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Dieser Artikel behandelt das Schloss Sanssouci in Potsdam Zu anderen Bedeutungen siehe Sanssouci Begriffsklarung Schloss Sanssouci von franzosisch sans souci ohne Sorge ist ein Baudenkmal in der ehemaligen Residenzstadt Potsdam Es wurde 1745 bis 1747 im Auftrag Friedrichs des Grossen nach Planen Georg Wenzeslaus von Knobelsdorffs im Stil des Friderizianischen Rokoko erbaut Wegen seiner kunsthistorischen Bedeutung wird Schloss Sanssouci auch preussisches Versailles genannt 1 Schloss SanssouciSchriftzug am Schloss Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte 2 1 Residenz Friedrichs II 2 2 Zwischenzeit 2 3 Residenz Friedrich Wilhelms IV 2 4 Seit Ende des 19 Jahrhunderts 3 Gruft Friedrichs II 4 Architektur 4 1 Aussenarchitektur 4 2 Innenarchitektur 4 2 1 Vestibul Marmorsaal und Konigswohnung 4 2 2 Gastezimmer 4 2 3 Seitenflugel 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Plan de Sans Souci um 1746 Vermutlich die fruheste Ansicht von Sanssouci nbsp Luftbild des Schlosses Sanssouci 2023 nbsp Luftbild von Schloss und Park Sanssouci 2022Die beruhmte Gartenansicht von Sanssouci entstand nach der Entscheidung Friedrichs des Grossen am Sudhang des Bornstedter Hohenzugs einen terrassierten Weinberg anzulegen Vormals standen auf der Anhohe Eichen Zu Zeiten des Soldatenkonigs Friedrich Wilhelm I wurden die Baume gefallt und beim Ausbau der Stadt Potsdam fur die Befestigung des sumpfigen Bodens verwendet Nachdem Friedrich Wilhelm I 1714 den bisherigen Lustgarten am Potsdamer Stadtschloss zu einem Exerzierplatz hatte umbauen lassen liess er als Ersatz 1715 nordwestlich des Brandenburger Tors auf einem Gelande das bisher von Potsdamer Burgern als Gartenflache genutzt worden war den Marlygarten als Lust und Kuchengarten anlegen und mit einem Lusthaus aus Fachwerk versehen In diesem Zusammenhang wurden am Abhang des ansonsten kahlen Bornstedter Muhlenbergs bereits erste Weinpflanzungen gesetzt 2 In diesem Zustand kannte Friedrich II aus seiner Kronprinzenzeit das Areal Am 10 August 1744 gab Friedrich II Order den Wusten Berg durch die Anlage von Weinterrassen zu kultivieren Unter Leitung des Architekten Friedrich Wilhelm Diterichs wurde der Sudhang in sechs breite Terrassen gegliedert mit zur Mitte hin bogenformig nach innen schwingenden Mauern um eine grosstmogliche Ausnutzung der Sonnenstrahlung zu erreichen An den Wanden der Stutzmauern wechseln gerade Flachen an denen Spaliere mit heimischen Obst und Weinsorten empor rankten mit 168 verglasten Nischen in denen auslandische Sorten wuchsen 3 Die einzelnen Terrassenpartien waren oberhalb der Mauern durch Rasenstreifen begrenzt und mit Spalierobst bepflanzt Zwischen 96 Taxus pyramiden standen im Sommerhalbjahr 84 Orangenbaume in Kubeln 4 Mit den gartnerischen Arbeiten war Philipp Friedrich Krutisch betraut In der Mittelachse fuhrten 120 heute 132 Stufen den Hang hinauf entsprechend den Terrassen sechsmal unterteilt und zu beiden Seiten des Hanges je eine Auffahrtrampe Die Arbeiten an den Weinbergterrassen waren 1746 weitgehend fertiggestellt 5 Unterhalb der Terrassen im Parterre entstand ab 1745 ein Ziergarten im barocken Stil mit Rasenflachen Blumenbroderien und flankierenden Bosketten Die Mitte des Parterres zierte 1748 ein vierpassformiges Brunnenbecken 6 die Grosse Fontane Die Mitte des Vierpassbeckens schmuckten vergoldete Bleiplastiken mit Darstellungen aus der griechischen Mythologie die nicht erhalten sind 7 Seit 1750 umsaumen zwolf marmorne Statuen acht Gotterfiguren und allegorische Darstellungen der vier Elemente das Wasserbassin Merkur das Wasser La peche dans la mer Apollon mit dem getoteten Python Diana beim Bade das Feuer Venus betrachtet den von Vulkan fur Aeneas geschmiedeten Schild Juno mit dem Pfau Jupiter mit Jo die Erde Ceres lehrt Triptolemos das Pflugen Mars Minerva die Luft Le retour de la chasse sowie Venus Venus und Merkur Arbeiten des Bildhauers Jean Baptiste Pigalle und zwei Jagdgruppen Allegorien der Elemente Luft und Wasser von Lambert Sigisbert Adam waren Geschenke des franzosischen Konigs Ludwig XV Die ubrigen Figuren stammen aus der Werkstatt von Francois Gaspard Adam dem Leiter des von Friedrich II in Berlin gegrundeten franzosischen Bildhauerateliers Die Vervollstandigung des sogenannten Franzosischen Rondells dauerte bis 1764 Das Parterre begrenzte im Suden ein Wassergraben Ein sudostlich liegender Nutzgarten der Marlygarten blieb bestehen Den 1715 unter Friedrich Wilhelm I angelegten Kuchengarten nannte der Soldatenkonig spottisch mein Marly in Anlehnung an die aufwendige Gartenanlage Marly le Roi des franzosischen Konigs Ludwig XIV Auf die Verbindung von Zier und Nutzgarten Kunst und Natur legte Friedrich II auch bei der spateren Parkerweiterung grossen Wert Geschichte BearbeitenDas Schloss Sanssouci liegt im ostlichen Teil des Parks Sanssouci und ist eines der bekanntesten Hohenzollern schlosser der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam Nach eigenen Skizzen liess der preussische Konig Friedrich II in den Jahren 1745 bis 1747 ein kleines Sommerschloss im Stil des Friderizianischen Rokoko errichten Mit der Planung beauftragte er den Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff Unter Friedrich Wilhelm IV wurde das Schloss 1841 42 durch Umbau und Verlangerung der zwei Seitenflugel erweitert Nach Skizzen des Konigs erstellte Ludwig Persius die Entwurfszeichnungen Die Harmonie zwischen Kunst und Natur spiegelt sich ebenfalls in der Lage und Gestaltung des Schlosses Sanssouci auf der Hohe des Weinbergs wider Der seit dem 13 Jahrhundert in der Mark Brandenburg durchaus ubliche Weinanbau nahm in dieser Gegend nie eine zentrale Stellung in der kunstlerischen Gestaltung der furstlichen Lustgarten ein In Sanssouci sollte er durch die Anlage der Weinbergterrassen mit dem bekronenden Schloss und dem Parterre zum Mittelpunkt des Parks werden Mit einem weiten Blick in die Landschaft inmitten der Natur wollte der preussische Konig in den Sommermonaten leben und seinen personlichen Neigungen und kunstlerischen Interessen aber auch den Staatsgeschaften nachgehen Eine Bockwindmuhle die bereits seit 1739 auf der Anhohe stand unterstrich die landliche Idylle des Ortes Friedrich II war der Meinung dass die Muhle dem Schloss eine Zierde sey 8 Residenz Friedrichs II Bearbeiten nbsp Friedrich II im Jahr 1781Gemalde von Anton Graff nbsp Eigenhandige Skizze Friedrichs II fur Schloss Sanssouci 1744In der Kabinettsorder vom 13 Januar 1745 verfugte Friedrich II den Bau eines Lust Hauses zu Potsdam 9 Nach Skizzen des Konigs hatte Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff Entwurfszeichnungen angefertigt Den Vorschlagen Knobelsdorffs das Gebaude durch ein Sockelgeschoss zu erhohen zu unterkellern und bis nahe an den Rand der obersten Terrasse zu stellen um dem Gebaude vom Parterre aus gesehen eine bessere Wirkung zu verleihen widersprach Friedrich Er wunschte kein reprasentatives Gebaude sondern ein intimes Wohnschloss im Stil des Rokoko das nur seinen privaten Bedurfnissen entsprach Einen ebenerdigen Bau dessen Sockel der Berg war ein maison de plaisance ohne eine Vielzahl von Stufen um vom Innenraum direkt auf eine breite Terrasse und von dort in den Garten zu gelangen Eine enge Verbindung zwischen Wohnkultur und freier Natur Bei allen im Auftrag Friedrichs II geschaffenen Bauwerken in Potsdam und Berlin