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Herzog Friedrich I von Sachsen Gotha Altenburg 15 Juli 1646 in Gotha 2 August 1691 in Friedrichswerth war ein Landesherr in Thuringen aus der Familie der ernestinischen Wettiner Er setzte die von seinem Vater begrundete Linie Sachsen Gotha fort die aber zur Unterscheidung zur alteren Linie Gotha gemeinhin als Sachsen Gotha Altenburg bezeichnet wird Gemalde des Herzogs Friedrich I von Sachsen Gotha Altenburg Christian Schilbach zugeschrieben Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Friedrich I nbsp Schloss FriedrichswerthFriedrich I wurde als Sohn des Herzogs Ernst des Frommen von Sachsen Gotha und dessen Ehefrau Elisabeth Sophia von Sachsen Altenburg geboren Seine Ausbildung erhielt er unter anderem durch den Hofmeister Joachim Bartholomaus Meyer Als seinem Vater der als Herzog von Sachsen seit 1640 das Furstentum Gotha regierte durch Erbfolge 1672 auch das Furstentum Sachsen Altenburg zufiel setzte dieser Friedrich I dort zum Regenten ein 1674 ubertrug ihm sein von Krankheiten geschwachter Vater dann die Regierungsgeschafte in allen seinen Landen Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1675 ubernahm Friedrich nach Massgabe des vaterlichen Testaments die Nachfolge Er hatte aber seine sechs jungeren Bruder an der Regierung zu beteiligen denn sein Vater wunschte zwar keine Teilung des Landes hatte sich aber zur Einfuhrung der Primogenitur auch nicht entschliessen konnen weil eine faktische Enteignung der nachgeborenen Sohne seinem Verstandnis von familiarem Verhalten und der in der Bibel geforderten Gleichbehandlung aller Sohne widersprach So kam es zunachst zu einer gemeinsamen Hofhaltung aller sieben Bruder auf Schloss Friedenstein die allerdings nur bis 1676 bestand Danach errichteten sich die Bruder mit ihren Frauen eigene Hofhaltungen in den ihnen zugeteilten Amtern Friedrich blieb in Gotha liess sich aber ab 1677 als Sommersitz das Schloss Friedrichswerth erbauen Danach begannen Verhandlungen zur Teilung des vaterlichen Erbes Diese wurde schliesslich mit dem Hauptrecess vom 24 Februar 1680 durchgefuhrt Friedrich behielt die Amter Gotha Tenneberg Wachsenburg Ichtershausen Georgenthal Schwarzwald Reinhardsbrunn Volkenroda Oberkranichfeld Altenburg Leuchtenburg und Orlamunde Der aus diesen Amtern geformte Staat nannte sich Sachsen Gotha Altenburg Er bestand aus drei grosseren nicht zusammenhangenden Gebieten um Gotha Kahla und Altenburg sowie sechs kleineren Exklaven Als Residenz diente Friedrich weiterhin das vom Vater erbaute Schloss Friedenstein Die gothaische Landesteilung von 1680 nutzte Friedrich zur Verlegung der Kreismunzstatte Saalfeld nach Gotha Friedrich I bemuhte sich die Werke seines Vaters fortzufuhren Um kunftige Landesteilungen wegen der wirtschaftlich kaum noch moglichen Uberlebensfahigkeit solch winziger Territorien zu verhindern fuhrte er fur sein Haus 1685 die Primogenitur ein 1688 durch den Kaiser bestatigt Sachsen Hildburghausen folgte 1714 Sachsen Weimar 1724 Sachsen Saalfeld 1733 und Sachsen Coburg Meiningen 1803 Ab 1677 errichtete er das Lustschloss Friedrichswerth in dem Dorf Erffa rund 15 km von Gotha entfernt das zu seinen Ehren in Friedrichswerth umbenannt wurde Im Jahr 1683 grundete Friedrich I das heute noch bestehende Gothaer Schlosstheater Er war auch ein eifriger Tagebuchschreiber seine erhaltenen Tagebucher gehoren zu den wichtigsten furstlichen Selbstzeugnissen der Epoche und belegen ein sehr weitgehendes auch praktisches Interesse an der Alchemie Friedrich I nahm an der Entsetzung von Wien als dieses von Turken belagert wurde 1683 und am Reichskrieg gegen Frankreich teil Die Finanzen seines kleinen Landes ruinierte er allerdings durch den Aufbau eines stehenden Heeres das bei seinem Tod 10 000 Mann umfasste Die Landesaufteilung mit seinen Brudern blieb nicht ohne Anfechtung insbesondere die Jungsten Ernst und Johann Ernst fuhlten sich benachteiligt Friedrichs Einkunfte uberstiegen die von Johann Ernst um das Siebenfache Die beiden erhoben Protest