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Johann Dietrich von Hulsen 1 Juni 1693 in Babziens 29 Mai 1767 in Berlin war ein preussischer Generalleutnant der Infanterie Nach einer lebenslangen Offizierslaufbahn in verschiedenen Infanterieregimentern erwarb er sich bereits recht betagt im Siebenjahrigen Krieg als General die besondere Hochachtung Friedrich II und wurde von diesem mit der Ernennung zum Gouverneur von Berlin geehrt Bereits wahrend des Krieges wurde er Domherr zu Minden und bekam den Schwarzen Adlerorden verliehen Leben BearbeitenVon Hulsen wurde als Sohn von Johann Friedrich von Hulsen und Rosine Freiin von Konigsegg geboren und wuchs in der landlichen Umgebung von Rastenburg auf Mit siebzehn Jahren trat er in das Preussische Infanterieregiment Nr 2 unter dem Kommando von Otto Magnus von Donhoff wurde am 8 Juni 1715 Fahnrich und nahm im gleichen Jahr am Pommernfeldzug teil Ab 1721 war das Regiment zwischen Insterburg und Rastenburg stationiert Von Hulsen wurde am 1 August 1722 Sekondeleutnant am 13 Juli 1728 Premierleutnant Im Polnischen Thronfolgekrieg zog das Regiment das nun unter dem Kommando von Erhard Ernst von Roeder stand uber Magdeburg zu Prinz Eugen von Savoyen nach Heidelberg Nach dem Winterlager im Munsterland wurde der Feldzug 1735 ergebnislos fortgefuhrt und schliesslich trat das Regiment den Ruckmarsch an In Halberstadt wurde von Hulsen anlasslich einer Truppenschau vor Friedrich Wilhelm I zum Stabskapitan befordert und zuruck in Ostpreussen am 6 April 1738 Kapitan mit einer eigenen Kompanie Im Herbst 1739 heiratete von Hulsen Sophie Elisabeth von Kunheim verwitwete von Schliewitz Die Ehe blieb kinderlos Im Juli des folgenden Jahres wurde er als Major in das neu aufgestellte 36 Infanterieregiment unter Gustav Bogislaus von Munchow versetzt in dem er sechzehn Jahre lang blieb Im Marz 1741 wurde es im Ersten Schlesischen Krieg als Besatzungstruppe in Schlesien spater unter Leopold I von Anhalt Dessau bei der Belagerung von Cosel eingesetzt Nach dem Krieg wurde es in Brandenburg stationiert wo von Hulsen am 11 Juli 1743 Oberstleutnant wurde Im Verlauf des Zweiten Schlesischen Krieges nahm das Regiment an zahlreichen Schlachten teil und eroberte am 5 September 1745 das besetzte Cosel zuruck worauf von Hulsen am 9 November zum Oberst ernannt wurde In den folgenden Friedensjahren tat sich von Hulsen vor allem als guter Ausbilder hervor wurde am 8 September 1754 Generalmajor und bekam den Orden Pour le Merite verliehen Nach dem Tode seines Vorgangers Asmus Ehrenreich von Bredow wurde er am 25 Februar 1756 zum Chef des 21 Infanterieregiments ernannt das in Halberstadt und Quedlinburg stationiert war Er bekam zudem eine jahrliche Pension von 500 Talern nbsp Ehrentafel fur von Hulsen am Obelisken in RheinsbergAls Heerfuhrer tat er sich erst uber sechzigjahrig im Siebenjahrigen Krieg hervor und konnte sich den Ruf eines der fahigsten Generale erringen In der Schlacht bei Lobositz erlitt sein Regiment hohe Verluste von Hulsen wurde aber von Friedrich II fur seine Tapferkeit gelobt In der Schlacht bei Kolin kommandierte von Hulsen die Reserve wahrend sein Regiment unter Joachim Christian von Tresckow kampfte Mit diesem und weiterer Unterstutzung gelang es ihm am spaten Nachmittag eine entscheidende Anhohe zu nehmen und sie bis in die Nacht zu verteidigen In seinen kriegsgeschichtlichen Schriften ruhmt Friedrich II ausdrucklich seinen Eifer in dieser Schlacht Nach seiner Beforderung zum Generalleutnant am 6 Marz 1758 wurde von Hulsen nach Sachsen entsandt wo bei Maxen und Freiberg gegen die Osterreichische Armee standhielt In der Schlacht bei Kay