griff dieser administrativ und kunstlerisch in das Baugeschehen ein Nach seinen Vorgaben wurden Entwurfe angefertigt und vor jedem Baubeginn Kostenvoranschlage gemacht Erst nach der Genehmigung durch den Konig durften die Arbeiten beginnen Er mischte sich in alles ein und wollte in allen Einzelheiten unterrichtet werden was oft zu Missstimmigkeiten zwischen den Architekten und dem Konig fuhrte und auch Ruckbauten ausloste Die autokratische Wesensart Friedrichs II schrankte somit auch die baukunstlerischen Vorstellungen Knobelsdorffs ein der die eigenwilligen Wunsche seines Auftraggebers architektonisch umzusetzen hatte Diterichs ubertrug die Risse Knobelsdorffs ins Detail wahlte die Materialien aus schloss die Vertrage mit Bildhauern und Steinmetzen und beauftragte Johann Gottfried Buring und Carl Ludwig Hildebrandt mit denen er bereits den Weinberg terrassiert hatte als Conducteure mit der Ausfuhrung 10 Am 14 April 1745 wurde der Grundstein gelegt Am 2 Mai wurde Diterichs durch Kabinettsbefehl als Bauleiter durch Jan Bouman ersetzt und kehrte mit Buring nach Berlin zuruck 11 Nach nur zwei Jahren Bauzeit fand am 1 Mai 1747 die Einweihung des Weinbergschlosses statt obwohl noch nicht alle Raume fertiggestellt waren Ausser in Kriegszeiten lebte Friedrich II dort von Ende April bis Anfang Oktober Das Gebaude war nur fur den Konig und von ihm ausgewahlte Gaste konzipiert Von seiner Gemahlin Elisabeth Christine von Braunschweig Bevern mit der er seit 1733 verheiratet war trennte er sich raumlich nach seiner Thronbesteigung 1740 Sie nahm im Berliner Schloss stellvertretend fur ihn Reprasentationsaufgaben wahr als Sommersitz wies er ihr das Schloss Schonhausen unweit nordlich von Berlin zu in Sanssouci hatte sie keinen Zutritt sie sah die Anlage nur ein einziges Mal auf der Flucht von Berlin nach Magdeburg wahrend des Siebenjahrigen Krieges im Oktober 1757 12 Im Rokoko kam es zu einer Trennung von privatem und offentlichem Bereich Fur die reprasentativen Verpflichtungen war das Potsdamer Stadtschloss vorgesehen dessen Umbau zur selben Zeit stattfand und das von Friedrich II in den Wintermonaten bewohnt wurde Potsdam entwickelte sich zur eigentlichen Residenz wahrend das Berliner Schloss in dem die Konigin Reprasentationsaufgaben wahrnahm und Schloss Charlottenburg wo Friedrich II zu Beginn seiner Regierungszeit den Neuen Flugel an der ostlichen Seite anbauen liess an die zweite Stelle traten und das Konigsberger Schloss sowie das Breslauer Stadtschloss nur gelegentlich besucht wurden In Sanssouci komponierte musizierte und philosophierte der preussische Monarch Er regierte diszipliniert sein Land und lebte bescheiden ohne Prunk Seine Bescheidenheit steigerte sich im Alter bis zum Geiz Zu seinen Lebzeiten liess Friedrich II an der Aussenfassade keine und in den Innenraumen nur mit Widerwillen Reparaturen vornehmen da es wie er bei anderer Gelegenheit sagte nur bey meinem Leben dauern 13 soll Die Gleichgultigkeit des an Rheuma und Gicht leidenden Konigs gegenuber notigen Renovierungen kritisierte Oberhofbaurat Heinrich Ludwig Manger spater in seiner Baugeschichte von Potsdam Leider hat der grosse Mann an vielen seiner Baue Schadhaftigkeiten erlebt deren Reparaturkosten ihm ausserordentlich empfindlich waren 13 So stellte sich auch die fehlende Unterkellerung auf die der Konig gegen Knobelsdorffs Rat bestanden hatte als Baufehler heraus da sie zur Beschadigung der Parketts durch aufsteigende Feuchtigkeit und zu standiger Fusskalte fuhrte Zwischenzeit Bearbeiten Nach dem Tod Friedrichs II begann in Preussen eine neue Epoche die auch durch den Formenwandel in der Architektur sichtbar wurde Mit dem Regierungsantritt des Nachfolgers Friedrich Wilhelm II im August 1786 hielt der in Europa schon langer favorisierte klassizistische Baustil auch in Potsdam und Berlin Einzug Der neue Konig liess nach seinem Regierungsantritt den Neuen Garten und das Marmorpalais errichten Noch im Todesjahr seines Vorgangers liess er in Sanssouci Friedrichs Sterbezimmer das verwohnte Arbeits und Schlafzimmer von dem Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff abgesehen vom Kamin verandern 14 Der Dessauer Architekt hatte wahrend Friedrich II von 1763 bis 1769 das Neue Palais in den Formen des Barock errichten liess mit Schloss Worlitz im Worlitzer Park den fruhesten klassizistischen Bau in Deutschland geschaffen Nach seinen Planen entstand nun in Sanssouci der erste konsequent im Stil des Klassizismus gestaltete Innenraum der Potsdamer und Berliner Schlosser 15 Friedrich Wilhelm bewohnte ihn in den Sommern der Jahre 1787 1790 als er das Marmorpalais bezog Der ab 1797 regierende Friedrich Wilhelm III nutzte Sanssouci lediglich fur gelegentliche Aufenthalte ohne etwas am Inventar zu verandern Nur seine Gemahlin Luise wohnte 1794 mit ihrer Schwester Friederike fur einige Monate im Schloss wahrend Friedrich Wilhelm in Polen war 16 Die Familie verbrachte die Sommermonate vorzugsweise im Schloss Paretz oder auf der Pfaueninsel Schloss und Inventar uberstanden auch die franzosische Besetzung Potsdams 1806 unbeschadet da es Napoleon unter seinen personlichen Schutz stellte und so vor Plunderungen bewahrte 15 Residenz Friedrich Wilhelms IV Bearbeiten nbsp Friedrich Wilhelm IV Fast einhundert Jahre nach dem Bau des Schlosses Sanssouci kam ein Konig auf den preussischen Thron der ein Bewunderer Friedrichs des Grossen und seiner Welt war Friedrich Wilhelm IV der Romantiker auf dem Thron empfand eine Gemeinsamkeit der vielschichtigen Interessen besonders auf dem Gebiet der Architektur und der kunstlerischen Mitgestaltung Schon in der Kronprinzenzeit bezog er im Jahr 1815 die ehemaligen Raume Friedrichs II im Berliner Stadtschloss 17 1835 erhielt er die Erlaubnis auch im Schloss Sanssouci wohnen zu durfen 15 obwohl ihm und seiner Gemahlin Elisabeth Ludovika von Bayern das erst wenige Jahre zuvor erbaute sudwestlich gelegene Sommerschloss Charlottenhof zur Verfugung stand Das Kronprinzenpaar bezog die ehemaligen Gastezimmer auf der Westseite Die Raume Friedrichs II auf der Ostseite dienten zunachst als Staats und Gesellschaftsraume und wurden erst Jahre spater in die private Nutzung einbezogen 18 Nach der Thronbesteigung 1840 machte die grossere Hofhaltung einen Um und Ausbau der Seitenflugel notig Nach Skizzen Friedrich Wilhelms IV fertigte Ludwig Persius die Entwurfe Die alten Seitenflugel wurden abgerissen und 1841 42 unter Leitung des Architekten Ferdinand von Arnim verlangert und aufgestockt Das vorhandene Mobiliar blieb erhalten fehlende Stucke wurden nach Moglichkeit durch Mobel aus friderizianischer Zeit ersetzt Das unter Friedrich Wilhelm II umgestaltete Sterbezimmer Friedrichs II sollte wieder in seinen ursprunglichen Zustand versetzt werden Eine Realisierung dieses Plans erfolgte jedoch nicht weil Friedrich Wilhelm IV die Unterlagen und Entwurfe nicht authentisch genug erschienen 19 Die in friderizianischer Zeit fast kahle nur mit Laubengangen Gitterpavillons und Bildwerken ausgestattete oberste Weinbergterrasse wurde 1845 mit Vasen und von Persius und Ludwig Ferdinand Hesse entworfenen Wasserspielen geschmuckt durch eine Marmorbalustrade begrenzt und es wurden auf den funf unteren Ebenen Schopfbrunnen angelegt Hofgartner Hermann Sello bepflanzte die Terrassen mit Geholzen Im Parterre erweiterte Persius 1840 1841 das Fontanenbecken zu einem Kreis wodurch sich auch der Skulpturenkreis des