Vierergruppe von Reitern Eine weitere Reitergruppe bilden vier Reichsfursten unter denen Herzog Georg von Sachsen und sein Schwiegersohn Philipp von Hessen erkennbar sind Ein Reiter Reichsmarschall Georg von Pappenheim oder Kurfurst Johann von Sachsen als Erzmarschall tragt das Reichsschwert Andere Blatter zeigen Trompeter Armbrustschutzen Lanzenreiter das Schlachtross und die Lieblingspferde des Kaisers 75 Am Rande des Reichstags BearbeitenFronleichnamsprozession und Predigtverbot Bearbeiten Am 16 Juni war Fronleichnam und Karl V forderte nach seiner Ankunft in Augsburg von den protestantischen Reichsstanden an der Prozession teilzunehmen Diese straubten sich dagegen 76 Es ging fur sie um Gesichtswahrung schliesslich war die Prozession mit der geweihten Hostie von ihnen vielerorts abgeschafft worden 77 Ausserdem verbot der Kaiser evangelische Predigten in Augsburg Philipp von Hessen Johann von Sachsen und Georg von Brandenburg Ansbach versuchten in einer Audienz bei Karl V ein Abgehen von diesen Forderungen zu erreichen Am nachsten Morgen gestand der Kaiser schliesslich zu dass die Protestanten der Fronleichnamsprozession fernbleiben durften Einige Tage spater schlichtete ein Furstenausschuss den Streit um das Predigtverbot 78 Barbara Stollberg Rilinger betont dass der Kaiser seinen Einzug nicht zufallig auf den Tag vor Fronleichnam terminiert hatte Mit der Corpus Christi Prozession und dem Verbot evangelischer Predigten brachte er den offentlichen Raum unter seine Kontrolle eine auf Marginalisierung der Neuglaubigen zielende Symbolregie die das verbale Vermittlungsangebot des Ausschreibens entwertet habe 79 Die Mehrheit der Reichsstande nahm an der Prozession teil aber trotz Aufforderung keine Augsburger Zunft Albrecht von Mainz trug die Monstranz unter dem Baldachin unter dem der Kaiser am Vortag eingezogen war Karl V ging dahinter barhauptig mit brennender Kerze in der Hand ein demutiger Busser 80 Protestantische Bekenntnisschriften Bearbeiten nbsp Philipp Melanchthon Lucas Cranach der Altere Werkstatt 1532 Gemaldegalerie Alte Meister Dresden Der Druck den der Kaiser seit seiner Ankunft in Augsburg ausubte liess die protestantischen Stande zusammenrucken Kurfurst Johann von Sachsen gestattete dass andere ihre Unterschrift unter die von Melanchthon vorbereitete Bekenntnisschrift Confessio Augustana setzten zunachst Georg von Brandenburg Ansbach und am 18 Juni die beharrlich Anschluss suchenden Abgesandten der Stadt Nurnberg 81 Die Unterschrift Philipps von Hessen hatte das grosste Gewicht Philipps Einfluss auf die letztlich uberreichte Textform wird in dem vom sachsischen Kanzler Gregor Bruck verfassten Vorwort erkennbar das den Unterzeichnern alle Optionen offenhalt 82 Ausserdem war es offensichtlich Philipp der in der lateinischen Fassung des Abendmahlsartikels fur eine entscharfte Formulierung sorgte Die Unterzeichner lehnten alle ab improbant die in der Frage der Realprasenz nicht so wie sie dachten Das brach die Brucken nach Zurich und Strassburg nicht ganzlich ab an denen Philipp aus politischen Grunden gelegen war 83 Jakob Sturm war als Strassburger Stadtebote bereit die Augustana nachtraglich zu unterschreiben aber er wurde von der Gruppe um Kursachsen nicht zur Unterzeichnung zugelassen 84 Martin Bucer und Wolfgang Capito verfassten die Confessio Tetrapolitana als Strassburger Bekenntnisschrift Mitunterzeichner waren schliesslich die Stadteboten von Memmingen Lindau und Konstanz Das Bekenntnis der vier Stadte wurde am 9 Juli dem kaiserlichen Vizekanzler Balthasar Merklin ubergeben 85 Es wurde auf dem Reichstag nicht verhandelt ebenso wenig wie das von Zwingli eingesandte Privatbekenntnis Fidei ratio Den Reichsstadten wurde ihr minderer Status auch dadurch demonstriert dass die Strassburger Stadteboten lange im Unklaren gelassen wurden ob und wie sie einen eigenen Bekenntnistext einbringen durften 86 Josel von Rosheim Fursprecher der Juden im Reich Bearbeiten Vor dem Hintergrund der osmanischen Bedrohung gingen Ende der 1520er Jahre Geruchte um dass judische Reisende turkische Spione seien Erzherzog Ferdinand schrankte deshalb in seinen Erblandern die Reisefreiheit von Juden stark ein in Wurttemberg hob er sie sogar ganz auf Die judischen Gemeinden des Reichs beauftragten Josel von Rosheim als ihr Fursprecher Schtadlan beim Kaiser zu intervenieren Als Karl V in Innsbruck eingetroffen war empfing er Josel am 18 Mai zu einer Audienz Josel legte ihm eine nicht erhaltene Schrift vor die den Spionagevorwurf entkraftete Er erwirkte beim Kaiser dass er die anlasslich seiner Kronung zu Aachen gewahrten Privilegien der Juden wieder in Geltung setzte Ferdinand erliess am 24 Mai eine Erlauterung seiner Bestimmung gegen judische Reisende die sie auf fremde Juden ohne Ausweisdokumente einschrankte 87 nbsp Antonius Margaritha Der gantz Judisch Glaub 1530 Am 7 April 1530 erschien in Augsburg die antijudische Schrift Der gantz Judisch Glaub des Konvertiten Antonius Margaritha im Druck Es handelt sich dabei um Enthullungsliteratur eines Autors der Insiderkenntnisse zu haben beanspruchte Er behauptete es gebe im judischen Kultus eine grundsatzliche Feindseligkeit gegen das Christentum Josel von Rosheim schrieb in seinem autobiografischen Werk Sefer haMiknah der Kaiser habe ihm nach seiner Ankunft in Augsburg voller Zorn befohlen zu Margarithas Behauptungen in einer offentlichen Disputation am Rande des Reichstags Stellung zu beziehen Diese Disputation fand am 25 Juli vor dem Kaiser seinem Bruder und den Reichsstanden statt Kaiserliche Kommissare und Rate setzten den Rahmen und bestimmten dass es um drei Hauptanklagen Margarithas gehen sollte 88 Im judischen Gottesdienst wurden die Christen verflucht Das Gebet Alenu welches von Juden taglich rezitiert wird verspotte Jesus Christen wurden zum Ubertritt ins Judentum verfuhrt Protokolle dieser Disputation sind nicht erhalten Margaritha wurde danach verhaftet und aus Augsburg ausgewiesen ob das eine direkte Folge seiner Niederlage in der Disputation war wie Josel von Rosheim im Sefer haMiknah schrieb ist unsicher Margaritha selbst stellte sich als Opfer einer Intrige dar 89 In keinem direkten Zusammenhang mit der Disputation steht das Privileg welches Karl V am 12 August zugunsten seiner judischen Untertanen erliess Damit unterstellte er sie seinem besonderen Schutz Kammerknechtschaft Wenige Tage zuvor hatte eine Gruppe von 23 Stadten dem Kaiser eine Supplikation ubergeben Sie klagten uber die hohen Zinsforderungen judischer Geldverleiher Schon mehrfach hatten stadtische Supplikationen gewunscht ihre judische Bevolkerung vertreiben zu konnen oder ihre Geldgeschafte zu verbieten 90 Der kaiserliche Hofmeister Matthias Heldt informierte Josel von Rosheim uber die eingehenden Klagen Josel forderte die judischen Gemeinden auf Reprasentanten zu ihm nach Augsburg zu schicken um gemeinsame Gegenmassnahmen zu beschliessen Das Ergebnis war ein zeittypisches Rechtsdokument in dem sich die judische Bevolkerung der christlichen Offentlichkeit als hierarchisch gegliederte Organisation vorstellte mit Josel von Rosheim als ihrem Regierer Das Dokument mit dem Titel Artikel und Ordnung enthielt Vorschlage wie Konflikte zwischen judischen Geldverleihern und christlichen Schuldnern entscharft werden konnten Die Sozialkontrolle innerhalb der judischen Gemeinden wurde verstarkt Parnasim bekamen starkere Kontrollfunktionen Wenn notig konnten sie unethisch handelnde Geldverleiher durch Ausschluss aus der Gemeinde bestrafen Am 17 November waren die Artikel und Ordnung fertiggestellt zu spat um auf den Text der Reichspolizeiordnung siehe unten noch Einfluss zu nehmen der am 19 November verabschiedet wurde Josel ubergab das Dokument dem Augsburger Bischof Christoph von Stadion der es positiv aufnahm Auch andere positive Reaktionen christlicher Obrigkeiten im Anschluss an den Reichstag sind bekannt unter anderem vom Kaiser selbst Doch die judenfeindlichen Regelungen der Reichspolizeiordnung konnten nicht mehr verhindert werden 91 Lorenzo Campeggi Legat des Papstes Bearbeiten Die Rolle des papstlichen Legaten Lorenzo Campeggi in Augsburg ist in der alteren Forschung gegensatzlich bewertet worden Peter Rassow sah 1932 in Campeggi einen Humanisten in der Tradition des Erasmus von Rotterdam dem an Frieden gelegen gewesen sei Hubert Jedin meinte dagegen 1951 Campeggi sei ein prinzipieller Gegner der Religionsgesprache auf dem Reichstag gewesen 92 Eine schriftliche Instruktion Campeggis ist unbekannt und lag moglicherweise gar nicht vor Anfang Mai 1530 verfasste Campeggi in Innsbruck ein Memorandum fur den Kaiser in dem er folgende Optionen aufzeigte Es sei den Versuch wert die Fursten durch Zugestandnisse und die Stadte durch Einschuchterung zur alten Kirche zuruckzufuhren Gelinge das nicht bliebe nur die gewaltsame Rekatholisierung 93 Vielleicht sah Campeggi allerdings Konzessionen bei Laienkelch und Priesterehe als Moglichkeit die Reformation einzuhegen und die Gefahr eines Konzils damit abzuwenden In seiner Depesche am 26 Juni bat er den Papst um weitere Anweisungen 94 Anfang Juli stellte der kaiserliche Sekretar Alfonso de Valdes fur Melanchthon einen Kontakt zu Campeggi her Melanchthon schrieb ihm dass seine Partei um des Friedens willen zu erheblichen Zugestandnissen bereit sei Man bitte lediglich darum jene Reformen die auch bei bestem Willen nicht mehr ruckgangig gemacht werden konnten zu gestatten oder wenigstens zu tolerieren Kardinal Campeggi empfing Melanchthon am 5 Juli und forderte ihn auf die Punkte niederzuschreiben in denen man die Erlaubnis Roms wunsche Melanchthon nannte wieder Laienkelch und Priesterehe ausserdem eine Heiratserlaubnis fur Ordensleute Er versicherte die Heilige Messe werde von seiner Partei ganz traditionell gefeiert nur die Zahl der Messen sei reduziert Campeggi leitete Melanchthons Brief nach Rom weiter Auf dem Reichstag kursierten Kopien Campeggi traf am 8 Juli mit Melanchthon im Kloster Heilig Kreuz zusammen Er signalisierte Verhandlungsspielraum bei Laienkelch und Priesterehe aber eine Dispens fur Ordensleute sei unmoglich Ohne die Zustimmung der altglaubigen Fursten wolle er nichts unternehmen 95 In Rom wurde unterdessen die Zulassung des Laienkelchs diskutiert aber Clemens VII konnte sich nicht dazu entschliessen Die ablehnende Antwort der Kurie ist auf den 13 Juli datiert Am 16 Juli erfuhr man in Rom dass nun der Kaiser ein Konzil zur Beilegung des Religionskonflikts anstrebte und auch meinte am Jahresanfang in Bologna mit dem Papst eine entsprechende Ubereinkunft erzielt zu haben Um das Konzil zu verhindern war die Kurie nun wieder zu Konzessionen bereit Unterdessen hatte Campeggi aber durch die Gesprache mit Melanchthon den Eindruck gewonnen dass hinter den gewunschten Konzessionen auch dogmatische Positionen der Protestanten standen die er nicht billigen konne Er brach den Kontakt mit Melanchthon ab 96 Absprachen fur die Wahl Ferdinands zum Konig Bearbeiten nbsp Medaille mit Doppelportrat Karls V und seines Bruders Ferdinand Peter Flotner 1532 Staatliche Munzsammlung Munchen Karl V erhielt am Rande des Reichstags die Zusage von den funf altglaubigen Kurfursten seinen Bruder Ferdinand zum Konig der Romer zu Lebzeiten des Kaisers rex Romanorum vivente imperatore zu wahlen 97 Fur Karl V hatten diese Wahlverhandlungen sehr grosse Bedeutung Denn damit wurde ein der Erbfolge ahnliches Verfahren implementiert um der Habsburgerdynastie die kaiserliche Thronfolge zu sichern 98 Wahrend des Reichstags fuhrten Karl V und Ferdinand mit den altglaubigen Kurfursten separate Geheimverhandlungen deren Fortschritte fur den Gegenkandidaten Wilhelm IV von Bayern schwer einschatzbar waren Als der bayerischen Delegation Mitte September klar wurde dass auch die Stimmen von Kurmainz und Kurpfalz an Ferdinand gingen kam es im Oktober zu einer Annaherung an Kursachsen mit der Absicht wenigstens die Wahl Ferdinands als Konig zu Lebzeiten des Kaisers zu verhindern Naturlich ware auch Wilhelm IV im Fall seiner Wahl romischer Konig vivente imperatore gewesen 99 Aber die Goldene Bulle sah vor dass die Konigswahl stattfand wenn der Kaiserthron vakant war vacante imperio daraus leiteten die sachsischen Hofjuristen ab dass eine Konigswahl zu Lebzeiten des Kaisers unzulassig sei 100 Karl V und Ferdinand hatten im September 1530 bereits uber eine Million Gulden Schulden bei dem Augsburger Handelshaus von Anton Fugger 101 Fur die Konigswahl Ferdinands stellte Fugger ein weiteres Darlehen von 275 333 Gulden zur Verfugung ausserdem eine Leibrente fur Albrecht von Mainz 7000 Gulden 102 Belehnungen BearbeitenVerweigerte Belehnung Johanns von Sachsen Bearbeiten Auch wenn der Anspruch der Fursten auf ihre Territorien de facto langst erblich war wurden ihre Lehen vom Kaiser nach dessen Herrschaftsantritt bestatigt und dadurch mit einem rituellen Legitimitatssiegel versehen Am 2 Juli bat der sachsische Kurfurst in einer Audienz den Kaiser um seine Belehnung Dieser machte die Ruckkehr zum alten Glauben dafur zur Bedingung