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Konigsegg auch Konigseck ist der Name eines alten schwabischen Adelsgeschlechts das in seinen reichsunmittelbaren Linien Rothenfels und Aulendorf zum Hohen Adel zahlte und mit dem Deutschen Orden auch eine ostpreussische Linie bildete Stammwappen der Grafen zu Koenigsegg Zurcher Wappenrolle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprung 1 2 Standeserhebungen und Verbreitung 2 Linie Rothenfels 3 Linie Aulendorf 4 Ostpreussische Linie 5 Namenstrager 6 Der Konigsegger Codex 7 Wappen 8 Gemeindewappen 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUrsprung Bearbeiten Ursprunglich hiess das Geschlecht Fronhofen nach der Burg Fronhofen heute ein Ortsteil der Gemeinde Fronreute im Landkreis Ravensburg und erscheint erstmals urkundlich 1171 mit dem welfischen Ministerialen Mengoz de Fronhove 1 Mitglieder des Geschlechts waren Ministeriale der Hohenstaufen und spater des Heiligen Romischen Reiches Die Bruder Eberhard und Berthold von Fronhofen nannten sich schon im Jahre 1209 ministerialis regis Ein jungerer Eberhard frater domini Bertholdi de Fronhoven hiess dann ab 1251 Eberhardus de Kunigsegge nach der Burg Konigsegg heute ein Ortsteil der Gemeinde Guggenhausen im Landkreis Ravensburg 2 Burg Fronhofen Burg KonigseggStandeserhebungen und Verbreitung Bearbeiten 1347 wurde Ulrich I von den Habsburgern zum ersten Landvogt in Oberschwaben aus dem Hause Konigsegg erwahlt Mit wenigen Unterbrechungen hatte die Familie dieses Amt bis zum Ende des Alten Reiches inne Johann Jacob von Konigsegg kaufte 1565 von seinem Schwager dem Grafen Ulrich von Montfort die reichsunmittelbare Grafschaft Rothenfels im Allgau mit dem Hauptort Immenstadt Seine Sohne Marquard und Georg erhielten am 6 Marz 1621 eine Bestatigung des Reichsfreiherrenstandes nachdem sie schon 1613 das Pradikat Wohlgeboren erhalten hatten Georg ist der Stammvater der Linien Rothenfels und Aulendorf Seine Sohne Hugo Rothenfelser Linie und Johann Georg Aulendorfer Linie wurden von Kaiser Ferdinand II am 29 Juli 1629 in den Reichsgrafenstand erhoben Linie Rothenfels Bearbeiten Karte mit der Grafschaft Konigsegg Rothenfels Die Residenz der Herrschaft Rothenfels wurde um 1600 von der Burg Rothenfels in das Stadtschloss zu Immenstadt verlegt das um 1550 als Amtshaus erbaut worden war und zwischen 1595 und 1620 durch Georg Freiherr zu Konigsegg zum Schloss erweitert wurde Die Grafen von Konigsegg Rothenfels lebten dann uber Generationen uberwiegend in Wien wo sie bedeutende Positionen am kaiserlichen Hof einnahmen Graf Leopold Wilhelm von Konigsegg Rothenfels 1630 1694 spielte 1683 eine massgebliche Rolle bei der Verteidigung Wiens wahrend der turkischen Belagerung Sein Sohn Joseph Lothar von Konigsegg Rothenfels 1673 1751 kommandierte als kaiserlicher Feldmarschall und Prasident des osterreichischen Hofkriegsrates das kaiserliche Heer in vielen Feldzugen Dessen Neffe Christian Moritz von Konigsegg Rothenfels unterlag im Siebenjahrigen Krieg 1757 im Gefecht bei Reichenberg den Preussen Christian Moritz Bruder Maximilian Friedrich von Konigsegg Rothenfels war ab 1761 Erzbischof und Kurfurst von Koln und ab 1762 bis zu seinem Tod 1784 zugleich auch Furstbischof von Munster Graf Fidel Franz tauschte nach dem Reichsdeputationshauptschluss die Grafschaft Rothenfels und seinen ubrigen Besitz im Allgau mit Osterreich und erhielt dafur 1804 die Herrschaft Boros Sebiș im Konigreich Ungarn die Linie Rothenfels ist nicht erloschen bis heute leben Nachkommen der Familie in Ungarn 3 Burg Rothenfels Schloss Immenstadt Schloss StaufenLinie Aulendorf BearbeitenDen ehemals welfischen dann staufischen Besitz Schloss Aulendorf erwarb die Familie 1381 Ein Ulrich nannte sich 1386 erstmals von Konigsegg zu Aulendorf Hans von Konigsegg 1440 1484 verlegte die Familiengruft hierher Johann Georg baute um 1620 Aulendorf zu seiner Residenz aus Die reichsunmittelbare dem Schwabischen