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Das Amt Tenneberg war eine territoriale Verwaltungseinheit der Ernestinischen Herzogtumer Ab 1640 gehorte es zum Herzogtum Sachsen Gotha ab 1672 zum Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg Dem Amt wurde 1748 das Amt Reinhardsbrunn angegliedert mit welchem es seit 1826 zum Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha gehorte Bis zur Verwaltungs und Gebietsreform des Herzogtums Sachsen Coburg und Gotha im Jahr 1858 und der damit verbundenen Auflosung bildete es als Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 3 1 Ludowingische Landgrafen von Thuringen 3 2 Wettinische Landgrafen von Thuringen 3 3 Ernestinische Herzogtumer 4 Zugehorige Orte 5 Amtmanner 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Amt Tenneberg lag am Nordrand des Thuringer Waldes Wahrend die Walddorfer im Thuringer Wald lagen befanden sich die Pflegedorfer am Sudrand des Thuringer Beckens bzw im Westthuringer Berg und Hugelland Zum Amtsgebiet gehorte mit dem Waltershauser Wahlwinkler Tabarzer Kleinschmalkalder Wintersteiner und Ruhlaer Forst ein ausgedehnter Waldbezirk Die sudliche Amtsgrenze verlief von West nach Ost vom Oberlauf des Erbstroms bei Ruhla uber den Dreiherrenstein am Grossen Weissenberg dann entlang des Rennsteigs uber den Grossen Inselsberg und danach entlang des Oberlaufs der Schmalkalde bis Kleinschmalkalden und wieder auf den Rennsteig zuruck Dabei trennte die Grenze die o g Orte wodurch zum Amt der Westteil Ruhlas der Nordteil des Inselsbergs und der Ostteil Kleinschmalkaldens gehorten Im Amtsgebiet befand sich weiterhin u a der Kleine Inselsberg und der Boxberg bei Leina Flusse im Amt waren die Horsel im Oberlauf Leina genannt und die Laucha sowie die Grenzflusse Erbstrom und Schmalkalde Das ehemalige Amtsgebiet liegt heute im Zentrum des Freistaats Thuringen und gehort zu den Landkreisen Gotha Wartburgkreis Ruhla und Schmalkalden Meiningen Kleinschmalkalden Angrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenDas Amt Tenneberg grenzte im Suden an die Herrschaft Schmalkalden welche von 1360 bis 1583 unter gemeinsamer Verwaltung der Landgrafschaft Hessen und der Grafschaft Henneberg Schleusingen stand Im 16 und 17 Jahrhundert veranderte sich die politische Zugehorigkeit der umliegenden Gebiete u a durch folgende Ereignisse Ubergang des Klosters Reinhardsbrunn in wettinisch sachsischen Besitz nach 1525 Ernestiner Besitzteilungen und zusammenlegungen der Ernestinischen Herzogtumer ab 1572 Aussterben der Grafen von Henneberg 1583 die Herrschaft Schmalkalden wurde Alleinbesitz der Landgrafschaft Hessen Seit der Grundung des Herzogtums Sachsen Gotha Altenburg im Jahr 1672 bzw der Landesteilung 1680 grenzte das Amt Tenneberg an folgende Gebiete Norden und Nordosten Amt Gotha Herzogtum Sachsen Gotha Osten Gospiteroda Besitz der Reichsgrafen von Hohenlohe und Grafschaft Obergleichen beide zum Herzogtum Sachsen Gotha Sudosten Amter Reinhardsbrunn und Georgenthal beide zum Herzogtum Sachsen Gotha Suden Amt Brotterode hessische Herrschaft Schmalkalden Sudwesten Amt Altenstein Herzogtum Sachsen Meiningen Westen Amt Eisenach Herzogtum Sachsen Eisenach Nordwesten Uetterodtsches und Hopffgartensches Gericht Herzogtum Sachsen Gotha Geschichte BearbeitenLudowingische Landgrafen von Thuringen Bearbeiten Die erste urkundliche Erwahnung der mittelalterlichen Burg Tenneberg erfolgte um 1176 in einer Urkunde der ludowingischen Landgrafen von Thuringen Unter Landgraf Ludwig III wurde die Burg Tenneberg Schutzburg des 5 km Luftlinie entfernten Hausklosters Reinhardsbrunn In spaterer Zeit entstand zwischen den Klostervogten und der Burg ein lange dauernder Grenzstreit um Nutzungsrechte und Landbesitz Die Landgrafen nutzten die Burg Tenneberg als Nebenresidenz Zugleich privilegierten sie den Ort Waltershausen durch die Vergabe des Eisenacher Stadtrechtes Wettinische Landgrafen von Thuringen Bearbeiten Nach dem Aussterben der Ludowinger wurden im Verlauf des Thuringer Erbfolgekrieges 1247 1264 die Wettiner neue Landgrafen von Thuringen Zum Tenneberger Burgbezirk