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Die Schlacht bei Leuthen fand am 5 Dezember 1757 wahrend des Siebenjahrigen Krieges bei Leuthen in Schlesien statt In ihr schlug der preussische Konig Friedrich II die habsburgische kaiserliche Armee unter Fuhrung des Prinzen Karl Alexander von Lothringen Schlacht bei LeuthenTeil von Siebenjahriger KriegKarte zur Schlacht bei LeuthenDatum 5 Dezember 1757Ort Leuthen in SchlesienAusgang Preussischer SiegKonfliktparteienPreussen Konigreich Preussen Romisches Reich Heiliges 1400 Habsburg Osterreich Kaiserliche WurttembergKurfurstentum Bayern BayernBefehlshaberPreussen Konigreich Friedrich II Romisches Reich Heiliges 1400 Karl Alexander von LothringenTruppenstarke35 000 66 000Verluste6 400 22 000 davon 12 000 Gefangene Siebenjahriger Krieg 1756 1763 Ostlicher Kriegsschauplatz Pirna Lobositz Prag Kolin Gross Jagersdorf Moys Rossbach Breslau Leuthen Domstadtl Olmutz Zorndorf Hochkirch Kay Kunersdorf Hoyerswerda Maxen Kossdorf Landeshut Liegnitz Oschatz Berlin Wittenberg Torgau Dobeln Burkersdorf Reichenbach Freiberg Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Denkmal 4 Anekdoten 5 Rezeption 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Das kurbayerische Infanterieregiment Morawitzky kampfte als Teil des linken Flugels der Osterreicher Lithografie von Anton Hoffmann 1896 Friedrichs Feldzugsplan fur 1757 hatte vorgesehen den Hauptgegner Osterreich in Bohmen schnell zu schlagen so dass dieser keine Hilfe von Frankreich und Russland bekommen konne Nach mehreren Niederlagen befand Friedrich sich im Herbst 1757 jedoch in einer Defensivposition bis er in der Schlacht bei Rossbach am 5 November 1757 uberraschend einen uberragenden Sieg uber eine franzosische und eine Reichsexekutionsarmee erringen und diese aus Thuringen vertreiben konnte Von dort zog Friedrich nach Bohmen und vereinigte auf dem Weg seine Truppen am 2 Dezember mit den Resten der Schlesischen Armee unter seinem Schwager Furst August Wilhelm von Braunschweig Bevern die in der Schlacht von Breslau am 22 November vernichtend geschlagen worden war Friedrichs Ziel war es durch einen gezielten Vorstoss wieder in den Besitz der strategisch und wirtschaftlich wertvollen Provinz Schlesien insbesondere deren Hauptstadt Breslau zu gelangen Die uberragende Bedeutung dieses Ziels legte er in einer Ansprache an seine Generale kurz vor der Schlacht im Feldlager in Parchwitz dar Operativ ging es Friedrich darum den Truppen Karl Alexanders das Winterquartier in Breslau zu verwehren 1 Verlauf Bearbeiten nbsp Umgebungskarte der Schlacht bei LeuthenAm Morgen des 5 Dezember 1757 bewegten sich die preussischen Truppen in vier Flugeln zwei zentrale Infanterieflugel und jeweils auf beiden Seiten ein weiterer Kavallerieflugel zum Dorf Borne Die preussischen Truppen konnten in einer kurzen Schlacht die dort stationierten Osterreicher besiegen 2 Von einem Hugel in Borne aus konnte Friedrich II die Standorte der osterreichischen Truppen beobachten und seine nachsten Schritte planen Friedrich erkannte dass ihm der Schleier und Sophienhugel die Moglichkeit gaben einen verdeckten Marsch Richtung Suden zu starten 3 Bei Leuthen bezogen die zahlenmassig weit uberlegenen Osterreicher auf einer Breite von fast neun Kilometern Stellung und liessen die Preussen quer heranrucken Friedrich selbst schatzte die Zahl seiner Gegner auf 39 000 Mann Das Schlachtfeld bestand aus einem offenen flachen Gelande mit Hugeln im Westen Friedrich liess den linken Flugel des preussischen Heeres zunachst Scheinangriffe ausfuhren worauf Karl Alexander seine Reserven an diese Stelle beorderte Friedrich liess darauf seinen rechten Flugel hinter Hugeln versteckt und von der osterreichischen Aufklarung uberhaupt nicht wahrgenommen als Hauptmacht nach Suden abmarschieren Sudlich des linken osterreichischen Flugels und sudsudwestlich von Leuthen schwenkte die preussische Armee in eine Schiefe Schlachtordnung ein Der rechte Flugel stellte dabei den weitaus starksten Teil der Armee