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Johann Michael Hoppenhaupt 8 Oktober 1709 in Zittau nach 1755 in Merseburg genannt der Altere zur Unterscheidung von seinem jungeren Bruder Johann Christian war ein deutscher Zierratenbildhauer und Dekorateur der am Stil des Friderizianischen Rokoko wesentlichen Anteil hatte Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Leistungen 2 Kutschenbau 3 Publikationen 4 Literatur 5 WeblinksLeben und Leistungen Bearbeiten nbsp Joh Michael Hoppenhaupt der jungere Bildhauer und Zierratheur zu Berlin nebst seiner Frau Glume advivum Fecit Radierung von Johann Gottlieb Glume um 1745Der aus einer Baumeister und Bildhauerfamilie stammende Johann Michael Hoppenhaupt war der erstgeborene Sohn des Furstlich Sachsischen Hofbildhauers und Landbaumeisters gleichen Namens Johann Michael Hoppenhaupt und dessen Ehefrau Dorothea Catharina geborene Hubner Nach der Ausbildung zum Zieratenbildhauer war er zunachst in Dresden und Wien tatig 1740 folgte er mit seinem jungeren Bruder Johann Christian dem Ruf Friedrichs II an den preussischen Hof der Kunsthandwerker fur die Ausgestaltung seiner Schlossgebaude suchte In den ersten Jahren wirkten die Hoppenhaupts unter der Leitung des Oberintendanten der koniglichen Schlosser und Garten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff sowie des Directeur des ornements Johann August Nahl Da die Bruder in preussischen Diensten eng zusammenarbeiteten sich ihre Ornamentmotive ahneln und fast alle ihre Werke unsigniert blieben wie es im 18 Jahrhundert nicht unublich war konnen die Ausfuhrungen dem jeweiligen Hoppenhaupt zum grossen Teil nur anhand von Baurechnungen und Zeichnungen zugewiesen werden Demnach fuhrte Johann Michael 1745 nach Entwurfen von Nahl Arbeiten im Schreibkabinett des 1945 zerstorten Berliner Stadtschlosses aus Als Johann August Nahl Preussen 1746 verliess arbeitete er unter der Leitung seines Bruders Johann Christian der zum nachfolgenden Directeur des ornements ernannt wurde 1747 sind gemeinsame Tatigkeiten im Neuen Flugel des Schlosses Charlottenburg nachweisbar Durch die engen Beziehungen zwischen Preussen und Anhalt Zerbst gelangten die Dekorationsmotive des Friderizianischen Rokoko auch in das anhaltische Furstentum Im Auftrag des Fursten Christian August schuf Hoppenhaupt d A zwischen 1746 und 1749 die Wandverkleidungen und Mobel fur sechs Raume im neu errichteten Ostflugel des Zerbster Schlosses 1945 zerstort die nach Entwurfen des koniglich preussischen Bauinspektors und ehemaligen Knobelsdorff Mitarbeiters Johann Friedrich Friedel in Hoppenhaupts Berliner Werkstatt entstanden und von einheimischen Handwerkern vor Ort eingebaut wurden In der Potsdamer Residenz stattete er 1746 47 das Konzertzimmer im Sommerschloss Sanssouci mit Holzbildhauerarbeiten an Wanden Turen Gemalde und Spiegelrahmen aus 1748 folgten im Stadtschloss die Holzschnitzereien und Sitzmobel im Konfidenztafelzimmer 1749 die Gestaltung der Turen des Marmorsaals zwei Zedernholzkommoden fur das Arbeits und Schlafzimmer und Entwurfe fur die Dekoration der um 1754 55 ausgefuhrten Fenster und Kaminwand im Bronzesaal den Johann Melchior Kambly mit einer reichen feuervergoldeten Bronzedekoration ausschmuckte Wanddekorationen 1945 zerstort Einen weiteren Auftrag fuhrte er zwischen 1750 und 1753 in Breslau aus Nachdem Friedrich II 1750 das Palais des Hofkanzlers Heinrich Gottfried von Spatgen erworben hatte leitete Hoppenhaupt d A die Ausgestaltung der Konigswohnung im angebauten Sudflugel 1945 zerstort und im Berliner Schloss Monbijou Dort sind Dekorationsarbeiten von 1753 bis 1754 nachweisbar unter anderem im Porzellankabinett und der Porzellangalerie 1943 zerstort