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Dieser Artikel behandelt das Schloss in Potsdam Siehe auch Schloss Charlottenhof Schwandorf Schloss Charlottenhof war der Sommersitz des Kronprinzen Friedrich Wilhelm 1795 1861 ab 1840 Konig Friedrich Wilhelm IV von Preussen Es liegt in Potsdam sudwestlich im Park Sanssouci und steht unter der Verwaltung der Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Schloss Charlottenhof Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Architektonische Innengestaltung 4 Park Charlottenhof 5 Bildergalerie 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Schloss Charlottenhof liegt im sudlichen Bereich von Park Sanssouci unweit der Romischen Bader nbsp Der RosengartenDas Gelande des Parks Charlottenhof mit wechselnder Bebauung geht bis in das 18 Jahrhundert zuruck Nach mehreren Besitzerwechseln kaufte Friedrich Wilhelm III 1770 1840 das Areal das sudlich an den Park Sanssouci grenzt und schenkte es Weihnachten 1825 seinem Sohn Kronprinz Friedrich Wilhelm und dessen Gemahlin Elisabeth Ludovika von Bayern Der Kronprinz beauftragte den Architekten Karl Friedrich Schinkel mit dem Umbau eines auf diesem Gelande bereits vorhandenen Hauses das sich der Kastellan Friedrichs II und Bauleiter des Schlosses Sanssouci Jan Bouman errichtet hatte Mit sparsamen Mitteln wurde der Umbau 1826 1829 ausgefuhrt Schinkel unterstutzt von seinem Schuler Ludwig Persius setzte auf die Grundmauern des alten Hauses ein kleines Lustschloss im klassizistischen Stil nach Vorbild romischer Villen Mit eigenen Entwurfszeichnungen nahm der kunstlerisch begabte Kronprinz an der Gestaltung von Schloss und Park teil Er selbst nannte sein Sommerschloss Siam nach dem Verstandnis der Zeit das Land der Freien und sich selbst scherzhaft Siam house architect Offiziell erhielten das Schloss und der Park den Namen Charlottenhof Die Namensgeberin war Maria Charlotte von Gentzkow die Frau eines Kammerherrn und von 1790 bis 1794 Besitzerin des Gutes Architektur Bearbeiten nbsp Stichwerk aus The antiquities of Athens Bd 2 von James Stuart und Nicholas Revett London 1825Das Schloss Charlottenhof prasentiert sich mit einem geboschten leicht rustizierten Sockelgeschoss mit niedrigen schmucklos ausgeschnitten Fenstern Die Fenster im Obergeschoss sind wesentlich hoher Mit breiten Faschen und einer leichten geraden Uberdachung versehen orientieren sie sich an antiken Vorbildern Die Fenster zieren zusatzlich in Blautonen bemalte Brustungen und Fensterladen die auf die bayrische Herkunft von Prinzessin Elisabeth verweisen Die Mittelrisalite der West und der Ostfront des Gebaudes sind jeweils mit einem Giebel bekront und mit einem flachen Satteldach miteinander verbunden 1 An der Westfront der Eingangsseite des Schlosses ist der Mittelrisalit zu einem monumentalen Portal ausgestaltet Der von einer breiten antikisierenden Fasche gerahmte Haupteingang wird von jeweils drei rechtwinkligen Saulen in zwei Eingange und zwei Oberlichter segmentiert und erinnert an das Thrasyllos Monument 320 v Chr in Athen das Schinkel bereits am Koniglichen Schauspielhaus auf dem Gendarmenmarkt als Vorlage verwendet hat Auf das Thrasyllos Monument in der Schinkel bekannten Rekonstruktion durch James Stuart und Nicholas Revett von 1762 verweist das Fries aus Lorbeerkranzen unter dem Frontispiz Uber dem Haupteingang verlauft ein Akanthusranken Ornament Der Giebel ist durch Palmetten Akrotere bekront Dem Mittelrisalit des Haupteinganges entspricht an der Ostfront des Schlosses ein klassischer Portikus mit dorischer Saulenordnung der das Gebaude zur Gartenseite und Terrasse hin offnet Die strenge Fassadengestaltung wird durch einen halbrunden Erker an der Nordseite aufgelockert Die Anregung fur diese apsidiale Ausbuchtung deren Nutzung als Schlafzimmer und die Anordnung der drei Fenster konnte auf die Villa des Diomedes in Pompeji zuruckgehen Diese hat als einzige bekannte italienische Villa der Kaiserzeit einen solchen halbrunden Schlafraum mit Alkoven und drei Fenstern Schinkel hat im September 1817 ausgiebig Pompeji besichtigt und wird dort sicherlich auch die ausgegrabene Villa des Diomedes besucht haben Architektonische Innengestaltung Bearbeiten nbsp Glasfenster im Oberlicht der EingangsturIm Innern ist die Einrichtung der zehn Zimmer zum grossen Teil noch original erhalten Das Mobiliar wurde zumeist von Schinkel selbst entworfen und zeichnet sich durch schlichte kultivierte Burgerlichkeit aus Bemerkenswert ist die unterschiedliche Thematisierung eines jeden Raumes in Bezug auf Material und Farbe die soweit geht dass selbst die Turen von jeder Seite ganz unterschiedlich behandelt sind Das originellste Zimmer des Schlosses ist das nach Art romischer Feldherrenzelte gestaltete Zeltzimmer Decke und Wande sind mit blau weiss gestreiften Papiertapeten beklebt Von gleicher Musterung sind die Vorhange und