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Sachsen Coburg war ein ernestinisches Furstentum mit dem oberfrankischen Coburg als Residenzstadt Territorium im Heiligen Romischen ReichSachsen CoburgWappenBestehen 1572 1735Entstanden aus Frankischer Kreis im Kurfurstentum SachsenHerrschaftsform HerzogtumHerrscher Regierung HerzogHeutige Region en DE BY DE THReichskreis Obersachsischer ReichskreisHauptstadte Residenzen CoburgDynastien WettinerKonfession Religionen lutherischSprache n ItzgrundischAufgegangen in Sachsen Coburg SaalfeldUmgebungskarteSachsen Coburg um 1680 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ernestinische Linie 1 2 Herzog Johann Ernst 1 3 Gemeinsame Regierung 1 4 Herzog Johann Casimir 1 5 Erbteilungen 1 6 Herzog Albrecht 1 7 Herzog Franz Josias 2 Regenten von Sachsen Coburg 3 Spatere Entwicklung ab 1826 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Wappen von Sachsen Coburg auf der Veste Coburg mit dem Wahlspruch Fideliter et constanter Treu und standhaft nbsp Wappen am Stadthaus CoburgErnestinische Linie Bearbeiten Als Heinrich VIII von Henneberg Schleusingen 1347 starb wurde der Besitz des Hauses Henneberg Schleusingen zwischen der Witwe Jutta von Brandenburg und Heinrichs jungerem Bruder Johann aufgeteilt wobei Jutta die sogenannte neue Herrschaft unter anderem mit Coburg zugesprochen bekam Sechs Jahre spater folgte nach dem Tod von Jutta die endgultige Aufteilung der neuen Herrschaft unter drei ihrer Tochter Die zweite Tochter Katharina von Henneberg bekam den sudostlichen Teil mit dem Coburger Land zugesprochen Markgraf Friedrich III von Meissen aus dem Haus Wettin Gemahl von Katharina von Henneberg forderte schon nach der Heirat 1346 die Mitgift seiner Frau die sogenannte Coburger Pflege was allerdings auf Widerstand bei seinem Schwiegervater stiess So konnte Friedrich III von Meissen erst nach dem Tod von Jutta im Jahr 1353 den Besitz belehnen Damit bildete die Pflege Coburg den sudlichsten Teil der sachsischen Territorien Mit der Grossen Sachsischen Landesteilung 1485 in eine albertinische und eine ernestinische Linie fiel die Pflege Coburg zusammen mit dem grosseren Teil der Landgrafschaft Thuringen und den vogtlandischen Besitzungen an Ernst von Sachsen und wurde dadurch der ernestinischen Linie zugeteilt Herzog Johann Ernst Bearbeiten nbsp Schloss Ehrenburg in Coburg Bauteil aus dem 16 JahrhundertNach dem 1547 verlorenen Schmalkaldischen Krieg wurde der Territorialbesitz der Ernestiner in Thuringen stark reduziert siehe auch Geschichte Thuringens Da die Amter der Pflege Coburg aber Herzog Johann Ernst als Ausstattung zugeteilt waren blieben sie unberuhrt von den Massnahmen gegen den geachteten Kurfursten Johann Ernst liess sich in der Stadt die Ehrenburg als neues Residenzschloss errichten das auch spater von den verschiedenen Herzogen von Sachsen Coburg genutzt und weiter ausgebaut wurde 1 Als Johann Ernst kinderlos 1553 starb war der vormalige Kurfurst Johann Friedrich I jetzt nur noch Herzog von Sachsen gerade aus der Haft entlassen und starb schon 1554 Gemeinsame Regierung Bearbeiten Die Pflege Coburg erhielt Herzog Johann Friedrich II der Mittlere zu seinem Erbanteil Er regierte von Gotha aus gemeinsam mit seinen Brudern Johann Wilhelm in Weimar residierend und Johann Friedrich dem Jungeren Nach dem fruhen Tod des jungsten Bruders kam es zu einer vorlaufigen Teilung des ernestinischen Gesamtbesitzes wobei die Bruder eine Mutschierung alle drei Jahre einen Wechsel in der