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Das Amt Themar war eine territoriale Verwaltungseinheit der Grafschaft Henneberg Nach dem Aussterben der Grafen von Henneberg Schleusingen kam das Amt im Jahr 1583 unter gemeinsame Verwaltung der albertinischen und ernestinischen Wettiner Durch Aufteilung der Grafschaft Henneberg im Jahr 1660 wurde das Amt dem Herzogtum Sachsen Altenburg zugeteilt Danach gehorte es ab 1672 zum Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg und durch Erbteilung ab 1680 zum Herzogtum Sachsen Romhild Da diese Linie bereits 1710 ausstarb wurde das Amt zwischen den Herzogtumern Sachsen Gotha Altenburg 7 12 und Sachsen Coburg Saalfeld 5 12 geteilt bis es schliesslich 1805 ganz an Sachsen Coburg Saalfeld kam 1826 wurde es dem Herzogtum Sachsen Meiningen zugeteilt Bis zur Verwaltungs und Gebietsreform des Herzogtums Sachsen Meiningen im Jahr 1829 und der damit verbundenen Auflosung bildete es als Amt den raumlichen Bezugspunkt fur die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste fur Polizei Rechtsprechung und Heeresfolge Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Angrenzende Verwaltungseinheiten 3 Geschichte 3 1 Zent Themar und Vogtei Osterburg 3 2 Grafschaft Henneberg 3 3 Gemeinsame sachsische Verwaltung und Aufteilung der Grafschaft Henneberg 3 4 Ernestinische Herzogtumer 4 Zugehorige Orte 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Gebiet des Amts Themar gehort historisch zum Henneberger Land und befand sich zu beiden Seiten der oberen Werra Die Orte nordlich der Werra liegen an der Sudabdachung des Thuringer Waldes Ein markanter Berg ist der 692 Meter hohe Schneeberg bei Grub Das Amtsgebiet sudlich der Werra liegt zwischen dem Vorland des Thuringer Waldes im Sudosten und dem thuringischen Teil des Grabfelds im Sudwesten wo das Territorium vom Oberlauf der Juchse beruhrt wird Das ehemalige Amt Themar liegt heute im Suden des Freistaats Thuringen und befindet sich grosstenteils im Landkreis Hildburghausen nur Obendorf und Exdorf gehoren heute zur Gemeinde Grabfeld im Landkreis Schmalkalden Meiningen Angrenzende Verwaltungseinheiten BearbeitenExklave Vachdorf Leutersdorf Amt Meiningen Hochstift Wurzburg ab 1542 Grafschaft Henneberg ab 1680 zu Sachsen Meiningen Amt Kuhndorf Grafschaft Henneberg nach 1660 zum Furstentum Sachsen Zeitz 1718 zu Kursachsen 1815 zu Preussen Amt Massfeld Grafschaft Henneberg ab 1680 zu Sachsen Meiningen nbsp Amt Schleusingen Grafschaft Henneberg nach 1660 zum Furstentum Sachsen Zeitz 1718 zu Kursachsen 1815 zu Preussen Amt Romhild Grafschaft Henneberg nach 1680 zu Sachsen Romhild nach 1710 anteilig zu Sachsen Meiningen und Sachsen Coburg Saalfeld Amt Hildburghausen Neue Herrschaft Henneberg 1353 Pflege Coburg nach 1680 zu Sachsen Hildburghausen Geschichte BearbeitenZent Themar und Vogtei Osterburg Bearbeiten Der 796 erstmals erwahnte Ort Themar war bereits um 1200 Sitz eines Zentgerichts der Grafen von Henneberg In dieser Gegend kreuzte sich die Werratalstrasse mit einer anderen Altstrasse die aus dem Gleichberggebiet kommend westlich von Themar in nordliche Richtung zog Im Zuge des Landausbaus der Grafschaft Henneberg entstand an dieser Kreuzungsstellte vermutlich Anfang des 13 Jahrhunderts die Osterburg als wehrhafter Verwaltungsmittelpunkt der umliegenden Orte In einer Elgersburger