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Die Alleinpragung Johann Wilhelms von Sachsen 1567 1572 war eine Folge der vollig verfehlten Aktivitaten seines alteren Bruders Johann Friedrichs II des Mittleren der sich mit dem Verlust der Kurwurde nicht abfinden konnte und vom Kaiser Maximilian II am 12 Dezember 1566 geachtet wurde Die allein gepragten Talermunzen Johann Wilhelms sind die letzten Geprage des sachsisch ernestinischen Gesamthauses 1 2 Alleinpragung Johann Wilhelms von Sachsen 1567 1572 Taler von 1570 Silber Durchmesser 41 mm 28 52 g Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Munzgeschichte 2 Munzbeschreibung 2 1 Vorderseite 2 2 Ruckseite 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeschichte und Munzgeschichte Bearbeiten nbsp Johann Wilhelm war letzter Herzog des sachsisch ernestinischen Gesamthauses und erster Herzog von Sachsen WeimarAls der jungste Bruder Johann Friedrichs II von Sachsen Johann Friedrich III 1565 gestorben war stimmte Johann Friedrich einer Landesteilung nicht zu Es war der Wunsch seines im Jahr 1554 verstorbenen Vaters Johann Friedrich des Grossmutigen das Land nicht zu teilen sondern gemeinsam zu regieren Statt einer Landesteilung kam es Anfang 1566 zum sogenannten Mutschierungsvertrag Nach diesem Vertrag wurde das Herzogtum zwar in einen weimarischen Teil den Johann Friedrich II verwaltete und in einen Coburger Teil den Johann Wilhelm verwaltete unterteilt aber nicht geteilt Das kommt auch in den gemeinsamen Munzpragungen mit den beiden Munzbildern zum Ausdruck Siehe dazu den Taler von 1566 mit den beiden Herzogen Ihre Gebiete sollten nach drei Jahren gewechselt werden wozu es allerdings nicht mehr kam 3 Johann Friedrichs fortwahrende Aktivitaten zur Wiedererlangung der Kurwurde fuhrten am 12 Dezember 1566 zu seiner Achtung Den Vollzug der Reichsacht uber den Herzog war Kurfurst August von Sachsen 1553 1586 als Obersachsischem Kreisobristen und als Meistbetroffenen vom Kaiser ubertragen worden 4 Johann Wilhelm der davon ausgehen konnte dass sein alterer Bruder Johann Friedrich den Kampf fur die Zuruckgewinnung des verlorenen Kurlandes und Wiedererlangung der Kurwurde nicht gewinnen kann war bereit die Exekutionstruppen zu unterstutzen Daraufhin erhielt er bereits am 8 Januar 1567 vom Kaiser die Landesteile seines Bruders mit Ausnahme von Gotha zugesprochen Er hatte sich dazu in einem Assecurationsschreiben zu verpflichten die Exekutionskosten der vier beauftragten Reichskreise zu tragen 5 Nach der Vereinigung der beiden Landesteile setzte Johann Wilhelm die Munzpragung nun als Alleinpragung fort Der Saalfelder Munzmeister Gregor Einkorn musste ab der Gefangennahme Johann Friedrichs des Mittleren wegen seiner Pragungen auf dem Grimmenstein seine Laufbahn als Munzmeister beenden Wahrend der Belagerung hatte Johann Friedrich seinen Munzmeister dazu veranlasst die Munzen widerrechtlich mit dem Symbol des Kurfurstentums den Kurschwertern zu pragen und seinen Titel mit geborener Kurfurst zu erweitern was er als sein Untergebener auch tat Fur die Alleinpragungen Johann Wilhelms musste deshalb zwingend ein neuer Munzmeister gefunden werden Johann Friedrich blieb nach seiner Gefangennahme bis zu seinem Lebensende in kaiserlicher Haft 6 Als neuer Munzmeister fur Johann Wilhelms Alleinpragungen wurde kurzfristig Anton Coburger verpflichtet der in Saalfeld von 1568 bis 1571 wirkte Als Munzmeisterzeichen fuhrte er ein Weinblatt Im Jahr 1571 wurde Saalfeld zur Kreismunzstatte erhoben 7 Gleichzeitig wurde Hans Gruber neuer Munzmeister in Saalfeld Sein Munzmeisterzeichen ist der Zainhaken Gepragt wurden die Talermunzen Doppeltaler Taler Halbtaler und Vierteltaler Ortstaler 8 Die erstmalige Landesteilung des sachsisch ernestinischen Gesamthauses erfolgte nach dem Landesteilungsvertrag am 6 November 1572 in Erfurt Es entstanden die Linien Alt Weimar und Coburg Eisenach Die Pragungen Johann Wilhelms in den Jahren 1567 1572 sind demzufolge noch Munzen des Herzogtums Sachsen Die noch immer anzutreffende Einordnung der Munzen unter Alt Weimar ist falsch Erst nach dem Erfurter Vertrag ab dem Jahr 1573 ist Alt Weimar bzw Coburg Eisenach zutreffend 9 Munzbeschreibung BearbeitenDie oben abgebildete Alleinpragung Johann Wilhelms von Sachsen war einer der letzten Taler des sachsisch ernestinischen Gesamthauses Der Taler stammt aus der Munzstatte Saalfeld und wurde mit dem Munzmeisterzeichen Weinblatt des Munzmeisters Anton Coburger gepragt Die Auspragung erfolgte nach dem kursachsischen Munzfuss der Albertiner Da der sachsische