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Erlaucht ist die formliche Anrede fur die Haupter mediatisierter reichsgraflicher Geschlechter ErlauchtkroneInhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Anrede 2 1 Allgemein 2 2 Deutschland 3 Hochadel mit dem Pradikat Erlaucht 3 1 Standesherren nach folgenden Quellen 3 2 Regierende Fursten im Deutschen Reich 3 3 Heutiger Gebrauch 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseEtymologie BearbeitenDas Wort ist ein mittelhochdeutsches Partizip zu erleuchten und als solches Lehnubersetzung fur lateinisch illustris entsprechend durchlaucht igst fur perillustris Die franzosische Entsprechung heisst Altesse illustrissime die englische illustrious Highness Anrede BearbeitenAllgemein Bearbeiten Seit dem Mittelalter wurden souverane Fursten vor allem Monarchen in brieflichen Anschreiben und Urkunden als erlaucht adjektivisch bezeichnet Als mit Beginn der Neuzeit auch das Titelwesen mehr und mehr rationalisiert wurde kam dagegen die Form Durchlaucht auch in superlativischer Form durchlauchtigst in Mode wahrend erlaucht aus dem offiziellen Sprachgebrauch gegenuber Monarchen Herzogen und Fursten sukzessive verschwand Das Wort Erlaucht wird anders als Durchlaucht auf der zweiten Silbe betont Deutschland Bearbeiten Im deutschen Sprachgebiet war Erlaucht seit der Fruhen Neuzeit das Pradikat fur Grafen aus dem regierenden Hochadel wahrend solche aus dem Niederadel mit Hochgeboren angeredet wurden Im Deutschen Bund wurde den Hauptern der ehemals regierenden bis 1806 aber mediatisierten graflichen Hauser Standesherren den so genannten regierenden Grafen per Bundesbeschluss von 1829 das Pradikat Erlaucht zugestanden Inoffiziell wurden so indessen in der Regel auch die nachgeborenen Angehorigen dieser Familien angeredet Hochadel mit dem Pradikat Erlaucht BearbeitenStandesherren nach folgenden Quellen Bearbeiten BB Staatsacten fur Geschichte und Offentliches Recht des Deutschen Bundes Zweiter Theil 2 Auflage Frankfurt am Main 1833 LXXX S 347 Bundesbeschluss uber die Courtoisie fur die mediatisierten Grafen vom 13 Februar 1829 III Sitzung 20 publiziert durch die VII Sitzung 2 vom 12 Marz 1829 Digitalisat 1869 NN Verzeichniss sic der deutschen Standesherren o O 1869 Digitalisat HK 1917 Gothaischer Genealogischer Hof Kalender 1917 Gotha Perthes Zweite Abteilung KB 1841 Kritische Jahrbucher fur deutsche Rechtswissenschaft 5 Jg 9 Bd Leipzig 1841 S 1070 mit Kritik an den gesetzlichen Entscheidungen der Bundesbeschlusse vom 18 August 1825 und vom 13 Februar 1829 daruber welche mediatisierten oder standesherrlichen Geschlechter dem Hohen Adel beizuzahlen sind Sie nennen zwar solche reichsgraflichen Familien die zur Zeit des deutschen Reiches nicht unbestritten zum hohen Adel gezahlt wurden wie die Reichsgrafen von Pappenheim von Puckler und ins besondere von Schlitz gen von Gortz nicht aber die von Bentinck obgleich die letztern zur Zeit des deutschen Reiches wie noch jetzt umfassendere Rechte besassen als jene Digitalisat Grafen von Bentinck nicht bei BB vgl Quelle KB 1841 wohl aber in 1869 obwohl angebl 1854 an Oldenburg und in HK 1917 Grafen von Bernau Gutburg in keiner der ersten drei Quellen Grafen zu Castell Castell in den drei ersten Quellen Grafen zu Castell Rudenhausen nicht in BB wohl aber in 1869 und HK1917 Grafen zu Erbach Erbach in den drei ersten Quellen Grafen zu Erbach Furstenau nur in 1869 und HK 1917 Grafen zu Erbach Schonberg nur in 1869 und HK 1917 Grafen von Fugger Babenhausen in 1869 bei den Fursten Grafen von Fugger Glott in den ersten drei Quellen Grafen von Fugger Kirchberg Weissenhorn in den ersten drei Quellen Grafen von Fugger Kirchberg Hohenegg nur in 1869 Grafen von Fugger Nordendorf nur bei BB Grafen von Fugger Kirchheim nur bei BB Grafen zu Giech in den ersten drei Quellen Grafen von Gravenitz in keiner der ersten drei Quellen Reichsstandschaft bestand nur von 1728 bis 1732 wegen Welzheim das Eberhard Ludwig Herzog von Wurttemberg in letzterem Jahr als erledigtes Lehen einzog und in ein Kammerei Oberamt verwandelte so bis 1807 Grafen von Harrach in den ersten drei Quellen Grafen von Hartig in keiner der drei Quellen Grafen von Isenburg Budingen in 1869 bei den Fursten Bruno Grafen von Isenburg