gehorten die Orte Aspach Horselgau Teutleben Trugleben Sundhausen Uelleben Wahlwinkel die spateren Wustungen Bossenborn Nottichenrode und Eschleben sowie sechs Forstbezirke Ursprunglich gehorten auch Gospiteroda und Laucha zum Burgbezirk welche spater an adlige Herren kamen Aus diesem Burgbezirk wurde unter den Thuringer Landgrafen und Herzogen von Sachsen im 14 Jahrhundert das Amt Tenneberg geschaffen und durch zusatzliche Orte in Westthuringen erweitert u a Leina aus dem Amt Reinhardsbrunn 1392 wurden Waltershausen und die Burg Tenneberg zum Leibgedinge fur die zukunftige Schwiegertochter des Thuringer Landgrafen bestimmt 1 Ibenhain wurde 1394 dem Rat der Stadt Waltershausen ubereignet Nach der Leipziger Teilung der wettinischen Besitzungen im Jahr 1485 kam das Amt Tenneberg als Teil der Landgrafschaft Thuringen zum Kurfurstentum Sachsen der Ernestiner Um 1500 entstand auf dem Tenneberger Amtsgebiet ostlich der Schmalkalde eine Ansiedlung welche den Namen des gegenuber liegenden damals hessisch hennebergischen Orts Kleinschmalkalden ubernahm Die Reformation wurde im Gebiet im Jahr 1527 eingefuhrt Danach wurden noch einige Orte und Guter des aufgelosten Katharinenklosters in Eisenach u a Langenhain zum Amt geschlagen Ernestinische Herzogtumer Bearbeiten Durch die Folge des Schmalkaldischen Krieges verloren die Ernestiner im Jahr 1547 die Kurwurde wodurch ihre Besitzungen im Herzogtum Sachsen vereinigt wurden Bei der Erfurter Teilung des Herzogtums Sachsen im Jahr 1572 wurde das Amt Tenneberg dem Herzogtum Sachsen Coburg Eisenach und 1596 dem Herzogtum Sachsen Coburg zugeteilt Bei der letzten Teilung wurde der Ort Ruhla in eine Eisenachische und eine Tennebergische Halfte unterteilt Vom Tennebergischen Anteil bekamen wiederum die Herren von Uetterodt im Jahr 1610 einen Verwaltungsbezirk zugeteilt wodurch der Ort seitdem dreigeteilt war Um 1600 traten die Herren von Uetterodt ihren Splitterbesitz am Nonnenberg in den Landesherren unter unbekannten Umstanden ab Unter der Herrschaft von Herzog Johann Casimir von Sachsen Coburg wurde die Burg Tenneberg zwischen 1612 und 1622 zu einem Jagdschloss umgebaut 2 Um die Untermuhle und ein zum Zeughaus vom Schloss Tenneberg gehorendes herzogliches Jagdhaus entwickelte sich der 1614 erstmals erwahnte Ortsteil Klein Tabarz Nach Johann Casimirs Tod im Jahr 1633 fiel das Amt Tenneberg mit dem Herzogtum Sachsen Coburg an Sachsen Eisenach zuruck welches nun wieder Sachsen Coburg Eisenach hiess 1638 fiel das Amt Tenneberg an das Herzogtum Sachsen Weimar und wurde bei der Ernestinischen Teilung im Jahr 1640 dem neu gegrundeten Herzogtum Sachsen Gotha zugeteilt welches 1672 zum Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg erweitert wurde Durch den Gothaer Hauptrezess wurde das Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg im Jahr 1680 erneut geteilt wobei das Amt bei dem stark verkleinerten Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg blieb Als der Reinhardsbrunner Amtmann Wilhelm Heinrich Schultes im Jahr 1748 das Amt Themar ubernahm wurde das sudostlich von Tenneberg liegende Amt Reinhardsbrunn dem Amtmann von Tenneberg unterstellt Es hatte aber weiterhin eigene Unterbeamte Die Untertanen des Kammerguts Frottstadt wurden nach deren Wiedereinlosung durch die furstliche Kammer im Jahr 1722 dem Amt Tenneberg unterstellt Nach dem Aussterben der Linie Sachsen Gotha Altenburg kam es mit dem Teilungsvertrag zu Hildburghausen vom 12 November 1826 zur umfassenden Neugliederung der Ernestinischen Herzogtumer Dabei kam das Amt Tenneberg mit Reinhardsbrunn als Teil von Sachsen Gotha zum Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha dessen beide Landesteile fortan in Personalunion regiert wurden Bei der im Jahr 1830 erfolgten Trennung von Verwaltung und Justiz wurde der Sitz des neuen Justizamts Tenneberg vom Schloss Tenneberg nach Reinhardsbrunn verlegt Dabei kamen die Orte Aspach Boilstadt Sundhausen Teutleben Trugleben und Uelleben an das Justizamt Gotha 3 Die Tennebergischen Anteile von Ruhla und Winterstein kamen 1838 39 an das Gerichtsamt Thal Die Reichsgrafen