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Die Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg kurz SPSG ist eine Stiftung des offentlichen Rechts mit Sitz in Potsdam Sie wurde am 23 August 1994 durch einen Staatsvertrag zwischen den Landern Berlin und Brandenburg gegrundet Ihre Aufgabe ist die Bewahrung und Pflege der Schlosser und Garten des ehemaligen Landes Preussen Die SPSG ist unabhangig von der Stiftung Preussischer Kulturbesitz Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg SPSG Rechtsform Stiftung des offentlichen RechtsZweck Bewahrung und Pflege der Schlosser und Garten des ehemaligen Landes PreussenVorsitz Christoph Martin VogtherrBestehen seit 23 August 1994Stifter Berlin und BrandenburgMitarbeiterzahl 539Sitz PotsdamWebsite www spsg de Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die Aufgaben der Stiftung 3 Liegenschaften 3 1 Potsdam 3 2 Berlin 3 3 Landlicher Raum 4 Direktoren 4 1 Verwaltung der Staatlichen Schlosser und Garten 4 2 Verwaltung der Staatlichen Schlosser und Garten Berlin West Berlin 4 3 Staatliche Schlosser und Garten Potsdam Sanssouci DDR 4 4 Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg 5 Die Vermogensauseinandersetzung 6 Bildrechte 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie SPSG ist ein Zusammenschluss der durch die Teilung Deutschlands entstandenen Verwaltungen der Staatlichen Schlosser und Garten Potsdam Sanssouci DDR und der Verwaltung der Staatlichen Schlosser und Garten Berlin West Berlin Diese Institutionen sind aus der preussischen Verwaltung der Staatlichen Schlosser und Garten hervorgegangen die nach der Vermogensauseinandersetzung zwischen dem Haus Hohenzollern und dem Freistaat Preussen am 1 April 1927 gegrundet worden war und bis 1947 existiert hatte als ihre Aufgaben mit der Auflosung Preussens zu Angelegenheiten der Nachfolge Lander Berlin und Brandenburg wurden Die Stiftung mit Sitz in Potsdam wurde am 23 August 1994 durch einen Staatsvertrag gegrundet der zum 1 Januar 1995 in Kraft trat Trager sind die Bundeslander Berlin 21 35 und Brandenburg 36 60 sowie der Bund 42 05 Stand 2007 1 Weitere Unterstutzung erhalt die Stiftung durch zahlreiche Fordervereine und private Sponsoren Die Stiftung wurde in das im Jahr 2001 erschienene Blaubuch aufgenommen einer Liste national bedeutsamer Kultureinrichtungen in Ostdeutschland das 20 sogenannte kulturelle Leuchtturme umfasst Die Auswahl der Kulturstatten erfolgte auf Initiative des Beauftragten der Bundesregierung fur Kultur und Medien in Abstimmung mit den ostdeutschen Kultusministern Die Aufgaben der Stiftung BearbeitenIn uber dreihundertjahriger Bautatigkeit entstanden durch die brandenburg preussischen Herrscher Schlosser und Gartenanlagen von internationaler Bedeutung 1990 wurden die Schlosser und Garten in Potsdam die auf Berliner Gebiet liegende Pfaueninsel sowie Schloss und Park Glienicke als Welterbestatte unter den Schutz der UNESCO gestellt Um die kulturhistorisch bedeutenden Anlagen und Gebaude zu erhalten ist die SPSG nach 1 Abs 1 und 2 ihrer Satzung iVm dem Gesetz zum Staatsvertrag Artikel 2 1 verpflichtet die ihr ubergebenen Kulturguter zu bewahren unter Berucksichtigung historischer kunst und gartenhistorischer und denkmalpflegerischer Belange zu pflegen ihr Inventar zu erganzen der Offentlichkeit zuganglich zu machen und die Auswertung dieses Kulturbesitzes fur die Interessen der Allgemeinheit insbesondere in Wissenschaft und Bildung zu ermoglichen 1 2 Neben der denkmalpflegerischen