Die Kavallerie unter Hans Joachim von Zieten wurde dort eingesetzt geschutzt durch drei Bataillone als Vortreffen und unterstutzt durch eine Batterie zwolfpfundiger Kanonen Der Grossteil der Infanterie bildete derweil den linken Flugel und sollte den osterreichischen Gegenangriff abfangen Mit dieser Formation war es Friedrich gelungen an einer entscheidenden Stelle des Schlachtfeldes trotz Unterzahl die Uberlegenheit zu gewinnen Zudem besass er durch das verdeckte Verschieben seiner Truppen den Vorteil der Uberraschung und den Preussen gelang im weiteren Verlauf das damals noch ungewohnte Manover eines Stellungswechsels der Artillerie wahrend des Gefechts Gegen Mittag liess Friedrich seinen rechten Flugel den osterreichischen Sudflugel angreifen der bei dem Ort Sagschutz gruppiert war nbsp Schlacht bei Leuthen Die Osterreicher rot haben ihren linken Flugel zum Schutz der Flanke nach hinten umgebogen Die preussische Armee blau geht gegen diese Flanke vor und hat zwischen ihren Treffen an den Seiten Truppen zum eigenen Flankenschutz aufgestelltAls der Sturm auf den linken Flugel der Osterreicher begann war deren Front durch die Verzettelung im Norden schon dergestalt auseinandergerissen dass auch die Gegenwehr einiger Kavallerieeinheiten unter General Franz Leopold von Nadasdy dem uberraschenden und massierten Vordringen des rechten preussischen Flugels keinen Einhalt gebieten konnte Die Osterreicher wichen bis in den Ort Leuthen zuruck wahrend sie versuchten eine neue Front gegen den preussischen Angriff aufzubauen Erst kurz vor der Ortsgrenze konnten sie den schiefen Vorstoss der Preussen in einer Geraden Schlachtordnung abfangen wurden aber weiter bis in das bebaute Gebiet zuruckgedrangt Nach dem Durchbruch des dritten Bataillons Garde unter Hauptmann Wichard von Mollendorff gegen das sich zah wehrende Regiment furstbischoflich Wurzburger Reichstruppen im Kirchhof von Leuthen wollte der osterreichische Kavalleriegeneral Joseph Lucchesi d Averna 4 die Schlacht wenden indem er mit rund 70 Schwadronen die vermeintlich ungedeckte linke Flanke der preussischen Infanterie angriff Diese Attacke nutzte jedoch seinerseits der preussische Generalleutnant Georg Wilhelm von Driesen der seinen aus 50 Schwadronen bestehenden linken preussischen Kavallerieflugel bis dahin verdeckt gehalten hatte Ohne hoheren Befehl stiess er um 17 Uhr in die ungedeckte rechte Flanke der vorgehenden osterreichischen Kavallerie Die Schwadronen Lucchesis wurden dadurch gegen die eigene Infanterie gedrangt die im gleichen Moment unter einem preussischen Bajonettangriff stand Dieser Vorgang fuhrte zur endgultigen Auflosung der osterreichischen Schlachtordnung worauf Lothringen die Schlacht verloren gab und das Feld raumte Beim Ruckzug erlitten die Osterreicher noch einmal erhebliche Verluste denn Friedrich hatte scharfe Verfolgung angeordnet Dem Reiterfuhrer Zieten schrieb er am 9 Dezember Ein tag fatigue frz Anstrengung in diessen umbstanden Mein lieber Ziten bringet uns in der folge 100 Ruhetage nuhr immer den feindt in die hessen gesessen gemeint auf den Fersen geblieben 5 Prinz Moritz von Anhalt Dessau der gemeinsam mit Friedrich die Armee gefuhrt hatte wurde am selben Abend zum Generalfeldmarschall ernannt Die Osterreicher verloren den General Joseph Graf Lucchesi d Averna sowie die Generalmajore Franz von Otterwolf und Gustav Adolf Prinz Stollberg 6 Die preussischen Generale Kaspar Friedrich von Rohr und Lorenz Ernst von Munchow starben an ihren schweren Verwundungen Denkmal Bearbeiten nbsp Die Siegessaule bei Heidau nbsp Adolph von Menzel Friedrich der Grosse in Lissa 1858Zur Erinnerung an die siegreiche Schlacht bei Leuthen uber das osterreichische Heer liess Konig Friedrich Wilhelm IV bei Heidau eine Siegessaule mit einer vergoldeten Victoria errichten Den Entwurf zum Denkmal lieferte der Berliner Architekt Friedrich August Stuler die Siegesgottin stammt von Christian Daniel Rauch Die Siegessaule entstand in der Werkstatt des Bildhauers Heinrich Menzel aus Neisse