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Johann Friedrich II der Mittlere 8 Januar 1529 in Torgau 9 Mai 1595 in Haft auf Schloss Steyr Oberosterreich war ein Furst aus der ernestinischen Linie der Wettiner Er fuhrte nominell den Titel eines Herzogs zu Sachsen war aber tatsachlich Herrscher der sachsischen Herzogtumer Coburg und Eisenach Herzog Johann Friedrich II zu Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehen und Nachkommen 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenJohann Friedrich war der alteste Sohn des sachsischen Kurfursten Johann Friedrich des Grossmutigen 1503 1554 aus dessen Ehe mit Sibylle 1512 1554 Tochter des Herzogs Johann III von Julich Kleve Berg Er wurde gemeinsam mit seinem jungeren Bruder Johann Wilhelm sorgfaltig und umfassend unter anderem von Basilius Monner ausgebildet Bereits in jungen Jahren nahmen die Bruder an Sitzungen des Hofrats teil nbsp Johann Friedrich II links mit seinen Brudern Johann Wilhelm Mitte und Johann Friedrich III rechts Im Jahr 1547 ubernahm Johann Friedrich 18 jahrig nach der Schlacht bei Muhlberg und der Gefangennahme seines Vaters mit seinem Bruder Johann Wilhelm die Verwaltung der ernestinischen Lander Nach anfanglichen Versuchen den Kampf gegen den Kaiser Karl V neu zu organisieren unterwarf er sich diesem schliesslich Der Kaiser setzte den Sohnen Johann Friedrichs I eine Jahressumme von 50 000 Gulden aus Da er nicht in der Lage war diese auszuzahlen verpfandete er einige Amter die den Kern der ernestinischen Besitzungen bildeten Johann Friedrich II wurde nach dem Tod seines Vaters 1554 der in seinem Testament die Unteilbarkeit des Landes und die gemeinschaftliche Regierung der Sohne festgelegt hatte im Einvernehmen mit seinen Brudern alleiniger Regent der ernestinischen Besitzungen Seine Residenz bezog er in Gotha auf Burg Grimmenstein Die kaiserliche Neubelehnung mit den ernestinischen Besitzungen erfolgte am 23 Marz 1555 Johann Friedrich trat in die Dienste des franzosischen Konigs Heinrich II den er auf Feldzugen in Frankreich unterstutzte und dafur eine jahrliche Zahlung von 30 000 Franc erhielt nbsp Gothaer Belagerungsklippe nbsp Taler von 1567 auf die Einnahme von Gotha aus der Munzstatte DresdenWeil Johann Friedrich wahrend der Grumbachschen Handel Partei fur den 1563 geachteten Wilhelm von Grumbach ergriffen hatte wurde er am 12 Dezember 1566 von Kaiser Maximilian II ebenfalls geachtet Kaiserliche Truppen unter dem Befehl des sachsischen Kurfursten August belagerten die Stadt Gotha und Burg Grimmenstein Wahrend der Belagerung liess Johann Friedrich zur Deckung der innerstadtischen Geldausgaben auf der Burg Belagerungsklippen schlagen 1 Nach der Einnahme der Burg am 13 April 1567 wurde er vom Kurfursten August nach Dresden gebracht Am 22 Juni 1567 war die Ankunft in Wien es folgte die kaiserliche Gefangenschaft mit eigener Hofhaltung in Wiener Neustadt spater auf der Burg in Pressburg um 1571 wieder wegen der grosseren Sicherheit nach Wiener Neustadt zuruckzukehren Dort unterhielt er einen kleinen Hofstaat und hatte auch einen eigenen evangelischen Pfarrer Ausserdem bewirtschaftete er einen Pachtgarten in der Vorstadt 2 Kurfurst August liess 1567 in seiner Munzstatte Dresden einen Gedenktaler auf die Einnahme Gothas pragen Dieser hatte einen demonstrativ grossen Kurschild und die lateinische Umschrift Endlich siegt die gute Sache sowie auf der Ruckseite die Inschrift Als im Jahre 1567 die Stadt Gotha eingenommen die Strafe an den geachteten belagerten Reichsfeinden vollzogen und die ubrigen in die Flucht geschlagen worden liess August Herzog zu Sachsen und Kurfurst diese Munze machen Ubersetzung nach Haupt 3 Im Sommer 1572 noch vor dem Tod ihres gemeinsamen Sohnes Friedrich Heinrich 1563 1572 zog seine Frau die Herzogin Elisabeth von der Pfalz zu ihm ins Gefangnis In zahlreichen Bittbriefen unter anderem an Kaiser Maximilian II Kaiserin Maria und die Kurfurstin Anna von Sachsen hatte sie vergeblich um die Freilassung ihres Mannes gebeten Am 8 Februar 1594 verstarb Elisabeth nach uber 20 jahrigem freiwilligen Zusammenlebens mit ihrem Mann im Gefangnis 2 1595 wurde Friedrich wegen der Turkengefahr aus Wiener Neustadt in das Schloss