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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Albrecht von Brandenburg Begriffsklarung aufgefuhrt Albrecht von Brandenburg 28 Juni 1490 in Colln an der Spree 24 September 1545 auf der Martinsburg zu Mainz aus dem Haus Hohenzollern war zunachst gemeinsam mit seinem alteren Bruder Joachim I Nestor regierender Markgraf Brandenburgs als Albrecht IV Dann trat er in den geistlichen Stand ein wurde 1513 ebenfalls als Albrecht IV Erzbischof von Magdeburg und als Albrecht V Apostolischer Administrator fur das vakante Bistum Halberstadt 1514 wurde er zudem Erzbischof von Mainz und damit zugleich Kurfurst und Erzkanzler des Heiligen Romischen Reiches 1518 erlangte er die Wurde eines Kardinals mit der Titelkirche St Chrysogonus seit 1521 ausserdem mit der Titelkirche San Pietro in Vincoli Lucas Cranach d A Kardinal Albrecht von Brandenburg nach 1529 Jagdschloss GrunewaldWerkstatt von Lucas Cranach dem Alteren Albrecht von Brandenburg Ausschnitt 1543 Landesmuseum MainzAlbrecht von Mainz Albrecht Durer 1519Als Forderer des Ablasshandels und ranghochster geistlicher Wurdentrager des Heiligen Romischen Reiches war er einer der wichtigsten und bekanntesten Gegenspieler Martin Luthers Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wappen 3 Konkubinat 4 Albrecht als Kunstmazen und Renaissancefurst 5 Musikalische Rezeption 6 Buste in der Siegesallee 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAlbrecht war der zweite Sohn und das siebente und jungste Kind des Kurfursten Johann Cicero von Brandenburg Er war 1506 zumindest nominell beteiligt als sein Bruder Joachim I Nestor die Universitat in Frankfurt an der Oder grundete Dort studierte Albrecht auch 1 Er trat 1506 in den geistlichen Stand 1513 wurde er im Alter von nur 23 Jahren Erzbischof von Magdeburg und Administrator des Bistums Halberstadt sowie 1514 Erzbischof und Kurfurst zu Mainz entgegen dem kirchenrechtlichen Verbot mehr als einen Bischofssitz innezuhaben trat er die Nachfolge von Uriel von Gemmingen an Albrecht regierte von 1514 bis zu seiner Vertreibung am 21 Februar 1541 zumeist von seiner Residenz Moritzburg in Halle an der Saale aus Albrecht erfullte nicht die geforderten Voraussetzungen fur die Ubernahme eines Bischofssitzes hatte er doch das erforderliche Alter noch nicht erreicht Er hatte auch keinen akademischen Abschluss deswegen erhielt er 1513 einen Studiendispens Fur die fallige Bestatigungsgebuhr siehe Simonie lieh sich Albrecht 2 von Jacob Fugger 20 000 Gulden um der Kurie in Rom die Bestatigungsgebuhr zu zahlen Eine Delegation unter Leitung des Erzbischofs von Riga Johannes Blankenfeld reiste nach Rom um sich in der Faktorei des Bankhauses Fugger im Vatikan das Geld auszahlen zu lassen 3 Die Transaktion und Mission lief reibungslos bis der Erzbischof von Salzburg Matthaus Lang von Wellenburg Einwande gegen die beabsichtigte Amterhaufung Albrechts erhob Papst Leo X forderte von Albrecht daraufhin eine noch hohere Bearbeitungsgebuhr Albrechts Berater empfahlen ihm einen Ablasshandel um seine Darlehensschuld an Jakob Fugger zuruckzahlen zu konnen Albrecht schlug dem Papst 1514 die Ausschreibung eines besonderen Ablasses vor der in seinen Bistumern sowie dem heimischen Bistum Brandenburg verkundet werden sollte und dessen Einnahmen je zur Halfte fur den Neubau des Petersdoms und fur Albrechts Kasse bestimmt sein sollte Die papstliche Bulle wurde am 