Franzosischen Rondells um rund drei Meter 20 vergrosserte 1848 kamen zehn heute acht halbrunde von Hesse entworfene Marmorbanke zwischen die Figuren Aus demselben Jahr stammen auch vier in den Aussenkompartimenten westlich und ostlich der Grossen Fontane aufgestellte Marmorsaulen mit Figurenkopien nach antiken Vorbildern sowie je zwei marmorne Brunnenwande mit Bagnerolen Marmorwannen und Statuen der Musen Klio Polyhymnia Euterpe und Urania Am sudlichen Ende des Parterres in der Mittelachse wurde 1866 eine verkleinerte Nachbildung des Reiterstandbilds Friedrichs des Grossen aufgestellt das heute im Neuen Stuck unterhalb des Orangerieschlosses steht Friedrich Wilhelm IV starb am 2 Januar 1861 im Schloss Sanssouci und wurde in der Gruft der naheliegenden Friedenskirche beigesetzt Die letzte Bewohnerin des Schlosses war seine Witwe Elisabeth Ludovika 21 Sie lebte noch dreizehn Jahre in Sanssouci bis sie am 14 Dezember 1873 starb und neben Friedrich Wilhelm IV in einer Zeremonie bestattet wurde Seit Ende des 19 Jahrhunderts Bearbeiten nbsp Schloss Sanssouci und die Weinbergterrassen um 1900 nbsp Schloss SanssouciFoto von Max BaurNach 1873 stellte Wilhelm I das Schloss mit Inventar musealen Zwecken zur Verfugung wodurch es mit zu den altesten Schlossmuseen in Deutschland gehort 22 Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Ende der Monarchie verblieb es zunachst im Besitz der Hohenzollern und kam 1927 in die Obhut der am 1 April desselben Jahres gegrundeten preussischen Verwaltung der Staatlichen Schlosser und Garten Unter Leitung des Direktors Ernst Gall versuchte die Schlosserverwaltung mit Unterstutzung der Staatlichen Museen zu Berlin die Innenraumgestaltung zur Zeit Friedrichs II wiederherzustellen Unter anderem kam der Schreibtisch Friedrichs des Grossen in das Arbeits und Schlafzimmer zuruck 23 Das denkmalpflegerische Konzept betraf auch den gesamten friderizianischen Parkteil mit dessen Rekonstruktion Gartenoberinspektor Georg Potente seit Juni 1927 Gartendirektor des Parkreviers Sanssouci betraut wurde Im Zuge dieser Wiederherstellungsarbeiten liess er ab 1927 die stark bewachsenen Weinbergterrassen freilegen und neu bepflanzen zwei Halbrundbanke im Franzosischen Rondell aus der Mittelachse nehmen sowie die Wasserspiele und Bildwerke aus der Zeit Friedrich Wilhelms IV von der obersten Terrasse entfernen 24 Als im Zweiten Weltkrieg die Luftangriffe der Alliierten auf Berlin begannen wurden ab April 1941 die Fenster vermauert 25 und zahlreiche Kunstgegenstande nach Rheinsberg und Bernterode ausgelagert Aus Schloss Sanssouci kamen Gemalde franzosischer Maler des 18 Jahrhunderts Konsolvasen aus Meissener Porzellan fast alle Mobel aus der Kleinen Galerie und die Bibliothek Friedrichs II 26 Die restlichen Mobel fast alle Skulpturen und Bilderrahmen blieben im Schloss 23 Die Kampfe um Potsdam im April 1945 uberstand das Gebaude unbeschadet obwohl auf der Nordseite zwischen der Auffahrt zum Schloss und der Historischen Muhle Kampfhandlungen stattfanden in deren Verlauf die Galeriewindmuhle abbrannte Nach dem Einmarsch der Roten Armee in Potsdam am 27 April 1945 wurde der Park Sanssouci unter die Kontrolle des Oberstleutnants der Garde Jewgeni Fjodorowitsch Lutschuweit gestellt und bis zum 4 Juni 1946 fur die Offentlichkeit geschlossen 27 Die meisten der nach Rheinsberg ausgelagerten und der in Sanssouci gebliebenen Kunstgegenstande gelangten als Beutegut in die damalige Sowjetunion und kamen 1958 nur zu einem geringen Teil zuruck 28 Die von amerikanischen Soldaten gefundenen Kunstgegenstande aus Bernterode wurden zunachst zum Central Art Collecting Point im Museum Wiesbaden gebracht und 1957 in das Schloss Charlottenburg in West Berlin Nach der Wiedervereinigung Deutschlands kehrte die Buchersammlung Friedrichs II 1992 von Charlottenburg nach Sanssouci zuruck Zwischen 1993 und 1995 folgten sechsunddreissig Olgemalde und zwei Marmorbusten der Amphitrite und des Neptun von Lambert Sigisbert Adam Mit Hilfe der Kulturstiftung der Lander und der Stiftung Deutsche Klassenlotterie konnten bereits 1990 die nach Rheinsberg ausgelagerten Gemalde Sultan im Garten und Wahrsagerin von Jean Baptiste Pater aus dem Kunsthandel zuruckerworben werden 28 1966 begann eine umfassende Gebauderestaurierung Seit 1981 ist der westliche Seitenflugel der sogenannte Damenflugel und seit 1993 die Kuche im ostlichen Seitenflugel fur die Offentlichkeit zuganglich Mit etwa 330 000 Besuchern war Schloss Sanssouci im Jahr 2018 die beliebteste Sehenswurdigkeit Potsdams 29 Gruft Friedrichs II Bearbeiten nbsp Friedrich II und der Marquis d Argens beim Bau der Gruft 1744Gemalde von Johann Christoph Frisch um 1802 nbsp Die Grabstelle Friedrichs II nbsp Grabplatte auf der Gruft Friedrichs II Der Alte Fritz wie er im Volksmund genannt wurde starb am 17 August 1786 im Sessel seines Arbeits und Schlafzimmers im Schloss Sanssouci Er wollte laut eigener Verfugung in einer Gruft neben seinen Lieblingshunden beigesetzt werden Die unterirdische gemauerte und mit Marmorplatten bedeckte Grabkammer hatte er bereits 1744 noch vor Beginn des eigentlichen Schlossbaues seitlich auf der obersten Terrasse des gerade angelegten Weinbergs errichten lassen In seiner 46 jahrigen Regierungszeit beschaftigte sich Friedrich immer wieder mit dem Tod Neben seinem Politischen Testament von 1752 verfasste er vor fast jeder Schlacht vor jedem Krieg neue Verfugungen in denen er bis ins kleinste Detail alles Familiare und Finanzielle regelte Ebenso oft wiederholte er die Anweisungen fur sein Begrabnis Ich habe als Philosoph gelebt und will als solcher begraben werden ohne Geprange ohne feierlichen Pomp ohne Prunk Ich will weder geoffnet noch einbalsamiert werden Man bestatte mich in Sanssouci auf der Hohe der Terrassen in einer Gruft die ich mir habe herrichten lassen Sterbe ich in Kriegszeiten oder auf der Reise soll man mich am ersten besten Ort beisetzen und im Winter nach Sanssouci an die bezeichnete Statte bringen 30 Sein Neffe und Nachfolger Friedrich Wilhelm II befolgte diese Anweisungen nicht Er liess Friedrichs II Sarg stattdessen in der Gruft der Potsdamer Garnisonkirche unmittelbar neben dem Sarg seines Vaters des Soldatenkonigs Friedrich Wilhelm I bestatten Besuchern zeigte er die Grabstelle auf der Terrasse mit den Worten Hier wollte mein Vorganger begraben sein er wollte lieber neben seinen Hunden als zwischen seinen Vorfahren liegen 31 Die Zeitgenossen hielten eine solche Grabstatte fur eines Konigs unwurdig und einen Ausdruck von Friedrichs Menschenverachtung obwohl die Gruft vor den Hundegrabern entstanden war Auch Friedrichs Vorbild Moritz von Nassau war 1680 aus seinem Waldgrab in eine Furstengruft umgebettet worden Der Brauch der Garten und Parkbegrabnisse setzte erst mit der von der Romantik gepragten nachfolgenden Generation ein so liess sich Friedrichs Bruder Heinrich 1802 im Park von Schloss Rheinsberg in einem selbstentworfenen Mausoleum bestatten Im Zweiten Weltkrieg brachten Soldaten der Wehrmacht die Sarge aus der Garnisonkirche in Sicherheit Im Marz 1943 kamen sie in das Objekt Kurfurst einen unterirdischen Bunker auf dem Gelande des heutigen Einsatzfuhrungskommandos der Bundeswehr im Ortsteil Geltow Wildpark West der Gemeinde Schwielowsee und im Marz 1945 in das Salzbergwerk Bernterode im Eichsfeld Die Garnisonkirche samt der Grabstatte Friedrichs und seines Vaters brannte im April 1945 beim