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Johann Wilhelm I 11 Marz 1530 in Torgau 2 Marz 1573 in Weimar war aus der Familie der ernestinischen Wettiner stammender erster Herzog von Sachsen Weimar Herzog Johann Wilhelm I von Sachsen WeimarHerzog Johann Wilhelm I von Sachsen Weimar Christoph Leutloff 1575 Johann Wilhelm siehe Munzgeschichte des Herzogtums Sachsen 1547 1572 Alleinpragung Johann Wilhelms von Sachsen 1567 1572 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und politisches Wirken 2 Familie 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und politisches Wirken BearbeitenJohann Wilhelm wurde als zweiter Sohn von Herzog Johann Friedrich I dem Grossmutigen von Sachsen und seiner Ehefrau Sibylle von Julich Kleve Berg geboren Sein Vater hatte noch den Titel eines Kurfursten von Sachsen getragen diesen aber 1547 nach seiner Niederlage im Schmalkaldischen Krieg verloren Johann Friedrich der Grossmutige vererbte seinen Sohnen deshalb nur den Titel eines Herzogs von Sachsen und ein seit der Niederlage wesentlich verkleinertes auf Gebiete im heutigen Thuringen beschranktes Gebiet 1554 nach dem Tode seines Vaters trat Johann Wilhelm I in diesem Gebiet dem Herzogtum Sachsen gemeinsam mit seinem alteren Bruder Johann Friedrich II dem Mittleren die Regierung an Als der jungste Bruder Johann Friedrichs II von Sachsen Johann Friedrich III 1565 gestorben war stimmte Johann Friedrich II einer Landesteilung nicht zu Es war der Wunsch seines im Jahr 1554 verstorbenen Vaters Johann Friedrich des Grossmutigen das Land nicht zu teilen sondern gemeinsam zu regieren Statt einer Landesteilung kam es Anfang 1566 zum sogenannten Mutschierungsvertrag Nach diesem Vertrag wurde das Herzogtum zwar in einen weimarischen Teil den Johann Friedrich II verwaltete und in einen Coburger Teil den Johann Wilhelm verwaltete unterteilt aber nicht geteilt Das kommt auch in den gemeinsamen Munzpragungen mit den beiden Munzbildern Johann Friedrichs II und Johann Wilhelms zum Ausdruck Siehe dazu den Taler von 1566 mit den beiden Herzogen Ihre Gebiete sollten nach drei Jahren gewechselt werden wozu es allerdings nicht mehr kam 1 Durch die falsche Politik die auf eine Ruckgewinnung der 1547 von seinem Vater verlorenen Gebiete und des Kurfurstentitels gerichtet war sowie durch seine Verstrickung in die Grumbachschen Handel zog sich Johann Friedrich der Mittlere den Zorn des Kaisers Maximilian II zu Der Kaiser verhangte schliesslich die Reichsacht uber ihn der Kurfurst von Sachsen wurde mit der Reichsexekution beauftragt an der sich auch Johann Wilhelm beteiligte Nach einer Belagerung seiner Burg in Gotha wurde Johann Friedrich schliesslich 1567 besiegt und geriet bis zum Ende seines Lebens in kaiserliche Gefangenschaft Seine Besitzungen wurden vom Kaiser eingezogen und an Johann Wilhelm I ubergeben der somit zum alleinigen Herrscher im ganzen Herzogtum Sachsen wurde Siehe dazu Alleinpragung Johann Wilhelms von Sachsen 1567 1572 Aber auch Johann Wilhelm I fiel bald in kaiserliche Ungnade als er als General fur Konig Karl IX von Frankreich in dessen Feldzug gegen die Hugenotten zog Dadurch rief er nicht nur das Kopfschutteln seiner protestantischen Untertanen hervor ein Wettiner dessen Dynastie seit Friedrich dem Weisen als Schutzmacht der Protestanten in Deutschland galt verbundet