31 Marz 1515 ausgestellt 4 Die unlauteren Methoden des in Albrechts Auftrag in den Bistumern Halberstadt und Magdeburg tatigen Ablasspredigers des Dominikaners Johann Tetzel veranlassten Luther 95 Thesen gegen den Ablasshandel zu publizieren Dadurch geriet Albrecht obwohl er dem Humanismus zuneigte und 1515 Ulrich von Hutten nach Halle an seinen Hof berufen hatte von vornherein in einen Gegensatz zur lutherischen Reformation Anfangs suchte Albrecht zu vermitteln und eine allgemeine Reform der Kirche durch ein Konzil herbeizufuhren er wandte sich spater aber gegen die Reformation Martin Luther der grosse Hoffnungen in Albrecht gesetzt hatte erkannte bald dass mit ihm kein Kompromiss moglich war Als sich die Bevolkerung von Albrechts Residenzstadt Halle der Reformation zuwandte ergriff der Erzbischof verschiedene Massnahmen um die herkommliche Kirchenordnung in der Stadt zu stabilisieren Sie wurden begleitet von umfanglichen urbanistischen Veranderungen die eher das Ziel hatten die Burgerstadt Halle zur furstlichen Residenz umzugestalten Albrecht liess zwei alte in bzw vor der Stadt gelegene Stifte und ein von der Reformation erfasstes Kloster auflosen um deren Vermogenswerte in das von ihm 1520 gegrundete Neue Stift zu uberfuhren Dessen Kirche die Kirche eines umgesiedelten Dominikanerklosters liess er zu seiner Hof und Grabkirche um und ausgestalten Dabei scheute er keine Kosten und liess die bildkunstlerische Ausstattung uberwiegend von Lucas Cranach dem Alteren mit 16 Passionsaltaren mit 140 Bildern anfertigen wovon sich nur zwei Altare und einzelne Flugel erhalten haben 5 6 Unmittelbar neben dem Neuen Stift errichtete er die spater so genannte Neue Residenz in der er eine ebenso aufwendige wie kunstsinnige Hofhaltung entfaltete An Albrechts Hof wurde auch sein Patensohn Herzog Moritz von Sachsen erzogen Durch seinen Lebensstil haufte Albrecht exorbitante Schulden an die ihn schliesslich zwangen seine Residenz in Halle aufzugeben Im Marz 1518 erhob Papst Leo X den Mainzer Erzbischof zum Kardinal und wies ihm als romische Titelkirche im Juli des Jahres San Crisogono zu Anfang des Jahres 1521 wechselte Albrecht zur Titelkirche San Pietro in Vincoli Albrechts reichspolitische Aktivitaten zielten vor allem auf eine Sicherung des Status quo Am 19 Juli 1525 beteiligte sich der Erzbischof an der Grundung des antilutherischen Dessauer Bundes und sah sich dennoch 1528 gezwungen mit Landgraf Philipp von Hessen den Vertrag von Hitzkirchen zu schliessen in dem er auf die geistliche Gerichtsbarkeit uber Hessen Verzicht leistete 1530 in Augsburg rief Albrecht zum Frieden und zur gemeinschaftlichen Abwehr der Turken auf 1534 vermittelte er mit Herzog Georg von Sachsen zwischen den protestantischen Fursten und dem romischen Konig Ferdinand I den Vergleich von Kaaden 1538 trat Albrecht dem Nurnberger Bund bei der gegen den Schmalkaldischen Bund gerichtet war Dieser Schritt und die Hinrichtung des Hans von Schonitz eines ehemaligen aber inzwischen in Ungnade gefallenen Gunstlings Albrechts veranlassten Luther zu einer sehr heftigen Schmahschrift gegen Albrecht Dieser veranlasste auf dem Reichstag zu Speyer 1544 den hinsichtlich der evangelischen Stande zweideutigen Reichsabschied und traf mit den katholischen Fursten vorlaufige Verabredungen zu dem bald ausbrechenden Krieg nbsp Grabdenkmal Albrechts im Mainzer DomAlbrecht bewilligte den protestantischen Landstanden im Stift Magdeburg