Regierung vereinbarten Johann Friedrich II regierte in Gotha Eisenach und Coburg geriet aber in seinem Bemuhen die Kurwurde wieder fur sich und sein Haus zuruckzugewinnen in Konflikt mit dem Kaiser Grumbachsche Handel und wurde schliesslich geachtet und bis an sein Lebensende gefangen gesetzt Sein Besitz fiel zunachst an seinen Bruder Johann Wilhelm der sich an der Reichsexekution an der Seite von Kurfurst August von Sachsen beteiligt hatte wurde jedoch in der Erfurter Teilung 1572 an seine Sohne zuruckgegeben Herzog Johann Casimir Bearbeiten nbsp Johann Casimir Herzog von Sachsen Coburg 1597 Ol auf Holz Schloss Callenberg CoburgMit dem Erfurter Teilungsvertrag von 1572 wurde das verbliebene Land zwangsweise auf die Sohne des unterlegenen Kurfursten Johann Friedrich aufgeteilt Siehe auch Johann Ernst I von Coburg Der jungere Sohn Johann Wilhelm erhielt Sachsen Weimar unter anderem mit den Stadten Jena Altenburg und Saalfeld Da der altere Sohn Johann Friedrich II der Mittlere in lebenslanger Gefangenschaft in Osterreich war bekamen die minderjahrigen Enkel Johann Casimir und Johann Ernst das neue Furstentum Sachsen Coburg mit Coburg als Residenzstadt zugeteilt Das Furstentum bestand aus Gebieten im Suden und Westen des heutigen Freistaats Thuringen u a mit den Stadten Eisenach Gotha Hildburghausen und Sonneberg Vormund der Kinder war unter anderen Kurfurst August von Sachsen der fur eine Erziehung unter seiner Aufsicht und in seinem Sinne sorgte sowie eine korrupte kursachsische Vormundschaftsregierung in Coburg einsetzte Erst nach dem Tode von Kurfurst August von Sachsen 1586 konnte Herzog Johann Casimir zusammen mit seinem Bruder Johann Ernst die Regierung des Furstentums ubernehmen 1596 wurde fur Johann Ernst das Furstentum Sachsen Eisenach abgespalten und Casimir regierte in Coburg alleine weiter Sein Herrschaftsgebiet bestand aus den Amtern Coburg mit den Gerichten Lauter Rodach und Gestungshausen Heldburg mit Gericht Hildburghausen Romhild Eisfeld Schalkau Sonneberg Neustadt Neuhaus Monchroden Sonnefeld und Tenneberg Unter ihm gab es eine rege Bautatigkeit in Coburg Vor allem errichtete er als Kern Coburger Staatlichkeit einen Verwaltungsapparat der uber seinen Tod hinweg lange bestand und viele politische Umwalzungen uberlebte 1633 starb Casimir der Grunder des coburgischen Staates kinderlos Das Furstentum Sachsen Coburg fiel an Sachsen Eisenach des ebenfalls kinderlosen Bruders Johann Ernst In dieser Zeit wurde das Coburger Land durch den Dreissigjahrigen Krieg als Durchgangsstation zahlreicher Heere stark in Mitleidenschaft gezogen Die Einwohnerzahl reduzierte sich von 55 000 auf 22 000 Erbteilungen Bearbeiten 1638 erlosch die Coburg Eisenacher Linie der Ernestiner und das Territorium wurde zwischen Sachsen Weimar und Sachsen Altenburg aufgeteilt Durch Losentscheid fiel das Coburger Land 1640 mit den Amtern Coburg Sonnefeld Sonneberg Neuhaus Neustadt Hildburghausen und Romhild an Herzog Friedrich Wilhelm II von Sachsen Altenburg Die Furstentumer Altenburg und Coburg wurden vom Herzog in Personalunion regiert und behielten ihre eigenen Landesbehorden Herzog Friedrich Wilhelm II starb 1669 drei Jahre spater Erbprinz Friedrich Wilhelm III womit die Linie Sachsen Altenburg erlosch Drei Viertel des Altenburger Gebietes darunter auch die Coburger Gebiete sicherte sich im Gothaer Teilungsvertrag 1672 der neue Landesherr Herzog Ernst I der Fromme von Sachsen Gotha der 1675 starb Die Regierungsgeschafte von Sachsen Gotha ubernahm