verheerenden Luftangriff auf Potsdam aus Nach Kriegsende verbrachten Soldaten der amerikanischen Armee die Sarge im Mai 1945 in das Marburger Landgrafenschloss im Februar 1946 in das Hessische Staatsarchiv Marburg und im August 1946 in die Elisabethkirche Dort blieben sie bis zur Umbettung auf die Burg Hohenzollern bei Hechingen im August 1952 32 Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde die testamentarische Verfugung Friedrichs II erfullt Die Initiative ging von Louis Ferdinand Prinz von Preussen aus dem Chef des Hauses Hohenzollern und Hausherrn der Burg Hohenzollern der die Sarge 1953 in die Christuskapelle der Burg hatte umbetten lassen 33 Die unterirdische Grabkammer erwies sich auch nach fast 250 Jahren als weitgehend intakt das Mauerwerk wurde saniert und eine wasserdichte Bedachung eingesetzt Am 17 August 1991 dem 205 Todestag Friedrichs II wurde der Sarkophag mit den sterblichen Uberresten des Konigs im Ehrenhof des Schlosses Sanssouci aufgebahrt eskortiert von einer Ehrenwache der Bundeswehr Da der Konig angeordnet hatte Im ubrigen will ich was meine Person betrifft in Sanssouci beigesetzt werden ohne Prunk ohne Pomp und bei Nacht 34 fand die Beisetzung um Mitternacht statt in Anwesenheit des Bundeskanzlers Helmut Kohl von Mitgliedern des Hauses Preussen und ubertragen vom Fernsehen 35 Laut Nicolai soll Friedrich II bei einem Spaziergang uber die Schlossbaustelle einst zum Marquis d Argens gesagt haben Quand je serai la je serai sans souci deutsch Wenn ich dort bin werde ich ohne Sorge sein 36 Die Grabstelle zieren die 1749 von Francois Gaspard Adam geschaffene Marmorgruppe Flora mit Zephyr und sechs im Halbrund aufgestellte Portratbusten romischer Kaiser Franz Theodor Kugler fasst die Bedeutung der Grabstatte im Zusammenhang mit der Gesamtanlage 1840 wie folgt zusammen Friedrich verknupfte mit dem Namen Sanssouci eine geheime tiefere Bedeutung Er hatte sich zur Seite des Schlosses noch ehe dessen Grund gelegt war eine Gruft bauen lassen die dereinst seine irdischen Reste aufnehmen sollte Sie ward mit Marmor uberkleidet und ihr Zweck durch die Bildsaule einer Flora welche darauf lagerte spielend verhullt Diese Gruft deren Dasein niemand ahnen konnte war eigentlich mit jenem Namen gemeint Einem Freunde sprach er einst davon und sagte auf die Gruft deutend Quand se serai la je serai sans souci Wenn ich dort bin werde ich ohne Sorge sein Aus dem Fenster seines Studierzimmers hatte er taglich das Bild der Blumengottin der Huterin seines Grabes vor Augen 37 Besucher legen auf dem schlichten Grabstein mit der Aufschrift Friedrich der Grosse Blumen und Kartoffeln nieder in Erinnerung an den Kartoffelbefehl Weil zu DDR Zeiten 1968 die bereits im Wiederaufbau befindliche Garnisonkirche abgerissen worden war wurde Friedrichs Vater der Soldatenkonig in das Kaiser Friedrich Mausoleum an der Friedenskirche im Park Sanssouci umgebettet Architektur Bearbeiten nbsp Schragansicht der Schlossfassade von SudwestenDas fur einen Regenten in seinen Ausmassen eher bescheidene Schloss mit zwolf Raumen von denen Friedrich II nur funf selbst bewohnte entsprach der Veranderung in der hofischen Baukunst um die Mitte des 18 Jahrhunderts Die barocken Residenzschlosser die nach dem Vorbild von Versailles ab der Mitte des 17 Jahrhunderts errichtet wurden dienten den furstlichen Bauherren vor allem zur Reprasentation ihrer politischen und wirtschaftlichen Macht Sie gingen in ihrer Grosse oft weit uber den eigentlichen Nutzen als Wohnsitz und die Notwendigkeit einer standesgemassen Hofhaltung hinaus Dieses Ubermass an Pracht und Grosse erweckte die Sehnsucht nach Intimitat und Bequemlichkeit Der Wandel wurde jedoch nicht radikal vollzogen sondern erfolgte allmahlich Friedrich II der zeit seines Lebens die Formen des Barock und Rokoko bevorzugte liess noch zwei Jahrzehnte nach dem Bau des Schlosses Sanssouci das Neue Palais im westlichen Teil des Parks errichten Nach dem Siebenjahrigen Krieg wollte er mit dem Gasteschloss die Macht und Starke Preussens demonstrieren So bezeichnete er es auch als seine Fanfaronnade Prahlerei Angeberei Aussenarchitektur Bearbeiten nbsp Ostlicher Gitterpavillon mit dem Bronzenachguss des Betenden Knaben nbsp Bacchanten und Kuppel an der Sudseite nbsp Ehrenhof und Kolonnaden an der NordseiteDer eingeschossige Hauptbau nimmt mit seinen angrenzenden Seitenflugeln fast die gesamte Breite der obersten Terrasse ein Die Lange des Hauptbaus mit den beiden runden Kabinetten an den Seiten betragt 292 Fuss 91 6 m und die Tiefe 49 Fuss 15 4 m die ganze Hohe von aussen 39 Fuss 2 Zoll rund 12 3 m 38 Die 15 achsige Sudseite betont ein vorspringender halbovaler Mittelbau mit einer bekronenden Kuppel Uber dem mittleren Rundbogenfenster ist der Name des Schlosses in vergoldeten Bronzelettern angebracht Zwischen den fast bodentiefen Rundbogenfenstern stutzen sechsunddreissig paarweise angeordnete Atlanten das Gebalk Die Sandsteinfiguren des Bildhauers Friedrich Christian Glume stellen Bacchanten und Bacchantinnen dar und wurden 1746 aus roh versetzten Steinblocken vor Ort ausgearbeitet 39 An der Gestaltung des Skulpturenschmucks auf der umlaufenden Dachbalustrade und der Putten gruppen auf den Kuppelfenstern war er ebenso beteiligt wie auch sein Vater Johann Georg Glume und die Werkstatten der Zierratenbildhauer Johann Melchior Kambly und Matthias Muller Die in friderizianischer Zeit schmucklosen Seitenflugel jeder von 98 Fuss 31 m Lange und 35 Fuss 11 m Tiefe 40 in denen die Kuche Stallungen und Raume fur die kleine Dienerschaft untergebracht waren verdeckte Knobelsdorff mit symmetrisch angeordneten Laubengangen die in je einem freistehenden mit vergoldeten Ornamenten verzierten Gitterpavillon ihren Abschluss fanden Vor den Laubengangen stehen Portratbusten romischer Personlichkeiten und Vasenkopien Im ostlichen Pavillon liess Friedrich II die Figur des Betenden Knaben aufstellen die er 1747 aus dem Besitz des Fursten Wenzel von Liechtenstein erworben hatte Seit 1900 steht dort ein Nachguss aus der Berliner Bronce Waaren Fabrik L C Busch 41 Die schlichter gehaltene Nordseite des Schlosses steht im auffalligen Gegensatz zur bildhauerisch verspielten Sudseite Anstelle der Atlanten gliedern hier korinthische Pilaster die Front Das Pendant zum halbovalen Mittelbau auf der Gartenseite bildet ein rechteckiger Risalit mit Blendsaulen und flachem Pultdach Die Front schliesst an beiden Enden mit kurzen im rechten Winkel angesetzten Flugelbauten Weiterfuhrende Kolonnaden umschliessen im Halbrund den schmucklosen Ehrenhof und offnen sich zu der nordlich gelegenen steilen Zufahrtsrampe Die in zwei Reihen angeordneten vierundvierzig Saulenpaare lassen Platz fur Wandelgange Wie auf der Sudseite schmuckt auch hier eine Balustrade mit Sandsteinvasen den Dachansatz des Schlossbaus und die Viertelbogen der Kolonnade Wein und Blumenranken aus Sandstein zieren die Rundbogen der fast bodentiefen Fenster und Fensterturen Nach dem Abriss der eingeschossigen Anbauten aus friderizianischer Zeit entstanden um zwei Achsen verlangerte Seitenflugel mit je zehn Fensterachsen und dreibogigen Vorhallen an den Stirnseiten Unter Einhaltung der Traufhohe des Schlossbaus wurden die Anbauten um ein Geschoss aufgestockt und das flache Satteldach hinter einer Balusterattika verborgen Die Fenster bekamen einen geraden Abschluss Fur die Fassaden ubernahm Persius die Gestaltungselemente der