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Dieser Artikel befasst sich mit dem Kunsthistoriker Ludwig Grote Zum Theologen und Publizisten siehe Ludwig Heinrich Grote Hans Wilhelm Karl Ludwig Grote 8 August 1893 in Halle an der Saale 3 Marz 1974 in Gauting bei Munchen war ein deutscher Kunsthistoriker und Museumsleiter Er war von 1924 bis 1933 Landeskonservator des Freistaats Anhalt Forderer des Dessauer Bauhauses und ab 1927 Grundungsdirektor der Anhaltischen Gemaldegalerie Dessau fur die er insbesondere Werke der Klassischen Moderne und des Expressionismus erwarb Von 1951 bis 1962 war er Erster Direktor bzw Generaldirektor des Germanischen Nationalmuseums in Nurnberg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Auszeichnungen 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGrote Sohn des Maurers Maurer Otto Grote und seiner Frau Margarethe studierte ab 1912 Archaologie in Jena und Architektur an der TU Braunschweig Sein Studium wurde unterbrochen durch die Teilnahme am Ersten Weltkrieg beendet als Leutnant d R 1919 legte er die Vorprufung in Architektur in Braunschweig ab Er wechselt zum Studium der Kunstgeschichte im Wintersemester 1919 an die Universitat Halle 1920 an die Universitat Munchen und wurde 1922 bei Paul Frankl in Halle mit einer Arbeit uber das druckgraphische Werk von Georg Lemberger promoviert 1923 erhielt er einen Werkvertrag in Dessau zur Herstellung des Kataloges der Gemaldesammlung in der dortigen Amalienstiftung Von 1924 bis 1933 war er Landeskonservator von Anhalt sowie ab 1927 ausserdem Direktor der von ihm gegrundeten Anhaltischen Gemaldegalerie Dessau Palais Reina Als Landeskonservator war er zustandig fur allgemeine Kunst und Denkmalpflege die Wiederherstellung der jahrzehntelang vernachlassigten ehemaligen herzoglichen Schlosser und Garten insbesondere die Restaurierung des Worlitzer Parks ist sein Verdienst sowie fur den Anhaltischen Kunstverein mit Veranstaltung wechselnder Ausstellungen Grote war wahrend dieser Zeit personlicher Berater des Burgermeisters Fritz Hesse durch dessen Engagement der Umzug des politisch angefeindeten Bauhauses von Weimar nach Dessau erfolgte Er fuhrte damals nicht allein die Verhandlungen mit Walter Gropius sondern 1930 auch ebenso erfolgreich in Berlin mit dem Architekten Ludwig Mies van der Rohe welcher der letzte Leiter des Bauhauses werden sollte 1933 wurde Grote von den Nationalsozialisten und deren Presse wegen seiner engen Verbindungen zum Dessauer Bauhaus sowie seiner Ankaufspolitik fur die Gemaldegalerie als Kulturbolschewist bezeichnet und auf Grund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus seinem Amt als Landeskonservator von Anhalt und Direktor der Anhaltischen Gemaldegalerie Dessau auf eigenen Wunsch in den Ruhestand versetzt Grote konnte weiterhin publizieren unter anderem sein grundlegendes Werk zu den Kunstlerbrudern Olivier Nach freiberuflicher Tatigkeit in der Steinrestaurierung Potsdam und Berlin schriftstellerischer Tatigkeit und Tatigkeit im Munchner Kunsthandel nahm er bis 1945 am Zweiten Weltkrieg teil zuletzt im Rang eines Majors Nach 1945 organisierte Grote eine Reihe von damals aufsehenerregenden Ausstellungen im Haus der Kunst in Munchen Der Blaue Reiter Munchen und die Kunst des 20 Jahrhunderts 1908 1914 Munchen 1949 Basel 1950 Die Maler am Bauhaus Munchen Fruhjahr 1950 Oskar Kokoschka 1907 1950 Munchen September 1950 Max Beckmann zum Gedachtnis 1884 1950 Munchen Juni Juli 1950 Toulouse Lautrec das graphische Werk Sammlung Ludwig Charell Munchen 1951 1951 wurde er Erster Direktor des Germanischen Nationalmuseums in Nurnberg seit August 1958 war er Generaldirektor Den Wiederaufbau des Museums verwirklichte er zusammen mit dem Architekten Sep Ruf im Geiste des internationalen Stils des Bauhauses Seine Erwerbungspolitik fur das Germanische Nationalmuseum zeichnet sich durch Universalitat aus Zu seinen ersten Aufgaben gehorte die Ausrichtung der Hundertjahrfeier des Germanischen Nationalmuseums insbesondere mit einer grossen Ausstellung Aufgang der Neuzeit 15 Juli 15 Oktober 1952 Seine Ausstellungstatigkeit zur modernen Kunst konnte er in Nurnberg aufgrund eines Abkommens mit der Stadt in der damaligen Frankischen Galerie fortsetzen 6 Pablo Picasso Radierungen amp Lithographien 1905 1951 Wanderausstellung 1952 7 Ernst Ludwig Kirchner Sammlung Dr F Bauer Davos 1952 8 Wassily Kandinsky