Budingen in 1869 bei den Fursten Ferdinand Grafen von Isenburg Birstein in 1869 bei den Fursten Grafen von Isenburg Budingen in den ersten drei Quellen Grafen von Isenburg Meerholz nur bei BB Grafen von Isenburg Philippseich in den ersten drei Quellen Grafen von Isenburg Wachtersbach nur BB Grafen von Khevenhuller nicht in BB bei 1869 in der Abteilung Fursten Grafen von Konigsegg Aulendorf sowie in HK 1917 Grafen von Kuefstein in den ersten drei Quellen Grafen von Leiningen Neudenau 1869 und HK 1917 Grafen von Leiningen Billigheim nur 1869 Grafen von Leiningen Amorbach 1869 und HK 1917 Grafen von Limburg Stirum nicht in den obigen Quellen Grafen von Lobkowicz 1869 und HK 1917 Grafen von Neipperg in den ersten drei Quellen Grafen zu Ortenburg in den ersten drei Quellen Grafen von Orsini und Rosenberg siehe Rosenberg Grafen von Pappenheim in allen obigen Quellen Grafen von Platen zu Hallermund in den ersten drei Quellen Grafen von Puckler Limpurg in den ersten drei Quellen Grafen von Plettenberg Mietingen nur in BB Grafen von Quadt Wykradt Isny in den ersten drei Quellen Grafen von Rechberg Rothenlowen in den ersten drei Quellen Grafen von Reuter in keiner der Quellen Grafen von Rosenberg Orsini Rosenberg nicht in BB wohl aber 1869 in der Abteilung Fursten und HK 1917 Grafen von Schaesberg Thannheim in den ersten drei Quellen Grafen von Schlitz gen Goertz in den ersten drei Quellen obwohl als Mitglied der Reichsritterschaft Franken kein Reichsstand und 1806 zu Hessen Grafen von Schonborn Buchheim in den ersten drei Quellen Grafen von Schonborn Wiesentheid in den ersten drei Quellen Grafen von Schonburg unspezifiziert BB Grafen von Schonburg Hartenstein 1869 unter den Fursten Grafen von Schonburg Waldenburg 1869 unter den Fursten Grafen von Schonburg Glauchau 1869 und HK 1917 Grafen von Schonburg Wechselburg 1869 und HK 1917 Grafen zu Solms Laubach in den ersten drei Quellen Grafen zu Solms Rodelheim in den ersten drei Quellen Grafen zu Solms Wildenfels in den ersten drei Quellen Grafen zu Solms Braunfels in 1869 bei den Fursten Grafen zu Solms Hohensolms Lich in 1869 bei den Fursten Grafen von Stadion Thannhausen in den ersten drei Quellen Grafen von Stadion Warthausen in den ersten drei Quellen Grafen von Sternberg Manderscheid nur bei BB Grafen zu Stolberg Stolberg in den ersten drei Quellen Grafen zu Stolberg Gedern BB Grafen zu Stolberg Ortenberg BB Grafen zu Stolberg Rossla in den ersten drei Quellen Grafen zu Stolberg Wernigerode in den ersten drei Quellen Grafen von Toerring Guttenzell nicht in 1869 wohl aber in HK 1917 Grafen von Ulrichstein in den ersten drei Quellen Grafen Waldbott von Bassenheim in den ersten drei Quellen Grafen Waldeck Limpurg nach HK 1917 unter Bentinck Grafen von Waldeck Pyrmont nur in BB und 1869 Grafen von Wurmbrand Stuppach in den ersten drei Quellen Grafen von Ysenburg siehe IsenburgRegierende Fursten im Deutschen Reich Bearbeiten Im Deutschen Reich beanspruchte der Grafregent von Lippe Detmold Graf Ernst zur Lippe Biesterfeld nach der umstrittenen Ubernahme der Regentschaft 1897 fur sich und seine Familie ebenfalls das Pradikat Erlaucht 1 Ausserdem wurden alle graflichen Nachgeborenen der Furstenhauser von Waldeck Pyrmont Waldburg Khevenhuller Colloredo Quadt Starhemberg Castell Erbach Fugger Salm Solms Stolberg Schonburg Trauttmansdorff als gefurstete Grafen mit Erlaucht angeredet Heutiger Gebrauch Bearbeiten Nach dem Wegfall von Standesvorrechten und der Umwandlung vormaliger Adelstitel in Namensbestandteile durch die Weimarer Reichsverfassung von 1919 werden Anreden wie Erlaucht oder Durchlaucht mundlich eher selten verwendet jedoch ist die schriftliche Adressierung von Briefen oder Einladungskarten an S E Seine Erlaucht oder I E Ihre Erlaucht oder I I E E Ihre Erlauchten im gesellschaftlichen Verkehr hochadeliger Familien als Hoflichkeitsform ublich geblieben Siehe auch BearbeitenAdelstitel Adelspradikat Durchlaucht Standesherren der ErlauchteLiteratur BearbeitenHeinz Gollwitzer Die Standesherren 2 Auflage Gottingen 1964 Weblinks BearbeitenListe der PradikateEinzelnachweise Bearbeiten Vgl Helmut Reichold Bismarcks Zaunkonige Paderborn 1977 S 239 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erlaucht amp oldid 228421663