Aufgabe und der Offnung der Schlossanlagen fur Besichtigungen werden jahrlich Sonderveranstaltungen und Sonderausstellungen vor allem zu Themen der preussischen Kulturgeschichte durchgefuhrt Konzerte wie die Potsdamer Schlossernacht in Potsdam Sanssouci oder das Internationale Opernfestival junger Sanger Kammeroper im Schloss Rheinsberg gehoren seit Jahren zu den gut besuchten Veranstaltungen in den Schlossanlagen Liegenschaften BearbeitenDie Stiftung Preussische Schlosser und Garten betreut und verwaltet mit etwa 550 Angestellten rund 30 Museumsschlosser und andere Museen 800 Hektar denkmalgeschutzte Parkanlagen 100 000 Einzelkunstwerke 150 Denkmaler und 300 bauliche Anlagen Im Mai 2018 wurde sudostlich des Potsdamer Hauptbahnhofs das Zentrale Kunstgutdepot der Stiftung bezogen 3 4 Potsdam Bearbeiten Hauptartikel Liste der Baudenkmale in Potsdam SPSG nbsp Schloss Sanssouci nbsp OrangerieschlossPark Sanssouci 289 ha mit Schloss Sanssouci Neues Palais Charlottenhof Bildergalerie Neue Kammern Orangerieschloss Drachenhaus Belvedere auf dem Klausberg Romische Bader Chinesisches Haus Fasanerie Meierei Historische Muhle Ruinenberg Marstall sowie Parkarchitekturen und weitere Gebaude Neuer Garten einschliesslich des Heiligen Sees 146 ha mit den Gebauden Marmorpalais Kuche in Form einer romischen Tempelruine Schloss Cecilienhof Meierei Orangerie Gotische Bibliothek Schindelhaus Grotte Pyramide Eiskeller hollandisches Etablissement und weitere Parkgebaude Park Babelsberg 124 ha mit den Gebauden Schloss Babelsberg einschliesslich Kuchengebaude Dampfmaschinenhaus Flatowturm Gerichtslaube Kleines Schloss Matrosenhaus Havelhaus und weitere Nebengebaude nbsp Belvedere auf dem Pfingstberg nbsp Schloss SacrowJagdschloss Stern ehemaliger Marstall des Stadtschlosses heute Filmmuseum Dampfmaschinenhaus Moschee Schloss Lindstedt Kopfbau zum Langen Stall Belvedere auf dem Pfingstberg Pomonatempel Villa Quandt Villa Lepsius Villa Henckel Villa Schlieffen Thiemann Haus Schloss und Park Sacrow 38 ha Berlin Bearbeiten nbsp Schloss CharlottenburgSchlossgarten Charlottenburg 55 44 ha mit den Gebauden Schloss Charlottenburg Belvedere Mausoleum und Neuer Pavillon Jagdschloss Grunewald Pfaueninsel 76 ha mit Schloss Pfaueninsel und Parkgebauden Park Glienicke 7 2 ha mit Schloss Glienicke und Parkgebauden Schloss Schonhausen mit GartenLandlicher Raum Bearbeiten nbsp Schloss CaputhSchloss und Park Rheinsberg 27 ha einschliesslich aller Nebengebaude Wasserflachen und Brucken Schloss und Park Caputh 5 ha Schloss und Park Konigs Wusterhausen 5 ha einschliesslich der Nebenanlagen Schloss Oranienburg Schloss Paretz mit GartenDirektoren BearbeitenVerwaltung der Staatlichen Schlosser und Garten Bearbeiten Paul Hubner 1927 1929 Ernst Gall seit Ende 1929 kommissarisch 1930 1946 zwischen 1933 und 1934 kurzzeitig vom Amt suspendiert Verwaltung der Staatlichen Schlosser und Garten Berlin West Berlin Bearbeiten Margarete Kuhn 1945 1969 Martin Sperlich 1969 1984 Jurgen Julier 1984 1994Staatliche Schlosser und Garten Potsdam Sanssouci DDR Bearbeiten Willy Kurth 1946 1963 ab 1956 Generaldirektor Wolf Schubert Generaldirektor 1964 1967 Heinz Kastner 1967 Joachim Muckenberger Generaldirektor 1967 1991 Hans Joachim Giersberg kommissarischer Generaldirektor 1991 1995Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Bearbeiten Hans Joachim Giersberg Generaldirektor 1995 2001 Hartmut Dorgerloh Generaldirektor 2002 2018 Heinz Berg kommissarischer Generaldirektor 2018 2019 Christoph