Arbeiten 1912 1942 Februar 1954 u s f Familie BearbeitenGrote heiratete am 4 August 1927 die Schriftstellerin Gertrud Maud Tochter des Arztes Wilhelm Schmitt und seiner Frau Marion 1 Ihre Kinder sind der 1929 geborene Kunsthistoriker und Museumssachverstandige Andreas Grote sowie der 1931 geborene Schriftsteller Christian Grote Auszeichnungen Bearbeiten1957 Preis der Stadt Nurnberg Ehrenmitglied der Akademie der Bildenden Kunste NurnbergSchriften Auswahl BearbeitenGeorg Lemberger Ein Beitrag zur Geschichte des sachsischen Holzschnitts Halle Saale Phil Diss 1924 Hrsg Fuhrer durch den Worlitzer Park Amtliche Ausgabe der Joachim Ernst Stiftung Dunnhaupt Dessau 1927 Fuhrer durch die Anhaltische Gemalde Galerie Weniger Dessau 1927 Das Land Anhalt Deutscher Kunstverlag Berlin 1929 Junge Bauhausmaler Hallescher Kunstverein Werkstatten der Stadt Halle Halle 1929 Kardinal Albrecht und die Renaissance in Halle Gebauer Schwetschke Halle 1930 Der Rote Turm 8 9 Die Stiftskirche in Gernrode Hopfer Burg bei Magdeburg 1932 Deutsche Bauten 19 Georg Lemberger Haessel Leipzig 1933 Aus Leipzigs Vergangenheit 2 Digitalisat Deutsche Stilfibel Staackmann Leipzig 1934 Die Bruder Olivier und die deutsche Romantik Rembrandt Verlag Berlin 1938 Forschungen zur deutschen Kunstgeschichte 31 Jahresgabe des Deutschen Vereins fur Kunstwissenschaft 1938 1 Hrsg Caspar David Friedrich Skizzenbuch aus den Jahren 1806 und 1818 Gebr Mann Berlin 1942 2 Auflage 1994 Deutsche Kunst im zwanzigsten Jahrhundert Prestel Munchen 1953 Hier bin ich ein Herr Durer in Venedig Prestel Munchen 1956 Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums Nurnberg zur deutschen Kunst und Kulturgeschichte 2 3 Hrsg Erinnerungen an Paul Klee Prestel Munchen 1959 Die Tucher Bildnis einer Patrizierfamilie Prestel Munchen 1961 Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums Nurnberg zur deutschen Kunst und Kulturgeschichte 15 16 Durer biographisch kritische Studie Skira Genf 1965 Der Geschmack unserer Zeit 43 Die romantische Entdeckung Nurnbergs Prestel Munchen 1967 Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums Nurnberg zur deutschen Kunst und Kulturgeschichte 28 Joseph Sutter und der nazarenische Gedanke Prestel Munchen 1972 Studien zur Kunst des 19 Jahrhunderts 14 ISBN 3 7913 0324 4 Von Durer bis Gropius Aufsatze zur deutschen Kunst Prestel Munchen 1973 Literatur BearbeitenLeonie von Wilckens Red Ludwig Grote zum 70 Geburtstag am 8 August 1963 Germanisches Nationalmuseum Nurnberg 1963 Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 1963 Gert von der Osten Ludwig Grote In Kunstchronik Monatsschrift fur Kunstwissenschaft Museumswesen und Denkmalpflege Bd 27 1974 S 231 237 Digitalisat Hermann Mitgau Ludwig Grote geb 8 8 1893 in Halle Saale gest 3 3 1974 in Gauting bei Munchen In Jahrbuch des Archivs der deutschen Jugendbewegung Bd 7 1975 S 165 167 Ulrike Wendland Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler Teil 1 A K Saur Munchen 1999 ISBN 3 598 11339 0 S 251 255 Birgit Jooss Das Tagebuch des Kunsthistorikers Ludwig Grote aus dem Jahr 1947 In Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums 2010 S 306 307 Susanne Neubauer Ludwig Grote und die Moderne 1933 1959 Paradigma einer Internationalisierung In RIHA Journal Nr 0180 2017 ISSN 2190 3328 doi 10 11588 riha 2017 0 70267 uni heidelberg de Peter Bernhard Torsten Blume Hrsg Ludwig Grote und die Bauhaus Idee Spector Books Leipzig 2021 Edition Bauhaus 53 ISBN 978 3 95905 279 5 Weblinks BearbeitenNeuverzeichnung des Nachlasses von Ludwig Grote mit Fotos Germanisches Nationalmuseum Nurnberg Bestand Anhaltischer Landeskonservator im Landesarchiv Sachsen Anhalt Abteilung DessauLiteratur von und uber Ludwig Grote im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Ludwig Grote in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Grote Gertrud Maud in Die Gesichter des deutschen Kunstarchivs Deutsches Kunstarchiv im Germanischen NationalmuseumNormdaten Person GND 118698222 lobid OGND AKS LCCN n84120706 VIAF 12332804 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grote LudwigALTERNATIVNAMEN Grote Hans Wilhelm Karl Ludwig vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher KunsthistorikerGEBURTSDATUM 8 August 1893GEBURTSORT Halle an der SaaleSTERBEDATUM 3 Marz 1974STERBEORT Gauting bei Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Grote amp oldid 232382613