Urkunde von 1268 wurde die Osterburg mit ihrem Zubehor als dem benachbarten Amt Schleusingen gleichwertig erachtet und der Grafin Sophia von Henneberg zum Leibgeding ausgestellt Unter dem Zubehor der Burg ist der Vogteibezirk zu verstehen aus dem spater das Amt Themar hervorging Grafschaft Henneberg Bearbeiten Als Sitz eines Vogts als Vertreter der Landesherrschaft diente die Osterburg nur kurze Zeit In der Hennebergischen Hauptteilung von 1274 wurde die Zent und die Stadt Themar zwischen den Linien Henneberg Schleusingen und Henneberg Hartenberg geteilt Dadurch entstanden fur lange Zeit ausserst komplizierte Besitzverhaltnisse Die Linie Henneberg Schleusingen erhielt bei dieser Teilung aus der Zent Themar die Orte Juchsen und Neubrunn sowie einen Anteil an der Stadt Themar Die Linie Henneberg Hartenberg erhielt dagegen die Osterburg und etliche Dorfer ganz sowie den anderen Anteil an Themar Dadurch ist hochstwahrscheinlich der Sitz des Vogtes von der nun hartenbergischen Osterburg in das geteilte Themar verlegt worden Zur Zent Themar gehorten weiterhin die beiden Orte Vachdorf und Leutersdorf deren Landesherrschaft als Exklaven des Amts Meiningen bis 1542 beim Hochstift Wurzburg lag Die Schleusinger Orte Juchsen und Neubrunn wurden in der Folgezeit Teile des Amts Massfeld wahrend das zur Zent gehorige Hartenbergische Belrieth an das Amt Schwarza kam Ein Amt Themar wurde im Jahr 1341 erstmals erwahnt Der Schleusinger Anteil des Amts und der Stadt Themar verblieb bei einer Erbteilung zwischen der Witwe und dem Bruder des verstorbenen Grafen Heinrich VIII im Jahr 1347 als Bestandteil des althennebergischen Landes beim neuen Grafen Johann I von Henneberg Schleusingen 1359 Der Hartenberger Anteil am Amt und der Stadt Themar mit der Osterburg musste 1359 aufgrund finanzieller Schwierigkeiten an die Grafen Gunter und Johann von Schwarzburg verpfandet werden Das Einlosungsrecht des Pfandes ging 1371 mit der gesamten Grafschaft Henneberg Hartenberg durch Verkauf an die Linie Henneberg Aschach uber Nach einer heftigen Auseinandersetzung um das Erbe der 1378 ausgestorbenen Hartenberger Linie bei der Themar und Marisfeld belagert und einige umliegende Dorfer verwustet worden sein sollen wurden die Grafen von Schwarzburg 1379 im Besitz des Amtsanteils bestatigt Diese verpfandeten ihn jedoch bereits 1380 an die Herren von Bibra 1416 kaufte Wilhelm II von Henneberg Schleusingen 1426 das Einloserecht uber die Osterburg und den Hartenbergischen Anteil an Stadt und Amt Themar vom Haus Schwarzburg zuruck Trotzdem blieben die Gebiete weiter Pfandeigentum der Herren von Bibra 1453 wurde das bisherige Pfandeigentum der Herren von Bibra in ein Lehen umgewandelt und die Osterburg von 1459 bis 1468 in drei Raten von Henneberg Schleusingen zuruckgekauft Die auf mehrere Familienangehorige der Herren von Bibra zersplitterten Anteile an der Stadt und dem Amt Themar konnten zwischen 1452 und 1478 ebenfalls erworben werden wodurch das Amt Themar seitdem komplett im Besitz der Grafen von Henneberg Schleusingen war Nach dem Wiedererwerb der Osterburg wurde der Vogteisitz wahrscheinlich fur einige Jahre von Themar wieder auf die Burg verlegt jedoch verlor diese in den letzten Jahrzehnten des 15 Jahrhunderts die Burg wahrscheinlich zunehmend an Bedeutung 1496 tauchte in den Amtsrechnungen von Themar