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Im Gefecht bei Dobeln besiegten am 12 Mai 1762 preussische Truppen unter Prinz Heinrich von Preussen ein osterreichisches Korps Auf preussischer Seite waren als hohe Militars zusatzlich beteiligt Generalleutnant Friedrich Wilhelm von Seydlitz Generalleutnant Hans Wilhelm von Kanitz Generalleutnant Joachim Friedrich von Stutterheim und Oberst Friedrich Wilhelm Gottfried Arnd von Kleist Auch aufgrund seiner Verdienste wahrend des Gefechtes bei Dobeln wurde Kleist am 19 Mai 1762 zum Generalmajor befordert Gefecht bei DobelnTeil von Siebenjahriger KriegDatum 12 Mai 1762Ort DobelnAusgang Preussischer SiegKonfliktparteienPreussen Konigreich Preussen Romisches Reich Heiliges 1400 Heiliges Romisches ReichBefehlshaberPreussen Konigreich Prinz Heinrich von Preussen Romisches Reich Heiliges 1400 Johann Anton Franz Reichsfreiherr von ZedtwitzTruppenstarke8 000 9 000 30 35 Geschutze 4 000 5 000 Geschutze unbekanntVerlusteca 60 ca 1 500 meist Gefangene Siebenjahriger Krieg 1756 1763 Ostlicher Kriegsschauplatz Pirna Lobositz Prag Kolin Gross Jagersdorf Moys Rossbach Breslau Leuthen Domstadtl Olmutz Zorndorf Hochkirch Kay Kunersdorf Hoyerswerda Maxen Kossdorf Landeshut Liegnitz Oschatz Berlin Wittenberg Torgau Dobeln Burkersdorf Reichenbach Freiberg Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage 2 Gefechtsverlauf 3 Auswirkungen 4 Siehe auch 5 Literatur Quellen 6 WeblinksAusgangslage BearbeitenIm Zuge von Truppenbewegungen gegen die bei Dobeln und Nossen Katzenhauserstellung unter Prinz Heinrich von Preussen stehenden Einheiten ruckten osterreichische Krafte unter Andreas Hadik von Futak General der Kavallerie bei denkbar schlechter Wetterlage von Sudosten bis etwa an die Freiberger Mulde vor In diesem Zusammenhang besetzte ein starkes osterreichisches Korps unter dem jungen Prinz Albert von Sachsen er hatte hier sein erstes eigenes Kommando erhalten ab dem 14 November 1761 auch die sudlichen Anhohen bei Dobeln Die in der Stadt liegenden Preussen zogen sich deshalb auf die nordlichen Hugel vor der Stadt zuruck Direkt uber das im Tal liegende Dobeln hinweg beschossen sich die gegnerischen Artilleriestellungen zwischen dem 14 und 15 November mit einer zeitweise heftigen Kanonade Im Ort selbst wurde dabei kein grosser Schaden angerichtet Als ziviles Opfer war Schuhmacher Nikolaus Wetzig zu beklagen in dessen Haus am Staupitzberg heute Terrassenstrasse 3 eine osterreichische Kanonenkugel einschlug Diese riss ihm beide Beine ab und er verstarb am 18 November 1761 Nachdem von preussischer Seite mit einer Zerstorung von Dobeln gedroht worden war kam es zu Verhandlungen Gefuhrt wurden diese durch Oberst von Kleist fur Preussen und Oberst von Gemmingen k k Infanterie Regiment Wied Runkel fur die osterreichische Seite Nach einer Ubereinkunft der beiden Kriegsparteien wurde Dobeln schliesslich als neutrales Gebiet betrachtet und nach dem 15 November 1761 jeder Verkehr uber die Freiberger Mulde unterbunden Die Truppen bezogen Ende November in den umliegenden Orten Winterquartier und es kam bis zum 12 Mai 1762 nur noch gelegentlich zu kleineren militarischen Zwischenfallen Mit grossem Aufwand wurden ab November 1761 auf beiden Seiten des Flusses umfangreiche Feldbefestigungen errichtet und den Oberbefehl des Kampfabschnittes auf osterreichischer Seite ubernahm Generalfeldwachtmeister Reichsfreiherr Johann Anton Franz von Zedtwitz der unmittelbare Vorgesetzte von Zedtwitz war Generalfeldzeugmeister Graf Macquire in Freiberg Die Lage an der Freiberger Mulde drohte im Fruhjahr 1762 fur Preussen unhaltbar zu werden denn die Reichsarmee bei Chemnitz strebte die Vereinigung mit der bei Dresden und Dippoldiswalde stehenden osterreichischen Hauptarmee an Prinz Heinrich von Preussen hatte diesen uberlegenen Kraften wohl das Feld uberlassen mussen und weitere gegnerische Operationen in Richtung Wittenberg waren zu erwarten Um in einem Praventivschlag zwischen diese Krafte vorzustossen musste Prinz Heinrich zunachst einmal die zwischen Dobeln und Nossen befindlichen osterreichischen Stellungen an der Freiberger Mulde uberwinden Als gunstig erschien ihm dafur der Abschnitt bei Dobeln Der osterreichische Oberbefehlshaber in Sachsen Feldmarschall Johann Baptist Graf Serbelloni hatte Truppen an Feldmarschall Leopold Joseph Graf Daun