der alteste Sohn Friedrich auf Wunsch des Vaters zusammen mit seinen anderen sechs Brudern Da der Versuch der gemeinsamen Hofhaltung im Schloss Friedenstein in Gotha scheiterte wurde 1680 das Erbe auf die sieben Bruder verteilt Der zweitalteste Sohn Ernsts I des Frommen von Sachsen Gotha Albrecht erhielt das Furstentum Sachsen Coburg Wie Sachsen Gotha unter Herzog Friedrich und Sachsen Meiningen unter Herzog Bernhard I dem drittaltesten Sohn erhielt das Furstentum volle Landeshoheit im Reichsverband Es war jetzt allerdings mit den Amtern Coburg Neustadt Sonneberg Monchroden Sonnefeld und Neuhaus betrachtlich kleiner als zuvor da Romhild und Hildburghausen zur Versorgung jungerer Bruder Albrechts abgetrennt wurden Herzog Albrecht Bearbeiten nbsp Der Riesensaal in der Ehrenburg zeugt von Albrechts prachtliebendem Bauprogramm in den 1690er JahrenUnter Herzog Albrecht begann der Ausbau Coburgs zur barocken Residenz Dabei orientierte er sich an den Gepflogenheiten seiner koniglichen und furstlichen Zeitgenossen und versuchte deren Hofhaltung en miniature in Coburg nachzuahmen Seine Hofbibliothek umfasst 4757 Bande Seine Absicht das Gymnasium Casimirianum zur Universitat zu erheben scheiterte an den knappen Finanzen Der Wiederaufbau des 1690 niedergebrannten Schlosses Ehrenburg als Barockschloss fuhrte schliesslich zum Ruin der Finanzen des Furstentums was auch die Pragung minderwertiger Munzen nicht verhindern konnte Der Barockfurst Herzog Albrecht starb 1699 ohne uberlebende Nachkommen Es folgten die ublichen Erbstreitigkeiten Sachsen Hildburghausen bekam 1705 das Amt Sonnefeld Zwischen Bernhard von Sachsen Meiningen und dem jungsten Bruder Johann Ernst von Sachsen Saalfeld dauerte der Streit dreieinhalb Jahrzehnte und fuhrte erst durch mehrere Interventionen des Kaisers in Wien 1735 zu einer vorlaufigen Einigung wobei Sachsen Meiningen sich noch bis 1826 die Regentschaft uber das Meininger Oberland mit Sachsen Hildburghausen und Sachsen Coburg Saalfeld teilen musste Sachsen Meiningen erhielt das aus dem Amt Neuhaus und dem Gericht Sonneberg bestehende Meininger Oberland wahrend Sachsen Saalfeld sich mit dem verbliebenen Teil zum Furstentum Sachsen Coburg Saalfeld vereinigte dem 1753 ausserdem ein Drittel von Sachsen Romhild zugesprochen wurde Herzog Franz Josias Bearbeiten Herzog Johann Ernst von Sachsen Saalfeld starb 1729 Danach regierten seine Sohne Christian Ernst und Franz Josias das Land gemeinsam jedoch von verschiedenen Residenzorten aus Christian Ernst blieb in Saalfeld wahrend Franz Josias Coburg als Residenzstadt wahlte die es jetzt auch bis zum Ende der Monarchie 1918 blieb 1745 erbte Herzog Franz Josias von seinem Bruder den Saalfelder Landesteil 1747 konnte er das Erstgeburtsrecht Primogenitur bei der Thronfolge gesetzlich verankern und sorgte so zusammen mit einer rasch anwachsenden Familie fur das dauerhafte Uberleben des kleinen 1806 zum Herzogtum erhobenen Sachsen Coburg Saalfeld 2 Regenten von Sachsen Coburg BearbeitenSachsen Coburg 1572 1638 1572 1586 vormundschaftlich Kurfurst August von Sachsen anstelle von Johann Casimir und Johann Ernst Sohne Johann Friedrichs II des Mittleren 1586 1596 Johann Casimir 1564 1633 gemeinsam mit Bruder Johann Ernst 1596 1633 Johann Casimir 1564 1633 1633 1638 Johann Ernst Herzog von Sachsen Eisenach 1566 1638 1639 1669 Friedrich Wilhelm II Herzog von Sachsen Altenburg 1603 1669 1669 1672 vormundschaftlich Kurfurst Johann Georg II von Sachsen und Herzog Moritz von Sachsen Zeitz