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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Haus Waldeck Begriffsklarung aufgefuhrt Das Haus Waldeck ist ein deutsches Hochadelsgeschlecht Ihm entsprangen die Grafen von Waldeck denen ab dem fruhen 17 Jahrhundert ausserdem die Grafschaft Pyrmont unterstand Sie gehorten seit 1712 dem erblichen Furstenstand an und regierten bis zur Abdankung 1918 ihr seit 1848 staatsrechtlich vereintes Land Waldeck Pyrmont das heute im Norden Hessens im Landkreis Waldeck Frankenberg und Suden Niedersachsens Landkreis Hameln Pyrmont liegt Stammwappen der Grafen von WaldeckDer Generalfeldmarschall Georg Friedrich wurde 1682 als erster Waldecker in den Reichsfurstenstand erhoben Friedrich Anton Ulrich erhielt 1712 den erblichen Furstentitel Emma zu Waldeck und Pyrmont Konigin und Regent der Niederlande sowie Grossherzogin von LuxemburgFriedrich letzter regierender Furst von Waldeck PyrmontSchloss WaldeckResidenzschloss Arolsen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Linien 3 Personlichkeiten 3 1 Grafen und Fursten von Waldeck 3 2 Weitere bedeutende Personlichkeiten 3 3 Stammliste 4 Stammwappen 5 Residenz 6 Literatur 7 Weblinks 8 Siehe auchHerkunft BearbeitenDas Haus Waldeck ist die einzige noch bluhende Linie der mittelalterlichen Grafen von Schwalenberg mit ihrem Ahnherrn Widekind I 1136 37 die umfangreichen Territorialbesitz in der heutigen Region Ostwestfalen Lippe und angrenzenden niedersachsischen Gebieten hatten Widekinds Sohn Volkwin II 1125 1177 78 heiratete in der Mitte des 12 Jahrhunderts Luitgard die Tochter und Erbin des Grafen Poppo I von Reichenbach 1156 So gelangten die Schwalenberger in den Besitz der im heutigen Nordhessen gelegenen Burg Waldeck und umliegender Landereien die zur Grundlage des bis ins 20 Jahrhundert bestehenden waldeckischen Herrschaftsgebiets wurden Volkwins II Nachfahren zunachst seine Sohne bezeichneten sich ab 1180 nach dieser Burg als Grafen von Waldeck Volkwins jungster Sohn Heinrich I vor 1178 vor 1214 war Graf von Waldeck und Schwalenberg und vererbte diese Titel an seinen zweiten Sohn Volkwin IV um 1190 vor 1255 Dieser wurde durch seinen Sohn Heinrich I von Schwalenberg 1279 zum Begrunder der Anfang des 15 Jahrhunderts erloschenen schwalenbergischen Linie der Grafen von Sternberg Zuvor hatte Volkwin IV 1228 seine Rechte als Graf von Waldeck an seinen jungeren Bruder Adolf I 1270 abgetreten der infolge dieser Teilung die eigentliche Linie der Grafen von Waldeck begrundete Seit dem Tod des Grafen Moritz von Pyrmont um 1418 1494 des letzten direkten mannlichen Nachfahren von Volkwins II Bruder Wittekind II von Schwalenberg sind die Waldecker die einzige verbliebene Linie der einstigen Schwalenberger Linien BearbeitenNach dem Tod des Grafen Heinrich VI um 1340 1397 eines Nachfahren Adolfs I in funfter Generation spaltete sich diese altere Waldecker Linie in zwei Linien auf die altere Landauer Linie mit Adolf III 1362 1431 die im Schloss Landau sass und mit dem Tod Ottos IV um 1440 1495 erlosch und die neuere Waldecker Linie mit Heinrich VII nach 1442 die einander zeitweise sogar befehdeten Die neuere Waldecker Linie teilte sich 1486 in die altere Linie Waldeck Wildungen und die altere Linie Waldeck Eisenberg die 1495 zudem den Besitz der alteren Landauer Linie erbten Heinrich VIII 1465 1513 bekam dabei Waldeck Wildungen sein Onkel Philipp II 1453 1524 erhielt dagegen Waldeck Eisenberg Bereits mit dem Tod von Philipp III 1486 1539 spalteten sich die Eisenberger in eine mittlere Linie Waldeck Eisenberg begrundet von dessen alterem Sohn Wolrad II 1509 1578 und eine neuere Landauer Linie auf Letztere wurde durch Wolrads Halbbruder Johann I 1521 22 1567 gestiftet und ging schon nach wenigen Jahrzehnten mit dem Tod von dessen jungerem Sohn Franz III 1553 1597 wieder ein Das Erbe fiel an die mittlere Linie Waldeck Eisenberg und die altere Linie Waldeck Wildungen Letztere starb jedoch bereits im Folgejahr mit dem fruhen Tod Wilhelm Ernsts 1584 1598 eines Nachfahren Heinrichs VIII in vierter Generation ebenfalls aus Die Wildunger Besitzungen fielen daraufhin