Martin Vogtherr Generaldirektor seit 2019Die Vermogensauseinandersetzung BearbeitenNach dem Ersten Weltkrieg und dem Ende der Monarchie wurde im November 1918 das Vermogen der Grundbesitz und die Immobilien des Hauses Hohenzollern von der neuen Regierung beschlagnahmt Im Gegensatz zu Osterreich wo die Habsburger ganz uberwiegend enteignet wurden betrachtete man in Deutschland die Vermogensauseinandersetzung nicht als politische sondern als Rechtsfrage Die von den einzelnen Landern mit den jeweiligen Furstenhausern abzuschliessenden Enteignungsvertrage fuhrten mit den Wittelsbachern schon 1923 im Wege einer gutlichen Einigung zur Errichtung des Wittelsbacher Ausgleichsfonds Uber einen Vergleichsentwurf von 1925 mit dem Hohenzollern der ihnen rund drei Viertel des umstrittenen Grundbesitzes einraumte wurde keine Einigung erzielt Die uberwiegend hohen Forderungen der Furstenhauser fuhrten zu einem von den Sozialdemokraten und kommunistischen Parteien erstrebten Volksentscheid mit dem nach einem erfolgreichen Volksbegehren am 20 Juni 1926 die entschadigungslose Enteignung aller zweiundzwanzig Furstenhauser des Deutschen Reichs gesetzlich geregelt werden sollte Mit 14 5 Millionen Wahlstimmen die sich fur ein Gesetz zur Enteignung des Furstenvermogens aussprachen erreichte der Volksentscheid die relative Mehrheit aber nicht die fur das als verfassungsanderndes Gesetz eingestufte geforderte Stimmenzahl von mindestens 20 Millionen Stimmen Am 26 Oktober 1926 wurde das Gesetz uber die Vermogensauseinandersetzung zwischen dem Preussischen Staat und den Mitgliedern des vormals regierenden Preussischen Konigshauses verabschiedet 5 Es raumte den Hohenzollern gut 60 Prozent des beschlagnahmten Vermogens an Grund und Boden die Mehrzahl der Schlosser weitere Vermogenswerte und Tausende von Kunstgegenstanden ein ungeachtet des wahrend der langwierigen Verhandlungen mit 50 bis 60 Waggons und 142 Mobelwagen ins preussische Exil nach Haus Doorn transportierten beweglichen Vermogens 6 Zur Verwaltung und Instandhaltung der in Staatsbesitz ubernommenen Gebaude und Gartenanlagen wurde am 1 April 1927 die preussische Verwaltung der Staatlichen Schlosser und Garten gegrundet die die Schlossanlagen als Museen der Offentlichkeit zuganglich machte Die Verluste durch Kriegseinwirkung Gebietsverlust und Beutenahme von Kulturgut durch die Sowjetarmee waren erheblich Obwohl 1955 und 1957 58 Kunstschatze aus der Sowjetunion nach Deutschland zuruckkamen fehlen in den Schlossern der SPSG bis heute mehr als 3000 Olgemalde circa 1000 Skulpturen Tausende von Porzellanen Mobel 80 000 Bande aus den koniglichen Bibliotheken und mehrere tausend Grafiken Bildrechte Bearbeiten nbsp Parkordnung an einem Tor von Sanssouci2010 gewann die Stiftung vor dem Bundesgerichtshof einen Rechtsstreit um die Herstellung und Verwertung von Fotografien ihrer Liegenschaften 7 Das viel kritisierte Urteil wurde in einem zweiten Revisionsverfahren 2013 vom Bundesgerichtshof bestatigt 8 In ihren Richtlinien uber Foto Film und Fernsehaufnahmen hatte die SPSG samtliche Aufnahmen fur zustimmungspflichtig erklart ausgenommen Aufnahmen von Gebauden und Anlagen die sich an offentlichen Strassen Wegen oder Platzen befinden 59 UrhG und Aussenaufnahmen zu privaten Zwecken von geringem Umfang Die in diesem Prozess vertretene Position der Stiftung zur Panoramafreiheit wurde vom Deutschen Journalisten Verband scharf kritisiert der dadurch die Pressefreiheit verletzt sah 9 Mit Wirkung vom 3 Juni 2021 traten