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Die Herrschaft Fahner war eine territoriale Verwaltungseinheit der Ernestinischen Herzogtumer Sie bestand aus drei Dorfern nordwestlich von Gotha welche alle zunachst unter der Herrschaft der Herren von Vanre standen 1412 34 kamen die drei Orte der Herrschaft Fahner an die Herren von Seebach Die Landeshoheit lag seit 1640 beim Herzogtum Sachsen Gotha ab 1672 beim Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg und ab 1826 beim Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha Bis zur Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit im Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha im Jahr 1830 und der damit verbundenen Auflosung bildete die Herrschaft Fahner den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 3 1 Herren von Vanre von Fahner 3 2 Herren von Seebach und Landeshoheit der Ernestinischen Herzogtumer 4 Zugehorige Orte 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographische Lage BearbeitenDas Gebiet der Herrschaft Fahner lag im sudlichen Thuringer Becken nordlich von Gotha Es lag nordostlich der Fahner Hohe Die Orte der Herrschaft Fahner liegen heute im Zentrum von Thuringen Die Gemeinden Grossfahner und Gierstadt mit seinem Ortsteil Kleinfahner liegen im Nordosten des Landkreises Gotha Angrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenSeit der Grundung des Herzogtums Sachsen Gotha Altenburg im Jahr 1672 bzw der Landesteilung 1680 grenzten die Orte der Herrschaft Fahner an folgende Verwaltungseinheiten Norden und Osten Erfurter Staat bis 1802 zu Kurmainz 1815 endgultig zu Preussen Suden Herrschaft Tonna Oberpflege Herzogtum Sachsen Gotha Sudwesten Amt Gotha Herzogtum Sachsen Gotha Westen Herrschaft Tonna Unterpflege Herzogtum Sachsen Gotha Geschichte BearbeitenHerren von Vanre von Fahner Bearbeiten Die Orte Grossfahner Kleinfahner und Gierstadt an der Grenze zum Kurmainzisch Erfurtischem Gebiet wurden im 13 Jahrhundert Teil der Landgrafschaft Thuringen Sie standen unter der Herrschaft der Herren von Vanre von Fahner die Schatzmeister und Kammerer der Thuringer Landgrafen waren Das Geschlecht der Herren von Fahner ist in Grossfahner seit dem 12 Jahrhundert urkundlich belegt Sie errichteten in dem Ort eine Wasserburg 1257 wurden die Herren von Fahner Lehnsmanner und 1370 Erbkammerer der Grafen von Schwarzburg Herren von Seebach und Landeshoheit der Ernestinischen Herzogtumer Bearbeiten 1412 wurde den Herren von Seebach das Mitlehen an Grossfahner Kleinfahner und Gierstadt gegeben 1434 kaufte Thilo von Seebach Gross und Kleinfahner Die Guter blieben bis 1945 in der Hand der Familie Als Teil der Landgrafschaft Thuringen kam die Landeshoheit uber die drei Fahnerschen Orte nach der Leipziger Teilung der wettinischen Besitzungen im Jahr 1485 zum Kurfurstentum Sachsen der Ernestiner Durch die Folge des Schmalkaldischen Krieges verloren die Ernestiner im Jahr 1547 die Kurwurde wodurch ihre Besitzungen im Herzogtum Sachsen vereinigt wurden Nach mehreren Erbteilungen der Ernestinischen Herzogtumer kamen die Orte der Herrschaft Fahner bei der Ernestinischen Teilung im Jahr 1640 an das Herzogtum Sachsen Gotha welches 1672 zum Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg wurde Nach dem Gothaer Hauptrezess im Jahr 1680 verblieben die drei adligen Orte der Herren von Seebach beim stark verkleinerten Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg Nachdem 1649 die Wasserburg in Grossfahner abgebrannt war liess Alexander Thilo von Seebach liess in der 2 Halfte des 17 Jahrhunderts ein neues Schloss errichten dessen beide Teile Schieferschloss und Ziegelschloss genannt wurden Der durch den Grundherren Friedrich Wilhelm von Seebach und dem Pfarrer von Kleinfahner Johann Volkmar Sickler im Jahr 1791 eingefuhrte Obstanbau hat bis in die Gegenwart eine grosse wirtschaftliche Bedeutung fur die drei Fahnerschen Orte welche