aus weissgrauem Guhlauer Granit Das Kapitell und die Victoria fuhrte Moritz Geiss in Zinkguss aus die Victoria war zudem ob ihrer besseren Wirkung vergoldet Die Gesamthohe des Denkmals betrug 64 Fuss 7 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Saule gesprengt Anekdoten Bearbeiten nbsp Wilhelm Camphausen Der Choral am Abend der Schlacht bei Leuthen Beruhmt geworden sind zahlreiche Anekdoten um das Geschehen bei Leuthen Klar ins Reich der Legende gehort die Szene gegen Abend des 5 Dezember als Friedrich der Grosse zunachst ohne ausreichende Bedeckung in dem mit osterreichischen Offizieren uberfullten Schloss bei Deutsch Lissa Nachtquartier beziehen wollte anstatt ihn als Feind gefangen zu nehmen hatten ihm die Osterreicher ehrfurchtig ihre Reverenz erwiesen und sich rasch zu ihren Soldaten im Ort begeben 8 Nach der Schlacht lagerten die 25 000 erschopften Kampfer der preussischen Armee und sangen den evangelischen Choral Nun danket alle Gott der als Choral von Leuthen in die Geschichte eingegangen ist Rezeption BearbeitenAls Der Choral von Leuthen wurde die Schlacht 1932 nach einem Drehbuch von Johannes Brandt von dem Regisseur Carl Froelich verfilmt 9 Der von Marc Roland zum Film komponierte Militarmarsch fand als Der Leuthener Einzug in die deutsche Militarmusik Literatur BearbeitenBernard Montgomery Kriegsgeschichte Weltgeschichte der Schlachten und Kriegszuge Komet Verlagsgesellschaft mbH 1968 englische Originalausgabe ISBN 3 933366 16 X Christopher Duffy Friedrich der Grosse Ein Soldatenleben Benziger Zurich Koln 1986 ISBN 978 3 545 34053 4 bes S 209 221 Walther Rohdich Leuthen 5 Dezember 1757 Ein Wintertag in Schlesien Wolfersheim Berstadt 1996 Siegmar Keil Der Choral von Leuthen Ein preussisch deutscher Mythos In DIE TONKUNST IV 2007 S 442 449 Eberhard Birk Die Schlacht bei Leuthen am 5 Dezember 1757 Eine multiperspektivische Annaherung In Osterreichische militarische Zeitschrift Januar Februar 2008 Franz Uhle Wettler Hoehe und Wendepunkte deutscher Militaergeschichte Mittler Hamburg 2000 Kapitel 1 Leuthen 1757 und das Heer Friedrichs des Grossen ISBN 3 8132 0700 5 Franz Uhle Wettler Leuthen 1757 und das Heer Friedrichs des Grossen In Pallasch Zeitschrift fur Militargeschichte Bd 14 2010 Heft 33 S 3 23 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht von Leuthen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Plane der Schlacht bei Leuthen im Digitalisierungsprojekt Wilhelmshoher Kriegskarten beim Digitalen Archiv Marburg des Hessischen Staatsarchivs Karten Nr 33 0 bis 34 3 Rede des Konigs vor der Schlacht bei Leuthen 3 Dezember 1757 Einzelnachweise Bearbeiten Retzow 1802 240 43 Frederick the Great and the Battle of Leuthen Triumph of Tactics In Warfare History Network 12 November 2015 abgerufen am 10 September 2020 amerikanisches Englisch Battle of Leuthen Abgerufen am 10 September 2020 Kaiserliche und k k Generale 1618 1815 PDF Dr Antonio Schmidt Brentano abgerufen am 23 August 2021 Faksimile des Schreibens in Herman von Petersdorff Friedrich der Grosse Ein Bild seines Lebens und seiner Zeit Verlag von Gebruder Paetel Berlin 1911 Beilage 16 nach S 368 Joseph Andreas Goswin Aribo Georg Maria Thurheim Gedenkblatter aus der Kriegsgeschichte der k k oesterreichischen Armee Band 2 S 481 Leipziger Illustrirte Zeitung No 593 vom 11 November 1854 Friedrich Benninghofen Helmut Borsch Supan Iselin Gundermann Friedrich der Grosse Ausstellung des Geheimen Staatsarchivs Preussischer Kulturbesitz anlasslich des 200 Todestages Konig Friedrich II von Preussen Katalog Berlin 1986 S 191 Der im Jahr 1932 produzierte Film Der Choral von Leuthen Memento des Originals vom 2 April 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www digitalvd de The Film was shot from November 1932 to December 1932 Day of the Premiere was the 7th March 1933 Der Choral von Leuthen Kommentar vom 12 November 2007 von LeParas 1 Germany Normdaten Sachbegriff GND 4253427 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Leuthen amp oldid 238962759