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Johann Michael Hoppenhaupt 25 Juni 1685 in Merseburg 14 September 1751 ebenda war ein deutscher Bildhauer und Baumeister in der Zeit des Barock Er war der Vater von Johann Michael Hoppenhaupt dem Alteren 1709 nach 1755 Leben BearbeitenJohann Michael Hoppenhaupt wurde als Sohn des Bildhauers Michael Hoppenhaupt und der Regina geb Beyer in Merseburg geboren wo er viele Jahre im Eckhaus Grosse Kleine Ritterstrasse lebte Nach der bauhandwerklichen Ausbildung bei seinem Vater ging er 1706 nach Zittau Dort schuf er 1707 das Grabmal Leipoldt in der Kreuzkirche und 1709 den Herkulesbrunnen nordlich vom Salzhaus Zwischen 1708 und 1711 ubernahm er die Holz und Dekorationsarbeiten fur die Innenausstattung der Kirche in Hainewalde und 1709 die Ausstattung des Bibliotheksaals des Franziskanerklosters in Zittau heute Stadtmuseum mit Pilastern und Deckenstuck sowie vermutlich auch das Eingangstor und die Monchsche Gruft auf dem Zittauer Kreuzfriedhof Als der Vater 1710 starb kehrte er nach Merseburg zuruck um dessen Werkstatt zu ubernehmen 1711 erwarb er das Burgerrecht Zu seinen ersten Arbeiten nach der Ruckkehr gehorte die dekorative Ausgestaltung der Gemacher des Herzogpaares Moritz Wilhelm von Sachsen Merseburg und Henriette Charlotte von Nassau Idstein im Ostflugel des Merseburger Schlosses mit dem zwischen 1712 und 1715 ausgefuhrten Spiegelkabinett auch Porzellankabinett genannt und Stuckarbeiten uber der Hofeinfahrt Vom Kabinett sind die noch erhaltenen Reste der Holzvertafelung dreier Wande die Kassettendecke und ein Kronleuchter seit 1925 in Berlin und heute im Kunstgewerbemuseum ausgestellt 1713 erhielt Johann Michael Hoppenhaupt den Titel Furstlich Sachsischer Hofbildhauer und 1717 die Ernennung zum Furstlich Sachsischen Landbaumeister Zu seinen weiteren Arbeiten zahlen die Dorfkirche in Oberbeuna mit dem 1725 erbauten Kirchenschiff und dem 1743 errichteten Turm sowie die Kirche im heutigen Merseburger Stadtteil Kotzschen Der Bau des Merseburger Schlossgartensalons zwischen 1727 und 1737 der als Pavillon fur Gartenfeste diente erfolgte noch im Auftrag des 1731 verstorbenen Herzogs Moritz Wilhelm Ebenso die Umgestaltung der Hoffassade des Schlosses mit barocken Schmuckelementen 1730 und die Ausstattung der Schlosskapelle 1731 Aus seiner Feder stammt auch ein 1747 angefertigter aber nicht ausgefuhrter Entwurf fur eine neue Haube auf den am 8 Dezember 1744 abgebrannten Konigs oder Hausmannsturm in Merseburg Ausserhalb von Merseburg nahm August Ludwig von Anhalt Kothen die Dienste Hoppenhaupts in Anspruch und liess ihn 1729 die Festillumination der Orangerie in Kothen arrangieren 1731 die Schlosskapelle ausbauen und bildhauerisch gestalten sowie 1734 ein Gutachten uber den Erhaltungszustand des sudwestlichen Schlossflugels erstellen Fur den Nachfolger im Haus Sachsen Merseburg Herzog Heinrich baute Hoppenhaupt 1735 den Herzogspavillons in Lauchstadt und 1737 38 die so genannte Obere Wasserkunst ein turmartiges Barockgebaude in der ehemaligen Klosteranlage Altenburg von dem aus das Merseburger Schloss und die Domfreiheit mit Wasser aus der Saale versorgt wurde Mit dem Tod des Herzogs Heinrich starb die Merseburger Herzoglinie 1738 im Mannesstamm aus so dass die Sekundogenitur an das Kurfurstentum Sachsen zuruckfiel Hoppenhaupt verblieb weiterhin in seinem Amt und wurde durch den regierenden sachsischen Kurfursten Friedrich August II mit dem Titel Koniglich Polnischer Churfurstlich Sachsischer und Stift Merseburgischer Landbaumeister bestatigt Familie BearbeitenHoppenhaupt wohnte mit seiner Familie seit 1744 in einem bereits 1717 erworbenen Haus in der Merseburger Unteraltenburg im Volksmund Versunkenes Schlosschen genannt Er gestaltete es mit Zwerchhaus Eingangsaltan und Pilastern um Das Gebaude wurde 1988 abgetragen und 1998 mit einer rekonstruierten Fassade wieder aufgebaut Nach dem Tod Johann Michael Hoppenhaupts 1751 fuhrte der jungste Sohn Moritz Ehrenreich das vaterliche Geschaft in Merseburg weiter Der alteste Sohn Johann Michael der Altere und der nachfolgende Johann Christian der Jungere die zur Unterscheidung ihrer Arbeiten den Namenszusatz der Altere beziehungsweise der Jungere bekamen wirkten hauptsachlich in Preussen zur Zeit Friedrichs II und waren neben weiteren Kunstlern massgeblich am Dekorationsstil des so genannten Friderizianischen Rokoko beteiligt Die Sohne stammten aus der ersten Ehe mit Dorothea Catharina Hubner Nach ihrem Tod ging Hoppenhaupt 1745 mit Elisabeth Niehrens eine zweite Ehe ein Literatur BearbeitenCharles F Foerster Hoppenhaupt Familie In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 17 Heubel Hubard E A Seemann Leipzig 1924 S 487 488 biblos pk edu pl G Pretzien Die Hoppenhaupts und ihre Kunst Merseburg 1934 Ludwig Grote Johann Michael Hoppenhaupt der Schopfer des Porzellankabinetts im Deutschen Museum In Jahrbuch der Preussischen Kunstsammlungen Band 59 Nr 3 1938 ISSN 0934 618X S 250 257 JSTOR 25170036 Peter Ramm Barock in Merseburg Johann Michael Hoppenhaupt 1685 1751 und seine Zeit Katalog zur Gedenkausstellung im Museum Merseburg 1985 Merseburg 1988 Merseburger Land Sonderheft 22 Hermann Heckmann Hoppenhaupt Johann Michael I In Institut fur Sachsische Geschichte und Volkskunde e V Hrsg Sachsische Biografie saebi isgv de Normdaten Person GND 137633327 lobid OGND AKS VIAF 295187720 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hoppenhaupt Johann MichaelALTERNATIVNAMEN Hoppenhaupt Johann Michael IKURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer und BaumeisterGEBURTSDATUM 25 Juni 1685GEBURTSORT MerseburgSTERBEDATUM 14 September 1751STERBEORT Merseburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Michael Hoppenhaupt amp oldid 229382141