Nordseite Pilaster Baluster und Verzierungen wurden aus Zink gegossen und gesandelt sodass sie den Vorbildern aus Sandstein tauschend ahnlich sehen 42 Innenarchitektur Bearbeiten nbsp Aufrisse der Hof und Gartenseite und Grundriss Bauburo Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff um 1744 45 Raumanordnung 1 Vestibul 2 Marmorsaal 3 Audienzzimmer 4 Konzertzimmer 5 Arbeits und Schlafzimmer 6 Bibliothek 7 Galerie 8 Gastezimmer 9 Gastezimmer 10 Gastezimmer 11 Gastezimmer Voltairezimmer 12 Gastezimmer Rothenburgzimmer 13 die DienerzimmerDas Schloss entspricht den Grundsatzen eines Maison de plaisance dessen Raume in Sanssouci auf einer Ebene liegen um von ihnen muhelos in den Garten zu gelangen Auch bei der Raumaufteilung wurde Wert auf Bequemlichkeit gelegt Nach Ansicht der zeitgenossischen franzosischen Architekturtheorie entsprach das Appartement double dem hofischen Komfort Bei dieser Aufteilung liegen zwei Reihen von Zimmern hintereinander die Hauptraume auf der dem Garten zugewandten Seite in der Regel nach Suden und die Dienerkammern dahinter auf der Nordseite des Gebaudes Ein Appartement double besteht somit aus einem Hauptraum und einer anschliessenden Dienerkammer Turen verbinden die Appartements miteinander Sie sind in einer Achse angeordnet einer Enfilade so dass die Ausdehnung des Schlosses im Innern mit einem Blick erfasst werden kann Ein reprasentativer Eingangsbereich beherrscht den Mittelbau der den intimen Charakter des Gebaudes nicht sogleich erkennen lasst Friedrich der Grosse fertigte nach diesen Regeln hofischer Baukunst Grundrissskizzen an die aber unter Berucksichtigung seiner personlichen Wunsche und Vorstellungen von Wohnkomfort in einigen Bereichen von der franzosischen Bautheorie abwichen Auch bei der Ausstattung der Innenraume bestimmte er bis ins Detail wie die Raume auszusehen hatten Nach oft von ihm vorgefertigten Skizzen schufen Kunstler wie Johann August Nahl die Bruder Johann Michael und Johann Christian Hoppenhaupt die Bruder Johann Friedrich und Heinrich Wilhelm Spindler und Johann Melchior Kambly Kunstwerke im Stil des Rokoko Friedrich dem Grossen war jede Luxussucht was seine Person anbetraf fremd Er kummerte sich wenig um Etikette und Mode was ihn mit zunehmendem Alter mit verschmutzter und verschlissener Kleidung herumlaufen liess aber es war ihm ein inneres Bedurfnis sich mit edlen Dingen zu umgeben Er hatte ein feines Gespur fur alles Schone und gestaltete seine Privatgemacher nach eigenem Geschmack und eigenen Bedurfnissen wobei er das Gangige oft ignorierte Diese Eigenkompositionen in der Rokokokunst fuhrten zu dem Begriff friderizianisches Rokoko Vestibul Marmorsaal und Konigswohnung Bearbeiten nbsp Konzertzimmer nbsp Ehemaliges Arbeits und Schlafzimmer Friedrichs II nach der Umgestaltung im klassizistischen StilGemalde aus den 1830er JahrenIm Mittelteil des Schlosses liegen in der Nord Sud Achse das Vestibul und der dem Garten zugewandte Marmorsaal Nach Osten schliesst die Konigswohnung an mit Audienzzimmer Konzertzimmer Arbeits und Schlafzimmer Bibliothek und einer langgestreckten Galerie auf der Nordseite Westlich der beiden Mittelsale liegen funf Gastezimmer Im Vestibul das vom Ehrenhof betreten wird wiederholt sich die gekuppelte Saulenstellung der Kolonnade Die Wande des rechteckigen Vorsaals sind durch zehn korinthische Saulenpaare aus weissem Stuckmarmor mit vergoldeten Basen und Kapitellen gegliedert Sie stehen vor korinthischen Pilastern die nur leicht aus der Wand heraustreten Das Deckenbild uber der gewolbten Voute zeigt die romische Gottin Flora mit Genien die Blumen und Fruchte vom Himmel streuen Das Gemalde schuf 1746 der schwedische Maler Johann Harper Den drei Fensterturen an der Ehrenhofseite entsprechen auf der gegenuberliegenden Seite drei flache rundbogige Blendnischen mit Turen Uber der mittleren Flugeltur dem Eingang zum Marmorsaal und uber zwei Turen in der West und Ostwand sind vergoldete Supraporten reliefs von Georg Franz Ebenhech angebracht Sie stellen mit Themen aus dem Bacchusmythos ebenso einen Bezug zum Weinberg her wie die Ornamente an den Turfullungen mit vergoldeten Weinranken Hermen und Musikemblemen von Johann Christian Hoppenhaupt Die 1730 von Lambert Sigisbert Adam geschaffene Marmorkopie des Ares Ludovisi kam als Geschenk Ludwigs XV zusammen mit den Figuren aus dem Franzosischen Rondell 1752 nach Potsdam Den Ares liess Friedrich II als Gegenstuck einer Statue des Merkur aufstellen die aus der Sammlung seiner Schwester Wilhelmine von Bayreuth stammte 43 Friedrich Wilhelm II liess den Merkur im Marmorpalais aufstellen und durch eine Trajan Statue ersetzen Beide Figuren gelangten 1830 in die Berliner Antikensammlung Als Ersatz fur den Trajan kam ein Merkur von Jean Baptiste Pigalle in das Vestibul An dessen Stelle trat 1846 die von Heinrich Berges geschaffene Sitzstatue der jungeren Agrippina 44 Der auf der Gartenseite liegende Marmorsaal diente als Festsaal Fur den ovalen Grundriss und die durch eine Lichtoffnung im Scheitelpunkt geoffnete Kuppel nahm Knobelsdorff das Pantheon in Rom zum Vorbild Der namengebende Marmor aus Carrara und Schlesien befindet sich an Saulen Wanden Fensterlaibungen sowie in den ornamentalen Einlegearbeiten des Fussbodens Die vergoldeten Stuckarbeiten in der Kuppel fuhrten Carl Joseph Sartori 1709 1770 und Johann Peter Benkert aus Sie gestalteten die Wolbung mit kassettierten Feldern militarischen Emblemen und in Medaillons dargestellten Attributen der Kunste und Wissenschaften Vier weibliche Figuren und Puttengruppen von Georg Franz Ebenhech auf dem Gesims symbolisieren die Zivil und Militararchitektur die Astronomie und Geografie die Malerei und Bildhauerkunst sowie die Musik und Poesie Die Anordnung der acht korinthischen Saulenpaare wiederholt sich wie im Vestibul In den dazwischen liegenden Nischen neben der Tur sind die 1748 von Francois Gaspard Adam geschaffenen Skulpturen der Venus Urania und des Apollon platziert Der zur Venus gewandte Apollon halt ein geoffnetes Buch in der Hand das als das Werk De rerum natura des epikureischen Dichters Lukrez zu deuten ist Ihr gelten die in vergoldeten Lettern eingefugten Worte Te sociam studeo scribendis versibus esse Quos ego de rerum natura pangere conor 45 zu deutsch Nach dir Venus verlange ich als meiner Gefahrtin beim Dichten der Verse die ich mich uber der Dinge Wesen zu schreiben erkuhne Die Bronzebuste des schwedischen Konigs Karl XII von Jacques Philippe Bouchardon 1711 1753 ist seit 1775 im Marmorsaal nachweisbar Friedrich II erhielt die Buste 1755 von seiner Schwester der schwedischen Konigin Luise Ulrike zum Geschenk Das ostlich anschliessende Audienzzimmer wurde in friderizianischer Zeit auch als Speisezimmer genutzt In diesem Raum der an kuhlen Sommertagen beheizt werden konnte fanden vermutlich die geselligen Tafelrunden Friedrichs II statt und nicht wie von Adolf Menzel auf dem Gemalde Tafelrunde von Sanssouci dargestellt im Marmorsaal der nur bei besonderen Anlassen als Esssalon diente 46 Zahlreiche Gemalde franzosischer Maler des 18 Jahrhunderts dominieren das Erscheinungsbild des Raums Die mit violettrosafarbenem Seidendamast bespannten Wande schmucken in loser Hangung Werke von Jean Baptiste Pater Jean Francois de Troy Pierre Jacques Cazes 1676 1754 Louis de Silvestre Antoine Watteau und anderen Die Supraportenreliefs mit Putten die mit Blumen und Buchern spielen sind Arbeiten von