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Der Nurnberger Religionsfrieden schon von Zeitgenossen auch Nurnberger Anstand genannt war ein Friedensschluss in dem Kaiser Karl V und die Protestanten am 23 Juli 1532 in Nurnberg zum ersten Mal befristet eine gegenseitige Rechts und Friedensgarantie fur den gegenwartigen konfessionellen Besitzstand vereinbarten Die protestantischen Reichsstande wurden somit erstmals in den Reichslandfrieden aufgenommen Das Wormser Edikt das die Protestanten in die Acht erklart hatte war damit faktisch aufgehoben Der Kaiser erklarte sich damit einverstanden alle Religionsprozesse beim Reichskammergericht einzustellen Die Verfolgung der Protestanten wurde eingestellt und die Reformation konnte sich ungehindert ausbreiten Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Bestimmungen 3 Unterzeichner 4 Folgen 5 Siehe auch 6 Quelle 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenDie Entscheidung von Kaiser Karl V den Nurnberger Religionsfrieden zu schliessen erklart sich aus der aussenpolitischen Situation des Heiligen Romischen Reichs Angesichts der Besetzung Ungarns durch die Turken brauchte Kaiser Karl im Reich freie Hand zur Abwendung der Turkengefahr Den protestantischen Fursten die sich 1531 im Schmalkaldischen Bund zusammengeschlossen hatten ging es hauptsachlich um die Sicherung ihrer politisch wirtschaftlichen Interessen da sie durch die Einziehung des katholischen Kirchenguts und den Aufbau eines eigenen Landeskirchenregiments ihre Machtbasis vergrossern wollten Bestimmungen BearbeitenAnstand bedeutete soviel wie Waffenstillstand Bis zum nachsten binnen eines Jahres zu berufenden Konzil sollte der Protestantismus in seinem bisherigen Umfang geduldet sein Die beim Reichskammergericht zu Wetzlar wegen Einziehung geistlicher Guter schwebenden Prozesse sollten niedergeschlagen werden 1 Unterzeichner BearbeitenDer Nurnberger Religionsfrieden wurden von folgenden Fursten und Vertretern der Reichsstande unterschrieben 2 Kurfurst Albrecht von Mainz Kurfurst Ludwig V von der Pfalz Kurprinz Johann von Sachsen im Namen von Kurfurst Georg dem Bartigen Herzog Franz von Braunschweig Luneburg auch im Namen von Herzog Philipp I von Braunschweig Grubenhagen Wolf Christoph von Wiesenthau Amtmann von Schwabach und Sebastian Heller als Gesandte von Markgraf Georg von Brandenburg Ansbach Johann von der Wyck als Gesandter von Herzog Ernst von Braunschweig Luneburg und der Stadt Bremen Johann Ruhel als Gesandter von Furst Wolfgang von Anhalt Kothen sowie der Grafen Gebhard VII und Albrecht VII von Mansfeld Hinterort Jakob Sturm und Jakob Meyer als Gesandte der Stadt Strassburg Bernhard Baumgartner und Leonhard Schurstab als Gesandte der Stadt Nurnberg auch im Auftrag der Stadte Schwabisch Hall Heilbronn Windsheim und Weissenburg Andreas Stolp Sekretar als Gesandter der Stadt Lubeck auch im Auftrag der Stadt Hamburg Konrad Zwick und Sebastian Gaisberg als Gesandte der Stadt Konstanz Georg Besserer ehemaliger Burgermeister und Hieronymus Schleicher als Gesandte der Stadt Ulm auch im Auftrag der Stadt Isny Lienhard Mertz Syndikus als Gesandter der Stadt Magdeburg Dietrich Preuss Sekretar als Gesandter der Stadt Braunschweig auch im Auftrag der Stadte Goslar Gottingen und Einbeck Benedikt Pauli als Gesandter der Stadt Nordhausen Bernhard Motzbeck als Gesandter der Stadt Esslingen Jost Weiss Burgermeister als Gesandter der Stadt Reutlingen Hans Keller Burgermeister als Gesandter der Stadt Memmingen Anton Hunlein als Gesandter der Stadt Lindau Christoph Grater Burgermeister als Gesandter der Stadt Biberach Heinrich Seltmann als Gesandter der Stadt KemptenFolgen BearbeitenDie folgenden Jahre waren die Glanzzeit des Schmalkaldischen Bundes Unaufhaltsam drang die Reformation in weitere Gebiete ein so im Jahre 1534 im Herzogtum Wurttemberg und im Herzogtum Pommern 1539 im Herzogtum Sachsen und in der Markgrafschaft Brandenburg Kaiser Karl V wurde seit dem Sommer 1532 fast ein Jahrzehnt durch kriegerische Verwicklungen mit Frankreich und dem Osmanischen Reich in Anspruch genommen So war er ausser Stande die Schmalkaldener mit Waffengewalt niederzuwerfen und musste auf dem Wege friedlicher Ausgleichsversuche etwas unternehmen 1 Siehe auch BearbeitenFrankfurter AnstandQuelle BearbeitenNurnberger Anstand 24 Juli 1532 und Mandat Karls V fur einen allgemeinen Frieden im Reich 3 August 1532 Textedition im Portal Europaische Religionsfrieden Digital Literatur BearbeitenBericht uff den vermeinten furgestalten Anstandt zu Nurenberg Johannes Soter Solingen 1543 Digitalisat Rosemarie Aulinger Die Verhandlungen zum Nurnberger Anstand 1531 32 in der Vorgeschichte des Augsburger Religionsfriedens In Heinrich Lutz Alfred Kohler Hrsg Aus der Arbeit an den Reichstagen unter Kaiser Karl V Sieben Beitrage zu Fragen der Forschung und Edition Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Bd 26 Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1986 ISBN 3 525 35923 3 S 194 227 Weblinks BearbeitenNurnberger Anstand bei historicum net Andreas Zecherle Nurnberger Anstand 24 Juli 1532 und Mandat Karls V fur einen allgemeinen Frieden im Reich 3 August 1532 veroffentlicht im Portal Europaische Religionsfrieden Digital Einzelnachweise Bearbeiten a b Reinhard Leue Nurnberger Anstand In Sachsische Zeitung vom 3 November 2007 Andreas Zecherle Nurnberger Anstand Normdaten Werk GND 1256120626 lobid OGND AKS VIAF 9959165139019600560003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nurnberger Religionsfrieden amp oldid 230360838