Reichskreis zugehorige Grafschaft bestand bis zu ihrem Ende durch die Rheinbundakte 1806 als sie dem neuen Konigreich Wurttemberg zugeschlagen wurde und die vormals regierenden Grafen zu wurttembergischen Standesherren wurden 1829 erhielten sie das Pradikat Erlaucht Nach der Mediatisierung wurde Aulendorf nur noch vorubergehend bewohnt aber zu Beginn des 20 Jahrhunderts aufwendig modernisiert Die Nachkommen verkauften 1941 das Schloss das 1987 an das Land Baden Wurttemberg uberging Bereits seit 1174 war der Ort Konigseggwald unter der Verfugungsgewalt der Herren von Fronhofen gewesen die Herren von Konigsegg erwarben ihn 1311 als Eigentum und verlegten 1681 ihren Sitz von der Burg Konigsegg nach Konigseggwald wo an der Stelle eines mittelalterlichen Vorgangerbaus ab 1765 1770 unter Beratung des franzosischen Architekten Pierre Michel d Ixnard ein neues Schloss erbaut wurde Die Nachkommen der Grafen zu Konigsegg Aulendorf bewohnen bis heute das Schloss in Konigseggwald und besitzen neuerdings infolge Erbschaft auch das Schloss Halbturn im Burgenland Dort betreiben sie ein renommiertes Weingut Schloss Aulendorf Schloss Konigseggwald Schloss HalbturnOstpreussische Linie BearbeitenZum Deutschen Orden bestanden seit 1268 enge Verbindungen so sind ab 1351 verschiedene Familienmitglieder als Deutschordensritter und Komture nachgewiesen so Eberhard von Konigsegg 1378 1384 als Komtur auf der Mainau Die Existenz einer preussischen Linie begann urkundlich 1405 als Eberhard VI von Konigsegg zum Hatzenturm sich bereits im Ordensland Ostpreussen befand Der aus dieser Linie stammende Wilhelm Fabian von Konigsegg wurde 1694 in den preussischen Freiherrenstand erhoben Nachfahren der freiherrlichen Linie leben auch heute noch Namenstrager BearbeitenBernhard von Konigseck 1587 1653 brandenburgischer Hofrat Berthold von Konigsegg Rothenfels 1593 1663 deutscher romisch katholischer Geistlicher Domherr in Koln Johann Jacob von Konigsegg Rothenfels 1590 1664 Domherr in Koln Leopold Wilhelm von Konigsegg Rothenfels 1630 1694 Vizeprasident des Reichshofrates und Reichsvizekanzler des Heiligen Romischen Reiches Hugo Franz von Konigsegg Rothenfels 1660 1720 Bischof von Leitmeritz Joseph Lothar von Konigsegg Rothenfels 1673 1751 kaiserlicher Feldmarschall und Prasident des osterreichischen Hofkriegsrates Karl Ferdinand von Konigsegg 1696 1759 Statthalter der Osterreichischen Niederlande 1743 1744 Christian Moritz von Konigsegg Rothenfels 1705 1778 kaiserlicher Feldmarschall Maria Karolina von Konigsegg Rothenfels 1707 1774 Abtissin des Damenstifts Buchau Maximilian Friedrich von Konigsegg Rothenfels 1708 1784 Erzbischof in Koln und Bischof von Munster liess das Furstbischofliche Schloss Munster erbauen Karl Aloys von Konigsegg Aulendorf 1726 1796 Weihbischof in Koln Fidel Anton von Konigsegg Rothenfels 1750 1804 K K Kammerer letzter Reichsgraf in Immenstadt im Allgau Maximilian von Konigsegg Rothenfels 1757 1831 Domkapitular zu Koln Strassburg und Konstanz Alfred von Konigsegg Aulendorf 1817 1898 Obersthofmeister von Kaiserin Elisabeth Pauline Grafin von Bellegarde 1830 1912 Obersthofmeisterin Adda von Konigsegg 1872 1945 Vorsitzende der Johanniter Schwesternschaft Schriftstellerin Anna Bertha von Konigsegg 1883 1948 Vinzentinerin und Widerstandskampferin gegen den Nationalsozialismus Paula Maria Eusebia Julie von Konigsegg Aulendorf 1926 verheiratete Furstin zu Furstenberg 4 Christian Erland Harald von Koenigsegg 2 Juli 1972 schwedischer Designer und Grunder des Automobilherstellers Koenigsegg Leopold Wilhelm von Konigsegg Rothenfels 1630 1694 Reichsvizekanzler Maximilian Friedrich von Konigsegg Rothenfels 1708 1784 Kurfurst und Erzbischof von Koln Furstbischof von MunsterDer Konigsegger Codex BearbeitenIm Jahre 1455 beauftragte Junker Lutold III von Konigsegg den Fechtmeister Hans Talhoffer damit ein Fechtbuch fur ihn herstellen zu lassen Dieser Konigsegger Kodex Hs XIX 17 3 mit uber 