andernfalls konne er ihm aus Gewissensgrunden keine Regalien verleihen Fur Johann von Sachsen war dies ein schwerer Affront umso mehr als er bei anstehenden Belehnungen in Augsburg 1530 selbst mitzuwirken hatte Es gefahrdete die Akzeptanz seiner Herrschaft durch die Untertanen und machte andere Legitimierungsstrategien der Ernestiner erforderlich 103 Deutschordensmeister Walther von Cronberg 26 Juli 1530 Bearbeiten Albrecht von Brandenburg der Hochmeister des Deutschen Ordens war einer der fruhen Parteiganger Luthers Er hatte den Ordensstaat 1525 in das weltliche Herzogtum Preussen umgewandelt welches vom polnischen Konig lehensabhangig war Papst und Kaiser akzeptierten diese Sakularisation nicht Auf dem Augsburger Reichstag belehnte Karl V am 26 Juli 1530 den Deutschmeister Walther von Cronberg mit den Regalien des preussischen Hochmeistertums Fur diesen Festakt wurde auf dem Augsburger Weinmarkt eine Buhne aufgeschlagen Der Kaiser erschien in hochliturgischem Ornat und liess sich von den prominentesten protestantischen Fursten den rituellen Dienst leisten den Saum seines Gewandes zu tragen Sie wurden dadurch Teil einer Zeremonie die sich gegen die Reformation in Preussen richtete Karl V verband in innovativer Weise die geistliche Belehnung mit dem Zepter und die weltliche Belehnung mit der Fahne zu einem einzigen Festakt So sollte der geistlich weltliche Doppelcharakter des Deutschordensstaats augenfallig werden Indes hatte von Cronberg keine Chance seinen Anspruch in Preussen durchzusetzen und der Kaiser unternahm auch nichts um ihn dabei zu unterstutzen Was der Kaiser bewirkte war nicht die tatsachliche Ruckgewinnung des Ordenslandes sondern vielmehr eine symbolische Botschaft an die Protestanten die selbst prominent an dieser Botschaft mitzuwirken hatten 104 Walther von Cronberg fuhrte seitdem den Titel Administrator des Hochmeistertums in Preussen und Deutschmeister Der Reichstag nahm in Uberschreitung seiner Kompetenzen ausserdem die Hochstifte Riga Dorpat Osel Wiek Kurland und Reval formell in den Reichsverband auf Diese Massnahmen blieben realpolitisch weitgehend folgenlos 105 Herzoge Georg I und Barnim IX von Pommern 26 Juli 1530 Bearbeiten nbsp Joachim von Brandenburg Lukas Cranach der Altere 1529 Staatsgalerie Aschaffenburg Der seit dem 15 Jahrhundert bestehende Konflikt zwischen den Kurfursten von Brandenburg und den Herzogen von Pommern ob letztere Vasallen Brandenburgs und damit Landsassen oder aber Vasallen des Kaisers und damit Reichsfursten seien wurde 1529 vertraglich so geregelt dass der Kurfurst die Reichsunmittelbarkeit Pommerns akzeptierte und dafur eine Erbanwartschaft auf Pommern erhielt Der Reichstag von Augsburg stellte diese neue Regelung rituell dar Nachdem Kaiser und Kurfursten auf der Buhne des Augsburger Weinmarktes Platz genommen hatte trat Kurfurst Joachim von Brandenburg vor und protestierte feierlich gegen die Belehnung der Bruder Georg und Barnim von Pommern Er bot an bei der Belehnung der beiden selbst die Fahnen mit anzufassen und auf diese Weise mit belehnt zu werden So geschah es Der Kurfurst von Brandenburg und die Herzoge von Pommern wurden mit denselben Territorien belehnt beiden Seiten wurde von den pommerschen Landstanden gleicherweise gehuldigt und beide Seiten trugen die gleichen Titel und Wappen wobei der brandenburgische Kurfurst aber de facto in Pommern seine Herrschaft nicht ausubte Dieses auf folgenden Reichstagen wiederholte Belehnungsritual liess den Konflikt in ritualisierter Form in der Schwebe 106 Erzherzog Ferdinand von Osterreich 5 September 1530 Bearbeiten Mit dem Privilegium Maius lagen die Moglichkeiten bereit die osterreichische Erzherzogswurde gegenuber den Kurfurstentumern aufzuwerten Aber erst 1530 wurde dieses Potential ausgeschopft Ungewohnlicherweise begab sich der kaiserliche Lehnsherr zum Vasallen und nicht umgekehrt Die Belehnung fand nahe dem bei Augsburg gelegenen osterreichischen Schloss Wellenburg Markgrafschaft Burgau auf freiem Felde statt wo eine Buhne aufgeschlagen worden war Die hofische Gesellschaft erlebte ein Spektakel Eine international gemischte Reitertruppe zeigte das einem Turnier ahnliche Berennen mit den Fahnen Die eigentliche Belehnung Ferdinands durch seinen Bruder war als Begegnung von Gleichgestellten inszeniert die rechtlich problematische Ubertragung des Herzogtums Wurttemberg an Osterreich wurde dabei bekraftigt 107 Beratungen BearbeitenEroffnung 20 Juni 1530 Bearbeiten Jeder Reichstag begann seit dem 15 Jahrhundert traditionell mit der Messe zum Heiligen Geist wodurch die Reichsstande als Sakralgemeinschaft zusammentraten Kaiser Karl V wunschte ausdrucklich dass alle Fursten am 20 Juni am feierlichen Hochamt im Augsburger Dom teilnahmen Philipp von Hessen und Ernst von Braunschweig Luneburg zeigten provokant was sie davon hielten Sie zogen mit den anderen Fursten in den Augsburger Dom ein gingen dann aber draussen spazieren Am Ende der Messe kamen sie zuruck um mit dem Kaiser aus der Kirche auszuziehen und an der Prozession zum Rathaus teilzunehmen 108 Im Rathaus fand die erste Plenarsitzung statt Pfalzgraf Friedrich II der dem Kaiser als sein deutscher Sprecher diente 109 verlas die Proposition Das war eine Aufstellung der einzelnen Verhandlungsgegenstande 110 Ihr Inhalt war strikt vertraulich zu behandeln wie die Offentlichkeit uberhaupt von den Beratungen bis auf die Mandate und den Reichstagsabschied wenig erfahren sollte Das Beratungsgeheimnis sicherte den Teilnehmern einen Informationsvorsprung und bewirkte dass der Reichstag nach aussen als Einheit auftreten konnte 111 Die Proposition von 1530 nannte die Reichsturkenhilfe als ersten und wichtigsten Punkt dann erst die Schlichtung des Religionskonflikts Auf Wunsch des sachsischen Kurfursten und seiner Unterstutzer wurde der Religionskonflikt vor der Turkenhilfe behandelt 112 Die nachste Sitzung dominierte der festliche Empfang des Legaten Campeggi als Reprasentanten des Papstes Campeggi hielt eine lange lateinische Rede in der er dazu aufrief den traditionellen Zustand der Kirche wieder herzustellen Darauf antwortete der kursachsische Kanzler und bat die von den Protestanten vorbereitete Bekenntnisschrift Confessio Augustana verlesen zu durfen Der Kaiser lehnte ab verlangte die Ubergabe des Dokuments Kursachsen beharrte aber auf der offentlichen Verlesung und nahm das Dokument wieder mit Dem Kaiser drohte die Kontrolle der Situation zu entgleiten Er gewann sie zuruck indem er der Verlesung zustimmte aber selbst den Rahmen dafur setzte Im Bischofshof wo er residierte 113 Arbeitsweise des Reichstags Bearbeiten Bei den Beratungen des Reichstags hatte Kardinal Albrecht von Mainz als Reichserzkanzler die Schlusselposition und nicht etwa der Kaiser oder eine von ihm benannte Vertrauensperson Die Mainzer Kanzlei fertigte alle benotigten Dokumente aus darunter Kopien der Proposition und des Reichsabschieds Der Reichserzkanzler beraumte Sitzungen an und legte ihre Tagesordnung fest Er vertrat den Reichstag nach aussen Stellvertreter abwesender Reichsstande mussten sich durch den Reichserzkanzler legitimieren lassen 114 nbsp Auszug der Ratsherren aus dem alten Augsburger Rathaus hier fanden die Sitzungen des Reichstags statt Ausschnitt des Monatsbilds Winter Jorg Breu der Altere um 1531 Deutsches Historisches Museum Die Beratungen fanden auf verschiedenen Ebenen statt Das Plenum der Reichsstande war der sogenannte Reichsrat Es gab getrennte Versammlungen der drei Kurien der Kurfursten Fursten und Stadte Der Kurfurstenrat als oberstes Gremium hatte 1530 sechs Mitglieder drei geistliche Kardinal Albrecht von Mainz der Dompropst Johann III von Metzenhausen als Stellvertreter des Trierer Erzbischofs und Hermann V von Wied der Erzbischof von Koln drei weltliche Johann von Sachsen Joachim I von Brandenburg und der Stellvertreter des Kurfursten von der Pfalz Unter Leitung des Mainzer Erzbischofs gaben nacheinander Trier Koln die Pfalz Sachsen Brandenburg und befragt vom sachsischen Kurfursten Mainz ihre Stimme ab Das wurde so oft wiederholt bis ein einhelliges Votum erreicht war denn nach aussen versuchte der Kurfurstenrat immer eintrachtig in Erscheinung zu treten Im Reichsfurstenrat der zweiten Kurie hatten die geistlichen Fursten stets die fuhrende Rolle Auch hier wurde der Reihe nach abgestimmt Der Mainzer Erzbischof war Vorsitzender des Kurfurstenrats und erhielt das Stimmergebnis des Reichsfurstenrats mitgeteilt Diese beiden oberen Kurien konnten sich nicht gegenseitig uberstimmen so dass Albrecht von Mainz im Fall widersprechender Voten ein gemeinsames Gutachten einhellig Bedenken durch die sogenannte Vergleichung herbeifuhren musste Dazu kamen die Mitglieder beider Kurien zu gemeinsamer Sitzung zusammen und der Mainzer Erzbischof trug die Meinung der Kurfursten vor worauf der Direktor des Furstenrats das Votum der zweiten Kurie vortrug Dann ging man wieder in getrennte Sitzungen und wiederholte dies so oft wie notig Die dritte Kurie der Reichsstadte blieb weitgehend ausgeschlossen da sie ohnehin nur beratende Stimme hatte und die beiden oberen Kurien sich einig waren Entscheidungen untereinander auszumachen Der Leiter des Stadterats war 1530 der Burgermeister von Strassburg Jakob Sturm 115 Karl V und sein Bruder Ferdinand empfingen unterschiedliche Gruppen im Bischofshof zu Audienzen Ihre Kommissare unterbreiteten den Standen oder deren Reprasentanten neue Verhandlungspunkte auf diese Weise gewann der Kaiser Einfluss auf die Beratungen 116 Ausschusse verschiedener Art wurden zu Beginn oder wahrend des Reichstags gebildet So gab es Ausschusse welche die Beschlussfassung im Fursten und Stadterat vorbereiteten Interessanter sind die Ausschusse zu denen zwei oder drei Kurien Mitglieder entsandten Diese interkurialen Ausschusse erledigten ein Grossteil der Arbeiten des Reichstags zum Beispiel Turkenhilfe Kammergericht Polizei und Munzordnung Entgegennahme und Bearbeitung der sehr zahlreichen Bitten und Beschwerden Supplikationen Vorbereitung des Reichsabschieds In diesen Ausschussen stimmten die Reprasentanten der Stadte gleichberechtigt mit ab 117 Einige Ausschusse waren von Fachleuten dominiert etwa Juristen oder Finanzexperten Gerhard Oestreich weist darauf hin dass die territorialen Behordenspitzen der Reichsstande in diesen Gremien zusammenarbeiteten 118 Die Kurien bestimmten selbst wen sie in die Ausschusse entsandten der Kaiser konnte darauf keinen Einfluss nehmen 119 Die volle Gleichheit der Stimmberechtigten und der Umstand dass diese nicht weisungsgebunden waren waren fur ihre Zeit fortschrittliche Elemente 120 Strafrechtvereinheitlichung Bearbeiten Vor Ankunft des Kaisers in Augsburg forderte das Reichsregiment die dort bereits wartenden Reichsstande auf die Arbeit an einem reichsweiten Strafgesetzbuch die bereits mehrere Reichstage beschaftigt hatte weiterzufuhren Ein interkurialer Ausschuss befasste sich ab dem 3 Juni mit der neuen Halsgerichtsordnung Er bestand aus 15 Personen In den Ausschuss gewahlt wurden die sechs Kurfursten die Bischofe von Bamberg Wurzburg und Eichstatt Herzog Georg von Sachsen Markgraf Georg von Brandenburg Ansbach Landgraf Philipp von Hessen die Reichsstadte Koln und Nurnberg und ein Reichsgraf Sie alle liessen sich dort durch Juristen vertreten namentlich bekannt sind Christoph Kress aus Nurnberg und Arnold von Siegen aus Koln 121 Die Arbeiten kamen zunachst zugig voran so schrieben die Strassburger Abgesandten ihrem Stadtrat am 21 Juni dass am Text intensiv geandert werde Dabei ging es nicht nur um Details Grundsatzfragen wie die Appellationsmoglichkeit im Strafverfahren oder die kunftige Geltung des Partikularrechts waren noch zu klaren An der letzteren Frage scheiterte 1530 die Ratifizierung Denn die Kurfursten Johann von Sachsen und Joachim von Brandenburg Herzog Georg von Sachsen sowie Erzbischof Albrecht von Mainz fur das Erzbistum Magdeburg und das Bistum Halberstadt erhoben Einwande dagegen dass die neuartige einheitliche Halsgerichtsordnung das in ihren Territorien ubliche Sachsenrecht ersetzen sollte Als auch Kurtrier und Kurpfalz sich fur ihr traditionelles Recht aussprachen war die Ablehnung im Kurfurstenrat eindeutig 122 Valentin von Tetleben notierte in seinem Protokoll die Halsgerichtsordnung sei unter der Bank steckengeblieben weil jeder Kurfurst oder Furst ein Konig und Kaiser in seinem Land sein wolle 123 Erst der Regensburger Reichstag von 1532 ratifizierte die Constitutio Criminalis Carolina 124 Munzwesen und Monopole Bearbeiten Das Heilige Romische Reich hatte keine einheitliche Wahrung sondern verschiedene Munzstande die das Recht eigener Munzpragung besassen Das dafur hauptsachlich benotigte Silber war ein knappes Gut Fursten auf deren Territorien sich Silberminen befanden waren im Vorteil gegenuber jenen die das Metall zur Munzpragung einkaufen mussten Es gab hochwertige Pragungen und schlechtes Geld mit geringem Silbergehalt Wer uber die Kaufkraft der verschiedenen Munzen gut informiert war konnte sie so einsetzen