sich mit dem katholischen Konig Frankreichs gegen die den Lutheranern konfessionell nahestehenden Hugenotten sondern erntete auch den Zorn des Kaisers da die franzosischen Konige Erbfeinde der Habsburger waren Der Kaiser setzte deshalb die beiden Sohne des immer noch gefangenen Johann Friedrich des Mittleren wieder in ihr Erbrecht ein und setzte gemeinsam mit dem Kurfursten von Sachsen 1572 die Erfurter Teilung durch Das Herzogtum Sachsen wurde in drei Teile geteilt Der altere der beiden Sohne Johann Friedrich des Mittleren Johann Casimir erhielt Sachsen Coburg der jungere Johann Ernst erhielt Sachsen Eisenach fur Johann Wilhelm I blieb somit nur ein kleiner auf Sachsen Weimar beschrankter Landesteil ubrig Seit dieser Teilung hat es immer mehrere ernestinische Dynastien in Thuringen nebeneinander gegeben der ernestinische Gesamtbesitz das Herzogtum Sachsen wurde also nicht mehr vereinigt Von Johann Wilhelm stammt so das Haus Sachsen Weimar und das altere Haus Sachsen Altenburg ab das sich spater von Sachsen Weimar trennte siehe auch Ernestinische Herzogtumer Johann Wilhelm konnte diese Einschrankung seines Herrschaftsgebietes nie verschmerzen er verstarb nur ein Jahr spater verbittert in Weimar Familie BearbeitenJohann Wilhelm I war mit Dorothea Susanna einer geborenen Pfalzgrafin von Simmern Tochter von Friedrich III verheiratet Mit ihr hatte er vier Kinder die nachmaligen Herzoge Friedrich Wilhelm I 1562 1602 Herzog von Sachsen Weimar Johann III 1570 1605 Herzog von Sachsen Weimarund die Tochter Sibylla Maria 7 November 1563 20 Februar 1569 Maria 7 Oktober 1571 7 Marz 1610 Abtissin von QuedlinburgLiteratur BearbeitenErnst Wulcker Johann Wilhelm Herzog zu Sachsen In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 343 350 Thomas Klein Johann Wilhelm Herzog von Sachsen Weimar In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 530 f Digitalisat Daniel Gehrt Ernestinische Konfessionspolitik Bekenntnisbildung Herrschaftkonsolidierung und dynastische Identitatsstiftung vom Augsburger Interim 1548 bis zur Konkordienformel 1577 Leipzig 2011 bes S 287 435 Justus Lipsius Oratio In funere illustrissimi principis ac Dn D Johannis Guilielmi Ducis Saxoniae Lantgravii Thuringiae Marchionis Misniae habita Ienae ad XII Calend April Anno 1573 ohne Ort 1601 Digitalisat der ULB Sachsen Anhalt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herzog Johann Wilhelm I Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Johann Wilhelm in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Lothar Koppe Die Munzpragung der Ernestiner nach 1547 durch Johann Friedrich und seine Sohne In Jahrbuch der Gesellschaft fur Thuringer Munz und Medaillenkunde Bd 7 1995 96 S 106 119 Online PDF leicht gekurzt VorgangerAmtNachfolgerJohann Friedrich II Herzog von Sachsen 1566Teilung des Herzogtumsaus dem Herzogtum Sachsen hervorgegangenHerzog von Sachsen Weimar 1572 1573Friedrich Wilhelm I Normdaten Person GND 100863892 lobid OGND AKS LCCN n00077140 VIAF 1246215 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Johann WilhelmALTERNATIVNAMEN Johann Wilhelm I von Sachsen WeimarKURZBESCHREIBUNG Herzog von Sachsen WeimarGEBURTSDATUM 11 Marz 1530GEBURTSORT TorgauSTERBEDATUM 2 Marz 1573STERBEORT Weimar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Wilhelm Sachsen Weimar amp oldid 226122265