gegen Ubernahme seiner Schulden freie Religionsausubung und zog sich nach 27 jahriger Hofhaltung 1541 endgultig aus Halle Saale zuruck Er riet dem Kaiser zur Gewalt gegen die Protestanten Er war der erste von allen deutschen Fursten die den 1540 gegrundeten Jesuitenorden auf ihrem Gebiet aufnahmen Da er seine pompose Grablege im Dom zu Halle hatte aufgeben mussen verbrachte er wertvolle Teile der Grabausstattung in die Stiftskirche in Aschaffenburg das zu Kurmainz gehorte wo er sich seit 1541 haufig aufhielt Er starb 1546 sein Grab ist nicht bekannt sein ursprungliches Grabdenkmal aus Bronze steht teilweise in der Aschaffenburger Stiftskirche Ein aus Stein gefertigtes Epitaph steht bis heute im Mainzer Dom nahe dem Hochaltar an einem Vierungspfeiler Als Erzbischof von Mainz versuchte er in den Jahren 1515 und 1516 erfolglos die in Mainz lebenden Juden zu vertreiben 7 Wappen Bearbeiten nbsp Das Grosse WappenDas Grosse Wappen 15 teilig wie es auf den verschiedenen Siegeln Medaillen Bildern und auf der bronzenen Grabplatte im Mainzer Dom erscheint zeigt auf einem Schild in charakteristisch geschweifter Form in funf Wappenreihen von oben links heraldisch rechts Feld 1 auf goldenem Grund einen rotbewehrten schwarzen Lowen ringsum zwolfmal in silber rot gestuckter Bord Burggrafenschaft Nurnberg Feld 2 auf silber weissem Grund einen goldbewehrten roten Adler mit goldenen Kleestengeln Markgrafschaft Brandenburg Feld 3 auf blauem Grund einen goldbewehrten roten Greif Herzogtum Stettin Feld 4 auf silber weissem Grund einen goldbewehrten roten Greif Herzogtum Pommern Feld 5 geteilt auf goldenem Grund einen wachsenden rotgekronten und bewehrten schwarzen Lowen uber einer roten Stiege auf blauem Grund Herrschaft Rugen Feld 6 auf silber weissem Grund einen goldbewehrten roten Greif mit grunen Flugeln Herzogtum Wenden Feld 7 auf goldenem Grund einen schwarzen Greif Herzogtum Kassuben Feld 8 der Herzschild drei Schilde 2 1 gestellt die geistlicher Herrschaft auf rotem Grund ein silbernes Rad Mainz daneben rot silber geteilt Magdeburg darunter silber rot gespalten Halberstadt Feld 9 auf blauem Grund einen goldenen Greif Herrschaft Rostock Feld 10 auf rotem Grund einen silbernen Fischgreif Herrschaft Usedom Feld 11 der Zollernschild silber schwarz geviert Stammwappen des Hauses Hohenzollern Feld 12 geteilt auf rotem Grund einen wachsenden silbernen Greif unten blau silber Schach Herzogtum Wolgast Feld 13 auf goldenem Feld ein rotes Schragkreuz mit je einer roten Rose in den Winkeln Herrschaft Gutzkow Feld 14 rotes Feld Hoheits oder Blutbannschild als Zeichen der hohen Gerichtsbarkeit uber Leben und Tod Feld 15 auf rotem Grund einen silbernen Adler goldbewehrt Herrschaft Ruppin Konkubinat Bearbeiten nbsp Leys Schutz als Hl UrsulaWie andere hochrangige Geistliche seiner Zeit lebte auch der Erzbischof Albrecht von Magdeburg im Konkubinat beschenkte seine Geliebten und begunstigte die gemeinsamen Kinder soweit das moglich war ohne erheblich Anstoss zu erregen Da solche Beziehungen zumal bei Geistlichen nicht rechtlich sanktioniert werden konnten und sollten blieb jedoch vieles im Dunkeln und gibt der Forschung bis heute Ratsel auf Deswegen finden sich in der Literatur verschiedene Angaben zu Albrechts Geliebten Der Mainzer Heimatforscher Franz Joseph Bodmann hat im Jahr 1800 eine Redingerin als Konkubine genannt Die neuere Forschung fand keine Beweise fur diese Person sondern geht vielmehr davon