dass er damit Gewinn machte Viele andere wurden dabei zu Verlierern und das hatte soziale Sprengkraft 125 Offiziell waren Monopole verboten faktisch waren Erzabbau Verhuttung und Handel mit Metall erheblich monopolisiert Ein Beispiel hierfur ist das Engagement der Fugger im Schwazer Bergbau 126 Das Augsburger Handelshaus der Fugger das Karl V finanziell unterstutzte war von ihm am 18 Marz 1525 privilegiert worden Aber nicht nur fur die Fugger galt das Monopolverbot de facto nicht Als der Fiskal die Welser Gebruder Rem und die Witwe Herwart alle aus Augsburg 1529 wegen Monopolvergehens vor das Reichskammergericht lud befahl der Kaiser von Bologna aus die Einstellung des Verfahrens 127 nbsp Medaille des Augsburgers Konrad Peutinger Friedrich Hagenauer 1527 Bode Museum Der Reichstagsausschuss fur Munzwesen und Monopole 128 befasste sich also mit Themen bei denen der Kaiser kein Interesse an Anderungen hatte Um das Munzwesen zu stabilisieren schlug der Ausschuss einen Festpreis fur Silber und Gold vor Am 29 Juli nahm das Plenum den Vorschlag des Ausschusses an verbunden mit einem empfohlenen Gold und Silberpreis und unterbreitete ihn dem Kaiser Alle warteten nichts geschah Am 24 Oktober sagte der Kaiser zu ein Ausschuss solle sich mit der Frage weiter befassen Dieser hatte kurz vor Ende des Reichstags noch nicht mit der Arbeit begonnen 129 Joachim Whaley sieht allerdings einen positiven Ertrag der Ausschussarbeit die ein Schritt auf dem Wege zu einer Reichsmunzordnung gewesen sei 130 Der Monopolratschlag des Augsburger Reichstags empfahl Einschrankungen der Fernhandelsunternehmen Geschaftskapital maximal 50 000 Gulden Faktoreien im Ausland maximal drei Der Staat sollte bei Fernhandelsgutern Hochstpreise festsetzen Reichsangehorigen sollte der Mittelmeer und Portugalhandel verboten werden 131 Bernd Mertens sieht die Qualitat dieses Gutachtens kritisch Hier seien verschiedene Vorlagen zusammengearbeitet worden ein eilig zusammengeflicktes Stuckwerk ohne jede sachliche Neuerung oder Vertiefung 132 Die Fernhandelsstadt Augsburg war in der Monopolfrage wie schon bei fruheren Reichstagen isoliert Konrad Peutinger als prominenter Augsburger verfasste dazu eine Denkschrift Er bestritt darin dass die Monopole der grossen Handelshauser und die Kapitalanhaufungen gesellschaftlichen Schaden anrichteten Der Augsburger Rat reichte am 17 September eine Supplikation beim Kaiser ein Er bat darum den Monopolratschlag zu kassieren und alles beim alten zu lassen 133 Reichspolizeiordnung Bearbeiten Eine reichsweite Polizeiordnung war bereits seit dem Reichstag von Worms 1521 in Arbeit Sie befasste sich mit der guten Ordnung des offentlichen Lebens dazu gehorten beispielsweise Kleidungsvorschriften das Tragen von Waffen der Betrieb von Gaststatten und Sanktionen gegen sozial unerwunschtes Verhalten Am 8 Oktober legte der damit befasste Ausschuss seine Ergebnisse dem Reichsrat vor und dieser reichte den Entwurf der Polizeiordnung am 14 Oktober an den Kaiser weiter Dieser liess das Regelwerk in den Reichsabschied aufnehmen wodurch es Rechtskraft erlangte mit einer Einschrankung Die Reichspolizeiordnung wurde nur soweit umgesetzt wie sie im Einklang mit den lokalen Gebrauchen stand 134 Horst Rabe wurdigt die uberwiegend massvollen und lebensnahen Vorschriften dieser Polizeiordnung mit Ausnahme der diskriminierenden Judengesetzgebung 135 Auch Josel von Rosheim konnte 1530 in Augsburg nicht verhindern dass den Reichsstanden freigestellt wurde ob sie Juden uberhaupt dulden wollten die Geduldeten mussten durch einen Judenring an der Kleidung erkennbar sein Sie sollten sich fortan nur noch von Handarbeit ernahren da Juden aus den Zunften ausgeschlossen waren und auch kein Land besitzen konnten bedeutete das Hilfsarbeit oder Illegalitat Damit schuf der Augsburger Reichstag 1530 die rechtliche Grundlage fur die Diskriminierung von Juden in den folgenden Jahrzehnten 136 Religionskonflikt Bearbeiten Am spaten Nachmittag des 25 Juni trug der kursachsische Kanzler Christian Beier die deutsche Endfassung der Confessio Augustana vor Kaiser Karl V seinem Bruder Konig Ferdinand und den Kurfursten Fursten und Standen vor Dies geschah in der Kapitelstube des Augsburger Bischofshofes und dauerte rund zwei Stunden Der kaiserliche Sekretar Alexander Schweiss nahm das lateinische und das deutsche Dokument entgegen Karl V liess ausrichten er werde den Inhalt grundlich erwagen und eine gnadige Antwort erteilen Damit behandelte er die Confessio Augustana wie eine Bittschrift Supplikation die ihm personlich unterbreitet worden sei nicht als Beitrag zu einer womoglich offentlich gefuhrten Diskussion 137 Die Gruppe von altglaubigen Theologen die eine Antwort auf die Confessio Augustana erarbeiten sollte bestand aus rund 20 Personen die von ihren Landesherren dem Kaiserhof oder dem papstlichen Legaten vorgeschlagen wurden Dazu gehorten Johannes Eck Konrad Wimpina Johannes Cochlaus Wolfgang Redorfer Johann Fabri mehrere Dominikaner darunter Johann Dietenberger sowie der Augustiner Eremit Bartholomaus Arnoldi 138 Ein erster Entwurf Responsio theologorum Antwort der Theologen war zu weitlaufig Daraufhin erstellte die Theologengruppe eine ebenfalls umfangreiche Schrift mit dem Titel Catholica et quasi extemporalis responsio Katholische und gewissermassen spontane Antwort die dem Kaiser am 12 Juli ubergeben wurde und die eine Generalabrechnung Vinzenz Pfnur mit Luther Melanchthon Zwingli und anderen Protestanten darstellt 139 Der Legat Campeggi billigte diesen Text der Kaiserhof aber nicht 140 Karl V legte die Catholica responsio den katholischen Reichsstanden zur Begutachtung vor Hier waren die Gemassigten in der Mehrheit Kennzeichnend fur diese Richtung ist das Votum des Bischofs von Strassburg Wilhelm von Hohnstein Fur Frieden und Eintracht ist jenes gehassige Erinnern an all das was vor 10 Jahren geschrieben wurde oder geschah nicht forderlich 141 Ab 16 Juli arbeitete die katholische Theologengruppe an der Confutatio Augustana Sie geht Punkt fur Punkt an der Confessio Augustana entlang und ist im Ton ahnlich konziliant wie jene gehalten Die Confutatoren wurdigten die gemeinsame Glaubenstradition in vielen Artikeln benannten aber auch Lehrunterschiede und wiesen sie nachdrucklich jedoch nicht verletzend Herbert Immenkotter zuruck 142 Johannes Eck als wichtigster altglaubiger Theologe zeigte sich hier und in den folgenden Ausschussverhandlungen kompromissbereit 143 Auch von der Confutatio gab es eine lateinische und eine deutsche Fassung die nicht voll identisch waren Auf Drangen der altglaubigen Stande entschloss sich Karl V die von ihm zuvor beanspruchte Schiedsrichterrolle aufzugeben und die Confutatio als Darlegung des traditionellen Glaubens in seinem Namen proklamieren zu lassen 144 Der kaiserliche Sekretar Schweiss las den deutschen Text der Confutatio am 3 August in einer allgemeinen Standeversammlung auf dem Rathaus vor also in dem Rahmen der fur die Verlesung der Confessio Augustana verweigert worden war 145 Karl V verlangte von den evangelischen Standen die Annahme der Confutatio machte aber die Ubergabe einer Kopie davon abhangig dass die Evangelischen dem Text zuvor zustimmten und auf Gegenschriften wie auch auf Veroffentlichung verzichteten Die evangelische Seite lehnte ab und kundigte an eine Antwort vorzubereiten auf Grundlage der Notizen die man sich bei Schweiss Vortrag gemacht hatte 144 Am 5 August sprachen die evangelischen Fursten noch einmal in gemeinsamer Audienz beim Kaiser vor Kurz darauf reiste Philipp von Hessen ohne kaiserliche Erlaubnis ab In einem Brief an Friedrich von der Pfalz begrundete er diesen Schritt mit der fingierten schweren Erkrankung seiner Frau 146 Das sorgte fur erhebliche Aufregung unter den Teilnehmern des Reichstags Viele rechneten mit einem bevorstehenden militarischen Angriff des Hessen auf die Stadt 100 kaiserliche Reiter wurden ausgesandt um Philipp zuruckzubringen Sie fanden ihn aber nicht An den Stadttoren zogen kaiserliche Soldner als Wachen auf 147 Der Zeitpunkt des Aufbruchs trifft damit zusammen dass Philipp von seiner Aufnahme in das christliche Burgrecht mit Zurich Basel und Strassburg erfuhr 59 nbsp Gregor Bruck kursachsischer Kanzler Lucas Cranach der Altere 1533 Germanisches Nationalmuseum Obwohl Karl V das nicht vorgesehen hatte ging der Versuch einer Beilegung des Religionskonflikts nach Verlesung der Confessio Augustana und der Confutatio in die dritte Phase 148 Die altglaubigen Stande ergriffen die Initiative und wahlten einen Grossen Ausschuss altglaubiger Kurfursten und Fursten um ihre protestantischen Vettern Schwager und Freunde zur Annahme der Confutatio zu uberreden Es war eine hochrangig besetzte Gruppe von 17 Personen darunter samtliche altglaubige Kurfursten 149 Als das ergebnislos blieb gingen sie einen Schritt weiter und bahnten Religionsgesprache an 150 zuerst vom 16 bis zum 21 August ein Vierzehnerausschuss mit zwei Fursten zwei Juristen und drei Theologen jeder Konfession auf katholischer Seite Herzog Heinrich von Braunschweig Wolfenbuttel der Augsburger Bischof Christoph von Stadion der Badener Kanzler Hieronymus Vehus der kurkolnische Kanzler Bernhard Hagen und die Theologen Johann Eck Konrad Wimpina und Johannes Cochlaus Auf evangelischer Seite Markgraf Georg von Brandenburg Ansbach Kurprinz Johann Friedrich von Sachsen der kursachsische Altkanzler Gregor Bruck der ansbachische Kanzler Sebastian Heller und die Theologen Philipp Melanchthon Johannes Brenz und Erhard Schnepf 151 dann vom 24 bis 30 August ein Sechserausschuss mit je drei alt und neuglaubigen Unterhandlern auf katholischer Seite Bernhard Hagen Hieronymus Vehus und Johann Eck auf evangelischer Seite Gregor Bruck Sebastian Heller und Philipp Melanchthon 152 nbsp Abendmahl mit Laienkelch eine Kernforderung der Reformation Christoph Krause 1670 Altarbild der Sankt Nikolai Kirche Luckau Aus den Niederschriften Hieronymus Vehus ist bekannt dass man zuerst uber die 21 Lehrartikel der Confessio Augustana sprach Das war schnell abgehandelt wobei die hier erkennbare weitgehende Einigkeit unverbindlich war der Ausschuss hatte in Glaubensfragen keine Entscheidungskompetenz Alles stand unter dem Vorbehalt dass ein kunftiges Konzil diese Fragen regeln werde 153 Dann kamen die Artikel 22 bis 28 der Confessio Augustana auf den Tisch die Missbrauche und dagegen ergriffene Reformen behandeln Hier verbarg sich der eigentliche Konfliktstoff Die Billigung von schon durchgefuhrten Reformmassnahmen zu erlangen war zentral fur das kursachsische Verhandlungskonzept Bruck bot im Namen der Protestanten an die Jurisdiktion der altglaubigen Bischofe anzuerkennen wenn im Gegenzug Laienkelch Priesterehe und evangelische Messe gewahrt wurden So weitgehendes Entgegenkommen war im evangelischen Lager sehr umstritten Nach Eugene Honee machte sich hier bemerkbar dass Kursachsen und Brandenburg Ansbach die protestantische Gruppe dominierten Hessen war durch den Hofprediger Schnepf vertreten die ubrigen Unterzeichner gar nicht Besonders Nurnberg und Braunschweig Luneburg seien damit unzufrieden gewesen 151 Fur die protestantischen Reichsstadte von denen mehrere die Confessio Augustana unterschrieben hatten war die Ruckkehr unter bischofliche Jurisdiktion nicht akzeptabel 154 Infolge der Kritik aus den eigenen Reihen verhielt sich die protestantische Gruppe im Vierzehnerausschuss passiv und uberliess der altglaubigen Gruppe die Gesprachsfuhrung Nach der reichstags ublichen Verhandlungsmethode des Vergleichens brachte diese standig neue Kompromissvorschlage vor letztlich ohne Ergebnis Die altglaubigen Unterhandler betrachteten es als Selbstverstandlichkeit dass die Jurisdiktion der Bischofe auch von den Protestanten anerkannt wurde Man erkannte darin kein Zugestandnis Bei Laienkelch und Priesterehe gab es Moglichkeiten der Verstandigung bei Veranderungen der Messe hingegen gar nicht Die Katholiken hatten eine zusatzliche Forderung die Restituierung von sakularisiertem Kirchen und Klostergut durch die Protestanten 155 Die Gemassigten waren auf beiden Seiten in der Mehrheit Die Verkleinerung vom Vierzehner auf den Sechserausschuss sollte vor allem Georg von Sachsen der fur Heinrich von Braunschweig Wolfenbuttel nachgeruckt war wegen seiner kompromisslosen Haltung ausschliessen 156 Ein Konsens wurde jedoch nicht erreicht Am 26 August schlugen die evangelischen Teilnehmer vor es solle einen friedlichen Anstand bis zum kunftigen Konzil geben also einen politischen Frieden ohne religiosen Konsens Am 7 September entschied der Kaiser die Glaubensfragen sollten auf einem Konzil geregelt werden Bis dahin sollten die vorreformatorischen Verhaltnisse weiter bestehen bzw wieder hergestellt werden 157 Die altglaubige Standemehrheit wollte mehr erreichen als den protestantischerseits offerierten friedlichen Anstand mit Billigung des Kaisers und Mitwirkung des Legaten Campeggi schlugen Hieronymus Vehus und Georg Truchsess von Waldburg vor dass Laienkelch und Priesterehe in den protestantischen