nach Schlesien abgeben mussen deshalb waren die im Herbst 1761 bezogenen Stellungen personell ausgedunnt worden Um seine Schlagkraft weiter zu gewahrleisten wollte General von Zedtwitz seine Truppen bei Dobeln enger konzentrieren Wie auch die Forderung nach ausreichender Verstarkung wurde ihm das nicht genehmigt Da man in der osterreichischen Fuhrung davon ausging dass die starken Stellungen bei Tageslicht nicht angegriffen werden wurden und nach einer Alarmierung durch Vorposten die Zeit zur Formierung ausreichend ware sollte Zedtwitz seine Feldbefestigungen nur in der Nacht voll besetzen und am Morgen in die Quartiere abrucken lassen Auf genau diese Verhaltnisse baute die preussische Angriffsplanung Gefechtsverlauf Bearbeiten nbsp Alteste Darstellung des Gefechtes bei Dobeln S B Jochai um 1763 nbsp Gefangennahme des Generals von Zedtwitz bei Littdorf durch die Kolonne Kleist Diorama im Stadtmuseum Dobeln Der Plan sah vor die Freiberger Mulde am 12 Mai 1762 auf einer etwa 8 Kilometer langen Front ab 7 00 Uhr uberraschend zu uberschreiten Zu diesem Zweck gingen die preussischen Truppen bereits am Abend des 11 Mai auf der rechten Muldenseite verdeckt in Stellung Durch Artillerie unterstutzt wurden im Raum Dobeln die Generale Kanitz und Stutterheim mit Linien Infanterie in zwei Kolonnen vorrucken In einer Zangenbewegung sollten an den Flugeln General von Seydlitz von Technitz und Oberst von Kleist von Mahlitzsch aus den Gegner mit Kavallerie und Infanterie umfassen und zum Ruckzug zwingen Am linken Flugel der Kolonne Kleist hatte diese Aktion jedoch eine Stunde zu fruh begonnen da die osterreichischen Vorposten die Preussen gesehen hatten und es zu einem Schusswechsel kam Nachdem man das im preussischen Stab bemerkt hatte wurde der verfruhte Angriff schliesslich an der ganzen Muldenlinien vorgetragen Die uberraschten Osterreicher gaben ihre Verschanzungen auf und gingen zum Ruckzug und schliesslich zur Flucht uber Eine effektive Verteidigung gegen die ausserst schnell vorruckenden Preussen war nicht mehr moglich Nur bei Ziegra wurde der Kolonne Seydlitz aus den Feldbefestigungen handfester Widerstand entgegengesetzt der jedoch durch eine grossraumige Umgehung bald uberwunden wurde Die preussischen Truppen machten in dieser Situation viele Gefangene zumal die Kolonne Kleist letztlich den Osterreichern ihre Ruckzugsmoglichkeiten nach Suden abgeschnitten hatte Unter den Gefangenen befand sich auch der osterreichische Oberbefehlshaber General von Zedtwitz der mit seinen Stabswachen bei Littdorf den Einheiten Kleists in die Hande gefallen war Gegen 9 00 Uhr konnte Prinz Heinrich bei Knobelsdorf sammeln lassen er zog mit seinen Truppen am 13 Mai 1762 in Richtung Hainichen ab Auswirkungen BearbeitenAuf osterreichischer Seite war man im ersten Moment so besturzt dass Serbelloni mit der Hauptmacht nach Bohmen abmarschieren wollte und Kaiserin Maria Theresia sah ihre Truppen in Sachsen sogar besiegt und meinte sie selbst ware vollig durcheinander Obwohl man das Korps Zedtwitz durch seine eigenen Entscheidungen geschwacht hatte wurde durch die osterreichische Fuhrung bereits in den Folgetagen die umfassende Niederlage bei Dobeln allein dem Versagen des Generals von Zedtwitz zugeschrieben Mit dem siegreichen Vorstoss bei Dobeln war das preussische Hauptziel erreicht die Vereinigung von Reichsarmee und Osterreichern konnte verhindert werden Diese militarische Aktion eroffnete ausserdem erfolgreich den preussischen Feldzug des Jahres 1762 in Sachsen und bereitete den Boden fur das letzte Treffen des Krieges die Schlacht bei Freiberg am 29 Oktober 1762 Siehe auch BearbeitenSchlesische Kriege Liste von Kriegen Liste von SchlachtenLiteratur Quellen BearbeitenRalph Gundram Das Gefecht bei Dobeln am 12 Mai 1762 und seine Bedeutung fur die militarische Situation in Sachsen am Ende des Siebenjahrigen Krieges in Sachsische Heimatblatter 4 5 2002 S 248 261 Ralph Gundram Das Gefecht bei Dobeln am 12 Mai 1762 aus der Reihe Denkmale Landkreis Mittelsachsen Frankenberg 2012 36 Seiten herausgegeben zum 250 JahrestagWeblinks BearbeitenGefecht bei Dobeln unter www regionalgeschichte doebeln de Karte des Gefechts bei Dobeln um 1850 digitale Sammlung ULB DarmstadtNormdaten Sachbegriff GND 7601802 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefecht bei Dobeln amp oldid 178246107