aus dass er nacheinander mit Elisabeth Leys Schutz aus Mainz und der Frankfurter Witwe Agnes Pless geborene Strauss in einem eheahnlichen Verhaltnis lebte Mit Leys Schutz hatte er eine Tochter namens Anna die er mit seinem Sekretar Joachim Kirchner verheiratete Beide hatten wiederum einen Sohn namens Albrecht Agnes Pless eine erfolgreiche Geschaftsfrau besass in ihrer hallischen Zeit einen eigenen Hof in der Stadt und wurde spater von Albrecht zur Vorsteherin eines Beginenhauses gemacht das er im Aschaffenburger Schontal gegrundet hatte Albrecht konnte aus diesen Beziehungen kein Geheimnis machen Es wird vermutet dass Leys auf einigen Gemalden von Cranach dargestellt ist Ein Bild zeigt die Geliebte als Ehebrecherin aus dem Johannesevangelium Der Kardinal selber ist in der Menge dargestellt im Gegensatz zu den anderen die im Begriff sind die Sunderin zu steinigen aber mit bewusst offenen leeren Handen Zwei Cranach Tafelpaare in Aschaffenburg zeigen Albrecht und seine Lebensgefahrtin als Heiligen Martin bzw Heiligen Erasmus und Heilige Ursula ein weiteres Tafelpaar im Jagdschloss Grunewald Inv Nr GK I 9369 u 9370 zeigt Albrecht abermals als Heiligen Erasmus mit der Heiligen Ursula 8 Albrecht als Kunstmazen und Renaissancefurst BearbeitenObwohl Albrecht von Brandenburg die transalpinen Reichsgebiete nie verlassen hatte wusste er doch von den neuesten Kunstentwicklungen im Europa seiner Zeit Er stand in Verbindung mit Humanisten und Kunstlern und wurde ein Freund der Wissenschaften und Forderer der Kunste Uberlegungen Albrechts in Halle eine konfessionelle Universitat zu grunden wurden jedoch nicht umgesetzt Ahnlich wie Kurfurst Friedrich der Weise von Sachsen Wittenberg ausbaute plante Albrecht den Ausbau der Stadt Halle zur Residenz des Erzstifts Magdeburg Er liess den Halleschen Dom zur Kirche des Neuen Stifts umbauen Fur die Innengestaltung des Domes gab er bei Lucas Cranach d A 16 Altarretabel mit insgesamt 142 Bildern in Auftrag die in funf Jahren gemalt werden sollten Dies war der grosste Gemaldeauftrag der deutschen Kunstgeschichte Zusatzlich liess er von Grunewald den Erasmus Mauritius Tafelaltar malen und holte sogar den Kunstler nach Halle wo dieser allerdings bald starb Albrecht bestellte auch Bildwerke bei Hans Baldung Grien und einen Zyklus von 18 lebensgrossen Heiligenstatuen bei Peter Schro in Mainz die noch heute im Halleschen Dom zu bewundern sind Bei derselben Werkstatt liess er auch verschiedene Wappensteine und Denkmaler fur die Stadt Mainz herstellen darunter 1526 den Mainzer Marktbrunnen Den Kirchenschatz von Halle und eine Reliquiensammlung das Hallesches Heiltum die er von seinem Amtsvorganger ubernommen hatte bereicherte er ausserordentlich In Dresden haben sich zwei mit Susswasserperlen bestickte Prachtmitren des Albrecht von Brandenburg erhalten In Rom das Albrecht nie gesehen hat stiftete er an der deutschen Nationalkirche Santa Maria dell Anima die sogenannte Markgrafenkapelle Albrechts Auftrage haben auch das Stadtbild Halles bis heute gepragt Er liess anstelle zweier Kirchen die eindrucksvolle Marienkirche am Markt bauen und fuhrte neben anderen Bauformen der Fruhrenaissance den Rundbogengiebel in Deutschland ein Albrecht liess dem Dom einen Giebelkranz aufsetzen der deutliche Bezuge zur zeitgenossischen Architektur Venedigs z B Rund Giebel der Scuola San Marco von 1495 zeigt Die an einem Flussarm errichtete sogenannte Neue Residenz Albrechts