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Der Teilungsvertrag zu Hildburghausen wurde am 12 November 1826 auf Grundlage des Praliminarvertrages zu Liebenstein vom 11 August 1826 unterzeichnet Er war die Basis fur die letzte einer ganzen Reihe von Landesteilungen innerhalb der in Thuringen regierenden Familie der Ernestiner 1 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Vertragsschluss 3 Einzelnachweise 4 LiteraturVorgeschichte Bearbeiten nbsp Friedrich IV verstarb kinderlos Mit dem im Februar 1825 erfolgten Ableben von Friedrich IV dem letzten Herzog von Sachsen Gotha Altenburg erlosch diese herzogliche Linie der Wettiner Die Erben waren die Herzoge Bernhard II von Sachsen Meiningen Ernst I von Sachsen Coburg Saalfeld und Friedrich von Sachsen Hildburghausen Das Aussterben des Gothaer Hauses war bereits seit langerer Zeit absehbar Friedrich IV war ein kranker Mann der sich lange zu Kuraufenthalten ausserhalb seines Landes aufhielt Er hatte kaum selbst regiert und war wie sein 1822 verstorbener Bruder und Vorganger August ohne mannliche Nachkommen geblieben Bereits seit 1819 wurden bezuglich des zu erwartenden Erbfalls Verhandlungen gefuhrt an denen sich ausser den Erben der Gothaer Herzog selbst beteiligte Herzog August rief am 7 Oktober 1821 die drei erbberechtigten Herzoge nach Arnstadt um unter der Leitung des Ministers Bernhard von Lindenau uber den Vorschlag einer Neuteilung der ernestinischen Herzogtumer zu diskutieren Dieser Vorschlag sah eine grosszugige Gebietsbereinigung vor Meiningen sollte gegen Abtretung des Oberlandes in den Besitz des Furstentums Gotha kommen Coburg Saalfeld das Meininger Oberland und das Furstentum Hildburghausen erhalten der Herzog von Hildburghausen sein Furstentum gegen das Furstentum Altenburg tauschen 2 Dieser territorial recht sinnvolle Vorschlag wurde vom Herzog von Sachsen Meiningen abgelehnt der als Agnat des nunmehr altesten Zweiges nach dem Aussterben der Hauptlinie darauf drang das gesamte Herzogtum Gotha Altenburg zu beanspruchen Der Herzog berief sich dabei auf die Bestimmungen des Bundesrechts wonach kein Bundesstaat geteilt werden durfe Nach dem Scheitern des Vorschlags wurden noch weitere Versuche unter Leitung von Lindenau unternommen die erfolglos blieben Einzig Ende Mai 1822 konnte dahingehend eine Einigung erzielt werden dass beim Eintritt des Erbfalls im gemeinschaftlichen Namen vom Herzogtum Besitz ergriffen werden sollte was am 11 Februar 1825 in der Praxis folgte 2 Bereits zwei Tage spater am 13 Februar 1825 liess der Meininger Herzog eine Verlautbarung veroffentlichen der zufolge er seine ausschliesslichen Rechte durch die gemeinschaftliche Inbesitznahme nicht zuruckstellen werde 2 Der Coburger Herzog der durch seine Heirat mit Luise der einzigen Tochter des vorletzten Herzogs von Sachsen Gotha Altenburg einen ebenfalls zurechtfertigenden Anspruch geltend machend konnte wurde der starkste Widersacher des Meiningers Einzig Herzog Friedrich von Sachsen Hildburghausen hielt sich mit seinen Anspruchen zuruck Als damaliger Senior der drei Gothaer Linien bestand er allerdings auf gleiche Teilung und konnte er erreichen dass der fallige Vertragsabschluss spater an seiner Residenz stattfand nbsp Friedrich August der Gerechte konnte vermitteln Der Coburger rief im Streit um das Erbe den osterreichischen Staatskanzler Metternich zu Hilfe der ebenso wie der Gothaer Minister Lindenau seine Partei ergriff Im Marz 1825 konnte er auch den sachsischen Konig dafur gewinnen eine Landesteilung vorzunehmen Einem weiteren Versuch den Konig von Bayern ebenfalls fur die Coburger Plane zu interessieren wurde im Dezember 1825 eine Absage erteilt Der Meininger stand dem Coburger nicht nach und konnte den Grossherzog von Sachsen Weimar fur sich gewinnen Die verwandtschaftlichen Beziehungen des Weimarer Hofes mit Russland und Preussen sollten nun auch weitere Kreise ziehen liefen jedoch ins Leere da beide Hofe sich Metternichs Planen nicht in den Weg stellen wollten Angesichts der fur Meiningen ungunstig verlaufenden Versuche Bundnispartner zu finden und des Erfolges der Coburger Partei auch noch den Weimarer