Territorien bis zum Konzil toleriert werden konnten Die noch in ihren Territorien bestehenden Kloster sollten die protestantischen Fursten aber unangetastet lassen und das sakularisierte Klostergut unter kaiserliche Verwaltung stellen In der evangelischen Gruppe wurde dieser Vorschlag intensiv diskutiert aber nicht angenommen Unter wachsendem Zeitdruck schlugen Vehus und Waldburg am 20 September noch vor den friedlichen Anstand sozusagen durch die Hintertur einzufuhren indem eine Bedenkzeit uber die Fragen in denen keine Einigung erzielt worden war immer weiter verlangert werden sollte so dass das Scheitern der Einigungsgesprache nicht klar benannt werden musste 158 In der Reichstagssitzung am 22 September wurde ein Entwurf des Reichstagsabschieds vorgelegt in dem es hiess die Confessio Augustana sei mit guten Argumenten widerlegt und abgewiesen worden Kanzler Bruck protestierte und versuchte bei dieser Gelegenheit dem Kaiser die von Melanchthon zwischenzeitlich erstellte Apologie der Confessio Augustana also die Widerlegung ihrer Widerlegung zu uberreichen Ferdinand von Osterreich verhinderte diese Ubergabe des Dokuments die somit nie offiziell erfolgte 144 Gravamina der deutschen Nation Bearbeiten Fur die protestantischen Stande war die Diskussion uber die Gravamina der deutschen Nation die mehrere Reichstage beschaftigt hatte durch die Ubergabe der Confessio Augustana gewissermassen erledigt Die Fursten und Stadtrate hatten die kirchlichen Reformen die sie fur notig hielten selbst umgesetzt Damit wurde die Gravamina Diskussion auf dem Reichstag 1530 nur noch von den altglaubigen Standen und nun mit antiprotestantischer Spitze weitergefuhrt Die geistlichen Fursten klagten uber die weltlichen protestantischen Fursten dass Prediger gegen ihren Willen eingesetzt wurden die sich nicht an die kirchliche Tradition hielten dass Kirchen und Klostergut eingezogen wurde und es zu Ubergriffen gegen Ordensleute und Storungen der Heiligen Messe kam 159 Vorzeitige Abreise der protestantischen Stande Bearbeiten Die protestantischen Fursten nutzten nach dem Scheitern der Religionsverhandlungen das Mittel des klassischen Verzugs 160 Sie reisten vorzeitig ab und liessen nur einige Rate zuruck Sie entzogen sich dem Abschlussritual des Reichstags durch Abwesenheit Die Teilnahme daran hatte sie ja auf die Ergebnisse des Reichstags verpflichtet 161 Am 23 September reiste Kurfurst Johann von Sachsen ab zusammen mit den Herzogen Ernst und Franz von Braunschweig Luneburg und Furst Wolf von Anhalt was als Wendepunkt gilt 162 Ein Kaiser der von seinen Fursten teilweise sogar unangekundigt verlassen wurde konnte und musste dies als offentlichen Angriff auf seine Autoritat verstehen 163 Der Reichstagsabschied fiel deshalb harscher aus als ursprunglich geplant 164 Auch evangelischerseits endete der Reichstag 1530 mit Konfrontation Bei der Protestation zu Speyer hatte man nur gegen den Religionsartikel Einspruch erhoben 1530 in Augsburg bedeutete die vorzeitige Abreise eine Totalverweigerung gegen samtliche Beschlusse 165 Reichskammergericht Bearbeiten Die Reform des Reichskammergerichts war seit dem Wormser Reichstag 1521 in Arbeit Ein Entwurf der Reichskammergerichtsordnung wurde dem Plenum am 10 Oktober vorgelegt Vorgeschlagen wurde nur noch altglaubige Richter an diesem obersten Gericht zuzulassen Eine Supplikation der Protestanten an den Kaiser 2 November blieb ohne Erfolg und so wurde die reformierte Reichskammergerichtsordnung in den Abschied aufgenommen und erlangte Rechtskraft 166 Das Reichskammergericht sollte von nun an seinen standigen Sitz in Speyer haben Dass es wahrend des Reichsregiments seinen Ort mehrfach wechselte wurde als Grund fur die Ineffektivitat dieses obersten Gerichts ausgemacht 167 Reichsturkenhilfe Bearbeiten Die altglaubige Standemehrheit bewilligte dem Kaiser eine beharrliche Turkenhilfe drei Jahre lang 4000 Reisige und 20 000 Fussknechte die aber erst geleistet werden sollte wenn von anderen christlichen Machten Hilfszusagen eintrafen Bis dahin stellte man dem Kaiser eine eilende Turkenhilfe zu Verfugung namlich 8000 Reisige und 40 000 Fussknechte fur sechs notigenfalls acht Monate zur Abwehr eines turkischen Angriffs auf Ungarn Mahren Schlesien Osterreich oder andere Lander des Reichs Wahrend die Kurfursten diese Truppen auch offensiv ausserhalb des Reichs einsetzen wollten waren die Fursten dafur die Truppen nur zur Verteidigung des Reichsterritoriums zu nutzen Die Kurfursten setzten sich in diesem Punkt durch 168 Das Problem der eilenden Turkenhilfe war dass sie erst dann geleistet werden musste wenn Kundschafter die Ankunft eines turkischen Heeres meldeten also praktisch stets zu spat 169 Reichsabschied 19 November 1530 Bearbeiten nbsp Reichsabschied von 1530Die Mainzer Kanzlei erarbeitete auf Grundlage der Protokolle aus den Kurien und Ausschussen ein Konzept des Reichsabschieds das vom Kurfurstenrat und einem von den Reichsstanden und dem Kaiser besetzten Ausschuss gepruft wurde Nun folgte die Niederschrift das Binden und Siegeln des endgultigen Textes in zwei Kanzleiexemplaren Dieser Text wurde am 19 November 1530 im Plenum verlesen und von den anwesenden Reichsstanden angenommen Kopisten der Mainzer Kanzlei fertigten Exemplare fur die Reichsstande an parallel dazu erfolgte aber auch die Drucklegung in der kaiserlich privilegierten Mainzer Offizin von Johann Schoffer Als Druckwerk erreichte der autorisierte Text den weiteren Adressatenkreis der Behorden und Amtstrager Auf dem Titelholzschnitt des Reichstagsabschieds von 1530 sieht man den thronenden Kaiser mit Richtschwert und aufgeschlagenem Buch zu beiden Seiten die Religionsparteien 170 Auch das zeigt Das Hauptthema war der Religionskonflikt Die Confutatio wurde angenommen und die Confessio Augustana verworfen Allerdings wurde keines der beiden Dokumente Bestandteil des Reichsrechts etwa durch Ubernahme des Textes in den Reichsabschied Deshalb ist die reichsrechtliche Trennung der Alt und Neuglaubigen in zwei Konfessionen noch nicht in Augsburg 1530 vollzogen sondern erst mit dem Nurnberger Anstand 1532 171 Der Kaiser als oberster Vogt der Christenheit kundigte den protestantischen Reichsstanden die Vollstreckung des Wormser Edikts an Alle Zugestandnisse auf den Reichstagen von 1522 bis 1529 waren damit kassiert Der Druck und Verkauf evangelischer Schriften wurde verboten Die entfremdeten Kirchen und Kloster sollten von den evangelischen Standen bei Androhung der Reichsacht restituiert werden Der altglaubige Gottesdienst war auch in ihren Territorien sicherzustellen Die protestantischen Reichsstande erhielten eine Frist bis zum 15 April 1531 um den Reichsabschied anzunehmen und die befohlenen Massnahmen umzusetzen Im Fall der Weigerung kundigte ihnen der Kaiser an die Massnahmen gewaltsam zu vollstrecken und gegen sie wegen Landfriedensbruchs vorzugehen Das widersprach der Rechtsauffassung der Evangelischen die an das Konzil appelliert hatten und daraus einen fragilen interimistischen Rechtsschutz ableiteten Die Achtung Luthers und seiner Parteiganger war demnach bis zum Entscheid des Konzils rechtshangig und noch nicht vollstreckbar 157 Der Reichsabschied machte verbindlich dass die eilende Reichsturkenhilfe durch Truppenstellung nicht durch Geldzahlungen zu leisten war Die Stande sollten ihre Truppenkontingente in den zehn Reichskreisen zum Kreismusterplatz entsenden Der vom jeweiligen Reichskreis gewahlte Kreisobrist sollte sodann die Musterung leiten und sein Kontingent in den Krieg fuhren 172 Der Reichsabschied bekannte sich zum Monopolverbot darin inbegriffen spekulative Aufkaufe und Ausschliesslichkeitsvertrage Fur die Fugger und Welser sowie andere grosse Handelsgesellschaften die den Kaiser finanziell unterstutzten blieb das allerdings folgenlos Karl V liess namlich die Akten ihrer Prozesse nach Spanien bringen wo sie verschwanden 173 Der Reichstag verabschiedete die Reichspolizeiordnung und die Reichskammergerichtsordnung Um die Menge der Prozesse besser zu bewaltigen wurde die Zahl der Kammergerichtsmitglieder von 18 auf 24 erhoht Dem Reichskammergericht wurde der Landfriedensschutz ubertragen jeder Landfriedensbruch und dies konnte seit 1530 auch ein religioses Delikt sein war mit der Reichsacht bedroht 174 Durch diese Regelungen war der Reichsfriede zu einer Religionssache geworden und folglich auch die Religionsfrage unloslich mit der Reichsreform verbunden 175 Auswirkungen des Reichstags BearbeitenDie Konigswahl Ferdinands erfolgte am 5 Januar 1531 in Koln mit den funf Stimmen der altglaubigen Kurfursten Erzbischof Hermann V von Wied vollzog im Aachener Dom die Salbung und Kronung Kursachsen blieb der Wahl fern legte aber offiziell und notariell protokolliert Protest ein Die Wahl widerspreche der Goldenen Bulle Johann von Sachsen gab damit der Furstenopposition gegen Habsburg ein wichtiges Instrument an die Hand 176 Das Konigtum Ferdinands trat an die Stelle des Reichsregiments Das bedeutete das Ende der standischen Mitregierung im Reich Im Reichsregiment war auch die standische Opposition gegen die Zentralgewalt beteiligt gewesen Diese Opposition der Stande verschwand aber mit Ferdinands Konigtum nicht einfach sondern sie setzte sich fort als furstliche Opposition gegen das Haus Habsburg 177 nbsp Grundungsmitglieder hell lila und nach der Grundung beigetretene Mitglieder lila des Schmalkaldischen BundesDie protestantische Reaktion auf den Reichsabschied war der zugige Aufbau eines Militarbundnisses unter gemeinsamer Leitung von Kursachsen und Hessen Dieser Schmalkaldische Bund dessen Bekenntnisgrundlage die Confessio Augustana war erhielt durch Philipp von Hessen von seiner Grundung an eine antihabsburgische Ausrichtung 59 Heinrich Richard Schmidt betont die Neuartigkeit des Bundnisses zwischen Fursten und Stadten Diese Allianz sei nicht auf gemeinsamen wirtschaftlichen oder dynastischen Interessen gegrundet sondern auf einer Ideologie ein Phanomen der Neuzeit 178 Volker Press sieht die miserable Behandlung der Stadte auf dem Augsburger Reichstag als politischen Fehler des Kaisers demgegenuber erhielten die Stadte in der Verfassung des Schmalkaldischen Bundes im Dezember 1531 relativ gute Mitsprachemoglichkeiten 179 Als die Frist zur Annahme des Reichsabschieds im April 1531 ablief unternahm Karl V nichts um die Annahmeverweigerung zu sanktionieren Zu sehr war er auf finanzielle und militarische Unterstutzung angewiesen Allerdings gingen beim Reichskammergericht nun zahlreiche Klagen ein damit baute sich eine Prozesswelle als juristische Drohkulisse auf 180 Das betraf zunachst vorwiegend die protestantischen Reichsstadte ab Mitte des Jahrzehnts vermehrt auch die Fursten Der Schmalkaldische Bund gewahrte seinen Mitgliedern nicht nur Militar sondern auch Rechtshilfe Kammergerichtliche Entscheide in Religionsprozessen waren selten nur einmal erging ein Achtexekutionsurteil gegen ein Mitglied des Bundes nach uber acht Jahren Prozessdauer 1540 gegen die Stadt Minden 181 Zwingli fiel in der Schlacht bei Kappel 11 Oktober 1531 Philipps Kontakte in die Schweiz verloren danach an Bedeutung Dagegen intensivierte sich nach dem Augsburger Reichstag die hessische Kooperation mit Bayern Der bayerische Hofrat Leonhard von Eck sorgte Ende 1530 dafur dass eine eilende Hilfe des Schwabischen Bundes gegen Philipp von Hessen und Ulrich von Wurttemberg nicht zustande kam Dem Saalfelder Bund 24 Oktober 1531 zwischen Bayern und Hessen traten auch Kursachsen und andere Schmalkaldische Bundesverwandte bei 182 Rezeptionsgeschichte BearbeitenProtestantische Erinnerungskultur Bearbeiten Hauptartikel Confessio Augustana Gedenktag der Augsburgischen Konfession und Konfessionsbild nbsp Verlesung der Confessio Augustana Michael Herr 1630 Da die Verlesung der Confessio Augustana vor dem Kaiser eine Grundungsgeschichte des Luthertums war wurde auch der Reichstag als deren Hintergrund im ausgehenden 16 und im 17 Jahrhundert durch Flugschriften und Geschichtswerke in Erinnerung gehalten besonders Georg Coelestin Historia comitiorum anno 1530 Augustae celebratorum 1577 183 1630 rekonstruierte Johannes Saubert die Verlesungsszene im Bischofshof und Michael Herr setzte Sauberts Ergebnisse in einem Kupferstich um der haufig kopiert wurde 184 Am 31 Oktober 1999 unterzeichneten Reprasentanten der Romisch katholischen Kirche und des Lutherischen Weltbunds in Augsburg die Gemeinsame Erklarung zur Rechtfertigungslehre Der Kreisdekan Ernst Offner erlauterte zur Ortswahl dass die Evangelischen und besonders Melanchthon auf dem Augsburger Reichstag 1530 vergeblich einen Bruckenschlag versuchten um die Einheit der Kirche zu retten Die Unterzeichnung des Konsensdokuments am Reformationstag 1999 sei ein neuerlicher Bruckenschlag 185 Die Vermarktung des deutsch amerikanischen Historienfilms Luther 2003 wurde von der EKD unterstutzt der konfessionelle Finanzdienstleister Thrivent Financial for Lutherans trug ein Drittel der Produktionskosten 186 Der Film erzahlt Reformationsgeschichte aus uneingeschrankt