besass einst einen vierseitigen Arkadenhof Teile der Anlage existieren zwar noch haben aber durch eine zeitweilige Nutzung als Fabrik und umfangreiche Umbauten erheblich an Glanz eingebusst 1529 liess er aus hygienischen Grunden die innerstadtischen Friedhofe in Halle schliessen und nach dem Vorbild italienischer Camposanto Friedhofe den von einem Bogengang umgebenen Stadtgottesacker anlegen nbsp Der hl Martinus mit den Gesichtszugen des Kardinals Albrecht und der hl Stephanus von Lucas Cranach d A Staatsgalerie AschaffenburgAls er 1541 Halle wegen der Reformation verlassen musste nahm er viele seiner gestifteten Kunstschatze mit So kamen zahlreiche Cranach Bilder und ein Reliquien Kalender zu jedem Tagesheiligen wurde eine Reliquie gesammelt in den Besitz der Stiftskirche St Peter und Alexander in Aschaffenburg mit anderen Kunstwerken schmuckte er die Zweitresidenz der Mainzer Kurfursten das Schloss Johannisburg in Aschaffenburg Die damals noch mittelalterliche Anlage wurde 1552 im Markgraflerkrieg geplundert und zerstort wobei auch viele Kunstschatze die Albrecht nach Aschaffenburg mitgebracht hatte verlorengingen 1803 liess der Furstprimas Carl Theodor von Dalberg die aus dem Dom zu Halle stammenden Altarretabel sowie etliche Einzelbilder von Cranach und seiner Werkstatt aus der Aschaffenburger Stiftskirche in das Schloss Johannisburg bringen wo bereits seit 1794 ein Grossteil der kurfurstlichen Gemaldesammlung aus Mainz hing Obwohl das Schloss 1945 bei der Schlacht um Aschaffenburg fast vollstandig ausbrannte konnten die kostbaren Sammlungen gerettet werden und sind heute im wieder aufgebauten Schloss Johannisburg als Bestandteile der Staatsgalerie Aschaffenburg zu bewundern 9 Die dortige Cranach Sammlung Kardinal Albrechts gilt als die bedeutendste Europas Neben 17 teils aus mehreren Tafeln bestehenden Altarflugeln und Einzelgemalden aus der Cranach Werkstatt sind 9 eigenhandige Werke des alteren und 2 des jungeren Cranach ausgestellt Dazu zahlen die beruhmte Kreuzigungsgruppe mit dem Centurio Longinus der Zug der Israeliten durch das Rote Meer die Portrats von Albrechts alterem Bruder Kurfurst Joachim I Nestor sowie des sachsischen Kurfursten Georgs des Bartigen und seines Sohnes Johann ferner eine Darstellung des Kardinals Albrecht als prachtig gekleideter und geschmuckter heiliger Martin und eine Kreuzigungsgruppe von Hans Baldung Grien zudem eine grosse Anzahl teils bedeutender Gemalde von Schulern Cranachs Einige weitere Altare und Gemalde der Schule sind auch in der Stiftskirche und ihrem Museum erhalten Albrecht sah sein Mazenatentum als gottgefalliges Werk fur sein Seelenheil und finanzierte diese Arbeiten mit dem schon erwahnten insbesondere der Renovierung der Peterskirche in Rom 10 zugutekommenden Ablasshandel 11 Musikalische Rezeption BearbeitenIn der Oper Mathis der Maler 1938 von Paul Hindemith in der Albrecht von Brandenburg eine Hauptrolle singt Tenor wird im zweiten funften und sechsten Bild die Widerspruchlichkeit seines Wesens dramaturgisch thematisiert seine Grosszugigkeit als Kunstmazen sowie die transzendentale Bedeutung der Malerei fur ihn sein ambivalentes Verhaltnis zu Luther und der Reformation sowie seine gemutmasste nicht endgultig bewiesene Liebschaft zur Burgertochter Ursula Rehdingerin in der Oper Ursula Riedinger Buste in der Siegesallee BearbeitenFur die ehemalige oft als Puppenallee belachelte Berliner Siegesallee gestaltete der