Als das zwischen 1763 und 1769 erbaute Neue Palais in Potsdam unter der Leitung des jungeren Bruders Johann Christian eingerichtet wurde griff dieser auf 1754 geschaffene Entwurfe Johann Michaels zuruck und liess unter anderem das Untere Konzertzimmer die Jagdkammer und das angrenzende Obere Konzertzimmer nach den vorhandenen Vorbildern ausstatten Johann Michael Hoppenhaupt d A ging vermutlich in der zweiten Halfte der 1750er Jahre nach Merseburg zuruck wo er starb Kutschenbau BearbeitenDie Bildhauer und Dekorateure die Friedrich II mit der Ausstattung der Schlosser beauftragte erstellten auch Entwurfe fur die koniglichen Kutschen Dafur zeichnete in den 1740er Jahren fast ausnahmslos Johann Michael Hoppenhaupt d A verantwortlich mit dessen Ausfuhrung ausschliesslich Berliner und Potsdamer Handwerker betraut wurden Nur wenige seiner Modelle sind erhalten wie ein Kaross Coupe von 1746 das Friedrich II der russischen Zarin Elisabeth schenkte Der Prunkwagen ist heute in der Rustkammer im Moskauer Kreml ausgestellt In Deutschland hat ein um 1755 bis 1765 von Hoppenhaupt d A entworfenes Berline Coupe die Zerstorungen Berlins im Zweiten Weltkrieg uberdauert Die fur den kursachsischen Gesandten Leopold Nicolaus von Ende gefertigte Kutsche wird in der Remise von Schloss Paretz aufbewahrt Publikationen BearbeitenGegen Ende seiner Tatigkeit in Preussen publizierte Hoppenhaupt d A circa 80 Entwurfe mit Wand und Deckenornamentik Kamine Mobel Uhren Kronleuchter Kanzeln Grabmaler Kutschen und Sanften Die Entwurfe wurden zwischen 1751 und 1755 von einem der bedeutendsten Buchillustratoren des 18 Jahrhunderts Johann Wilhelm Meil 1733 1805 radiert und zum Teil in Stichen von dem Augsburger Kupferstecher und Verleger Johann Georg Hertel der Jungere verbreitet Zudem radierte Meil die von Hoppenhaupt d A gestalteten Titelblatter der Schriften Gotthold Ephraim Lessings Teil I bis IV 1753 und 1754 nbsp Entwurf fur die Wanddekoration der Grossen Goldenen Galerie im Neuen Flugel des Schlosses Charlottenburg Berlin 1742 43 nbsp Entwurf fur die Wanddekoration der Kaminwand des Bronzesaals im Potsdamer Stadtschloss um 1754 nbsp Kaross Coupe Radierung von Johann Wilhelm Meil 1755 nach dem Entwurf von Hoppenhaupt d A 1745 Eine ahnliche Kutsche schenkte Friedrich II 1746 der russischen Zarin Elisabeth nbsp Phaeton mit Baldachin Radierung von Johann Wilhelm Meil 1755 nach dem Entwurf von Hoppenhaupt d A 1745Literatur BearbeitenEkhart Berckenhagen Hoppenhaupt Johann Michael In Neue Deutsche Biographie NDB Band 9 Duncker amp Humblot Berlin 1972 ISBN 3 428 00190 7 S 620 Digitalisat Claudia Meckel Hofische Wagenbaukunst in Preussen im 18 Jahrhundert In Gert Streidt Peter Feierabend Hrsg Preussen Kunst und Architektur Konemann Verlagsgesellschaft Koln 1999 ISBN 3 89508 424 7 S 258 ff Peter Ramm Barock in Merseburg Johann Michael Hoppenhaupt 1685 1751 und seine Zeit Katalog zur Gedenkausstellung im Museum Merseburg 1985 Merseburg 1988 Merseburger Land Sonderheft 22 Charles F Foerster Hoppenhaupt Familie In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 17 Heubel Hubard E A Seemann Leipzig 1924 S 487 488 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Michael Hoppenhaupt der Altere Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 124786634 lobid OGND AKS VIAF 286707323 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoppenhaupt Johann Michael der AltereALTERNATIVNAMEN Hoppenhaupt der Altere Johann MichaelKURZBESCHREIBUNG deutscher Zieratenbildhauer und DekorateurGEBURTSDATUM 8 Oktober 1709GEBURTSORT ZittauSTERBEDATUM nach 1755STERBEORT Merseburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Michael Hoppenhaupt der Altere amp oldid 205080552