seitdem als Fahnersche Kirschdorfer bekannt sind Nach dem Aussterben der Linie Sachsen Gotha Altenburg kam es mit dem Teilungsvertrag zu Hildburghausen vom 12 November 1826 zur umfassenden Neugliederung der Ernestinischen Herzogtumer Dabei kam die Herrschaft Fahner als Teil von Sachsen Gotha zum Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha dessen beide Landesteile fortan in Personalunion regiert wurden Bei der im Jahr 1830 erfolgten Verwaltungsreform wurde die Patrimonialgerichtsbarkeit der Herren von Seebach aufgehoben und die drei Fahnerschen Orte dem landesherrschaftlichen Justizamt Tonna angegliedert 1 Das Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha wurde 1858 in selbstandige Stadte und Landratsamter gegliedert Dabei wurde das Justizamt Tonna in Verwaltungsaufgaben dem Landratsamt Gotha unterstellt Als Justizbehorde bestand das Justizamt Tonna zunachst fort Es wurde 1858 um den Amtsgerichtsbezirk Herbsleben 2 und 1869 um den Bezirk des Justizamts Volkenroda vergrossert welcher als Exklave bisher seine eigene Verwaltung unterhielt 3 Im Jahr 1879 wurden die Gothaischen Justizamter in Amtsgerichte umgewandelt Dabei ubernahm das Amtsgericht Tonna die Justizaufgaben des Justizamts Tonna Zugehorige Orte BearbeitenGrossfahner Kleinfahner GierstadtEinzelnachweise Bearbeiten Das Justizamt Tonna im Archiv Thuringen Homepage der Gemeinde Herbsleben Das Justizamt Volkenroda im Archiv ThuringenWeblinks BearbeitenDie Herrschaft Fahner im Buch Geographie aller Stande Obersachsischer Reichskreis ab S 193 Die Gemeinde Grossfahner auf der Homepage der Verwaltungsgemeinschaft Fahner Hohe Die Gemeinde Gierstadt mit Kleinfahner auf der Homepage der Verwaltungsgemeinschaft Fahner Hohe Amter des Herzogtums Sachsen Gotha 1640 1672 Amter seit 1640 Amt Georgenthal Amt Gotha Amt Herbsleben Amt Ichtershausen Amt Konigsberg Amt Reinhardsbrunn Amt Schwarzwald Amt Tenneberg Amt Tonndorf Amt Wachsenburg Grafschaft Gleichen Herrschaft Fahner Herrschaft Oberkranichfeld ab 1663 Hopffgartensches Gericht Uetterodtsches Gericht Wangenheimsches Gericht Witzlebische GerichteErweiterung um halbes Furstentum Eisenach 1644 Amt Eisfeld Amt Heldburg Amt Krayenberg Amt Salzungen mit Allendorf Amt Veilsdorf Amt VolkenrodaErweiterung mit Teil der gefursteten Grafschaft Henneberg 1660 Amt Frauenbreitungen Amt Sand Amt WasungenAmter des Herzogtums Sachsen Gotha Altenburg 1680 zu Sachsen Gotha Altenburg Amt Altenburg Amt Georgenthal Amt Gotha Amt Herbsleben Amt Leuchtenburg Orlamunde Amt Reinhardsbrunn Amt Schwarzwald Amt Tenneberg Amt Tonna Amt Volkenroda Amt Wachsenburg mit Ichtershausen Grafschaft Gleichen Herrschaft Fahner Herrschaft Oberkranichfeld Hopffgartensches Gericht Uetterodtsches Gericht Wangenheimsches Gericht Witzlebische Gerichte1680 bis 1707 zu Sachsen Eisenberg Amt Camburg Amt Eisenberg Amt Roda Amt Ronneburg1680 zu Sachsen Coburg Amt Coburg Amt Monchroden Amt Neuhaus Amt Neustadt Amt Sonneberg Amt Sonnefeld1680 zu Sachsen Hildburghausen Amt Eisfeld Amt Heldburg Amt Hildburghausen Amt Schalkau Halfte Amt Veilsdorf1680 zu Sachsen Meiningen Amt Frauenbreitungen Amt Massfeld Amt Meiningen Amt Salzungen Amt Sand Wasungen1680 zu Sachsen Romhild Amt Konigsberg Amt Romhild Amt Themar Kellerei Behrungen Hof zu Milz1680 zu Sachsen Saalfeld Amt Grafenthal Amt Probstzella Amt Saalfeld1680 an den Erfurter Staat Amt TonndorfAmter des Herzogtums Sachsen Coburg und Gotha Landesteil Sachsen Coburg Amt Coburg Amt Konigsberg Amt Monchroden Amt Neustadt Amt SonnefeldLandesteil Sachsen Gotha Amt Georgenthal Amt Gotha Amt Herbsleben Amt Reinhardsbrunn Amt Schwarzwald Amt Tenneberg Amt Tonna Amt Volkenroda Amt Wachsenburg mit Ichtershausen Grafschaft Gleichen Herrschaft Fahner Hopffgartensches Gericht Uetterodtsches Gericht Wangenheimsches Gericht Witzlebische Gerichte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herrschaft Fahner amp oldid 237329151