Bildhauer Johannes Gotz eine marmorne Buste Albrechts als Seitenfigur zum zentralen Standbild fur seinen kurfurstlichen Bruder Joachim I in der Denkmalgruppe 19 enthullt am 28 August 1900 Gotz stellte Albrecht mit einer mutzenartigen Kopfbedeckung und einem Kapuzenmantel aus Damast nach dem Vorbild des Cranachschen Gemaldes von 1527 dar Im Gegensatz zu Cranach der Albrecht als Heiligen Hieronymus auffasste hebt die Buste Albrechts Jugendlichkeit hervor Sein Mazenatentum und sein Kunstinteresse betonte Gotz indem er Albrecht in tiefer Betrachtung einer Apostelfigur Peter Vischers prasentierte Die allegorische Darstellung eines Puttos in der Banklehne der das Durersche Portrat Maximilians zeichnet unterstreicht das Kunstverstandnis Albrechts zusatzlich Eine zweite Figur begiesst das Baumchen der Reformation Diese Darstellung verweist darauf dass Albrecht der Reformation in seinen jungeren Jahren wohlwollend gegenuberstand und sich erst nach den Bauernkriegen zu ihrem entschiedenen Gegner entwickelte In den Bustensockel ist das Familienwappen eingelassen 12 Die Buste ist mit Bruchschaden und teilweise abgeplatztem Gesicht erhalten und ruht seit Mai 2009 in der Zitadelle Spandau Die Architekturteile der Denkmalgruppe und damit auch die allegorischen Bilder der Banklehne sind verschollen Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Schirrmacher Albrecht Markgraf von Brandenburg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 1 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 268 271 Heinrich Grimm Albrecht von Brandenburg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 166 f Digitalisat Paul Redlich Cardinal Albrecht von Brandenburg und das Neue Stift zu Halle 1520 1541 Eine kirchen und kunstgeschichtliche Studie Verlag Franz Kirchheim Mainz 1900 Gunther Kowa Hrsg Ludwig Grote Kardinal Albrecht und die Renaissance in Halle Verlag Gebauer Schwetschke Halle Saale 1930 ND Verlag Waldersee Halle Saale 2006 ISBN 3 939335 03 7 Friedhelm Jurgensmeier Hrsg Erzbischof Albrecht von Brandenburg 1490 1545 Ein Kirchen und Reichsfurst der Fruhen Neuzeit Knecht Verlag Frankfurt am Main 1991 ISBN 3 7820 0638 0 Michael Scholz Residenz Hof und Verwaltung der Erzbischofe von Magdeburg in Halle in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts Residenzenforschung Band 7 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1998 ISBN 3 7995 4507 7 Michael Scholz Kardinal Albrecht von Brandenburg 1490 1545 Erzbischof von Magdeburg Administrator von Halberstadt Renaissancefurst und Reformer In Werner Freitag Hrsg Mitteldeutsche Lebensbilder Menschen im Zeitalter der Reformation Bohlau Verlag Koln u a 2004 S 71 95 ISBN 3 412 08402 6 Der Kardinal Albrecht von Brandenburg Renaissancefurst und Mazen Ausstellung Moritzburg Dom Residenz und Kuhler Brunnen in Halle Saale vom 9 September bis 26 November 2006 Ausstellungskatalog der Stiftung Moritzburg Kunstmuseum des Landes Sachsen Anhalt hrsg von Katja Schneider Bd 1 Katalog hrsg von Thomas Schauerte Bd 2 Essays hrsg von Andreas Tacke Regensburg 2006 ISBN 3 7954 1909 3 Kerstin Merkel Albrecht und Ursula Wanderung durch Literatur und Legendenbildung In Andreas Tacke Hrsg wir wollen der Liebe Raum geben Konkubinate geistlicher und weltlicher Fursten um 1500 Schriftenreihe der Stiftung Moritzburg 3 Wallstein Verlag Gottingen 2006 S 157 186 online Anke Neugebauer Franz Jager Hrsg Auff welsche Manier gebauet Zur Architektur der mitteldeutschen