auch an die mittlere Linie Waldeck Eisenberg die sich prompt wieder in zwei Linien teilte Der altere Sohn von Josias I 1554 1588 Graf Christian 1585 1637 begrundete dabei die neuere Linie Waldeck Wildungen wogegen Christians Bruder Wolrad IV 1588 1640 zum Stammvater der neueren Linie Waldeck Eisenberg wurde Philipp Dietrich 1614 1645 altester Sohn Wolrads IV erbte 1639 durch Heirat die Grafschaft Culemborg im Gelderland mit den Herrschaften Werth im Munsterland Palant und Wittem Nach dem fruhen Tod von Philipp Dietrichs Sohn Heinrich Wolrad 1642 1664 trat Philipp Dietrichs Bruder Georg Friedrich 1620 1692 das Erbe an der 1682 von Kaiser Leopold I 1640 1705 in den personlichen Reichsfurstenstand erhoben wurde Nachdem seine vier Sohne alle vor ihm verstorben waren fuhrte er am 12 Juni 1685 durch Vertrag mit dem Grafen Christian Ludwig 1635 1706 aus der neueren Wildunger Linie die Primogenitur im Gesamthaus Waldeck ein Sieben Jahre spater wurde dadurch nach Georg Friedrichs Tod womit die neuere Linie Waldeck Eisenberg erlosch Christian Ludwig zum Alleinherrscher uber die Gesamtgrafschaft Zwei Waldeckerinnen des ausgehenden 17 Jahrhunderts haben ruckblickend eine besondere dynastische Bedeutung Charlotte Johanna von Waldeck Wildungen 1664 1699 wurde durch ihre Heirat mit Johann Ernst dem Herzog von Sachsen Saalfeld zur Stammmutter des Hauses Sachsen Coburg und Gotha dessen Mitglieder im 19 Jahrhundert den britischen belgischen portugiesischen und bulgarischen Thron bestiegen Johann Ernsts nachstalterer Bruder namens Ernst der Herzog von Sachsen Saalfeld ehelichte Sophia Henriette von Waldeck 1662 1702 Georg Friedrichs zweite Tochter Sie wurde somit zur Stammmutter einer anderen ernestinischen Linie des Hauses Sachsen Altenburg Infolge dieser Heirat fielen die Grafschaft Culemborg und die Herrschaft Werth an Sachsen Hildburghausen Die bereits 1640 ererbte Herrschaft Tonna in Thuringen verkauften die Waldecker 1677 an Herzog Friedrich I von Sachsen Coburg Altenburg 1646 1691 den altesten Bruder der erwahnten Herzoge Johann Ernst und Ernst Zu den waldeckischen Besitzungen gehorte aufgrund eines Erbvertrags der aus der Ehe Graf Gunthers 1557 1585 aus der alteren Linie Waldeck Wildungen mit Margarethe 1559 1580 einer Erbin der Grafen von Gleichen resultierte bereits seit 1625 auch die Grafschaft Pyrmont Damit besassen die Waldecker nun unter anderem auch ein altes schwalenbergisches Territorium Zur letzten bedeutenden Teilung der Familie kam es 1706 Aus der neueren Linie Waldeck Wildungen gingen die Linie Waldeck Pyrmont die 1712 durch die Aufnahme Friedrich Anton Ulrichs 1676 1728 in den erblichen Reichsfurstenstand zur furstlichen Linie wurde und die weiterhin grafliche Linie Waldeck Bergheim hervor Letztere wurde durch Friedrich Anton Ulrichs Halbbruder Josias I 1696 1763 begrundet hatte 1816 bis 1888 die Standesherrschaft Waldeck Limpurg in Wurttemberg unter sich und erlosch 1966 im Mannesstamm Eine 1805 erfolgte Erbteilung blieb nur kurz wirksam Furst Friedrich Karl August 1743 1812 trat die Grafschaft Pyrmont an seinen Bruder Georg I 1747 1813 ab und beschrankte sich somit auf Waldeck starb jedoch schon sieben Jahre spater ohne Nachkommen Daraufhin konnte Georg I das Furstentum Waldeck mit dem ab 1807 Beitritt zum Rheinbund ebenfalls als Furstentum bezeichneten Pyrmont wieder vereinigen Die Linie Waldeck Pyrmont brachte sieben regierende Fursten hervor Die adelsrechtlich hochste Stellung aller Vertreter des Hauses erreichte jedoch Emma zu Waldeck und Pyrmont 1858 1934 eine altere Schwester des letzten Fursten Sie wurde 1879 durch Heirat zur Konigin der Niederlande und Grossherzogin von Luxemburg Nach dem Tod ihres Mannes Wilhelm III 1817 1890 vertrat sie die gemeinsame Tochter Konigin Wilhelmina 1880 1962 bis zu deren Volljahrigkeit 1898 als Regentin der Niederlande Damit ist Emma Stammmutter aller spateren Herrscher aus dem Haus Oranien Illegitime mannliche Nachkommen von Franz von Waldeck 1491 1553 lebten noch bis mindestens zu Beginn des 20 Jahrhunderts Die ehemals furstliche Hauptlinie des Hauses Waldeck bluht dagegen auch im 21 