Friedrich Christian Glume Das Deckengemalde uber der mit Blattmotiven geschmuckten Voute Zephir bekranzt Flora von Antoine Pesne zeigt den Windgott mit der Blumengottin Im Konzertzimmer wird die uberschwangliche Ornamentform des Rokoko die Rocaille an den in Weiss und Gold gehaltenen Wanden und der Decke im Uberfluss sichtbar Die Wandgemalde von Antoine Pesne 47 und Wandspiegel sind in die Dekoration eingepasst und werden durch die Rocaillen mit ihren typischen S Kurven und C Schwungen umrahmt Die Holzeinfassungen stammen aus der Werkstatt des Bildhauers Johann Michael Hoppenhaupt d A Zwei Supraportenbilder mit Landschaften antiken Monumenten und Ruinen malte Charles Sylva Dubois Antoine Pesne ein Landschaftsbild und die Ansicht des Schlosses Sanssouci Das Hammerklavier von Gottfried Silbermann aus dem Jahr 1746 und das Notenpult Friedrichs II eine Arbeit des Zierratenbildhauers Johann Melchior Kambly von 1767 weisen auf die Nutzung des Raumes hin Adolf Menzels Gemalde Das Flotenkonzert von Sanssouci gibt die festliche Atmosphare bei koniglichen Konzerten eindrucksvoll wieder Das Arbeits und Schlafzimmer zeigte zur Zeit Friedrichs II ebenso reiche vergoldete Stuck und Holzschnitzarbeiten wie das Konzertzimmer Nach der Umgestaltung im klassizistischen Stil durch Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff blieb nur noch der Kamin an seinem Platz Die seladongrune Seidenbespannung der Wande mit aufliegenden vergoldeten Holzschnitzarbeiten wich einer hellgrunen Bespannung Die ehemals stuckierte Decke bemalte der Dekorationsmaler Johann Fischer mit einer Art Velarium um das sich Tierkreiszeichen Opferszenen und Gotterdarstellungen gruppieren und in die Zwickel Allegorien des Geschichtsruhms des Friedens der Kriegs und Dichtkunst 48 Die ursprunglich reich ornamentierte Putten Brustung die den Arbeits vom Schlafbereich abgrenzte wurde durch zwei auf Postamenten ruhende ionische Saulen und zwei mit Blumen Fruchtgehangen bemalte Pilaster ersetzt Unter Friedrich Wilhelm IV kam Mitte des 19 Jahrhunderts ein Teil der friderizianischen Mobel in den Raum zuruck unter anderem 1843 der Sterbesessel Friedrichs II Zudem liess er die Wande mit Gemalden schmucken die vor allem Friedrich den Grossen zeigen Die Werke schufen Antoine Pesne Johann Georg Ziesenis Joachim Martin Falbe Charles Antoine Coypel Edward Francis Cunningham Christian Bernhard Rode Johann Christoph Frisch und Anton Graff Die Bibliothek weicht von der Raumordnung franzosischer Schlossbaukunst ab Das kreisrunde Zimmer liegt fast versteckt ausserhalb der Enfilade am Ende der Konigswohnung und ist durch einen schmalen Gang vom Arbeits und Schlafzimmer zu erreichen Die Lage unterstreicht den privaten Charakter des Raums in den sich der Philosoph von Sanssouci ungestort zuruckziehen konnte Mit Zedernholz getafelte Wande und in Wandnischen eingelassene Bucherschranke aus gleichem Holz in die auch die Eingangstur eingebunden ist zeigen ein geschlossenes Bild in der Wanddekoration Die harmonische Farbgestaltung in Braun mit der goldfarbenen Ornamentik der Rocaille vermittelt eine ruhige Stimmung Vier vergoldete Bronzereliefs uber den Schranken mit Allegorien der Kunste schuf Benjamin Giese Nischen nehmen den Kamin und die Sitzgarnitur auf Die Bucherschranke sind gefullt mit circa 2100 Banden 49 der griechischen und romischen Dichtung und Geschichtsschreibung in franzosischer Ubersetzung sowie franzosischer Literatur des 17 und 18 Jahrhunderts deren Mittelpunkt die Werke von Voltaire bilden Die deutsche Literatur fand bei Friedrich II kaum Beachtung Die Bucher sind in braunes oder rotes Ziegenleder gebunden und reich vergoldet Der Konig besass in seinen Schlossbibliotheken die jeweils gleiche Ausstattung an Werken und liess sie ab 1771 mit goldenen Buchstaben auf dem Buchdeckel kennzeichnen 50 Auch bei der im Norden liegenden Galerie wich Friedrich II von der franzosischen Raumordnung des Appartement double ab nach der in diesem Bereich Kammern fur die Dienerschaft vorgesehen waren Die Wand des schmalen langgestreckten Raums wird durch Nischen gegliedert in denen Marmorskulpturen griechisch romischer Gottheiten aus der Sammlung des franzosischen Kardinals Melchior de Polignac platziert sind Uber funf Sofas hangen Gemalde von Nicolas Lancret Jean Baptiste Pater und Antoine Watteau An der durch Fenster und Spiegel unterbrochenen Aussenwand stehen zehn Marmorbusten auf Postamenten und auf den Kaminen an den Enden der Galerie die zwei Busten der Amphitrite und des Neptun von Lambert Sigisbert Adam Das funfteilige Deckengemalde uber der mit Weinlaubranken dekorierten Voute stammt von Johann Gottlieb Glume und zeigt blumenstreuende Putten Die Tempelruine auf dem ostseitigen Supraportenbild fertigte Charles Sylva Dubois und die Figurenstaffage auf der westseitigen Supraporte Antoin Pesne Gastezimmer Bearbeiten nbsp Voltairezimmer auch Blumenkammer Fotoaufnahme nach 1950Die nach Westen an den Marmorsaal anschliessenden funf Gastezimmer haben die Fenster zur Gartenseite und die vier ersten Zimmer einen Alkoven an der gegenuberliegenden Wand Neben dieser Bettnische fuhrt eine Tur durch einen schmalen Gang in das im Norden angrenzende Dienerzimmer und eine weitere Tur in eine kleine Kammer die zur Aufbewahrung der Kleidung vorgesehen war Die Wande des ersten Gastezimmers sind mit weiss gestrichenem Holz getafelt in dessen schmale Felder Friedrich Wilhelm Hoeder zartrosafarbene Ornamente und figurliche Darstellungen im chinoisen Stil malte Der Raum erfuhr bereits 1747 eine Veranderung als uber die Vertafelung eine blaue Satinade halbseidener Atlas gespannt wurde Vermutlich fuhrte die Verwendung von zu feuchtem Holz zur Rissbildung die auf diese Weise verdeckt werden sollte 51 Nach der Entfernung 1953 hatten die bis dahin 14 Gemalde die Bemalung von Hoeder verdeckt sodass nur noch je zwei Werke von Antoine Pesne und Jean Baptiste Pater an der Alkovenwand Platz fanden Die Wande des zweiten und dritten Gastezimmers bekamen schon bei der Einrichtung eine textile Wandbespannung Neben Supraportenbildern mit Stillleben von Augustin Dubuisson 1700 1771 einem Sohn von Jean Baptiste Gayot Dubuisson hangen auf der blau weiss gestreiften Bespannung des zweiten Zimmers Werke von Malern des 18 Jahrhunderts und auf der rot weiss gestreiften Wandflache des dritten Zimmers Landschaftsdarstellungen und Veduten von Giovanni Paolo Pannini Luca Carlevaris Michele Marieschi und anderen Es ist nicht genau bekannt wer im Lauf der Jahrzehnte das Privileg erhielt in Sanssouci leben zu durfen Durch die Namensgebung des vierten Raums des Voltairezimmers und des funften des Rothenburgzimmers werden jedoch zwei Gaste mit Sanssouci in Verbindung gebracht Es ist nicht sicher ob Voltaire wahrend seines Aufenthalts in Potsdam von 1750 bis 1753 im Sommerschloss gelebt hat da er Raume im Potsdamer Stadtschloss bewohnte 52 auf jeden Fall war er in den drei Jahren haufiger Gast des Konigs Das Voltairezimmer wird in einer Inventarliste von 1782 als Blumenkammer bezeichnet und war wie das erste Gastezimmer vermutlich durch feuchtes Holz so reparaturbedurftig dass Johann Christian Hoppenhaupt 1752 1753 eine neue Holzvertafelung fertigte Die ursprungliche Bemalung von Hoeder mit graulila Ornamenten ist heute nur noch in der Bettnische sichtbar Hoppenhaupt schuf eine gelblackierte Eichenholzvertafelung mit bunten plastischen Holzschnitzereien die Blumen Fruchte