anstelle von Friedrich Wilhelm III Sohn Friedrich Wilhelms II 1672 1674 Ernst I der Fromme Herzog von Sachsen Gotha 1601 1675 1674 1680 Friedrich I Herzog von Sachsen Gotha 1646 1691 Sachsen Coburg 1681 1735 1681 1699 Albrecht Sohn Ernst I von Sachsen Gotha 1648 1699 1699 1729 Johann Ernst Herzog von Sachsen Saalfeld Sohn Ernsts I von Sachsen Gotha 1658 1729 1729 1735 Christian Ernst Herzog von Sachsen Saalfeld gemeinsam mit seinem Bruder Franz JosiasSpatere Entwicklung ab 1826 BearbeitenDurch den Teilungsvertrag zu Hildburghausen wurde das Herzogtum Sachsen Coburg nach dem Verlust Saalfelds 1826 Teil des neuen Doppelherzogtums Sachsen Coburg und Gotha Die Schaffung eines Einheitsstaates war bei dieser Gelegenheit versaumt worden weshalb das Herzogtum Sachsen Coburg vor allem bis zur Verabschiedung eines gemeinsamen Staatsgrundgesetzes 1852 aber auch noch danach eine gewisse Eigenstandigkeit behielt Dies ausserte sich unter anderem darin dass es einen eigenen Coburger Landtag gab Dieses Teil Herzogtum Sachsen Coburg war durch die 1735 erfolgte Abtrennung des Meininger Oberlandes etwas kleiner als das ursprungliche gleichnamige Herzogtum Nach Abschaffung der Monarchie 1918 ging aus dem Gebiet der Freistaat Coburg hervor der sich 1920 dem Freistaat Bayern anschloss Literatur BearbeitenCarl Christian Dressel Die Entwicklung von Verfassung und Verwaltung in Sachsen Coburg 1800 1826 im Vergleich Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 12003 1 Thomas Nicklas Das Haus Sachsen Coburg Europas spate Dynastie Verlag W Kohlhammer Stuttgart 2003 ISBN 3 17 017243 3 Coburg ein Furstenthum In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 6 Leipzig 1733 Sp 530 532 Einzelnachweise Bearbeiten Harald Bachmann Schloss Ehrenburg in Coburg In Roswitha Jacobsen Hrsg Die Residenz Schlosser der Ernestiner Bucha bei Jena 2009 S 44 Harald Bachmann all diese kleinen Fursten werde ich davonjagen In Stefan Noth Hrsg Coburg 1056 2006 Ein Streifzug durch 950 Jahre Geschichte von Stadt und Land ISBN 3 86652 082 4 S 181 Ernestinische Herzogtumer Sachsen Weimar Sachsen Coburg Eisenach Sachsen Coburg Sachsen Eisenach Sachsen Altenburg Sachsen Gotha Sachsen Gotha Altenburg Sachsen Eisenach Sachsen Jena Sachsen Eisenberg Sachsen Hildburghausen Sachsen Romhild Sachsen Saalfeld Sachsen Meiningen Sachsen Coburg Saalfeld Sachsen Weimar Eisenach Sachsen Coburg und GothaTerritorien und Stande des Obersachsischen Reichskreises im Heiligen Romischen Reich 1500 1806 Kurfurstentumer Kurfurstentum Sachsen Kurfurstentum BrandenburgGeistliche Furstentumer Hochstift Cammin Hochstift NaumburgReichspralaturen Stift Quedlinburg Stift Gernrode Stift WalkenriedWeltliche Furstentumer Furstentum Anhalt Sachsen Altenburg Sachsen Coburg Sachsen Coburg Eisenach Sachsen Coburg Saalfeld Sachsen Eisenberg Sachsen Eisenach Sachsen Gotha Sachsen Gotha Altenburg Sachsen Hildburghausen Sachsen Jena Sachsen Saalfeld Sachsen Weimar Herzogtum Sachsen Weissenfels Querfurt Herzogtum Hinterpommern Herzogtum Vorpommern Furstentum Reuss Furstentum Schwarzburg Rudolstadt Furstentum Schwarzburg SondershausenReichsgrafschaften und Reichsherrschaften Grafschaft Barby Furstentum Hatzfeld Grafschaft Hohnstein Grafschaft Lohra Grafschaft Klettenberg Grafschaft Mansfeld Schonburgische Herrschaften Grafschaft Stolberg Grafschaft Wernigerode Normdaten Geografikum GND 4051182 0 lobid OGND AKS VIAF 238353952 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sachsen Coburg amp oldid 225701520