beim Reichshofrat der sich noch bis 1735 hinziehen sollte Friedrich I war von 1686 bis zu seinem Tod der Senior der Ernestiner Er verstarb als der jungste Trager dieses Amtes uberhaupt im August 1691 bei einem Aufenthalt auf seinem Sommersitz Friedrichswerth und wurde in der auf sein Geheiss 1679 80 angelegten Furstengruft der Schlosskirche auf dem Friedenstein neben seiner zehn Jahre zuvor verstorbenen ersten Ehefrau Magdalena Sibylle bestattet Sein altester Sohn Friedrich II folgte ihm als Herzog von Sachsen Gotha Altenburg nach In der Wertung der Geschichtswissenschaft wird Friedrich I zeitweise als prunksuchtig machtbezogen und verschwenderisch dargestellt Hierzu wird oft der Vergleich mit seinem Vater Ernst I von Sachsen Gotha Altenburg genannt Ernst der Fromme gezogen Der Historiker August Beck wertete Friedrich unverhohlen als verschwenderisch und nicht ebenburtig mit seinem Vater Zwar hat Friedrich I dem Aufbau eines stehenden Heeres und der Auslebung eines zeittypischen aufwendigen Lebensstils eher zugesprochen als der strenge Ernst I Dennoch hat er den Reformkurs seines Vaters fortgesetzt und die Gesetzgebung des Herzogtums Sachsen Gotha Altenburg zwar fortentwickelt aber in den Grundzugen auf dem Wirken seines Vaters aufgebaut Dies konnte er weil Ernst der Fromme ein fur die Zeit bereits ausgesprochen fortschrittliches und vorausschauendes Gesetzgebungswerk auf den Weg gebracht hatte Es bestand also schlicht keine Notwendigkeit ganzlich neue Wege zu beschreiten 1 Familie BearbeitenFriedrich I hatte in erster Ehe am 14 November 1669 Magdalena Sibylle 1648 1681 eine Tochter von Herzog August von Sachsen Weissenfels geheiratet Mit dieser hatte er sechs Tochter und zwei Sohne Anna Sophie 1670 1728 verheiratet 1691 mit Furst Ludwig Friedrich I von Schwarzburg Rudolstadt Magdalena Sibylle 1671 1673 Dorothea Maria 1674 1713 verheiratet 1704 mit Herzog Ernst Ludwig I von Sachsen Meiningen Friederike 1675 1709 verheiratet 1702 mit Furst Johann August von Anhalt Zerbst Friedrich II 1676 1732 Herzog von Sachsen Gotha Altenburg Johann Wilhelm 1677 1707 Elisabeth 1679 1680 Johanna 1680 1704 verheiratet 1702 mit Herzog Adolf Friedrich II von Mecklenburg StrelitzNach dem Tod seiner ersten Frau 1681 heiratete er noch im gleichen Jahr erneut Christine 1645 1705 Tochter des Markgrafen Friedrich VI von Baden Durlach Seine zweite Ehe blieb kinderlos Siehe auch Ernestinische HerzogtumerLiteratur BearbeitenAugust Beck Friedrich I Herzog von Sachsen Gotha und Altenburg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 8 Duncker amp Humblot Leipzig 1878 S 2 f Die Tagebucher 1667 1686 Veroffentlichungen des Thuringischen Staatsarchivs Gotha 4 bearbeitet von Roswitha Jacobsen 3 Bande Weimar 1998 2003 Der alchemistische Nachlass Friedrichs I von Sachsen Gotha Altenburg Quellen und Forschungen zur Alchemie 1 beschrieben von Oliver Humberg Elberfeld 2005 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich I von Sachsen Gotha Altenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Druckschriften von und uber Friedrich I im VD 17 Einzelnachweise Bearbeiten Roswitha Jacobsen Juliane Brandsch Friedrich I von Sachsen Gotha und Altenburg Die Tagebucher 1667 1677 Erster Band Tagebucher 1667 1677 In Friedrich I von Sachsen Gotha und Altenburg Die Tagebucher 1667 1677 1 Auflage Band 1 Herrmann Bohlaus Nachfolger Weimar 1998 ISBN 978 3 7400 1031 7 S 11 40 VorgangerAmtNachfolgerErnst I Herzog von Sachsen Gotha Altenburg 1675 1691Friedrich II Johann Georg I von Sachsen EisenachSenior der Ernestiner 1686 1691Albrecht von Sachsen CoburgNormdaten Person GND 10210915X lobid OGND AKS LCCN nb99146984 VIAF 61726705 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Friedrich I ALTERNATIVNAMEN Friedrich I von Sachsen Gotha AltenburgKURZBESCHREIBUNG Herzog von Sachsen Gotha und Altenburg 1675 1691 GEBURTSDATUM 15 Juli 1646GEBURTSORT GothaSTERBEDATUM 2 August 1691STERBEORT Friedrichswerth Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich I Sachsen Gotha Altenburg amp oldid 229978892