von Hohenlohe traten die Erbgerichtsbarkeit uber Gospiteroda im Jahr 1842 an das Justizamt Tenneberg ab Weiterhin kamen Laucha und Mechterstadt vom Hopffgartenschen Gericht an das Justizamt Tenneberg 4 1848 wurde der Sitz des Tenneberger Justizamts wieder nach Tenneberg verlegt 5 Das Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha wurde 1858 in selbstandige Stadte und Landratsamter gegliedert Dabei wurde das Amt Tenneberg mit Reinhardsbrunn in das Landratsamt Waltershausen integriert die Verwaltungsaufgaben des Justizamts Tenneberg kamen 1879 an das Amtsgericht Tenneberg in Waltershausen 6 Zugehorige Orte BearbeitenStadtWaltershausen mit IbenhainPflegedorferAspach Horselgau Leina Sundhausen Teutleben Trugleben Uelleben WahlwinkelWalddorferLangenhain Klein Tabarz 1614 gegrundet Monchhof spater Nonnenberg Kleinschmalkalden sachsischer Anteil um 1500 entstanden Ruhla tennebergischer Anteil Winterstein tennebergischer Anteil Adlige OrteBoilstadt Frottstadt nur herzogliches Kammergut Schlosser und BurgenSchloss TennebergWustungenBossenborn Dornbach Eschleben 7 NottichenrodeAmtmanner BearbeitenChristoph Goldacker um 1535 D Wilhelm Gottlieb Jacobs um 1748 Literatur BearbeitenErich Trinks Das Amt Tenneberg vom Ende des 13 bis in die Mitte des 16 Jahrhunderts Phil Dissertation Jena Apolda 1934Weblinks BearbeitenDas Amt Tenneberg im Buch Geographie aller Stande Obersachsischer Reichskreis ab S 169 Beschreibung des Amts Tenneberg im Herzogtum Sachsen Gotha ab S 79 Geschichte von Schloss Tenneberg auf der Homepage Via RegiaEinzelnachweise Bearbeiten Geschichtlicher Abriss der Stadtgeschichte von Waltershausen Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Schloss Tenneberg auf der Webseite Via Regia Orte des Justizamts Gotha Buch Bau und Kunstdenkmaler Thuringens 1891 Schloss Tenneberg auf der Webseite Via Regia Das Justizamt Tenneberg im Archiv Thuringen Wustung Eschleben auf Horsel deAmter des Herzogtums Sachsen Gotha 1640 1672 Amter seit 1640 Amt Georgenthal Amt Gotha Amt Herbsleben Amt Ichtershausen Amt Konigsberg Amt Reinhardsbrunn Amt Schwarzwald Amt Tenneberg Amt Tonndorf Amt Wachsenburg Grafschaft Gleichen Herrschaft Fahner Herrschaft Oberkranichfeld ab 1663 Hopffgartensches Gericht Uetterodtsches Gericht Wangenheimsches Gericht Witzlebische GerichteErweiterung um halbes Furstentum Eisenach 1644 Amt Eisfeld Amt Heldburg Amt Krayenberg Amt Salzungen mit Allendorf Amt Veilsdorf Amt VolkenrodaErweiterung mit Teil der gefursteten Grafschaft Henneberg 1660 Amt Frauenbreitungen Amt Sand Amt WasungenAmter des Herzogtums Sachsen Gotha Altenburg 1680 zu Sachsen Gotha Altenburg Amt Altenburg Amt Georgenthal Amt Gotha Amt Herbsleben Amt Leuchtenburg Orlamunde Amt Reinhardsbrunn Amt Schwarzwald Amt Tenneberg Amt Tonna Amt Volkenroda Amt Wachsenburg mit Ichtershausen Grafschaft Gleichen Herrschaft Fahner Herrschaft Oberkranichfeld Hopffgartensches Gericht Uetterodtsches Gericht Wangenheimsches Gericht Witzlebische Gerichte1680 bis 1707 zu Sachsen Eisenberg Amt Camburg Amt Eisenberg Amt Roda Amt Ronneburg1680 zu Sachsen Coburg Amt Coburg Amt Monchroden Amt Neuhaus Amt Neustadt Amt Sonneberg Amt Sonnefeld1680 zu Sachsen Hildburghausen Amt Eisfeld Amt Heldburg Amt Hildburghausen Amt Schalkau Halfte Amt Veilsdorf1680 zu Sachsen Meiningen Amt Frauenbreitungen Amt Massfeld Amt Meiningen Amt Salzungen Amt Sand Wasungen1680 zu Sachsen Romhild Amt Konigsberg Amt Romhild Amt Themar Kellerei Behrungen Hof zu Milz1680 zu Sachsen Saalfeld Amt Grafenthal Amt Probstzella Amt Saalfeld1680 an den Erfurter Staat Amt TonndorfAmter des Herzogtums Sachsen Coburg und Gotha Landesteil Sachsen Coburg Amt Coburg Amt Konigsberg Amt Monchroden Amt Neustadt Amt SonnefeldLandesteil Sachsen Gotha Amt Georgenthal Amt Gotha Amt Herbsleben Amt Reinhardsbrunn Amt Schwarzwald Amt Tenneberg Amt Tonna Amt Volkenroda Amt Wachsenburg mit Ichtershausen Grafschaft Gleichen Herrschaft Fahner Hopffgartensches Gericht Uetterodtsches Gericht Wangenheimsches Gericht Witzlebische Gerichte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Tenneberg amp oldid 217535553