Jahrhundert kraftig Der letzte Furst Friedrich 1865 1946 der 1918 abdankte hatte bis 2012 im direkten Mannesstamm zwolf Nachkommen in dritter und zehn Nachkommen in vierter Generation Seit dem Tod des letzten Erbprinzen Josias zu Waldeck und Pyrmont 1896 1967 ist Wittekind Prinz zu Waldeck und Pyrmont 1936 in Arolsen gemass den Richtlinien des Deutschen Adelsrechtsausschusses der Chef des Hauses Waldeck Als solcher bezeichnet er sich als Furst zu Waldeck und Pyrmont obwohl seit der Abschaffung der Standesvorrechte des Adels 1919 nur der Titel Prinz essin nicht jedoch der vordem gewahrte Erstgeburtstitel Furst Bestandteil des burgerlichen Namens ist Personlichkeiten BearbeitenGrafen und Fursten von Waldeck Bearbeiten Hauptartikel Waldeck Grafen und Fursten von Waldeck Weitere bedeutende Personlichkeiten Bearbeiten Widukind von Waldeck 1269 Bischof von Osnabruck Gottfried von Waldeck um 1255 60 1324 Bischof von Minden Dietrich von Waldeck um 1316 1355 Dompropst im Bistum Munster Heinrich V von Waldeck nach 1349 Dompropst in Minden Franz von Waldeck 1491 1553 Bischof von Minden Osnabruck und Munster Margaretha von Waldeck 1533 1554 mogliches historisches Vorbild der Marchenfigur Schneewittchen Anna Erika von Waldeck 1551 1611 Abtissin des Reichsstifts Gandersheim Bernhard von Waldeck 1561 1591 Bischof von Osnabruck Wolrad V von Waldeck 1625 1657 brandenburgischer Generalmajor Juliane Elisabeth von Waldeck 1637 1707 Wohltaterin der Armen und Waisen Amalia Katharina von Waldeck Eisenberg 1640 1697 Liederdichterin des Pietismus Christian August von Waldeck Pyrmont 1744 1798 osterreichischer General und Oberbefehlshaber der portugiesischen Landarmee Hermann zu Waldeck und Pyrmont 1809 1876 preussischer Generalleutnant Marie zu Waldeck und Pyrmont 1857 1882 erste Ehefrau des spateren Konigs Wilhelm II von Wurttemberg Helene zu Waldeck und Pyrmont 1861 1922 Mitglied des britischen Konigshauses und Mutter des letzten regierenden Herzogs von Sachsen Coburg und Gotha Wittekind Furst zu Waldeck und Pyrmont 1936 seit 1967 Chef des HausesStammliste Bearbeiten Hauptartikel Stammliste des Hauses WaldeckStammwappen BearbeitenSiehe auch Stern von Waldeck Blasonierung des Stammwappens des Hauses Waldeck In Gold ein achtstrahliger schwarzer Stern Auf dem Helm mit schwarz goldenen Decken ein offener je mit dem Stern belegter goldener Flug Stammwappen als Helmzier ein mit Federn bestecktes SchirmbrettBlasonierung des ursprunglichen Stammwappens des Hauses Waldeck In Gold ein achtstrahliger schwarzer Stern Auf dem Helm mit schwarz goldenen Decken ein mit sieben goldenen Federn bestecktes schildartiges Schirmbrett darin in Gold der achtstrahlige schwarze Stern Aus dem Federschirmbrett entwickelte sich der offene Flug Residenz BearbeitenAb 1180 hatten die Waldecker in der namengebenden Burg bzw dem daraus hervorgegangenen Schloss Waldeck residiert seit 1655 wohnen sie im Residenzschloss Arolsen Literatur BearbeitenJohann Adolph Theodor Ludwig Varnhagen Grundlage des Waldeckischen Landes und Regentengeschichte Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 1825 1853 UB Paderborn Jakob Christoph Karl Hoffmeister Historisch genealogisches Handbuch uber alle Grafen und Fursten von Waldeck und Pyrmont seit 1228 Klaunig Cassel 1883 Digitalisat Carl Eduard Vehse Geschichte der deutschen Hofe seit der Reformation S 223ff Abschnitt Die graflichen Nebenlinien Waldeck Pyrmont Bergheim und Waldeck Pyrmont Limpurg Weblinks Bearbeiten Commons Haus Waldeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien House Laws of Waldeck Pyrmont engl mit Abdruck der wichtigsten Hausgesetze dt Lexikon edelfreier Geschlechter Genealogie des Mittelalters Familie der Grafen von Waldeck Wappen der Grafen von Waldeck im Wappenbuch des Heiligen Romischen Reiches Nurnberg um 1554 1568Siehe auch BearbeitenWaldeck zu Alten und Hohenwaldeck altbayerisches Adelsgeschlecht Waldeck Adelsgeschlecht Schwarzwald im Sudschwarzwald Waldeck Ministerialengeschlechter auf Burg Waldeck Hunsruck darunter die Boos von Waldeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Haus Waldeck amp oldid 230288237