Grossherzog zu einem Austritt aus den Verhandlungen zu bewegen lenkte Herzog Bernhard ein und erklarte sich bereit unter Vermittlung Konig Friedrich Augusts des Gerechten eine gutliche Einigung zu erzielen Das Meininger Geheime Ratskollegium unternahm nachdem die alleinige Inbesitznahme von Gotha Altenburg nicht durchfuhrbar war einen letzten verzweifelten Versuch das grosstmogliche zu erreichen Es unterbreitete den Vorschlag der Schaffung eines geschlossenen nordfrankischen Herzogtums unter Einbeziehung des Furstentums Coburg Der Coburger stimmte diesem Vorschlag seine Residenzstadt abzutreten verstandlicherweise nicht zu und nur dem Einsatz des sachsischen Konigs war es zu verdanken dass nach den zahen Verhandlungen am 11 August 1826 der Praliminarvertrag von Liebenstein geschlossen werden konnte 2 Vertragsschluss Bearbeiten nbsp Ernestinische Herzogtumer von 1826 bis 1918 Der Praliminarvertrag sah vor dem Herzog von Coburg Saalfeld das Furstentum Gotha und die ehemals Hildburghausener Amter Sonnefeld und Konigsberg in Franken gegen Abtretung des Furstentums Saalfeld zukommen zu lassen Der Herzog von Hildburghausen der spatere Friedrich von Sachsen Altenburg sollte wie von Anfang an geplant sein Herzogtum gegen das Altenburger Land tauschen Herzog Bernhard von Meiningen wurde das Kernland von Hildburghausen das Meininger Oberland das Furstentum Saalfeld die Grafschaft Camburg und die Herrschaft Kranichfeld zugesprochen 2 Die Ratifizierung des Vertrages verzogerte sich durch Einspruche des Coburger Hofes der einerseits die Abtretung des Furstentums Saalfeld andererseits eine Benachteiligung hinsichtlich der Bevolkerungszahlen kritisierte Da die Herzoge von Meiningen und Hildburghausen geschlossen gegen die Anspruche des Coburgers auftraten und der auf dessen Betreiben erzielte Vergleich in Ganze zu scheitern drohte lenkte Ernst I ein Am 12 November 1826 unterzeichneten die Herzoge im Schloss Hildburghausen den endgultigen Teilungsvertrag auf Grundlage des Praliminarvertrages vom 11 August 1826 Am 15 November 1826 wurde der Vertrag in die Praxis umgesetzt und die Teilung rechtskraftig vollzogen 2 Durch die Teilung von 1826 wurde das Herzogtum Sachsen Meiningen ohne jegliche Gebietsabtretung flachenmassig bedeutend vergrossert Es entstand das Herzogtum Sachsen Altenburg neu sowie das in Personalunion regierte Doppelherzogtum Sachsen Coburg und Gotha Ihr Ende fanden durch die Teilung 1826 Sachsen Coburg Saalfeld und Sachsen Hildburghausen nicht jedoch deren Herrscherhauser die sich daraufhin entsprechend ihrer neuen Territorien in Haus Sachsen Coburg und Gotha bzw Haus Sachsen Altenburg umbenannten Im Vertrag von 1826 wurde des Weiteren festgelegt dass samtliche aus fruheren Teilungen und Erbschaften herruhrenden Anspruche erledigt sind Ausserdem wurde der Bau einer Chaussee von Schalkau uber Eisfeld und Kahlert nach Neustadt am Rennsteig angeregt der eine bessere Verbindung zwischen Coburg und Gotha schaffen sollte Der Vertrag bestimmte den freien Durchzug Coburger Militars und Beamter auf dieser Chaussee sowie den Durchlass herrschaftlicher Waren ohne Erhebung von Zoll Im Gegenzug wurde Meininger Beamten freier Durchzug durch Coburg Gothaer Gebiet zugesichert 2 Einzelnachweise Bearbeiten Die Geschichte der Staaten des Ernestinischen Hauses Sachsen von Karl Heinrich Ludwig Politz a b c d e f g Ulrich Hess Forschungen zur Verfassungs und Verwaltungsgeschichte des Herzogtums Sachsen Coburg Meiningen 1680 1829 PDF 31 4 MB Band I 1954 S 80 83 abgerufen am 13 April 2016 Literatur BearbeitenArndt Steffen Die Regelung der Erbfolge und die Aufteilung des Herzogtums Sachsen Gotha Altenburg nach dem Tod Herzog Friedrichs IV bzw dem Aussterben des Hauses Gotha im Jahr 1825 in Zeitschrift fur Thuringische Geschichte 76 2022 S 331 342 In diesem Aufsatz sind als Anhang sowohl das Besitzergreifungspatent vom 25 Februar 1825 S 339 340 als auch der Erbvergleich vom 12 November 1826 S 340 342 abgedruckt Hamburgischer Correspondent 1826 St 187 Allgemeine Zeitung 1826 Beil 33 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Teilungsvertrag zu Hildburghausen amp oldid 235363032