letztmals ein Wachter auf der Burg auf so dass man wohl mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen kann dass die Osterburg um 1500 offen gelassen wurde Gemeinsame sachsische Verwaltung und Aufteilung der Grafschaft Henneberg Bearbeiten Mit dem Tod des Grafen Georg Ernst von Henneberg Schleusingen im Jahr 1583 erlosch das Henneberger Grafenhaus Der von den Hennebergern mit den ernestinischen Wettinern 1554 geschlossene Kahlaer Vertrag regelte die Erbfolge der einzelnen Landesteile Da aber auch die albertinischen Wettiner gleichermassen begrundete Erbanspruche anstellten wurde die Grafschaft Henneberg mit ihren Amtern zunachst unter eine gemeinsame ernestinische und albertinische Verwaltung mit Sitz in Meiningen gestellt Da sich die ernestinischen und albertinischen Landesherren weiterhin nicht uber die Verwaltung ihrer Erbschaft einigen konnten wurde die Grafschaft Henneberg im Jahr 1660 61 aufgelost Die Aufteilung der Grafschaft wurde im Weimarer Vertrag Sachsischer Teilungsvertrag basierend auf dem Kahlaer Vertrag von 1554 geregelt Ernestinische Herzogtumer Bearbeiten Das Amt Themar wurde demnach dem ernestinischen Anteil zugeschlagen und kam 1660 an das Herzogtum Sachsen Altenburg Mit dem Aussterben der Linie Sachsen Altenburg im Jahr 1672 fiel das Amt Themar an das Herzogtum Sachsen Gotha welches sich seitdem Sachsen Gotha Altenburg nannte Nach Auflosung der Grafschaft Henneberg verloren die alten Zentgerichte immer mehr an Bedeutung was auch in der voranschreitenden Angleichung der Zent und Amtsgrenzen ihren Ausdruck fand Durch die Teilung des Herzogtums Sachsen Gotha Altenburg im Jahre 1680 kam das Amt Themar zum Herzogtum Sachsen Romhild Sofort nach Grundung des Herzogtums ging 1681 die Hochgerichtsbarkeit uber die bisher zur Zent Themar gehorigen Orte Juchsen Belrieth und Neubrunn an das Amt Massfeld und uber Vachdorf und Leutersdorf an das Amt Meiningen im ebenfalls neu gegrundeten Herzogtum Sachsen Meiningen uber Nach dem Aussterben der Linie Sachsen Romhild im Jahr 1710 nahm das Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg das Amt Themar zunachst komplett in Besitz trat aber 1714 aufgrund eines kaiserlichen Urteils dem Hause Sachsen Coburg Saalfeld den zustehenden Anteil ab Uber die gemeinschaftliche Verwaltung wurde 1728 zwischen beiden furstlichen Hausern folgender besonderer Rezess errichtet Die Bestellung der Diener und die Direktion in Justizsachen erfolgt in Abwechslung Die Kanzleilehen werden halftig geteilt Die drei ritterschaftlichen Orte Marisfeld Oberstadt und Henfstadt werden in Amts und Rechtssachen gemeinschaftlich verwaltet Von den Erlosen des Amts erhalt Sachsen Gotha Altenburg 7 12 und Sachsen Coburg Saalfeld 5 12 Seit 1805 gehorte das Amt Themar durch Tausch komplett zu Sachsen Coburg Saalfeld 1 Nach dem Aussterben der Linie Sachsen Gotha Altenburg im Jahre 1826 kam es zu einer Neuordnung der Ernestinischen Herzogtumer Dabei wurde das Amt Themar durch den Teilungsvertrag zu Hildburghausen dem Herzogtum Sachsen Meiningen zugeteilt Im Vertrag von 1826 wurde des Weiteren festgelegt dass samtliche aus fruheren Teilungen und Erbschaften herruhrenden Anspruche erledigt sind Im Rahmen der Neuorganisation des Meininger Staatsgebietes wurden die Amter bis 1829 aufgelost und Justiz und Verwaltung voneinander getrennt Die Amtsgeschafte