baldachinartigen Uberhange und die Decken der Feldbetten Das Zimmer diente als Schlafraum fur Hofdamen und Gaste Weiss Blau findet sich ebenfalls an allen Fensterladen des Schlosses wieder und ist eine Anspielung auf die bayrische Herkunft der Kronprinzessin Elisabeth Das Zeltzimmer beherbergte in den Sommermonaten 1835 1840 den Forscher und Weltreisenden Alexander von Humboldt der auf Einladung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm in Potsdam weilte Park Charlottenhof Bearbeiten nbsp Gartenplan 1839 nbsp Reiterstandbild Friedrichs des Grossen im HippodromMit der Gestaltung des Parks Charlottenhof wurde der Gartenarchitekt Hermann Sello unter Mitwirkung von Peter Joseph Lenne beauftragt Der Park gilt als ein Meilenstein der Gartengeschichte weil er erstmals umfangreiche geometrische damals als italienisch bezeichnete Partien in den landschaftlichen Rahmen einbezog Mindestens diese Partien gehen auf personliche Entwurfe des italienbegeisterten Kronprinzen zuruck 2 Der Park wurde geschickt mit dem alten Park Sanssouci aus der Zeit Friedrichs des Grossen verbunden Das ursprunglich flache und stellenweise sumpfige Gelande wurde in einen englischen Landschaftsgarten verwandelt dessen Hauptelemente Baum Wiese und Wasser sind Die Bewasserung erfolgte mit Wasser aus der Havel wofur eine Wasserleitung und ein eigenes Maschinenhaus gebaut wurden Erwin Albert Barth hat spater das Maschinenhaus die Teichanlage und Brucken im Park in Zeichnungen festgehalten Ab dem Jahr 1836 entstand westlich vom Schlossgebaude das Hippodrom das von einem Waldchen umgeben ist Im Jahr 1840 wurde dahinter eine Fasanerie nach Planen von Friedrich Ludwig Persius angelegt Das Gelande um die Fasanerie bekam durch Lenne einen waldartigen Charakter Die Wege in diesem Bereich eignen sich fur ruhige und besinnliche Spaziergange Zwischen 1960 und 1980 stand in der Mitte des Hippodroms das Reiterstandbild Friedrichs des Grossen Bildergalerie Bearbeiten nbsp Schloss Charlottenhof nbsp Schloss Charlottenhof in der Parkanlage Sanssouci nbsp Schloss Charlottenhof Galerie auf dem Aussengelande nbsp Schloss Charlottenhof Galerie und Parkanlage nbsp Parkanlage Schloss Charlottenhof mit Blick auf das Neue Palais nbsp Parkanlage Charlottenhof nbsp Galerie nbsp Laubengang im Schloss Charlottenhof nbsp Fasanerie im Park Charlottenhof nbsp Gazelle von Wilhelm WolffLiteratur BearbeitenAntje Adler Gelebte Antike Friedrich Wilhelm IV und Charlottenhof Duncker amp Humblot Berlin 2012 ISBN 978 3 428 13744 2 Brandenburgisches Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologisches Landesmuseum und Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Hrsg Peter Josef Lenne Parks und Garten im Land Brandenburg Wernersche Worms 2005 ISBN 3 88462 217 X S 182 194 Friedrich Mielke Potsdamer Baukunst Das klassische Potsdam Propylaen Frankfurt am Main u a 1981 ISBN 3 549 06648 1 S 128 130 Heinz Schonemann Karl Friedrich Schinkel Charlottenhof Potsdam Sanssouci 2 uberarbeitete Auflage Menges Stuttgart London 2012 ISBN 978 3 930698 12 7 Heinz Schonemann Der Park Charlottenhof In Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Hrsg Nichts gedeiht ohne Pflege Die Potsdamer Parklandschaft und ihre Gartner Katalog zur Ausstellung Potsdam 2001 S 91 102 Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Schloss Charlottenhof und Romische Bader Prestel Munchen u a 2003 ISBN 3 7913 2894 8 Gert Streidt Klaus Frahm Potsdam Die Schlosser und Garten der Hohenzollern Konemann Koln 1996 ISBN 3 89508 238 4 S 164 181 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Charlottenhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09156913 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Die ideale Ehe im Schloss Charlottenhof bei YouTube Video 7 08 Min Erwin Albert Barth Feldmess und Zeichenubung an der Teichanlage in Charlottenhof Potsdam im Architekturmuseum der Technischen Universitat Berlin 3 Handzeichnungen Einzelnachweise Bearbeiten Hans Hoffmann Renate Moller Bearb Schloss Charlottenhof und die Romischen Bader Generaldirektion d Staatl Schlosser u Garten Potsdam Sanssouci Potsdam Sanssouci 1985 S 15 Heinz Schonemann Karl Friedrich Schinkel Charlottenhof Potsdam Sanssouci Potsdam 2012 S 6ff 52 395515 13 025944 Koordinaten 52 23 43 9 N 13 1 33 4 O Liste von Burgen und Schlossern in Potsdam Schloss Babelsberg Krongut Bornstedt Cecilienhof Schloss Charlottenhof Schloss Kartzow Kleines Schloss Palais Lichtenau Schloss Lindstedt Marmorpalais Schloss Marquardt Neue Kammern Neues Palais Orangerieschloss Schloss Sacrow Sanssouci Gutshaus Satzkorn Stadtschloss Jagdschloss Stern Siehe auch Liste von Burgen Schlossern und Herrenhausern in Berlin und Brandenburg Potsdam Normdaten Geografikum GND 4384356 6 lobid OGND AKS LCCN sh98006412 VIAF 240518151 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Charlottenhof amp oldid 228691169