erlitt er blutige Verluste in der Schlacht von Kunersdorf wurde er verwundet Beim Gefecht von Maxen traf er nicht mehr rechtzeitig ein um Friedrich August von Finck Unterstutzung zu leisten Am 20 August 1760 konnte er sich im Gefecht bei Oschatz mit 12 000 Mann gegen eine feindliche Ubermacht behaupten worauf ihm der Konig 1500 Taler schenkte und schrieb Ich gratulire Euch auf das Allergnadigste Machet inzwischen an alle Stabs und Ober Officiers Eures unterhabenden Corps Mein hochst gnadiges Compliment 1 Als im gleichen Jahr Osterreicher und Russen versuchten Berlin einzunehmen zog er nach Beelitz und konnte am Halleschen Tor die Reiterei des russischen Generals Gottlob Heinrich von Tottleben zunachst abwehren letztlich aber die russische Besetzung Berlins nicht verhindern Bald darauf ging es wieder nach Sachsen wo von Hulsen am 3 November 1760 in der Schlacht bei Torgau grosse Teile der Infanterie kommandierte Nach drei vergeblichen und verlustreichen Angriffen fuhrte er entgegen dem Befehl des Konigs einen vierten der aufgrund der Unterstutzung eines Husarenangriffs unter Hans Joachim von Zieten erfolgreich war und die Schlacht fur die preussische Seite entschied Einer Anekdote zufolge war der General nicht mehr gut zu Fuss und da seine Pferde erschossen worden waren liess er sich auf einer Kanone in Reichweite des Schlachtgeschehens schieben 2 Nach der Schlacht schlug von Hulsen die feindlichen Truppen bis nach Franken zuruck Im folgenden Jahr 1761 war er unter Prinz Heinrich von Preussen mit der Verteidigung des besetzten Sachsen betraut und wurde am 21 April zum Oberbefehlshaber berufen als der Prinz nach Schlesien abgezogen wurde Zu diesem Zeitpunkt liess offenbar das Gedachtnis des betagten Generals schon etwas nach da ihm der Konig vorausschauend einen Generalmajor zur Seite stellte 3 An der Schlacht bei Freiberg am 29 Oktober 1762 konnte er nicht wie geplant teilnehmen da seine Ablosung nicht rechtzeitig zur Stelle war er stiess jedoch nach der Schlacht noch bis Pretzschendorf vor Nach dem Krieg wurde er am 23 August 1763 von Friedrich II mit dem Posten des Gouverneurs von Berlin geehrt und noch 1766 mit einer gerichtlichen Untersuchung gegen den Finanzrat Ursinus betraut Im Oktober erkrankte er und starb schliesslich am 29 Mai 1767 in Berlin Er wurde am 1 Juni in der Garnisonkirche beigesetzt Prinz Heinrich widmete ihm eine Gedenktafel auf seinem Rheinsberger Obelisken Literatur BearbeitenJoachim Engelmann Gunter Dorn Friedrich der Grosse und seine Generale Podzun Pallas Verlag Freiberg 1988 ISBN 3 7909 0340 X Ernst Graf zur Lippe Weissenfeld Hulsen Joh Dietr v In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 13 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 334 Anton Balthasar Konig Johann Dietrich von Hulsen In Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen Band II Arnold Wever Berlin 1789 S 193 195 Johann Dietrich von Hulsen in der Google Buchsuche Einzelnachweise Bearbeiten Kurd von Schoning Der Siebenjahrige Krieg Band 2 Berlin 1851 S 390 und 396 Inschrift auf dem Heldendenkmal des Prinzen Heinrich in Rheinsberg zitiert in Allgemeine Deutsche Biographie siehe Literatur Kurd von Schoning Der Siebenjahrige Krieg Band 3 Berlin 1852 S 35 zitiert in Allgemeine Deutsche Biographie siehe LiteraturNormdaten Person GND 103079890 lobid OGND AKS VIAF 39782771 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hulsen Johann Dietrich vonKURZBESCHREIBUNG preussischer GeneralleutnantGEBURTSDATUM 1 Juni 1693GEBURTSORT BabziensSTERBEDATUM 29 Mai 1767STERBEORT bei Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Dietrich von Hulsen amp oldid 225497132