100 Bildtafeln uber verschiedene Kampfweisen befindet sich noch heute 5 in der graflichen Bibliothek der Konigsegg Aulendorf 2010 wurde ein Faksimileband und ein Kommentarband veroffentlicht Wappen BearbeitenBlasonierung Das Stammwappen ist von Gold und Rot schraglinks geweckt gerautet auf dem bekronten Helm ist ein Busch von sieben roten Straussenfedern die Helmdecken sind rot golden Wappen der Konigsegg in der Zurcher Wappenrolle um 1340 Wappen der Konigsegg in Scheiblers Wappenbuch 1450 1480 Wappen der Konigsegg im Kreuzgang des Konstanzer Munsters Wappen derer von Konigseck im Baltischen WappenbuchGemeindewappen BearbeitenDas gold rot geweckte Wappen findet sich heute wieder in einigen Gemeindewappen in Baden Wurttemberg und durch die Linie Rothenfels auch im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben Aulendorf Landkreis Ravensburg Fronreute Landkreis Ravensburg Guggenhausen Landkreis Ravensburg Konigseggwald Landkreis Ravensburg Fischen i Allgau Landkreis Oberallgau Ofterschwang Landkreis Oberallgau Bolsterlang Landkreis Oberallgau Niedersonthofen Landkreis OberallgauLiteratur Bearbeiten Epitaph Fidel Anton v Konigsegg Rothenfels 1750 1804 Horst Boxler Die Herren von Entringen und die Fruhgeschichte der Grafen zu Konigsegg Selbstverlag Bannholz 1993 ISBN 3 923430 11 6 Horst Boxler Die Geschichte der Reichsgrafen zu Konigsegg seit Beginn des 15 Jahrhunderts 2 Bande Selbstverlag Bannholz 2005 ISBN 3 00 015361 6 Otto Hupp Munchener Kalender 1898 Buch u Kunstdruckerei AG Munchen und Regensburg 1898 Detlev Schwennicke Hrsg Europaische Stammtafeln Neue Folge Band V Standesherrliche Hauser II Stargardt Marburg 1988 ohne ISBN S 46 59 Johannes Graf zu Konigsegg Aulendorf Andre Schulze Hrsg Der Konigsegger Codex Die Fechthandschrift des Hauses Konigsegg Faksimile und Kommentarband Philipp von Zabern Verlag Mainz 2010 ISBN 978 3 8053 3753 3 Franz Karl Wissgrill Karl von Odelga Schauplatz des landsassigen Nieder Oesterreichischen Adels vom Herren und Ritterstande von dem XI Jahrhundert an bis auf jetzige Zeiten Funfter Band Wien 1804 S 246 256 Digitalisat Constantin von Wurzbach Konigsegg das Grafengeschlecht Genealogie In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 12 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1864 S 224 226 Digitalisat Constantin von Wurzbach Konigsegg das Grafengeschlecht Wappen In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 12 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1864 S 228 f Digitalisat Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VI Band 91 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1987 ISSN 0435 2408 Redaktion Konigsegg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 356 Digitalisat Weblinks Bearbeiten Commons Konigsegg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Konigsegg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Familie Konigsegg auf worldhistory de Website der Grafen zu Konigsegg Aulendorf in Konigseggwald Webseite des Schlossmuseums Aulendorf Website des Schlosses Halbturn https www weingut schlosshalbturn com Konigsegg Wappen deutscher Geschlechter Augsburg 1475 Wappen der Konigsegg im Wappenbuch des Heiligen Romischen Reiches Nurnberg um 1554 1568 Ahnentafel des Ernst Freiherr von Konigseck bei Ahnentafeln 1365 1937 In Monasterium net ICARUS International Centre for Archival Research abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Orig im General Landesarchiv Karlsruhe abgedruckt im Wurttemb Urkundenbuch IV 368 Wurttemb Urkundenbuch IV 281 Bernhard Wucherer Bernhard Wucherer Autor Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 10 Januar 2016 abgerufen am 30 April 2016 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bernhard wucherer de http geneall net Stand Januar 2011 Normdaten Person GND 119268078 lobid OGND AKS VIAF 18027828 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konigsegg Adelsgeschlecht amp oldid 235010896