veranderte Richtlinien in Kraft Seitdem sind nicht nur Aussenaufnahmen sondern nach Erwerb einer Eintrittskarte auch Innenaufnahmen sowie deren Veroffentlichung und Verwertung grundsatzlich ohne Zustimmung erlaubt sofern weder zusatzliche Technik noch weiteres Personal zum Einsatz kommen 10 Siehe auch BearbeitenSchlosser und Garten von Potsdam und Berlin FurstenenteignungWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Sammlung von Bildern Literatur von und uber Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg abgerufen am 22 September 2014 Staatsvertrag uber die Errichtung einer Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg abgerufen am 1 Februar 2022 Satzung der Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg vom 18 Februar 1998 Geschichte der Preussischen Schlosserverwaltung Jahrbuch der Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg 1 8 1995 2006 Digitalisat abgerufen am 21 Februar 2013 SPSG Friedrich 300 Colloquien abgerufen am 22 September 2014 SPSG Kriegsverluste Lost Art Datenbank zur Erfassung von Kulturgutern suche Stiftung Preussische Schlosser und Garten abgerufen am 1 Februar 2022 Freunde der Preussischen Schlosser und Garten e V abgerufen am 22 September 2014 YouTube Channel der SPSG abgerufen am 23 September 2014 SPSG Direktoren und Generaldirektoren SPSG Fotothek Objekte der SPSG auf museum digital brandenburg ZDF Geheimnis der BilderEinzelnachweise Bearbeiten a b Staatsvertrag uber die Errichtung einer Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Abgerufen am 7 August 2020 Satzung der Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg vom 18 Februar 1998 Holger Catenhusen Depot der Schlosserstiftung 28 000 Kunstschatze beziehen neues Gebaude In Potsdamer Neueste Nachrichten 10 Mai 2018 pnn de abgerufen am 8 Juli 2018 MAZ Ein Depot fur 1700 wertvolle Gemalde Abgerufen am 10 Marz 2017 Gesetz uber die Vermogensauseinandersetzung zwischen dem Preussischen Staat und den Mitgliedern des vormals regierenden Preussischen Konigshauses Hohenzollern Klage Wiki Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands Martin Sabrow Die Hohenzollern und die Demokratie nach 1918 I Bundeszentrale fur politische Bildung 18 Dezember 2020 BGH Urteil vom 17 12 2010 V ZR 44 10 Sanssouci I GRUR 2011 S 323 mit ablehnender Anmerkung Lehment BGH Urteil vom 1 3 2013 V ZR 14 12 Sanssouci II GRUR 2013 S 623 mit ablehnender Anmerkung Elmenhorst Deutscher Journalisten Verband Details zum Sanssouci Urteil Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg SPSG Richtlinien Stiftung Preussische Schlosser und Garten In www spsg de Abgerufen am 5 Juli 2021 Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Dessau Worlitzer Gartenreich Furst Puckler Park Bad Muskau Branitzer Park Wartburg Staatliche Kunstsammlungen Dresden Klassik Stiftung Weimar Staatliches Museum Schwerin Bauhaus Dessau Grassi Museum fur Angewandte Kunst Museum der bildenden Kunste Leipzig Moritzburg Halle Saale Kunstsammlungen Chemnitz Lindenau Museum Luthergedenkstatten in Eisleben und Wittenberg Franckesche Stiftungen Senckenberg Naturhistorische Sammlungen Dresden Museum fur Volkerkunde zu Leipzig Musikinstrumentenmuseum der Universitat Leipzig Deutsches Hygiene Museum Deutsches Meeresmuseum Bach Archiv Leipzig Handel Haus 52 40037 13 04465 Koordinaten 52 24 1 3 N 13 2 40 7 O Normdaten Korperschaft GND 2150154 3 lobid OGND AKS LCCN nr97036057 VIAF 153860032 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg amp oldid 236705892