protestantischem Blickwinkel 187 In diesem Film gehort die Schlussszene der Confessio Augustana In einer kurzen Sequenz widersetzen sich die Kurfursten auf dem Augsburger Reichstag gemeinsam der kaiserlichen Forderung Luthers Bibelubersetzung zu verbieten und reformatorische Pfarrer von ihren Stellen zu entfernen Sie knien vor dem Kaiser nieder bereit dafur zu sterben Melanchthon der bei dieser Szene zugegen ist sagt man habe eine Glaubensurkunde verfasst Martin Luther ist wahrenddessen nicht etwa auf der Veste Coburg sondern mit seiner Frau Katharina zuhause im Grunen und sagt er sei froh dass sie ihn liebe Reiter nahern sich Melanchthon zu Pferd schwenkt ein Dokument und ruft Martin wir haben es geschafft Er reitet in einer Totale auf Luther und Katharina zu Schnitt 188 Geschichtsschreibung Bearbeiten Leopold von Ranke Bearbeiten Leopold von Rankes Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation ist ein Klassiker der auch wegen seiner literarischen Qualitaten im 19 Jahrhundert breit rezipiert wurde Band 3 1840 schildert den Augsburger Reichstag 1530 ausfuhrlich Die Protestanten hatten sich unter einander entzweit von einander isolirt sie glaubten nicht einmal das Recht des Widerstandes zu haben 189 Das ist die Ausgangssituation Der Kaiser plant die Einigung mit den Protestanten zunachst im Guten zu versuchen dann aber mit Harte vorzugehen Das kaiserliche Ausschreiben zum Reichstag es kann nichts Friedeathmenderes geben ist Ausdruck dieser nur scheinbaren Milde 190 Bald bemerken die Protestanten auf dem Reichstag dass der Kaiser nicht treibe sondern getrieben werde die alten erbitterten Gegner mit denen sie schon so lange gestritten als Mehrheit constituirt leiteten jetzt auch alle Schritte der kaiserlichen Autoritat 191 Luthergegner wie Eck seien mit ihren literarischen Fehden bisher wenig erfolgreich gewesen Ihre ganze Starke lag in ihrer Verbindung mit der Gewalt 192 So auch jetzt Von den evangelischen Bekennern ist nun Standhaftigkeit gefordert um sich nicht durch Versprechungen oder Drohungen ins katholische Lager hinuberziehen zu lassen Ranke bietet eine Reihe von Charakterbildern idealisierter evangelischer Fursten Die Quintessenz des Reichstags ist fur Ranke Einer alle Rechte des Reichs in Anspruch nehmenden mit dem Kaiser vereinten mit den Kraften des alten Europa verbundeten Majoritat gegenuber suchte eine Minoritat sich zu halten noch vereinzelt und formlos aber voll von religioser Entschlossenheit Die Majoritat den Kaiser an der Spitze schien gesonnen Gewalt zu brauchen Die Minoritat hatte noch keine Absicht sie wusste nur dass sie nicht weichen werde 193 Johannes Janssen Bearbeiten Johannes Janssen setzt in seiner Geschichte des deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters 1887 ganz andere Schwerpunkte Janssen schreibt als katholischer Priester und Historiker vor dem Hintergrund des Kulturkampfs Die antihabsburgischen Bundnisplane Philipps von Hessen nehmen bei ihm breiten Raum ein Philipp erscheint als skrupelloser Machtpolitiker Es machte dem Landgrafen Kummer dass Sultan Suleiman Wien nicht erobert hatte 194 Karl V muss in Augsburg die Verteidigung des Reichs gegen die turkische Bedrohung organisieren Nach seinem Einzug in die Stadt nimmt er an der Fronleichnamsprozession teil Dass die Protestanten sich daran nicht beteiligen ist eine tiefe Beleidigung des Kaisers und der katholischen Stande 195 Die Protestanten machen die Turkenhilfe von religiosen Zugestandnissen abhangig und setzen durch dass uber die Religionsfrage zuerst verhandelt wird Janssen fragt warum Melanchthon in der Confessio Augustana so tue als sei man bis auf kleine Reformen mit der katholischen Kirche einig wenn Luther gleichzeitig den Papst als Antichrist bezeichnete 196 Philipp von Hessens plotzliche Abreise lost grosse Kriegsangste bei Alt und Neuglaubigen aus Damit man nicht im Streit auseinandergeht versuchen die katholischen Stande mit den Protestanten gutlich zu verhandeln Das Scheitern dieser Verhandlungen ist aus Janssens Sicht unvermeidlich Die Protestanten verwarfen das unfehlbare Lehramt und stellten einen neuen Kirchenbegriff auf und sie verwarfen zugleich das immerwahrende Opfer weil sie das eigentliche Priesterthum verwarfen 197 Reformationsgeschichtliche Beitrage Bearbeiten Zu den Jubilaumsjahren 1930 und besonders 1980 gab es zahlreiche Publikationen Fur 1930 sind zwei Arbeiten evangelischer Kirchenhistoriker hervorzuheben Hans von Schubert Der Reichstag von Augsburg im Zusammenhang der Reformationsgeschichte und Johannes von Walter Der Reichstag von Augsburg 1530 Im Kontext des Jubilaumsjahrs 1980 befasste sich auch die katholische Kirchengeschichtsschreibung mit dem Ereignis Helmut Neuhaus konstatiert einen besonderen Nachholbedarf da die bisherige Forschung weitgehend lutherisch gepragt gewesen sei und den Reichstag fast nur als den historischen Hintergrund der Confessio Augustana behandelt habe 198 1979 legte Herbert Immenkotter eine moderne kritische Edition der Confutatio lateinisch und fruhneuhochdeutsch vor 1981 gefolgt von einer Ubertragung in modernes Deutsch Immenkotter zeichnet den Fortschritt der Verhandlungen zwischen beiden Religionsparteien nach und kommt zu dem Ergebnis dass einzelne Gesprachsteilnehmer auf beiden Seiten zu weitgehenden Ubereinstimmungen vorstiessen dabei aber nicht mehr fur die Mehrheit der jeweiligen Gruppe sprechen konnten 199 Ein von Erwin Iserloh und Barbara Hallensleben herausgegebener Tagungsband enthalt die Beitrage des internationalen Symposions Confessio Augustana und Confutatio welches im September 1979 in Augsburg stattfand Heinrich Lutz ordnet in seinem Eroffnungsvortrag den Augsburger Reichstag in den Konflikt zwischen der von Karl V vertretenen Universalmonarchie und den furstlichen Territorialstaaten ein Die foderative Reichsverfassung begunstigte die Ausbreitung der Reformation Nach der Protestation von Speyer 1529 sieht Lutz eine breite Schicht unentschiedener Reichsstande die zwischen den Protestanten und den klar Altglaubigen lavierten Der Kaiser auf dem Hohepunkt seiner Macht hatte mit dem Ausschreiben zum Reichstag ein grossartiges Programm kirchlicher Concordia vorgestellt Bei den Protestanten sieht Lutz primar das Ziel die eigenen Kirchentumer weiter auszubauen die Reform der Gesamtkirche und ein kunftiges Konzil seien fur sie von sekundarer Bedeutung gewesen Auf katholischer Seite betont Lutz den Beharrungsdruck der altglaubigen geistlichen Kurfursten und Fursten Papst Clemens VII verweigerte das Konzil Karl V hatte diesen Papst 1530 eng an sich und sein Konzept der Universalmonarchie gebunden Die spanische Reformkirche zu der auch Mitglieder des Kaiserhofs zu zahlen waren stand im starken Kontrast zum altertumlichen reformunwilligen deutschen Reichskirchensystem Die Konstellation hier die Veroffentlichung der Confessio dort die Geheimhaltung der Confutatio war fur die kaiserlich katholische Seite recht unglucklich Sie belastete die folgenden Ausgleichsverhandlungen Lutz zufolge scheiterte die Formulierung der eigentlich moglichen Glaubenseinheit am beiderseits fehlenden Vertrauen insbesondere in den Kaiser der seine Schiedsrichterrolle aufgegeben hatte Die Widerstandskrafte an denen die Universalmonarchie scheitern sollte traten nach Lutz im Verlauf des Augsburger Reichstags 1530 erstmals deutlich hervor 200 Wolfgang Reinhard und Horst Rabe behandelten in ihren Beitragen auf dem Augsburger Symposion 1979 die Religionspolitik Karls V Gegen eine reformationsgeschichtliche und auf Deutschland konzentrierte Forschungstradition betonte Reinhard den Faktorenpluralismus der das politische Handeln des Kaisers einschrankte Rabe zufolge war Karl V selbst nicht klar was er religionspolitisch eigentlich wollte und so wirkten wechselnde Personen seiner Umgebung auf ihn ein etwa Berater die von der spanischen Reformkirche gepragt waren 201 Reichs und verfassungsgeschichtliche Beitrage Bearbeiten Von Augsburg 1530 an verandern sich standisches wie monarchisches Element der Reichsverfassung und beide in ihrem Verhaltnis zueinander betont Helmut Neuhaus 202 Hatte die altere Forschung seit von Ranke den Reichstag 1555 als verfassungsgeschichtliche Wende beurteilt so wird Augsburg 1530 entsakralisiert betrachtet als ahnliche Zasur erkennbar wobei manche auf dem Reichstag behandelten Themen wie die Konigswahl Ferdinands und die Verabschiedung der Carolina erst nach dem Ende des Reichstags wirksam wurden 203 Heinz Angermeier sieht den Reichstag 1530 als tiefgreifende Zasur in der Politik Karls V Er starkte das monarchische Element der Reichsverfassung auf Kosten der im Reichsregiment vertretenen standischen Opposition einmal durch die Konigswahl Ferdinands ausserdem auch durch die Nutzung des Reichskammergerichts als Behorde der kaiserlichen Gewalt Diesen Erfolgen steht die Grundung des Schmalkaldischen Bundes gegenuber mit dem sich die Opposition nach dem Reichstag organisiert hatte und die kaiserliche Politik blockieren konnte 204 Die Augsburger Akten von 1530 sind noch nicht in der Jungeren Reihe der Deutschen Reichstagsakten ediert Stand 2022 was die historische Erforschung des Reichstagsgeschehens erheblich erschwert 205 Helmut Neuhaus untersuchte in mehreren Studien die Arbeitsweise der Reichstage im fruhen 16 Jahrhundert und zeigte die Bedeutung der Ausschusse auf die zum Beispiel Friedrich Hermann Schubert 1966 gering veranschlagt hatte 206 Das Funktionieren des Reichstags zur Zeit Karls V wurde so besser verstandlich Albrecht P Luttenberger regte an erganzend auch den Einfluss von Verhaltensnormen und Verhandlungsstrategien der einzelnen Akteure und Gruppen zu berucksichtigen 207 Barbara Stollberg Rilinger behandelt den Augsburger Reichstag 2008 im Rahmen der Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Sie geht von einer kultursoziologischen Pramisse aus Jede institutionelle Ordnung bedarf symbolisch ritueller Verkorperungen und beruht auf gemeinsam geglaubten Fiktionen 208 Sie sieht den Reichstag als Sakralgemeinschaft der durch die Prasenz der Protestanten in Augsburg 1530 tiefgreifend gestort worden sei obwohl alle Beteiligten weiterhin dem traditionellen Konsensmodell verpflichtet waren Pointiert konnte man sagen Der Kaiser und die Altglaubigen setzten vor allem auf symbolische Strategien wahrend die Protestanten auf diskursive setzten Gescheitert sind in diesem Fall am Ende beide 209 Quellen BearbeitenKarl Eduard Forstemann Urkundenbuch zur Geschichte des Reichstags in Augsburg im Jahre 1530 nach den Originalen und nach gleichzeitigen Handschriften herausgegeben 2 Bande Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses Halle 1833 1835 Reprografischer Nachdruck Olms Hildesheim 1966 Band 1 Von dem Ausgange des kaiserlichen Ausschreibens bis zu der Uebergabe der Augsburgischen Confession Digitalisat Band 2 Von der Uebergabe der Augsburgischen Confession bis zu dem Schlusse des Reichstages Digitalisat Valentin von Tetleben Protokoll des Augsburger Reichstages 1530 herausgegeben von Herbert Grundmann Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Band 4 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1958 Ruth Kastner Hrsg Quellen zur Reformation 1517 1555 Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte der Neuzeit Band 16 WBG Darmstadt 1994 ISBN 3 534 04832 6 Hier besonders S 501 520 Reichstagsabschied 1530 Literatur BearbeitenRolf Decot Hrsg Vermittlungsversuche auf dem Augsburger Reichstag 1530 Melanchthon Brenz Vehus Veroffentlichungen des Instituts fur Europaische Geschichte Mainz Beiheft Abteilung Religionsgeschichte Band 26 Franz Steiner Wiesbaden 1989 ISBN 3 515 05263 1 Digitalisat Andreas Gossner Weltliche Kirchenhoheit und reichsstadtische Reformation Die Augsburger Ratspolitik des milten und mitleren weges 1520 1534 Colloquia Augustana Band 11 Akademie Verlag Berlin 1999 ISBN 3 05 003413 0 Herbert Grundmann Landgraf Philipp von Hessen auf dem Augsburger Reichstag Schriften des Vereins fur Reformationsgeschichte Band 176 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1959 Thomas Felix Hartmann Die Reichstage unter Karl V Verfahren und Verfahrensentwicklung 1521 1555 Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Band 100 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2017 ISBN 978 3 647 36088 1 Alfred Kohler Antihabsburgische Politik in der Epoche Karls V Die reichsstandische Opposition gegen die Wahl Ferdinands I zum romischen Konig und gegen die Anerkennung seine Konigstums 1524 1534 Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Band 19 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1982 ISBN 3 525 35916 0 Digitalisat Armin Kohnle Reichstag und Reformation Kaiserliche und standische Religionspolitik von den Anfangen der Causa Lutheri bis zum Nurnberger Religionsfrieden Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte Band 72 Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2001 ISBN 3 579 01757 8 Maximilian Lanzinner Der deutsche Reichstag und Karl V In Christoph