Lamberg in Steyr im Land ob der Enns Oberosterreich gebracht Dort starb er am 9 Mai 1595 an den Folgen eines Sturzes im Treppenhaus nach 28 jahriger Haft Seine sterblichen Uberreste wurden am 15 Dezember 1595 nach Coburg uberfuhrt Gemeinsam mit seiner Gemahlin ist er in der dortigen Morizkirche bestattet Dort liess Herzog Johann Casimir 1598 seinen Eltern durch den Bildhauer Nikolaus Bergner aus Possneck ein zwolf Meter hohes Grabmal aus thuringischem Alabaster setzen das zu den schonsten Renaissance Epitaphen in Deutschland gezahlt wird Es zeigt neben biblischen Darstellungen das herzogliche Ehepaar mit den knienden Kindern die die Hande gefaltet haben nbsp Epitaph fur Herzog Johann Friedrich II und seine Gemahlin Elisabeth in der Morizkirche CoburgDie Herrschaft uber die gesamten ernestinischen Besitzungen ubernahm zunachst sein Bruder Johann Wilhelm 1573 In der Erfurter Teilung 1572 wurde den Sohnen Johann Friedrichs des Mittleren auf Betreiben ihres Vormundes des Kaisers und des Reichstages der vaterliche Hausbesitz die Pflege Coburg und die Amter um Eisenach und Gotha zuruckgegeben den sie nach dem Erreichen der Volljahrigkeit und dem Antritt des Erbes nach Ableben des Vaters 1595 unter sich verteilten Johann Casimir bekam Coburg und Johann Ernst Eisenach und Gotha Damit begannen die zahlreichen ernestinischen Teilungen in deren Folge in Thuringen zahlreiche kleine Territorien entstanden Ehen und Nachkommen Bearbeiten nbsp Prinzessin Elisabeth von Pfalz Simmern 1540 1594 Johann Friedrich heiratete in erster Ehe am 26 Mai 1555 in Weimar Agnes 1527 1555 Tochter des Landgrafen Philipp I von Hessen und Witwe des Kurfursten Moritz von Sachsen womit er dem Wunsch seines Vaters entsprach Agnes starb bereits im November desselben Jahres an einem Fieber Seine zweite Ehe schloss er am 12 Juni 1558 in Weimar mit Elisabeth 1540 1594 Tochter des Kurfursten Friedrich III von der Pfalz mit der er folgende Kinder hatte Johann Friedrich 1559 1560 Friedrich Heinrich 1563 1572 Johann Casimir 1564 1633 Herzog von Sachsen Coburg 1 1586 gesch 1593 Prinzessin Anna von Sachsen 1567 1613 2 1599 Prinzessin Margarete von Braunschweig Luneburg 1573 1643 Johann Ernst 1566 1638 Herzog von Sachsen Eisenach 1 1591 Grafin Elisabeth von Mansfeld 1565 1596 2 1598 Prinzessin Christine von Hessen Kassel 1578 1658 Literatur BearbeitenKarl August Engelhardt Johann Friedrich der Mittlere von Bosewichtern verblendet in Gotha belagert und bis an sein Ende gefangen in der Reihe Denkwurdigkeiten aus der sachsischen Geschichte der vaterlandischen Jugend gewidmet Gerlach Dresden 1797 Digitalisat Ernst Wulcker Johann Friedrich II In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 330 343 Thomas Klein Johann Friedrich II In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 530 Digitalisat Joachim Kruse Herzog Johann Friedrich II der Mittlere von Sachsen 1529 1595 und das ernestinische Familienepitaph in St Moriz Coburg vollendet 1598 Eine kultur und kunstgeschichtliche Studie Teil 1 In Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 52 2007 S 1 334 Teil 2 In Jahrbuch der Coburger Landesstiftung 53 2008 S 1 298 Einzelnachweise Bearbeiten coingallery de Pragungen anlasslich von Belagerungen im 16 Jh Fortsetzungseite Belagerung und Einnahme von Gotha 1567 Darin Notklippe 1567 zu drei Groschen Gotha Vs Kursachsisches Wappenschild mit H HF G K Rs Romische Wertzahl a b Dieter Schnabel Ritter Wilhelm von Grumbach URANIA Kultur und Bildungsverein Gotha e V 2012 Walter Haupt Sachsische Munzkunde Berlin 1974 S 275 279 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Friedrich II Sammlung von Bildern Werke von und uber Johann Friedrich II in der Deutschen Digitalen BibliothekVorgangerAmtNachfolgerJohann Friedrich I Herzog von Sachsen 1554 1566Johann Wilhelm I Normdaten Person GND 100031900 lobid OGND AKS LCCN nr2001004817 VIAF 2806991 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johann Friedrich II ALTERNATIVNAMEN Johann Friedrich der MittlereKURZBESCHREIBUNG Herzog zu SachsenGEBURTSDATUM 8 Januar 1529GEBURTSORT TorgauSTERBEDATUM 9 Mai 1595STERBEORT Schloss Steyr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Friedrich II Sachsen amp oldid 237029994