Straucher und Tiere darstellen Die farbenfrohe Blumendekoration aus Stuck und Eisenblech setzt sich an der Decke fort Eine Buste Voltaires liess Wilhelm II nach dem 1774 geschaffenen Modell des Porzellanmodelleurs Friedrich Elias Meyer d A 1889 kopieren und vor 1905 in den Raum stellen Das Pendant zur Bibliothek bildet das ebenfalls ausserhalb der Enfilade gelegene kreisrunde Rothenburgzimmer Es erhielt seine heute noch gultige Bezeichnung nach einem engen Vertrauten des Konigs dem Grafen Friedrich Rudolf von Rothenburg der den Raum regelmassig bis zu seinem Tod 1751 bewohnte Die zartgrun gestrichene Holzvertafelung bemalte Hoeder mit chinesischen Motiven die der Gestaltung im ersten Gastezimmer ahneln Die Bilder eines unbekannten Kunstlers in der Bettnische zeigen Grotesken die auf Ornamentstiche nach Antoine Watteau zuruckgehen 53 Alle Zimmer wurden mit Kaminen ausgestattet und sind heute bis auf das Rothenburgzimmer mit Mobeln und Kunstgegenstanden aus dem 18 Jahrhundert museal eingerichtet Seitenflugel Bearbeiten nbsp Der unter Friedrich Wilhelm IV verlangerte Seitenflugel auf der OstseiteIn friderizianischer Zeit waren im eingeschossigen Seitenflugel auf der Ostseite die Zimmer fur Bedienstete und auf der Westseite die Schlosskuche sowie Stallboxen fur die Pferde Durch den Neubau unter Friedrich Wilhelm IV kam die Kuche in den ostlichen Flugel und die Zimmer fur Bedienstete in das aufgestockte Obergeschoss Der Westflugel nahm die Wohnraume fur Hofdamen auf Im neu unterkellerten Kuchenflugel wurden das Weinlager ein Raum zur Eisbereitung grossere Vorratsraume die Lampenkammer Arbeitsraume fur Kellerknechte und die Konditorei untergebracht Die Arbeitsraume zur direkten Versorgung der Schlossbewohner lagen im Erdgeschoss Neben der 115 m grossen Kuche die die gesamte Breite des Seitenflugels einnimmt gab es eine Kaffeekuche fur die Zubereitung des Fruhstucks und kalter Speisen eine Kaffetier Stube eine Backkammer die Schreibstube des Kuchenmeisters Kaffetier eine kleine Speisekammer und zwei Raume zur Reinigung des Tafelsilbers Im aufgestockten Obergeschoss wohnten der Kuchenmeister der Haushofmeister und weitere Bedienstete Da die Kuche nur von 1842 bis 1873 benutzt wurde und danach keine baulichen Veranderungen stattfanden ist das feststehende Inventar noch bis heute vorhanden 54 Dazu gehort eine gusseiserne Kochmaschine mit Messingbeschlagen und einer umlaufenden Messingstange Der zu seiner Zeit hochmoderne Herd ist neben Kochplatten in verschiedenen Grossen mit Fachern zum Braten und Backen einer Wasserblase und einem Warmeschrank ausgerustet Der Westflugel auch Damenflugel genannt diente der Unterbringung von Hofdamen und Gasten Neben kleineren Kaffeekuchen und einer Stube fur die Ordonnanzen sind im Erdgeschoss drei Wohnungen fur Hofdamen und im Obergeschoss zwei Kavalierswohnungen und eine Damenwohnung eingerichtet worden Jedes Appartement hat zwei Zimmer Die Raumfolge entspricht in etwa dem Appartement double Neben der Bettnische fuhrt eine Tur uber einen kurzen Gang in das angrenzende Dienerzimmer oder ins Treppenhaus und eine weitere Tur in einen kleinen Toilettenraum Die bevorzugten Raume im Parterre mit ihrem direkten Zugang zum Garten liess Friedrich Wilhelm IV mit holzvertafelten Wanden aufwandiger gestalten als die in der Regel tapezierten Raume im Obergeschoss Die Kamine stammen fast alle aus friderizianischer Zeit und waren vermutlich in der um 1800 umgestalteten Westwohnung Friedrichs II im Potsdamer Stadtschloss eingebaut gewesen 55 Die Zimmer wurden mit Rokokomobeln aus friderizianischer Zeit und neu angefertigten Stucken im Stil des zweiten Rokoko eingerichtet In spateren Jahren kamen aber auch zeitgenossische Mobel hinzu Das zweite Rokoko war ab Mitte der 1820er Jahre und besonders in den 1840er Jahren eine Stilrichtung der vielschichtigen Kunst des 19 Jahrhunderts Fur Friedrich Wilhelm IV in Verbindung mit Sanssouci jedoch nicht nur eine Modeerscheinung sondern auch eine Ruckbesinnung auf die kunstlerischen Werte Friedrichs II und in dieser Konsequenz nur in Sanssouci zu finden 56 Bei den zahlreichen anderen Bauten die wahrend seiner Regierungszeit in Potsdam entstanden bevorzugte er Stilformen der Antike der Renaissance und des Klassizismus Siehe auch BearbeitenDas Komma von SANS SOUCI Literatur Bearbeitenalphabetisch geordnet Adrian von Buttlar Sanssouci und der Ewige Osten Freimaurerische Aspekte im Garten Friedrichs des Grossen In Die Gartenkunst 6 2 1994 S 219 226 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 S 864 f Michael Eckert Physik im Schlosspark Der Lustgarten als Schauplatz neuer Technik Schloss Nymphenburg Versailles Sanssouci Munchen 2020 ISBN 978 3 96233 114 6 Clara Frauendorf Das Komma Geheimnis um Sans Souci Tauchaer Verlag Taucha 2011 ISBN 978 3 89772 212 5 Generaldirektion der Stiftung Schlosser und Garten Potsdam Sanssouci Hrsg Potsdamer Schlosser und Garten Bau und Gartenkunst vom 17 bis 20 Jahrhundert Stiftung Schlosser und Garten und Potsdamer Verlagsbuchhandlung Potsdam 1993 ISBN 3 910196 14 4 Hans Joachim Giersberg Hillert Ibbeken Schloss Sanssouci Die Sommerresidenz Friedrichs des Grossen Nicolai Berlin 2005 ISBN 3 89479 140 3 Christa Hasselhorst und Hans Bach Park Sanssouci Edition Braus Berlin 2012 ISBN 978 3862280261 Heinz D Kittsteiner Das Komma von SANS SOUCI Ein Forschungsbericht mit Fussnoten 3 Auflage Manutius Heidelberg 2003 ISBN 3 934877 08 7 Iris Lange Die Jubilaumsanlage in Sanssouci Eine Reminiszenz an die letzte wilhelminische Anlage im Park In Die Gartenkunst 26 1 2014 S 23 48 Friedrich Mielke Potsdamer Baukunst Das klassische Potsdam 2 Auflage Propylaen Frankfurt Main 1991 ISBN 3 549 06648 1 Anne Grit Reichelt Die Gartendenkmalpflegerische Unterhaltung des Parterres von Schloss Sanssouci und der Wechselflor der Plates Bandes des Fleurs In Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Jahrbuch 6 2004 S 117 130 abgerufen 28 Februar 2013 Sanssouci mit seinen Umgebungen In Illustrirte Zeitung Nr 52 J J Weber Leipzig 22 Juni 1844 S 407 414 Digitalisat in der Google Buchsuche Schloss Sanssouci 18 Auflage Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Hrsg Rudolf Otto Berlin 1996 Ed Jobst Siedler Die Garten und Gartenarchitekturen Friedrichs des Grossen In Zeitschrift fur Bauwesen Nr 4 1911 Sp 201 248 zlb de Atlas Tafeln 25 27 Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Hrsg Der Damenflugel im Schloss Sanssouci Hentrich Berlin 1994 Gert Streidt Klaus Frahm Potsdam Konemann Koln 1996 ISBN 3 89508 238 4 S 20 45 Gert Streidt Peter Feierabend Hrsg Preussen Kunst und Architektur Konemann Koln 1999 ISBN 3 89508 424 7 S 186 194 Jorg Wacker Die Entstehung und Entwicklung des Sizilianischen und des Nordischen Gartens in Potsdam Sanssouci und ihre pflanzliche Ausstattung In Die Gartenkunst 2 2004 16 S 243 275 Jorg Wacker Georg Potente 1876 1945 Die Entwicklung vom Gartengestalter zum Gartendenkmalpfleger zwischen 1902 und 1938 in Potsdam Sanssouci PDF 750 kB Dissertation Universitat Potsdam 2003 abgerufen am 23 Januar 2012 Clemens Alexander Wimmer Ein neuer Blick auf die Garten Friedrichs II in Sanssouci zum 300 Geburtstag des Konigs In Die Gartenkunst 26 1 2014 S 1 22 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Sanssouci Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Innenraume vom Schloss Sanssouci Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg Website