Strosetzki Hrsg Aspectos historicos y culturales bajo Carlos V Aspekte der Geschichte und Kultur unter Karl V Studia Hispanica Band 9 Vervuert Frankfurt am Main 2000 ISBN 3 89354 459 3 S 1 20 Jan Martin Lies Zwischen Krieg und Frieden Die politischen Beziehungen Landgraf Philipps des Grossmutigen von Hessen zum Haus Habsburg 1534 1541 Veroffentlichungen des Instituts fur Europaische Geschichte Mainz Band 231 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2013 ISBN 978 3 525 10116 2 Gerhard Muller Kardinal Lorenzo Campeggio die romische Kurie und der Augsburger Reichstag von 1530 In Nederlands archief voor kerkgeschiedenis 53 1972 S 133 152 Gerhard Muller Duldung des deutschen Luthertums Erwagungen Kardinal Lorenzo Campeggios vom September 1530 In Archiv fur Reformationsgeschichte 68 1977 S 158 172 Helmut Neuhaus Der Augsburger Reichstag 1530 Ein Forschungsbericht In Zeitschrift fur Historische Forschung 9 1982 S 167 211 Gerhard Oestreich Zur parlamentarischen Arbeitsweise der deutschen Reichstage unter Karl V 1519 1556 Kuriensystem und Ausschussbildung In Mitteilungen des osterreichischen Staatsarchivs 25 1972 S 217 243 Digitalisat Wolfgang Steglich Die Stellung der evangelischen Reichsstande und Reichsstadte zu Karl V zwischen Protestation und Konfession 1529 30 In Archiv fur Reformationsgeschichte 62 1971 S 161 192 Wolfgang Steglich Die Reichsturkenhilfe in der Zeit Karls V In Militargeschichtliche Zeitschrift 11 1972 S 7 56 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 57074 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reichstag zu Augsburg 1530 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Reichstag zu Augsburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek ABschiedt des Rei chsstags zu Aug spurg Anno M D xxx gehalten Mainz 1530 R 779 im VD 16 Anmerkungen Bearbeiten Heinz Schilling Karl V Der Kaiser dem die Welt zerbrach Beck 3 Auflage Munchen 2020 S 137 Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 103 Heinz Schilling Karl V Der Kaiser dem die Welt zerbrach Beck 3 Auflage Munchen 2020 S 165 f Heinz Schilling Karl V Der Kaiser dem die Welt zerbrach Beck 3 Auflage Munchen 2020 S 215 f Hermann Kellenbenz Das Romisch Deutsche Reich im Rahmen der wirtschafts und finanzpolitischen Erwagungen Karls V im Spannungsfeld imperialer und dynastischer Interessen In Heinrich Lutz Hrsg Das romisch deutsche Reich im politischen System Karls V Schriften des Historischen Kollegs Band 1 Oldenbourg Munchen Wien 1982 S 35 54 hier S 39 f Vgl auch Johannes Arndt Universalmonarchie Dynastiegedanke und Staatsfinanzierung Kaiser Karl V im Licht der jungeren Forschung In Zeitschrift fur Historische Forschung 31 4 2004 S 579 591 besonders S 589 Zur Wormser Matrikel von 1521 vgl auch Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 36 Maximilian Lanzinner Der deutsche Reichstag und Karl V Frankfurt am Main 2000 S 6 und 12 f Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 99 Nicole Grochowina Die Reformation De Gruyter Berlin Boston 2020 S 125 Der Text des Ausschreibens bei Karl Eduard Forstemann Urkundenbuch zu der Geschichte des Reichstages zu Augsburg im Jahre 1530 Band 1 Halle 1833 S 2 9 hier besonders S 7 f Thomas Kaufmann Erloste und Verdammte Eine Geschichte der Reformation Beck Munchen 2016 S 189 Wolfgang Reinhard Die kirchenpolitischen Vorstellungen Kaiser Karls V ihre Grundlagen und ihr Wandel hier referiert nach Helmut Neuhaus Der Augsburger Reichstag 1530 Ein Forschungsbericht In Zeitschrift fur Historische Forschung 9 1982 S 167 211 hier S 180 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 51 53 Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 361 zu den Prasenzlisten ebd Anm 116 Thomas Felix Hartmann Die Reichstage unter Karl V Verfahren und Verfahrensentwicklung 1521 1555 Gottingen 2017 S 61 Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 271 Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 361 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 124 f Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 149 Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 302 308 Dieter Mertens Wurttemberg In Die Territorien im Alten Reich Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 Klett Cotta Stuttgart 1995 S 1 163 hier S 56 Kapiteluberschrift Dieter Mertens Wurttemberg In Die Territorien im Alten Reich Klett Cotta Stuttgart 1995 S 1 163 hier S 56 f und 75 f Dieter Mertens Wurttemberg In Die Territorien im Alten Reich Klett Cotta Stuttgart 1995 S 1 163 hier S 75 f Ernst Laubach Zur Entwicklung der habsburgischen Uberlegungen fur eine ausserkonziliare Uberwindung der Kirchenspaltung bis zum Religionsgesprach in Hagenau In Archiv fur Reformationsgeschichte 109 2018 S 83 125 hier S 84 f Die Selbstbezeichnung der Aufstandischen war gemeine Landschaft Salzburg oder christliche ersame Gemein dieser Provinz im Pirg Saltzburg Bistumb Armin Kohler Antihabsburgische Politik in der Epoche Karls V Gottingen 1982 S 88 f Anton Schindling Matthaus Lang von Wellenburg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 394 397 Digitalisat Franz Ortner Lang Matthaus Kard In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 6 Herder Freiburg im Breisgau 1997 Sp 638 Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 308 312 a b Armin Kohler Antihabsburgische Politik in der Epoche Karls V Gottingen 1982 S 93 f 102 105 und 108 Jan Martin Lies Zwischen Krieg und Frieden Die politischen Beziehungen Landgraf Philipps des Grossmutigen von Hessen zum Haus Habsburg 1534 1541 Gottingen 2013 S 85 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 115 Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 348 351 a b Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 286 und 354 Eike Wolgast Religionsfrieden als politisches Problem der fruhen Neuzeit In Historische Zeitschrift 282 2006 S 59 96 hier S 67 Gustav Adolf Benrath Albrecht von Mainz In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 2 de Gruyter Berlin New York 1978 ISBN 3 11 007379 X S 184 187 Ernst W Zeeden Albrecht v Brandenburg In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 1 Herder Freiburg im Breisgau 1993 Sp 344 Heribert Smolinsky Albrecht von Brandenburg und die Reformtheologen In Friedhelm Jurgensmeier Hrsg Erzbischof Albrecht von Brandenburg 1490 1545 ein Kirchen und Reichsfurst der Fruhen Neuzeit Beitrage zur Mainzer Kirchengeschichte Band 3 Knecht Frankfurt am Main 1991 S 117 131 hier S 131 Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 190 a b Carl C Christensen John of Saxony s Diplomacy 1529 1530 Reformation or Realpolitik In The Sixteenth Century Journal 15 4 1984 S 419 430 Vgl auch Wilhelm Maurer Historischer Kommentar zur Confessio Augustana Band 1 Gutersloher Verlagshaus Mohn 2 Auflage Gutersloh 1979 S 19 Volker Leppin Martin Luther 3 Auflage Von Zabern WBG Darmstadt 2017 S 299 Ahnlich Benjamin Dahlke Articuli qui videntur habere controversiam Die Confessio Augustana und der Augsburger Reichstag von 1530 In Catholica 75 2021 S 299 321 hier S 303 Helmut Neuhaus Der Augsburger Reichstag 1530 Ein Forschungsbericht In Zeitschrift fur Historische Forschung 9 1982 S 167 211 hier S 180 Wilhelm von Nassau Dillenburg und Wilhelm II von Neuenahr Johann griff hier also ausgerechnet auf die Nassauer Grafen Philipps politische Gegner als Vermittler fur Kursachsens religiosen Kurs zuruck Vgl Wilhelm Maurer Studien uber Melanchthons Anteil an der Confessio Augustana In Archiv fur Reformationsgeschichte 51 1960 S 158 207 hier S 161 Zur kursachsischen Sondergesandtschaft siehe auch Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 378 f Heinz Scheible Melanchthon Vermittler der Reformation Beck Munchen 2016 S 129 Hans von Schubert Bekenntnisbildung und Religionspolitik 1529 30 1524 1534 Untersuchungen und Texte Perthes Gotha 1910 S 256 Carl C Christensen John of Saxony s Diplomacy 1529 1530 Reformation or Realpolitik In The Sixteenth Century Journal 15 4 1984 S 419 430 hier S 427 f Gustav Bossert Drei Briefe Melanchthons In Archiv fur Reformationsgeschichte 17 1920 S 67 70 Bossert fand diesen Brief im Ratsarchiv von Schwabisch Hall es handelt sich wohl um eine Abschrift der Kopie die Brenz als Mitarbeiter Melanchthons aus Augsburg mitbrachte Heinz Scheible Melanchthon Vermittler der Reformation Beck Munchen 2016 S 132 f Jan Martin Lies Zwischen Krieg und Frieden Die politischen Beziehungen Landgraf Philipps des Grossmutigen von Hessen zum Haus Habsburg 1534 1541 Gottingen 2013 S 49 f Maximilian Liebmann Urbanus Rhegius und die Anfange der Reformation Beitrage zu seinem Leben seiner Lehre und seinem Wirken bis zum Augsburger Reichstag von 1530 Reformationsgeschichtliche Studien und Texte Band 117 Aschendorff Munster 1980 S 202 Jan Martin Lies Zwischen Krieg und Frieden Die politischen Beziehungen Landgraf Philipps des Grossmutigen von Hessen zum Haus Habsburg 1534 1541 Gottingen 2013 S 38 Anm 18 Jan Martin Lies Zwischen Krieg und Frieden Die politischen Beziehungen Landgraf Philipps des Grossmutigen von Hessen zum Haus Habsburg 1534 1541 Gottingen 2013 S 43 Jan Martin Lies Zwischen Krieg und Frieden Die politischen Beziehungen Landgraf Philipps des Grossmutigen von Hessen zum Haus Habsburg 1534 1541 Gottingen 2013 S 46 Jan Martin Lies Zwischen Krieg und Frieden Die politischen Beziehungen Landgraf Philipps des Grossmutigen von Hessen zum Haus Habsburg 1534 1541 Gottingen 2013 S 544 Zusammenfassung In der alteren Forschung wurde Philipp daher kontrovers beurteilt Eine positive Beurteilung vgl der Beiname der Grossmutige hielt sich im protestantischen Raum lange wahrend katholische Historiker in ihm einen reinen Machtpolitiker und Machiavellisten sahen Zur Forschungsgeschichte siehe Jan Martin Lies Zwischen Krieg und Frieden Die politischen Beziehungen Landgraf Philipps des Grossmutigen von Hessen zum Haus Habsburg 1534 1541 Gottingen 2013 S 23 30 Christine Reinle Reformation als Zasur Landesherr Kirche und religiose Praxis ca 1450 1550 2 Die Landgrafschaft Hessen In Werner Freitag Michael Kissener Christine Reinle Sabine Ullmann Hrsg Handbuch Landesgeschichte De Gruyter Berlin Boston 2018 S 505 525 hier S 525 Jan Martin Lies Zwischen Krieg und Frieden Die politischen Beziehungen Landgraf Philipps des Grossmutigen von Hessen zum Haus Habsburg 1534 1541 Gottingen 2013 S 60 62 Dieter Mertens Wurttemberg In Die Territorien im Alten Reich Handbuch der baden wurttembergischen Geschichte Band 2 Klett Cotta Stuttgart 1995 S 1 163 hier S 77 Dieser Rason nicht Rechnung zu tragen hatte wohl die Selbstaufgabe der Dynastie bedeutet Ulrich hatte personliche Kontakte zu Johannes Oekolampad Guillaume Farel und Ulrich Zwingli Jan Martin Lies Zwischen Krieg und Frieden Die politischen Beziehungen Landgraf Philipps des Grossmutigen von Hessen zum Haus Habsburg 1534 1541 Gottingen 2013 S 67 84 Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 286 Gerhard May Marburger Religionsgesprach In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 22 de Gruyter Berlin New York 1992 ISBN 3 11 013463 2 S 75 79 Vgl Hessisches Staatsarchiv Marburg Bestand 3 PA Nr 251 fol 80 82 Digitalisat Jan Martin Lies Zwischen Krieg und Frieden Die politischen Beziehungen Landgraf Philipps des Grossmutigen von Hessen zum Haus Habsburg 1534 1541 Gottingen 2013 S 96 f Vgl eine Notiz Zwinglis uber die Vorteile eines Bundnisses mit Hessen vor oder am 5 Marz 1530 Corpus Reformatorum 93 2 Online Jan Martin Lies Zwischen Krieg und Frieden Die politischen Beziehungen Landgraf Philipps des Grossmutigen von Hessen zum Haus Habsburg 1534 1541 Gottingen 2013 S 99 Herbert Grundmann Landgraf Philipp von Hessen auf dem Augsburger Reichstag Gottingen 1959 S 357 360 Zur Supplik und ihren Unterstutzern vgl Valentin von Tetleben Protokoll des Augsburger Reichstages 1530 hrsg von Herbert Grundmann Gottingen 1958 S 73 Herbert Grundmann Landgraf Philipp von Hessen auf dem Augsburger Reichstag Gottingen 1959 S 380 und 384 a b c Jan Martin Lies Zwischen Krieg und Frieden Die politischen Beziehungen Landgraf Philipps des Grossmutigen von Hessen zum Haus Habsburg 1534 1541 Gottingen 2013 S 100 104 Heinrich Richard Schmidt Reichsstadte Reich und Reformation korporative Religionspolitik 1521 1529 30 Steiner Stuttgart 1986 S 286 Digitalisat Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 182 und 337 f Heinrich Richard Schmidt Reichsstadte Reich und Reformation korporative Religionspolitik 1521 1529 30 Steiner Stuttgart 1986 S 325 Zum Text des Abendmahlsartikels vgl Die Bekenntnisschriften der Evangelisch Lutherischen Kirche BSLK Gottingen 1992 S 62 Vgl zur Haltung Nurnbergs Heinrich Richard Schmidt Reichsstadte Reich und Reformation korporative Religionspolitik 1521 1529 30 Steiner Stuttgart 1986 S 318 f Demnach war das Argument ohne Strassburg und Ulm nicht unterschreiben zu wollen vorgeschoben die Nurnberger Delegation um Lazarus Spengler wollte ein Bundnis mit den Zwinglianern auf jeden Fall verhindern und hoffte als betont kaisertreue Stadt die kaiserliche