Fruhrenaissance Beitrage des gleichnamigen wissenschaftlichen Kolloquiums am 17 18 Juli 2009 in Halle Saale Hallesche Beitrage zur Kunstgeschichte 10 Kratzke Verlag fur Kunst und Kulturgeschichte Bielefeld 2010 ISBN 978 3 9811555 2 5 Franz Jager Hrsg Kirche in der Zeitenwende Die Marktkirche Unser Lieben Frauen zu Halle in Spatmittelalter und Reformationszeit Forschungen zur hallischen Stadtgeschichte 20 Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2013 ISBN 978 3 95462 123 1 Armin Stein Kardinal Albrecht Projekte Verlag Halle Saale 2013 ISBN 978 3 95486 436 2 Friedrich Wilhelm Bautz Albrecht von Mainz Markgraf von Brandenburg In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 92 93 von mainz shtml Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Albrecht von Brandenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Albrecht von Brandenburg Zitate Literatur von und uber Albrecht von Brandenburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Albrecht II Mainz Erzbischof Kurfurst Kardinal in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Albrecht II Mainz Erzbischof Kurfurst Kardinal in Kalliope regionalgeschichte net Tripota Trierer Portratdatenbank Prachtmitra des Albrecht von Brandenburg Filmbeitrag Schulterblick in der Restaurierungswerkstatt der Rustkammer 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Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Cranachs Passionszyklus im Jagdschloss Grunewald Arye Maimon Der Judenvertreibungsversuch Albrechts II von Mainz und sein Misserfolg 1515 16 In Jahrbuch fur westdeutsche Landesgeschichte Band 4 1978 S 191 220 Kerstin Merkel Albrecht und Ursula Eine Wanderung durch Literatur und Legendenbildung In Andreas Tacke Hrsg wir wollen der Liebe Raum geben Konkubinate geistlicher und weltlicher Fursten um 1500 Schriftenreihe der Stiftung Moritzburg Kunstmuseum des Landes Sachsen Anhalt 3 Wallstein Verlag Gottingen 2006 ISBN 3 8353 0052 0 S 157 187 Staatsgalerie Aschaffenburg wiedereroffnet in FAZ 7 Mai 2023 Oskar Panizza Deutsche Thesen gegen den Papst und seine Dunkelmanner Mit einem Geleitwort von M G Conrad Neuausgabe Auswahl aus den 666 Thesen und Zitaten Nordland Verlag Berlin 1940 S 88 f vgl Hannoversche Allgemeine Zeitung 5 Oktober 2006 S 9 Uta Lehnert Der Kaiser und die Siegesallee Reclame Royale Dietrich Reimer Verlag Berlin 1998 ISBN 3 496 01189 0 S 167 170 VorgangerAmtNachfolgerJohann Cicero Mit Markgraf von Brandenburg 1499 1513Joachim I Ernst II von SachsenFursterzbischof von Magdeburg 1513 1545Johann Albrecht von Brandenburg AnsbachErnst II von SachsenAdministrator von Halberstadt 1513 1545Johann Albrecht von Brandenburg AnsbachUriel von GemmingenKurfurst und Erzbischof von Mainz 1514 1545Sebastian von HeusenstammAdriano di CastelloKardinalpriester von San Crisogono 1518 1521Erard de La MarckFrancesco della RovereKardinalpriester von San Pietro in Vincoli 1521 1545Jacopo SadoletoErzbischofe von Mainz 1305 1647 Vorganger Gerhard II von Eppstein Peter von Aspelt Matthias von Buchegg Balduin von Luxemburg Administrator Heinrich III von Virneburg 1346 1353 Schisma Gerlach von Nassau 1346 1353 Schisma Johann von Luxemburg Ligny Ludwig von Meissen Adolf I von Nassau Konrad II von Weinsberg Gottfried von Leiningen Johann II von Nassau Konrad III von Dhaun Dietrich Schenk von Erbach Diether von Isenburg Adolf II von Nassau Diether 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