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Meininger Oberland ist die historische Bezeichnung des Kreises Sonneberg im fruheren Herzogtum Sachsen Meiningen Diese Bezeichnung stammt aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Nach dem Ende des selbstandigen Staates Sachsen Meiningen im Jahr 1920 ist sie aus der Umgangssprache verschwunden Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung des Begriffs Meininger Oberland 2 Ende des Meininger Oberlandes 3 Literatur 4 EinzelnachweiseEntstehung des Begriffs Meininger Oberland BearbeitenPolitisch gehorte dieses Gebiet von 1572 bis 1735 zum Herzogtum Sachsen Coburg Nach dem Aussterben der alteren Linie Sachsen Coburg fielen das seit 1611 bestehende Amt Neuhaus und der Gerichtsbezirk Sonneberg im Amt Neustadt an die Meininger Herzoge Weitergehende Anspruche Sachsen Meiningens gegenuber Sachsen Coburg waren nach einer gescheiterten militarischen Besetzung Neustadts nicht durchzusetzen so dass 1742 aus dem Gericht das Amt Sonneberg gebildet wurde und Neustadt unmittelbar bei den Coburgern verblieb Auf der Grundlage eines herzoglichen grossen Handelsprivilegs breitete sich seit dem 18 Jahrhundert im Meininger Oberland das grossburgerliche Verlagswesen und die davon abhangige Heimarbeit vieler in Armut verharrender hauslich familiarer Produzenten aus Unter diesen wirtschaftlichen Voraussetzungen entwickelte sich das Gebiet bis Ende des 19 Jahrhunderts zum Weltmarktfuhrer in der Spielwarenherstellung 1 Die Meininger erweiterten das Gebiet bis 1780 um das Amt Schalkau und die Schaumberger Besitzungen im heutigen Sonneberger Hinterland Danach setzte sich in der Umgangssprache die Bezeichnung Meininger Oberland fur den Kreis Sonneberg durch Die Amter Sonneberg Neuhaus und Schalkau wurden 1742 zwar den herzoglichen Zentralbehorden in Meiningen administrativ unterstellt galten aber als ein von Meiningen jetzt Meininger Unterland genannt staatsrechtlich getrennter Teil des Herzogtums Sachsen Coburg Bis zur Beendigung der Erbstreitigkeiten zwischen den Herzogen von Sachsen Coburg und Sachsen Meiningen sahen sich die Einwohner des Meininger Oberlandes den drei Herrscherhausern Sachsen Coburg Saalfeld Sachsen Hildburghausen und Sachsen Meiningen gleichermassen ehrerbietig unterstellt und verbunden 2 Erst 1826 wurde das Sonneberger Gebiet mit dem Teilungsvertrag zu Hildburghausen endgultig in das Herzogtum Sachsen Meiningen eingegliedert Mit der Bildung von Kreisen im Herzogtum Sachsen Meiningen wurde 1869 aus dem im Zustandigkeitsbereich des Verwaltungsamtes Sonneberg liegenden Meininger Oberland der Kreis Sonneberg Ende des Meininger Oberlandes BearbeitenMit dem Sturz der Monarchie 1918 dankten auch die Herrscherhauser der thuringischen Herzogtumer Sachsen Coburg und Gotha und Sachsen Meiningen ab Im Verlauf des Jahres 1919 etablierten sich in den betreffenden Territorien die drei Freistaaten Coburg Sachsen Gotha und Sachsen Meiningen Die massgebenden politischen Krafte von den Liberalen bis zu den Sozialdemokraten und die burgerliche Sonneberger Zeitung waren fur den Anschluss an Thuringen 3 Deren Hauptargumente waren der Katholizismus und Separatismus Bayerns sowie die starke internationale Ausrichtung der Industrieregion Sonneberg zu den Seehafen Fur Thuringen sprachen somit die gemeinsame Konfession und Geschichte fur Oberfranken die engen lokalen Verbindungen und die bis 1918 durch das Konigreich Bayern ausgeubte Interessenvertretung im Bundesrat Ausserdem warb die Meininger Regierung fur den Verbleib des Meininger Oberlandes zusatzlich bei den Sonneberger Kaufleuten mit Steuervorteilen dem Ausbau der Handels und Gewerbekammer der Bestandsgarantie des Kreissitzes und versprach sich fur das US Konsulat einzusetzen das 1851 in Sonneberg errichtet worden war und seit der Verlegung 1897 nach Coburg nur noch als konsularische Vertretung bis zur Schliessung 1916 gefuhrt wurde Ende 1919 erfolgte schliesslich durch den Landtag Sachsen Meiningens der Beschluss der als Bedingungen des Beitritts zum Land Thuringen u a forderte dass die Handels und Gewerbekammer in Sonneberg bestehen bleiben und ausgebaut sowie dass sich das Land fur ein US Konsulat einsetzen sollte Ein Volksentscheid im Freistaat Coburg fuhrte 1920 zur Eingliederung in den damaligen bayerischen Kreis Oberfranken Seither ragt der Kreis Sonneberg aus Sudthuringen keilformig nach Bayern hinein Literatur BearbeitenAugust Schleicher Volkstumliches aus Sonneberg im Meininger Oberlande Lautlehre der Sonneberger Mundart Bohlau Weimar 1858 Johann Martin Steiner Chronik der Stadt Sonneberg 1757 1802 Bearbeitung Heike Buttner Nicki End Hans Gauss Waltraud Ross Thomas Schwammlein Stadtarchiv Sonneberg 2017 ISBN 978 3 00 058293 6 Oskar Stillich Die Spielwaren Heimindustrie des Meininger Oberlandes Verlag Fischer Jena 1899 Neuauflage Nabu Press 2010 ISBN 978 1 148 29059 1 Hermann Pistor Altes und Neues von Sonneberg und dem Meininger Oberlande Verlag Emil Oehrlein Sonneberg 1902 Thomas Schwammlein Sonnebergs Reaktion auf den Anschluss Coburgs an Bayern In Coburger Geschichtsblatter 9 Jahrgang 2001 H 1 2 S 29 33 Einzelnachweise Bearbeiten Vgl Oskar Stillich Die Spielwaren Heimindustrie des Meininger Oberlandes Verlag Fischer Jena 1899 Neuauflage Nabu Press 2010 ISBN 978 1 148 29059 1 Vgl Chronik der Stadt Sonneberg 1757 1802 von Johann Martin Steiner Stadtarchiv Sonneberg 2017 ISBN 978 3 00 058293 6 Thomas Schwammlein Als Sonneberg thuringisch tickte In Freies Wort 7 Februar 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Meininger Oberland amp oldid 219032351