wurden nun in Verwaltungsangelegenheiten in dem fur Themar zustandigen Verwaltungsamt Romhild und die Gerichtsaufgaben dem entsprechenden Justizamt ubertragen Bei einer strukturellen Neuordnung des Herzogtums Sachsen Meiningen im Jahr 1868 wurde aus den Verwaltungsamtern Romhild und Hildburghausen der Landkreis Hildburghausen gebildet zu dem das ehemalige Amtsgebiet nun gehorte Zugehorige Orte BearbeitenZum Amt Themar gehorten ausser der Stadt Themar 17 Dorfschaften 1 herrschaftliches Kammergut und 10 Wustungen StadteThemar Tagamari AmtsdorferBeinerstadt Beinherestadt Dingsleben Tingsfleia Ehrenberg Exdorf Grimmelshausen Griminolteshusen Grub Lengfeld Obendorf Schmeheim Siegritz Reurieth Ruriet St Bernhardt Tachbach Tabehu WachenbrunnAdlige DorferHenfstadt Henfestat Marisfeld Maharesfeld OberstadtBurgen und SchlosserOsterburg bei Henfstadt Vorderes Schloss Mittleres Gut und Hinteres Schloss in Henfstadt Stammschloss der Familie von Grimmelshausen Schloss Marisfeld Wasserschloss Oberstadt Burg Reurieth seit 19 Jh Ruine ehemalige Burg bei TachbachHofe und VorwerkeTrostadt Trostnesteti ehemaliges Kloster Trostadt bei ReuriethWustungenRuine der Wallfahrtskirche St Ottilien bei Ehrenberg Berthuns Brunnhof bei Reurieth Dorfles Dorphelen bei Grimmelshausen Eytersfeld bei Schmeheim Gertles Gertilure bei Tachbach Schneebach bei Oberstadt Steinhaug Steinhoug bei Henfstadt Syholz Sichildes Weissbach Wizzebach bei ThemarWeblinks BearbeitenBeschreibung des hennebergischen Amts Themar Geschichte der Linien der Grafschaft Henneberg Geschichte der Stadt Themar auf der Homepage der Stadt Burgruine Osterburg auf der Homepage des Arbeitskreises OsterburgEinzelnachweise Bearbeiten Das Amt Themar im Archivportal ThuringenAmter des Herzogtums Sachsen Altenburg 1603 1672 Amter seit 1603 Amt Altenburg Amt Camburg Amt Dornburg Amt Eisenberg Amt Grafenthal ab 1621 Amt Leuchtenburg Orlamunde Amt Probstzella ab 1645 Amt Roda Amt Ronneburg Amt SaalfeldErweiterung Coburger Land 1640 Amt Coburg Amt Hildburghausen Amt Neuhaus Amt Neustadt Amt Romhild Amt Sonneberg Amt SonnefeldErweiterung mit Teil der gefursteten Grafschaft Henneberg 1660 Amt Massfeld Amt Meiningen Amt Themar Kellerei Behrungen Hof zu Milz Kammergut HennebergAmter des Herzogtums Sachsen Gotha Altenburg 1680 zu Sachsen Gotha Altenburg Amt Altenburg Amt Georgenthal Amt Gotha Amt Herbsleben Amt Leuchtenburg Orlamunde Amt Reinhardsbrunn Amt Schwarzwald Amt Tenneberg Amt Tonna Amt Volkenroda Amt Wachsenburg mit Ichtershausen Grafschaft Gleichen Herrschaft Fahner Herrschaft Oberkranichfeld Hopffgartensches Gericht Uetterodtsches Gericht Wangenheimsches Gericht Witzlebische Gerichte1680 bis 1707 zu Sachsen Eisenberg Amt Camburg Amt Eisenberg Amt Roda Amt Ronneburg1680 zu Sachsen Coburg Amt Coburg Amt Monchroden Amt Neuhaus Amt Neustadt Amt Sonneberg Amt Sonnefeld1680 zu Sachsen Hildburghausen Amt Eisfeld Amt Heldburg Amt Hildburghausen Amt Schalkau Halfte Amt Veilsdorf1680 zu Sachsen Meiningen Amt Frauenbreitungen Amt Massfeld Amt Meiningen Amt Salzungen Amt Sand Wasungen1680 zu Sachsen Romhild Amt Konigsberg Amt Romhild Amt Themar Kellerei Behrungen Hof zu Milz1680 zu Sachsen Saalfeld Amt Grafenthal Amt Probstzella Amt Saalfeld1680 an den Erfurter Staat Amt Tonndorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amt Themar amp oldid 223843918