Genehmigung fur kirchliche Reformen zu erhalten Wolfgang Steglich Die Stellung der evangelischen Reichsstande und Reichsstadte zu Karl V zwischen Protestation und Konfession 1529 30 Ein Beitrag zur Vorgeschichte des Augsburgischen Glaubensbekenntnisses In Archiv fur Reformationsgeschichte 62 2 1971 S 161 192 hier S 185 Thomas A Brady Jacob Sturm of Strasbourg and the Lutherans at the Diet of Augsburg 1530 In Church History 42 2 1973 S 183 202 hier S 184 f Heinrich Richard Schmidt Reichsstadte Reich und Reformation korporative Religionspolitik 1521 1529 30 Steiner Stuttgart 1986 S 306 Andreas Gossner Weltliche Kirchenhoheit und reichsstadtische Reformation Die Augsburger Ratspolitik des milten und mitleren weges 1520 1534 Berlin 1999 S 54 f Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 101 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 29 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 102 105 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 105 und 107 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 106 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 105 107 Maximilian Liebmann Urbanus Rhegius und die Anfange der Reformation Beitrage zu seinem Leben seiner Lehre und seinem Wirken bis zum Augsburger Reichstag von 1530 Reformationsgeschichtliche Studien und Texte Band 117 Aschendorff Munster 1980 S 204 207 Karl Eduard Forstemann Urkundenbuch zu der Geschichte des Reichstages zu Augsburg im Jahre 1530 Band 1 Halle 1833 S 257 261 Moritz Kelber Die Musik bei den Augsburger Reichstagen im 16 Jahrhundert Munchner Veroffentlichungen zur Musikgeschichte Band 79 Alitera Munchen 2018 S 191 194 Online Heinz Schilling Karl V Der Kaiser dem die Welt zerbrach Beck 3 Auflage Munchen 2020 S 223 f Rosemarie Aulinger Die Reichstage des 16 Jahrhunderts im Spiegel bildlicher Quellen In Maximilian Lanzinner Arno Strohmeyer Hrsg Der Reichstag 1486 1613 Kommunikation Wahrnehmung Offentlichkeit Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2006 S 313 341 hier S 326 Online Vgl hierzu auch Harriet Rudolph Die visuelle Kultur des Reiches Kaiserliche Einzuge im Medium der Druckgraphik 1500 1800 In Heinz Schilling Werner Heun Jutta Gotzmann Hrsg Heiliges Romisches Reich Deutscher Nation 962 1806 Altes Reich und neue Staaten 1495 1806 Band 2 Sandstein Dresden 2006 S 231 241 Thomas Kaufmann Erloste und Verdammte Eine Geschichte der Reformation Beck Munchen 2016 S 190 Vgl Valentin von Tetleben Protokoll des Augsburger Reichstages 1530 hrsg von Herbert Grundmann Gottingen 1958 S 62 Benjamin Dahlke Articuli qui videntur habere controversiam Die Confessio Augustana und der Augsburger Reichstag von 1530 In Catholica 75 2021 S 299 321 hier S 313 Herbert Grundmann Landgraf Philipp von Hessen auf dem Augsburger Reichstag Gottingen 1959 S 364 366 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 109 und 134 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 111 f Wilhelm Maurer Historischer Kommentar zur Confessio Augustana Band 1 Gutersloher Verlagshaus Mohn 2 Auflage Gutersloh 1979 S 26 Bernd Moeller Augustana Studien In Archiv fur Reformationsgeschichte 57 1966 S 76 95 hier S 81 f Die ubliche scharfe Verurteilung damnant reiiciunt ist damit vermieden Vgl Leif Grane Die Confessio Augustana Einfuhrung in die Hauptgedanken der lutherischen Reformation Vandenhoeck amp Ruprecht 6 Auflage Gottingen 2006 S 90 Improbant ist der einzige in der CA sichtbare Ausdruck einer Rucksichtnahme auf die Politik Philipps doch ist dadurch eine Tur fur weitere Verhandlungen offengehalten worden Heinrich Richard Schmidt Reichsstadte Reich und Reformation korporative Religionspolitik 1521 1529 30 Steiner Stuttgart 1986 S 323 James M Kittelson Confessio Tetrapolitana In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 8 de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 008563 1 S 173 177 Heinrich Richard Schmidt Reichsstadte Reich und Reformation korporative Religionspolitik 1521 1529 30 Steiner Stuttgart 1986 S 323 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 118 Avraham Siluk Die Juden im politischen System des Alten Reichs Judische Politik und Organisation im Zeitalter der Reichsreform bibliothek altes Reich Band 36 De Gruyter Berlin Boston 2021 S 172 175 Avraham Siluk Die Juden im politischen System des Alten Reichs Judische Politik und Organisation im Zeitalter der Reichsreform bibliothek altes Reich Band 36 De Gruyter Berlin Boston 2021 S 176 180 Avraham Siluk Die Juden im politischen System des Alten Reichs Judische Politik und Organisation im Zeitalter der Reichsreform bibliothek altes Reich Band 36 De Gruyter Berlin Boston 2021 S 180 f Avraham Siluk Die Juden im politischen System des Alten Reichs Judische Politik und Organisation im Zeitalter der Reichsreform bibliothek altes Reich Band 36 De Gruyter Berlin Boston 2021 S 185 190 Avraham Siluk Die Juden im politischen System des Alten Reichs Judische Politik und Organisation im Zeitalter der Reichsreform bibliothek altes Reich Band 36 De Gruyter Berlin Boston 2021 S 191 201 Hier referiert nach Gerhard Muller Campeggio Lorenzo In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 7 de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 008192 X S 604 606 Gerhard Muller Kardinal Lorenzo Campeggio die romische Kurie und der Augsburger Reichstag von 1530 1972 S 136 Gerhard Muller Kardinal Lorenzo Campeggio die romische Kurie und der Augsburger Reichstag von 1530 1972 S 139 Heinz Scheible Melanchthon Vermittler der Reformation Beck Munchen 2016 S 133 135 Gerhard Muller Kardinal Lorenzo Campeggio die romische Kurie und der Augsburger Reichstag von 1530 1972 S 140 f Helmut Neuhaus Der Augsburger Reichstag 1530 Ein Forschungsbericht In Zeitschrift fur Historische Forschung 9 1982 S 167 211 hier S 178 und Anm 53 Helmut Neuhaus Der Augsburger Reichstag 1530 Ein Forschungsbericht In Zeitschrift fur Historische Forschung 9 1982 S 167 211 hier S 198 f Alfred Kohler Antihabsburgische Politik in der Epoche Karls V Gottingen 1982 S 118 123 Alfred Kohler Ferdinand I 1503 1564 Furst Konig und Kaiser Beck Munchen 2003 S 262 Gerhard Muller Die romische Kurie und die Reformation 1523 1534 Kirche und Politik wahrend des Pontifikates Clemens VII Mohn Gutersloh 1969 S 122 Mark Haberlein Die Fugger Geschichte einer Augsburger Familie Kohlhammer Stuttgart 2006 S 82 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 66 und 123 Vgl Carl C Christensen John of Saxony s Diplomacy 1529 1530 Reformation or Realpolitik In The Sixteenth Century Journal 15 4 1984 S 419 430 hier S 427 Am 16 Juli wurde Johann von Sachsen mitgeteilt dass der Kaiser die Belehnung mit der Kurwurde von der Ruckkehr zum alten Glauben abhangig machte Der Text bei Karl Eduard Forstemann Urkundenbuch zu der Geschichte des Reichstages zu Augsburg im Jahre 1530 Band 2 Halle 1835 S 80 ff Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 117 Heinz Schilling Karl V Der Kaiser dem die Welt zerbrach Beck 3 Auflage Munchen 2020 S 231 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 79 85 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 123 131 Vgl Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 113 Angesichts des akribischen Ordnungsarrangements der Platze im Dom musste dieses Verhalten als extrem provokativ empfunden werden Gerhard Muller Die romische Kurie und die Reformation 1523 1534 Kirche und Politik wahrend des Pontifikates Clemens VII Mohn Gutersloh 1969 S 124 Karl Eduard Forstemann Urkundenbuch zu der Geschichte des Reichstages zu Augsburg im Jahre 1530 Band 1 Halle 1833 S 295 309 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 53 f Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 116 vgl Valentin von Tetleben Protokoll des Augsburger Reichstages 1530 hrsg von Herbert Grundmann Gottingen 1958 S 71 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 117 Gerhard Oestreich Zur parlamentarischen Arbeitsweise der deutschen Reichstage unter Karl V 1519 1556 1972 S 222 f Gerhard Oestreich Zur parlamentarischen Arbeitsweise der deutschen Reichstage unter Karl V 1519 1556 1972 S 223 227 Gerhard Oestreich Zur parlamentarischen Arbeitsweise der deutschen Reichstage unter Karl V 1519 1556 1972 S 228 f Gerhard Oestreich Zur parlamentarischen Arbeitsweise der deutschen Reichstage unter Karl V 1519 1556 1972 S 230 f Gerhard Oestreich Zur parlamentarischen Arbeitsweise der deutschen Reichstage unter Karl V 1519 1556 1972 S 236 Gerhard Oestreich Zur parlamentarischen Arbeitsweise der deutschen Reichstage unter Karl V 1519 1556 1972 S 235 f Klaus Schlaich Die Mehrheitsabstimmung im Reichstag zwischen 1495 und 1613 In Zeitschrift fur Historische Forschung 10 3 1983 S 299 340 hier S 307 f Bernd Mertens Gesetzgeber und Verfasser der Carolina In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung 138 2021 S 120 154 hier S 145 Bernd Mertens Gesetzgeber und Verfasser der Carolina In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung 138 2021 S 120 154 hier S 146 f Valentin von Tetleben Protokoll des Augsburger Reichstages 1530 hrsg von Herbert Grundmann Gottingen 1958 S 97 Gottfried G Krodel Law Order and the Almighty Taler The Empire in Action at the 1530 Diet of Augsburg In The Sixteenth Century Journal 13 2 1982 S 75 106 hier S 86 f Philipp Robinson Rossner Deflation Devaluation Rebellion Geld im Zeitalter der Reformation Steiner Stuttgart 2012 S 5 f Rossner legt die These des Great Bullion Famine zugrunde d h durch den Kauf von Luxusgutern floss seit dem 15 Jahrhundert Silbergeld in den Orient ab und wurde Silber daher in Mitteleuropa immer knapper Das anderte sich erst Mitte des 16 Jahrhunderts durch Silberimporte aus den amerikanischen Kolonien Vgl Larry Allen The Encyclopedia of Money ABC Clio 2 Auflage Santa Barbara 2009 S 188 f Mark Haberlein Die Fugger Geschichte einer Augsburger Familie Kohlhammer Stuttgart 2006 S 82 f Bernd Mertens Im Kampf gegen die Monopole Reichstagsverhandlungen und Monopolprozesse im fruhen 16 Jahrhundert Tubinger rechtswissenschaftliche Abhandlungen Band 81 Mohr Siebeck Tubingen 1996 S 107 Hermann Kellenbenz Das Romisch Deutsche Reich im Rahmen der wirtschafts und finanzpolitischen Erwagungen Karls V im Spannungsfeld imperialer und dynastischer Interessen In Heinrich Lutz Hrsg Das romisch deutsche Reich im politischen System Karls V Schriften des Historischen Kollegs Band 1 Oldenbourg Munchen Wien 1982 S 35 54 hier S 43 46 Bernd Mertens vermutet dass in dem Ausschuss fur Munzwesen und Monopole die gleichen 15 Personen sassen wie im Ausschuss fur die Halsgerichtsordnung siehe oben Vgl Bernd Mertens Gesetzgeber und Verfasser der Carolina In Zeitschrift der Savigny Stiftung fur Rechtsgeschichte Germanistische Abteilung 138 2021 S 120 154 hier S 145 Anm 95 Gottfried G Krodel Law Order and the Almighty Taler The Empire in Action at the 1530 Diet of Augsburg In The Sixteenth Century Journal 13 2 1982 S 75 106 hier S 89 92 Joachim Whaley Germany and the Holy Roman Empire Volume I Maximilian I to the Peace of Westphalia 1493 1648 Oxford University Press Oxford New York 2012 S 299 Horst Rabe Reich und Glaubensspaltung Deutschland 1500 1600 Beck Munchen 1989 S 222 Bernd Mertens Im Kampf gegen die Monopole Reichstagsverhandlungen und Monopolprozesse im fruhen 16 Jahrhundert Tubinger rechtswissenschaftliche Abhandlungen Band 81 Mohr Siebeck Tubingen 1996 S 102 Bernd Mertens Im Kampf gegen die Monopole Reichstagsverhandlungen und Monopolprozesse im fruhen 16 Jahrhundert Tubinger rechtswissenschaftliche Abhandlungen Band 81 Mohr Siebeck Tubingen 1996 S 103 105 Gottfried G Krodel Law Order and the Almighty Taler The Empire in Action at the 1530 Diet of Augsburg In The Sixteenth Century Journal 13 2 1982 S 75 106 hier S 94 f Horst Rabe Reich und Glaubensspaltung Deutschland 1500 1600 Beck Munchen 1989 S 221 f Avraham Siluk Die Juden im politischen System des Alten Reichs Judische Politik und Organisation im Zeitalter der Reichsreform bibliothek altes Reich Band 36 De Gruyter Berlin Boston 2021 S 191 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 117 f Vgl Vinzenz Pfnur Einig in der Rechtfertigungslehre Die Rechtfertigungslehre der Confessio Augustana und die Stellungnahme der katholischen Kontroverstheologie zwischen 1530 und 1535 Steiner Wiesbaden 1970 S 223 f dort auch weitere in den Quellen genannte Namen altglaubiger Theologen die auf dem Reichstag von Augsburg anwesend waren Vinzenz Pfnur Einig in der Rechtfertigungslehre Die Rechtfertigungslehre der Confessio Augustana und die Stellungnahme der katholischen Kontroverstheologie zwischen 1530 und 1535 Steiner Wiesbaden 1970 S 226 Herbert Immenkotter Augsburger Bekenntnis II Confutatio In Walter Kasper Hrsg Lexikon fur Theologie und Kirche 3 Auflage Band 1 Herder Freiburg im Breisgau 1993 Sp 1229 Hier zitiert nach Vinzenz Pfnur Einig in der Rechtfertigungslehre Die Rechtfertigungslehre der Confessio Augustana und die Stellungnahme der katholischen Kontroverstheologie zwischen 1530 und 1535 Steiner Wiesbaden 1970 S 228 