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Das Gefecht bei Oschatz oder auch Gefecht am Durrenberg oder Gefecht bzw Schlacht bei Strehla genannt war ein militarischer Zusammenstoss im Kurfurstentum Sachsen wahrend des Siebenjahrigen Krieges zwischen einem Korps der preussischen Armee und dem kaiserlichen Reichsheer Es fand am 20 August 1760 nordlich von Oschatz statt Gefecht bei OschatzTeil von Siebenjahriger KriegGefecht bei Oschatz bei L Therbu und G J Contgen c 1760 Datum 20 August 1760Ort bei Oschatz SachsenAusgang geordneter Ruckzug der Preussen nach TorgauKonfliktparteienPreussen Konigreich Preussen Romisches Reich Heiliges 1400 Heiliges Romisches ReichBefehlshaberGen Lt Johann Dietrich von Hulsen Gen Feldm Friedrich Michael von ZweibruckenGen Christian Carl zu Stolberg GedernTruppenstarke12 000 31 000Verlusteunbekannt 2000 tot oder verwundet39 Offiziere und 1178 Mann in GefangenschaftSiebenjahriger Krieg 1756 1763 Ostlicher Kriegsschauplatz Pirna Lobositz Prag Kolin Gross Jagersdorf Moys Rossbach Breslau Leuthen Domstadtl Olmutz Zorndorf Hochkirch Kay Kunersdorf Hoyerswerda Maxen Kossdorf Landeshut Liegnitz Oschatz Berlin Wittenberg Torgau Dobeln Burkersdorf Reichenbach FreibergHintergrund BearbeitenBereits zu Kriegsbeginn ist Oschatz am 5 September 1756 erstmals von einer preussischen Abteilung aus 5 000 Mann besetzt worden die der uber Halle an der Saale in Kursachsen einmarschierenden Heeresgruppe des Herzogs von Braunschweig angehort hatten 1758 wurde die Stadt kurzzeitig von Reichstruppen des Generals von Daun besetzt bis dieser sich im Spatjahr 1759 nach Dresden zuruckziehen musste worauf Oschatz erneut von den Preussen besetzt wurde Am 29 Juli 1760 trat eine Wende auf dem sachsischen Kriegsschauplatz ein als Konig Friedrich II von Preussen die Belagerung Dresdens abbrach und sich mit seiner Armee zunachst nach Meissen zuruckzog Von dort hat er schliesslich den Marsch Richtung Schlesien aufgenommen nur ein Korps unter Generalleutnant von Hulsen zurucklassend Der kaiserliche Generalfeldmarschall Friedrich Michael von Zweibrucken beabsichtigte die Preussen ganzlich aus Sachsen zu vertreiben verharrte mit der von ihm befehligten Reichsarmee aber einstweilen auf dem Plauenschen Grund solange noch eine Umkehr des Konigs an die Elbe zu befurchten war Am 13 August 1760 ruckten die zahlenmassig uberlegenen Kaiserlichen schliesslich uber Wilsdruff ziehend gegen die rechte Flanke der Preussen unter Hulsen vor Dieser gab am 16 August sein Lager bei Meissen auf um sich nach Torgau zuruckzuziehen wo er sich mit der dortigen preussischen Besatzung zu vereinigen beabsichtigte Gefechtsverlauf BearbeitenWahrend der Verfolgung hatte sich die vom General zu Stolberg gefuhrte Reserve der Kaiserlichen vom Hauptheer abgesetzt und bei Oschatz eine exponierte Stellung erreicht wahrend sich Zweibrucken noch unterhalb von Riesa befand Das ist den Preussen nicht entgangen worauf Hulsen auf Anraten des Obersts von Kleist am 18 August bei Strehla kehrt machen liess um einen nachtlichen Uberfall auf die Reserve von Stolberg zu wagen Der Uberraschungsangriff misslang allerdings als die Preussen in den fruhen Morgenstunden um drei Uhr am 20 August auf Oschatz zustiessen und dort die auf Linie Wellerswalde Zschollau und dem Schmorkauer Weinberg in Schlachtaufstellung stehenden und vormarschierenden Kaiserlichen erblickten Hulsen liess die Attacke abbrechen um sein Korps auf Linie zwischen Strehla und dem Leckwitzer Durrenberg in Aufstellung zu bringen Das folgende Gefecht konzentrierte sich auf den rechten preussischen Flugel am Durrenberg welcher vom gegenuberstehenden kaiserlichen linken hart bedrangt und in der Flanke uberflugelt zu werden drohte Die Oschatzer Bevolkerung beobachtete auf dem Gorauer Flur zwischen Kleinragewitz und Schonnewitz Gemeinde Liebschutzberg den Kampf da sie im Falle einer Niederlage und Ruckzug der Kaiserlichen die Niederbrennung ihrer Stadt befurchteten Weil Stolberg mit dem kaiserlichen rechten Flugel weitgehend untatig blieb konnte Hulsen tatsachlich mit seinem linken seine bedrohte rechte Flanke stabilisieren hier durch geschickt ausgefuhrte Attacken seiner Reiterschwadronen doch die Oberhand gewinnen und die Kaiserlichen um sieben Uhr in die Flucht schlagen Obwohl die Preussen den Durrenberg und somit das Feld fur sich behaupten konnten wurde der Sieg auch von den Kaiserlichen reklamiert da Hulsen angesichts der heraufziehenden Reichsarmee unter Zweibrucken doch in einer unvorteilhaften Stellung verblieb und deshalb am Nachmittag den geordneten Ruckzug nach Torgau wieder aufnahm Die Kaiserlichen konnten deshalb auf einen eigenen Ruckzug verzichten und sein Lager bei Strehla besetzen weshalb auch Oschatz keinen Schaden nehmen musste Aber die Preussen erbeuteten eine Kanone und drei Fahnen und nahmen fast 1200 Mann des Gegners gefangen darunter auch Prinz Friedrich August von Nassau Usingen Auf ihrem Weitermarsch uber Belgern nach Torgau brannten sie Zausswitz und Leckwitz nieder Hulsen hatte noch wahrend des Gefechts vom Sieg seines Konigs in der Schlacht von Liegnitz erfahren Es folgte am 3 November 1760 die Schlacht von Torgau Quellen BearbeitenHenry Lloyd Geschichte des Siebenjahrigen Krieges in Deutschland zwischen dem Konige von Preussen und der Kaiserin Konigin mit ihren Alliierten ubersetzt und herausgegeben von Georg Friedrich von Tempelhoff Band 4 Berlin 1789 S 177 179 Carl Samuel Hoffmann Historische Beschreibung der Stadt des Amtes und der Diocese Oschatz in alteren und neueren Zeiten Erster Teil vierte Abteilung Oschatz 1813 2 Auflage 1872 Max von Eelking Correspondenz des Kurfurstlich Sachsischen Premier Ministers Grafen von Bruhl mit dem Sachsischen General Lieutenant Freiherrn von Riedesel Leipzig 1854 S 90 93 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gefecht bei Oschatz amp oldid 237037220