Kurfurst August am 8 April 1571 10 den Beitritt zur Reichsmunzordnung vollzog trat auch das ernestinische Sachsen unter Johann Wilhelm der Reichsmunzordnung bei Die neuen Reichstaler liess er ab 1571 zusatzlich mit MONE ta IMPE rialis Reichsmunze in der Umschrift kennzeichnen 11 Vorderseite Bearbeiten Die Vorderseite des Talers zeigt das geharnischte Huftbild Johann Wilhelms den Helm mit Federbusch vor sich haltend Mit der linken Hand umfasst er den Schwertgriff Die Jahreszahl 15 70 im Feld ist geteilt aufgepragt Oben zwischen der Umschrift befindet sich das Munzmeisterzeichen Weinblatt Umschrift DEI GRATIA JO h AN nes GVILHELM us DVX SAX oniae Ubersetzung Von Gottes Gnaden Johann Wilhelm Herzog von Sachsen Fortsetzung auf der RuckseiteRuckseite Bearbeiten Die Ruckseite zeigt das dreifach behelmte herzoglich sachsische Gesamtwappen mit 12 Feldern samt Mittelschild des ernestinischen Gesamthauses Die zwei Leerfelder sind Regalien Hoheitsrechte Die drei Helme uber dem Wappenschild stehen fur das Herzogtum Sachsen mittig die Landgrafschaft Thuringen links und die Markgrafschaft Meissen rechts Umschrift LANTG ravius THVRIN giae ET MARCH io MISN ens I s Ubersetzung Landgraf von Thuringen und Markgraf von Meissen Siehe auch BearbeitenSachsische Munzgeschichte Munzgeschichte des Herzogtums Sachsen 1547 1572 Munzgeschichte des Hauses Sachsen Weimar 1572 1870 Schmalkaldischer Bundestaler Taler auf die Einnahme von Gotha 1567 Der Taler bezeugt den letzten Landfriedensbruch Taler der Sohne Johann Friedrichs des Grossmutigen wahrend seiner Gefangenschaft Taler Johann Friedrichs des Grossmutigen nach seiner GefangenschaftLiteratur BearbeitenLothar Koppe Die Munzpragung der Ernestiner nach 1547 durch Johann Friedrich und seine Sohne In Jahrbuch der Gesellschaft fur Thuringer Munz und Medaillenkunde Band 7 1995 96 S 106 119 coingallery de PDF 89 kB hier leicht gekurzt ohne Fussnoten und ohne Abbildungen Lothar Koppe Die sachsisch ernestinischen Munzen 1551 bis 1573 Regenstauf 2004 Paul Arnold Harald Kuthmann Dirk Steinhilber Grosser Deutscher Munzkatalog von 1800 bis heute Augsburg 1997 S 288 Die sachsischen Herzogtumer seit 1547 Paul Arnold Die Genealogie der meissnisch sachsischen Landesfursten In Numismatischer Verein zu Dresden e V Hrsg Dresdner numismatische Hefte ISSN 1613 3447 Nr 1 1996 Walther Haupt Sachsische Munzkunde Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1974 Otto F Muller Sammlung Otto Merseburger umfassend Munzen und Medaillen von Sachsen Verkaufskatalog Leipzig 1894 S 159 160 Nr 3727 bis 3731 Zuordnung zu Sachsen Weimar ist falsch Richtig ist sachsisch ernestinisches Gesamthaus gt Scan in der Google Buchsuche Wolfgang Steguweit Geschichte der Munzstatte Gotha vom 12 bis zum 19 Jahrhundert Weimar 1987 Gernot Schnee Sachsische Taler von 1500 1800 Frankfurt a M 1982 Johann Wilhelm Herzog von Sachsen Weimar in der Deutschen Biographie Heinz Fengler Gerd Gierow Willy Unger transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 Helmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z H Gietl Verlag Regenstauf 2005 Werner Conze Volker Hentschel Hrsg Deutsche Geschichte Epochen und Daten Freiburg Wurzburg 1991 Einzelnachweise Bearbeiten Lothar Koppe Ernestiner 1547 bis 1572 1995 96 S 4 Gernot Schnee Sachsische Taler von 1500 1800 1982 Lothar Koppe Ernestiner 1547 bis 1572 1995 96 Keine Landesteilung Walther Haupt Sachsische Munzkunde 1995 96 S 166 Lothar Koppe Ernestiner 1547 bis 1572 1995 96 S 4 12 Dezember 1566 Wolfgang Steguweit Geschichte der Munzstatte Gotha 1987 S 43 45 Wolfgang Steguweit Geschichte der Munzstatte Gotha 1987 S 42 Lothar Koppe Ernestiner 1547 bis 1572 1995 96 S 4 Die Talermunzen Lothar Koppe Die sachsisch ernestinischen Munzen 1551 bis 1573 2004 Walther Haupt Sachsische Munzkunde 1974 S 127 Johann Wilhelm 1567 1573 Reichstaler 1572 Saalfeld 28 92 g Dav 9764 In kuenker de Kunker Munzauktionen und Goldhandel Reichstaler 1572 hier mit MONE ta IMPE rialis Saalfeld Munzmeisterzeichen Zainhaken Munzmeister Hans Gruber Im Jahr 1573 war er Herzog von Sachsen Weimar 28 92 g Dav 9764 Schnee 166 Weblinks BearbeitenJohann Wilhelm 1567 1573 Reichstaler 1572 Saalfeld 28 92 g Dav 9764 In kuenker de Kunker Munzauktionen und Goldhandel Reichstaler 1572 hier mit MONE ta IMPE rialis Saalfeld Munzmeisterzeichen Zainhaken Munzmeister Hans Gruber Im Jahr 1573 war er Herzog von Sachsen Weimar 28 92 g Dav 9764 Schnee 166 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alleinpragung Johann Wilhelms von Sachsen 1567 1572 amp oldid 229632746