Herbert Immenkotter Augsburger Bekenntnis II Confutatio In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 4 de Gruyter Berlin New York 1979 ISBN 3 11 007714 0 S 628 632 Erwin Iserloh Eck Johannes 1486 1543 In Theologische Realenzyklopadie TRE Band 9 de Gruyter Berlin New York 1982 ISBN 3 11 008573 9 S 249 258 a b c Christian Peters Die Apologia Confessionis Augustanae Einleitung In Irene Dingel Hrsg Die Bekenntnisschriften der Evangelisch Lutherischen Kirche Vollstandige Neuedition Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2014 S 229 235 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 131 Valentin von Tetleben Protokoll des Augsburger Reichstages 1530 hrsg von Herbert Grundmann Gottingen 1958 S 104 f Jan Martin Lies Zwischen Krieg und Frieden Die politischen Beziehungen Landgraf Philipps des Grossmutigen von Hessen zum Haus Habsburg 1534 1541 Gottingen 2013 S 98 f Herbert Grundmann Landgraf Philipp von Hessen auf dem Augsburger Reichstag Gottingen 1959 S 389 f Zum Folgenden vgl auch Thomas Felix Hartmann Die Reichstage unter Karl V Verfahren und Verfahrensentwicklung 1521 1555 Gottingen 2017 S 63 Eugene Honee Die theologische Diskussion uber den Laienkelch auf dem Augsburger Reichstag Versuch einer historischen Rekonstruktion In Nederlands archief voor kerkgeschiedenis 53 1 1972 S 1 96 hier S 54 Eugene Honee Hieronymus Vehus Seine Vermittlerrolle wahrend der Augsburger Einigungsverhandlungen In Rolf Decot Hrsg Vermittlungsversuche auf dem Augsburger Reichstag 1530 Melanchthon Brenz Vehus Wiesbaden 1989 S 29 49 hier S 31 f a b Eugene Honee Die theologische Diskussion uber den Laienkelch auf dem Augsburger Reichstag Versuch einer historischen Rekonstruktion In Nederlands archief voor kerkgeschiedenis 53 1 1972 S 1 96 hier S 65 Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 385 In den Quellen wird der Name des kurkolnischen Kanzlers im Sechserausschuss nicht genannt dieses Amt hatte auf dem Reichstag 1530 jedoch eindeutig Bernhard Hagen Im Briefwechsel Martin Bucers ist irrtumlich von einem kurkolnischen Kanzler Johann Maier von Eck im Sechserausschuss die Rede der ansonsten nicht bezeugt ist bzw dies war der vollstandige Name des Theologen Johann Eck Vgl zu dieser Personalie Beate Kobler Die Entstehung des negativen Melanchthonbildes protestantische Melanchthonkritik bis 1560 Beitrage zur historischen Theologie Band 171 Mohr Siebeck Tubingen 2014 S 174 Rolf Decot Confessio Augustana und Reichsverfassung In Ders Luthers Reformation zwischen Theologie und Reichspolitik Lembeck Frankfurt am Main 2007 S 43 Ahnlich Benjamin Dahlke Articuli qui videntur habere controversiam Die Confessio Augustana und der Augsburger Reichstag von 1530 In Catholica 75 2021 S 299 321 hier S 317 ein Experten und Elitengesprach dessen Verbindlichkeit freilich ungeklart blieb Rolf Decot Confessio Augustana und Reichsverfassung In Ders Luthers Reformation zwischen Theologie und Reichspolitik Lembeck Frankfurt am Main 2007 S 40 Eugene Honee Hieronymus Vehus Seine Vermittlerrolle wahrend der Augsburger Einigungsverhandlungen In Rolf Decot Hrsg Vermittlungsversuche auf dem Augsburger Reichstag 1530 Melanchthon Brenz Vehus Wiesbaden 1989 S 29 49 hier S 37 39 Helmut Neuhaus Der Augsburger Reichstag 1530 Ein Forschungsbericht In Zeitschrift fur Historische Forschung 9 1982 S 167 211 hier S 182 Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 386 a b Martin Heckel Martin Luthers Reformation und das Recht Jus Ecclesiasticum Band 114 Mohr Siebeck Tubingen 2016 S 742 Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 387 f Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 384 Helmut Neuhaus Der Augsburger Reichstag 1530 Ein Forschungsbericht In Zeitschrift fur Historische Forschung 9 1982 S 167 211 hier S 182 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 132 f Gerhard Muller Die romische Kurie und die Reformation 1523 1534 Kirche und Politik wahrend des Pontifikates Clemens VII Mohn Gutersloh 1969 S 111 Philipp von Hessen und Johann Friedrich von Sachsen waren schon fruher abgereist Georg von Brandenburg Ansbach blieb etwas langer Thomas Felix Hartmann Die Reichstage unter Karl V Verfahren und Verfahrensentwicklung 1521 1555 Gottingen 2017 S 63 Benjamin Dahlke Articuli qui videntur habere controversiam Die Confessio Augustana und der Augsburger Reichstag von 1530 In Catholica 75 2021 S 299 321 hier S 318 Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 394 Gottfried G Krodel Law Order and the Almighty Taler The Empire in Action at the 1530 Diet of Augsburg In The Sixteenth Century Journal 13 2 1982 S 75 106 hier S 98 f Helmut Neuhaus Der Augsburger Reichstag 1530 Ein Forschungsbericht In Zeitschrift fur Historische Forschung 9 1982 S 167 211 hier S 202 Wolfgang Steglich Die Reichsturkenhilfe in der Zeit Kaiser Karls V In Militargeschichtliche Mitteilungen 11 1972 S 7 55 hier S 45 Heinz Angermeier Reichsreform und Reformation In Historische Zeitschrift 235 1982 S 529 624 hier S 579 Wolfgang E J Weber Bekennen und thun hiemit kundt und offentlich Bemerkungen zur kommunikativen Funktion der Reichsabschiede des 16 Jahrhunderts In Maximilian Lanzinner Arno Strohmeyer Hrsg Der Reichstag 1486 1613 Kommunikation Wahrnehmung Offentlichkeit Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2006 S 281 311 hier S 286 f und 293 Online Helmut Neuhaus Der Augsburger Reichstag 1530 Ein Forschungsbericht In Zeitschrift fur Historische Forschung 9 1982 S 167 211 hier S 174 f Wolfgang Steglich Die Reichsturkenhilfe in der Zeit Kaiser Karls V In Militargeschichtliche Mitteilungen 11 1972 S 7 55 hier S 46 Hermann Kellenbenz Das Romisch Deutsche Reich im Rahmen der wirtschafts und finanzpolitischen Erwagungen Karls V im Spannungsfeld imperialer und dynastischer Interessen In Heinrich Lutz Hrsg Das romisch deutsche Reich im politischen System Karls V Schriften des Historischen Kollegs Band 1 Oldenbourg Munchen Wien 1982 S 35 54 hier S 46 Heinz Angermeier Reichsreform und Reformation In Historische Zeitschrift 235 1982 S 529 624 hier S 569 Heinz Angermeier Reichsreform und Reformation In Historische Zeitschrift 235 1982 S 529 624 hier S 586 vgl auch Joachim Whaley Germany and the Holy Roman Empire Volume I Maximilian I to the Peace of Westphalia 1493 1648 Oxford University Press Oxford New York 2012 S 300 Alfred Kohler Ferdinand I 1503 1564 Furst Konig und Kaiser Beck Munchen 2003 S 262 f Heinz Angermeier Reichsreform und Reformation In Historische Zeitschrift 235 1982 S 529 624 hier S 564 f Heinrich Richard Schmidt Reichsstadte Reich und Reformation korporative Religionspolitik 1521 1529 30 Steiner Stuttgart 1986 S 316 Volker Press Die Bundesplane Kaiser Karls V und die Reichsverfassung In Heinrich Lutz Hrsg Das romisch deutsche Reich im politischen System Karls V Schriften des Historischen Kollegs Band 1 Oldenbourg Munchen Wien 1982 S 55 106 hier S 64 f Joachim Whaley Germany and the Holy Roman Empire Volume I Maximilian I to the Peace of Westphalia 1493 1648 Oxford University Press Oxford New York 2012 S 302 f Gabriele Haug Moritz Religionsprozesse am Reichskammergericht Zum Wandel des reichspolitischen Konfliktpotentials der Kammergerichtsjudikatur im Reich der Reformationszeit 1530 1541 In Anette Baumann Joachim Kemper Hrsg Speyer als Hauptstadt des Reiches Politik und Justiz zwischen Reich und Territorium im 16 und 17 Jahrhundert bibliothek altes Reich Band 20 De Gruyter Berlin Boston 2016 S 23 34 besonders S 27 Jan Martin Lies Zwischen Krieg und Frieden Die politischen Beziehungen Landgraf Philipps des Grossmutigen von Hessen zum Haus Habsburg 1534 1541 Gottingen 2013 S 105 vgl zur Geheimdiplomatie von Ecks Anm 334 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 144 Klaus Lankheit Confessio Augustana In Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte Band 3 1953 Sp 853 859 Online Hier zitiert nach Friedrich Hauschildt Udo Hahn Andreas Siemens Hrsg Die Gemeinsame Erklarung zur Rechtfertigungslehre Dokumentation des Entstehungs und Rezeptionsprozesses Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2009 S 991 Luther ist gut fur die Kirche In Deutsche Welle 31 Oktober 2003 abgerufen am 8 Marz 2022 Herbert Heinzelmann Hrsg Luther Filmheft Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2004 S 8 Herbert Heinzelmann Hrsg Luther Filmheft Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2004 S 7 Historische Fehler der Reichstags Szene Nur einer von sechs Kurfursten war Protestant Georg von Brandenburg Ansbach soll bei der Audienz wegen des Predigtverbots vor dem Kaiser niedergekniet sein und angeboten haben sich fur seinen Glauben enthaupten zu lassen Vgl Gunther Wenz Theologie der Bekenntnisschriften der evangelisch lutherischen Kirche Band 1 De Gruyter Berlin New York 1996 S 367 bei der Ubergabe der Confessio Augustana geschah nichts Derartiges Melanchthon war am 25 Juni in der kursachsischen Herberge geblieben Leopold von Ranke Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation Band 3 Duncker und Humblot Berlin 1840 S 226 Leopold von Ranke Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation Band 3 Duncker und Humblot Berlin 1840 S 229 Leopold von Ranke Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation Band 3 Duncker und Humblot Berlin 1840 S 252 Leopold von Ranke Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation Band 3 Duncker und Humblot Berlin 1840 S 253 Leopold von Ranke Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation Band 3 Duncker und Humblot Berlin 1840 S 274 Johannes Janssen Geschichte des deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters Band 3 Herder Freiburg im Breisgau 1887 S 164 Johannes Janssen Geschichte des deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters Band 3 Herder Freiburg im Breisgau 1887 S 168 Johannes Janssen Geschichte des deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters Band 3 Herder Freiburg im Breisgau 1887 S 172 Johannes Janssen Geschichte des deutschen Volkes seit dem Ausgang des Mittelalters Band 3 Herder Freiburg im Breisgau 1887 S 178 Helmut Neuhaus Der Augsburger Reichstag 1530 Ein Forschungsbericht In Zeitschrift fur Historische Forschung 9 1982 S 167 211 hier S 171 Herbert Immenkotter Der Reichstag zu Augsburg und die Confutatio Historische Einfuhrung und neuhochdeutsche Ubertragung Katholisches Leben und Kirchenreform im Zeitalter der Glaubensspaltung Band 39 Aschendorff Munster 1979 Hier referiert nach Helmut Neuhaus Der Augsburger Reichstag 1530 Ein Forschungsbericht In Zeitschrift fur Historische Forschung 9 1982 S 167 211 hier S 174 Heinrich Lutz Kaiser Reich und Christenheit Zur weltgeschichtlichen Wurdigung des Augsburger Reichstages 1530 In Historische Zeitschrift 230 1980 S 57 88 Helmut Neuhaus Der Augsburger Reichstag 1530 Ein Forschungsbericht In Zeitschrift fur Historische Forschung 9 1982 S 167 211 hier S 184 Alfred Kohnle Der Augsburger Reichstag 1530 Von der Bilanz des Jubilaumsjahres 1980 zum Programm einer Edition der Reichstagsakten In Heinrich Lutz Alfred Kohler Hrsg Aus der Arbeit an den Reichstagen unter Kaiser Karl V Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Band 26 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1986 S 158 193 hier S 163 166 Online Helmut Neuhaus Der Augsburger Reichstag 1530 Ein Forschungsbericht In Zeitschrift fur Historische Forschung 9 1982 S 167 211 hier S 199 Helmut Neuhaus Der Augsburger Reichstag 1530 Ein Forschungsbericht In Zeitschrift fur Historische Forschung 9 1982 S 167 211 hier S 210 Heinz Angermeier Reichsreform und Reformation Schriften des Historischen Kollegs 5 Munchen 1983 besonders S 36 Armin Kohnle Reichstag und Reformation Gutersloh 2001 S 19 Das Fehlen der Akten zu Augsburg 1530 wiegt jedoch schwer und lasst sich nur notdurftig uberbrucken Helmut Neuhaus Das Reich in der Fruhen Neuzeit Enzyklopadie deutscher Geschichte Band 42 Oldenbourg 2 Auflage Munchen 2003 S 66 vgl ders Reichstag und Supplikationsausschuss Ein Beitrag zur Reichsverfassungsgeschichte der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts Schriften zur Verfassungsgeschichte Band 24 Berlin 1977 Friedrich Hermann Schubert Die deutschen Reichstage in der Staatslehre der Fruhen Neuzeit Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1966 Online Albrecht P Luttenberger Reichspolitik und Reichstag unter Karl V Formen zentralen politischen Handelns In Heinrich Lutz Alfred Kohler Hrsg Aus der Arbeit an den Reichstagen unter Kaiser Karl V Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Band 26 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1986 S 18 68 hier S 19 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 9 Barbara Stollberg Rilinger Des Kaisers alte Kleider Verfassungsgeschichte und Symbolsprache des Alten Reiches Munchen 2008 S 134 f Normdaten Veranstaltung GND 16080366 4 lobid OGND AKS VIAF 136784216 nbsp Dieser Artikel wurde am 9 Juli 2022 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reichstag zu Augsburg 1530 amp oldid 231690627