der Landeshauptstadt Potsdam zum Schloss Sanssouci Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09156102 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Informationen zum Schloss Sanssouci im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Suche nach Schloss Sanssouci In Deutsche Digitale Bibliothek Suche nach Schloss Sanssouci im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Professionelle 360 Panoramen mehrerer Raume bei deutschlandpanorama de und arounder com Schloss Sanssouci als 3D Modell im 3D Warehouse von SketchUp Im Original mit Schlosserdirektor Dr Samuel Wittwer Die Bibliothek im Schloss Sanssouci Sanssouci Lustwandeln im Park Fuhrung und Lesung mit dem Kultur und Gartenkanal bei YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten UNESCO Welterbe Schlosser und Parks von Potsdam und Berlin Deutsche UNESCO Kommission abgerufen am 8 Februar 2023 Heinrich Ludwig Manger Garteninspektor und Oberhofbaurat Heinrich Ludewig Manger s Baugeschichte von Potsdam besonders unter der Regierung Konig Friedrichs des Zweiten 1 Band Nicolai Berlin Stettin 1789 90 S 34 35 und 46 50 Noch in friderizianischer Zeit wurde 1773 zunachst die unterste Terrassenmauer vollstandig verglast und bis 1786 auch die ubrigen Mauern um eine fruhere Obsternte zu erreichen Zwischen 1979 und 1983 erfolgte die Wiederherstellung des ersten Zustands Schloss Sanssouci SPSG S 130 Jorg Wacker Der friderizianische Lustgarten in Sanssouci In Nichts gedeiht ohne Pflege Die Potsdamer Parklandschaft und ihre Gartner SPSG 2001 S 43 Heinrich Ludewig Manger s Baugeschichte von Potsdam besonders unter der Regierung Konig Friedrichs des Zweiten Bd 1 Nicolai Berlin Stettin 1789 90 S 36 Der Vierpass wurde 1787 zum Oval und 1841 zum Kreis umgestaltet und vergrossert In dieser Form bis heute erhalten Bauten und Bildwerke im Park Sanssouci SPSG S 101 Die Gruppe Thetis mit Delphinen und Tritonen vermutlich von Georg Franz Ebenhecht beziehungsweise Francois Gaspard Adam und Benjamin Giese wurde 1787 wegen des schlechten Erhaltungszustands abgebrochen und durch Galateia auf einer Muschel sitzend begleitet von zwei Tritonen und funf Delphinen von Johannes Eckstein ersetzt Diese Gruppe musste wegen starker Schaden 1820 entfernt werden Bauten und Bildwerke im Park Sanssouci SPSG S 101 Die historische Muhle SPSG Amtlicher Fuhrer 2000 S 18 Schloss Sanssouci SPSG S 14 Friedrich Nicolai Beschreibung der koniglichen Residenzstadt Potsdam und der umliegenden Gegend Hrsg Karlheinz Gerlach Reclam Verlag Leipzig 1993 S 100 101 Heinrich Ludewig Manger s Baugeschichte von Potsdam besonders unter der Regierung Konig Friedrichs des Zweiten Band 1 Nicolai Berlin Stettin 1789 90 S 34 35 Wieland Giebel Hrsg Die Tagebucher des Grafen Lehndorff S 391 a b Manger Heinrich Ludewig Manger s Baugeschichte von Potsdam Band 2 S 319 Zum Umbau siehe Hans Joachim Giersberg Hillert Ibbeken Schloss Sanssouci Die Sommerresidenz Friedrichs des Grossen Nicolai Berlin 2005 ISBN 3 89479 140 3 S 63 67 a b c Schloss Sanssouci SPSG S 31 Karin Feuerstein Prasser Die Preussischen Koniginnen Piper 2000 S 271 Der Damenflugel im Schloss Sanssouci SPSG Amtlicher Fuhrer 1994 S 4 Schloss Sanssouci SPSG S 32 Ute G Weickardt Zweites Rokoko in Sanssouci In Stiftung Schlosser und Garten Potsdam Sanssouci Hrsg Potsdamer Schlosser und Garten Bau und Gartenkunst vom 17 bis 20 Jahrhundert S 191 Saskia Huneke Zehn Marmorbanke um die Grosse Fontane In Andreas Kitschke Ludwig Ferdinand Hesse 1794 1876 Hofarchitekt unter drei preussischen Konigen 2007 S 316 Schloss Sanssouci SPSG S 33 Schloss Sanssouci SPSG S 34 a b Schloss Sanssouci SPSG S 36 Jorg Wacker Der friderizianische Lustgarten in Sanssouci In Nichts gedeiht ohne Pflege Die Potsdamer Parklandschaft und ihre Gartner SPSG 2001 S 51 Ohne Scheiben Information und Abbildung der Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg abgerufen am 2 Mai 2020 Schloss Sanssouci SPSG S 8 Jorg Wacker Der schwierige Weg zu den Museumsgarten In Preussisch Grun Hofgartner in Brandenburg Preussen SPSG S 118 a b Schloss Sanssouci SPSG S 38 Potsdam verzeichnet 2018 Besucherrekord Abgerufen am 31 Januar 2021 Politisches Testament Friedrichs II vom 8 Januar 1769 Elisa von der Recke Tagebucher und Selbstzeugnisse Leipzig 1984 S 163ff Hans Bentzien Die Heimkehr der Preussenkonige Gedenkausgabe 17 August 1991 Volk und Welt Berlin 1991 ISBN 3 353 00877 2 Chronik S 117f Die Sarge Friedrichs des Grossen und des Soldatenkonigs in der Christuskapelle der Burg Hohenzollern Testament Friedrichs II vom 28 November 1757 vor der Schlacht bei Leuthen Bericht uber die Bestattung Friedrichs II bei Spiegel Online vom 29 Marz 2011 abgerufen am 7 Juli 2017 Nach Nicolai Als Er Friedrich II noch im Anfange der Erbauung des Schlosses einst mit d Argens auf diesem Platze spatzierte sagte Er Ihm Quand je serai la indem Er auf die verborgene Gruft zeigte je serai sans souci Vgl Friedrich Nicolai Anekdoten von Konig Friedrich II von Preussen und von einigen Personen die um Ihn waren Nebst Berichtigung einiger schon gedruckten Anekdoten Erstes Heft Berlin und Stettin 1788 S 203 Franz Theodor Kugler Geschichte Friedrichs des Grossen Neuer Kaiser Verlag S 264 266 Manger Heinrich Ludewig Manger s Baugeschichte von Potsdam 1 Band S 46 f Bauten und Bildwerke SPSG S 119 Manger Heinrich Ludewig Manger s Baugeschichte von Potsdam Band 1 S 49 1786 kam die Figur in das Berliner Stadtschloss und 1830 in die Berliner Antikensammlung Im Gitterpavillon stand ab 1787 die Statue Gerechtigkeit zerstort und von 1846 bis 1900 ein Bronzenachguss des Betenden Knaben von Wilhelm Hopfgarten 1779 1860 Bauten und Bildwerke SPSG S 125 Der Damenflugel im Schloss Sanssouci SPSG 1994 S 7 Abbildung der Stiftung Preussische Schlosser und Garten Berlin Brandenburg bei museum digital deutschland Schloss Sanssouci SPSG S 49 Lucr Lib I 24 25 Schloss Sanssouci SPSG S 133 Schloss Sanssouci SPSG S 133 Die Wandgemalde zeigen Pygmalion und Galatea Vertumnus und Pomona Diana mit ihren Nymphen im Bade Pan und Syrinx Bacchus und Ariadne 1747 Schloss Sanssouci SPSG S 71 Schloss Sanssouci SPSG S 79 Zur Zeit Friedrichs II umfasste die Bibliothek 2188 Bande Schloss Sanssouci SPSG S 88 Bedeutung der Buchstaben V Vigne dt Weinrebe steht fur Schloss Sanssouci S fur das Neue Palais in Sanssouci P fur das Potsdamer Stadtschloss B kursiv fur das Berliner Stadtschloss B BR oder B in Kartusche fur das Breslauer Schloss Schloss Sanssouci SPSG S 89 Schloss Sanssouci SPSG S 27 f Schloss Sanssouci SPSG S 25 Schloss Sanssouci SPSG S 126 ff Die Schlosskuche im Schloss Sanssouci SPSG Berlin 1993 S 5 f Der Damenflugel im Schloss Sanssouci SPSG S 13 Der Damenflugel im Schloss Sanssouci SPSG S 12 Liste von Burgen und Schlossern in Potsdam Schloss Babelsberg Krongut Bornstedt Cecilienhof Schloss Charlottenhof Schloss Kartzow Kleines Schloss Palais Lichtenau Schloss Lindstedt Marmorpalais Schloss Marquardt Neue Kammern Neues Palais Orangerieschloss Schloss Sacrow Sanssouci Gutshaus Satzkorn Stadtschloss Jagdschloss Stern Siehe auch Liste von Burgen Schlossern und Herrenhausern in Berlin und Brandenburg Potsdam nbsp Dieser Artikel wurde am 21 Februar 2005 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 4132604 0 lobid OGND AKS LCCN n50073247 VIAF 240385074 52 404194 13 038444 Koordinaten 52 24 15 1 N 13 2 18 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Sanssouci amp oldid 238502385