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Die Munzgeschichte des Hauses Sachsen Weimar umfasst die Zeit nach der Erfurter Teilung von 1572 in die Landesteile Sachsen Coburg Eisenach und Sachsen Weimar Alt Weimar bis zur Grundung des Deutschen Reichs Mit der Einfuhrung der Markwahrung im Jahr 1871 endet die eigenstandige Munzgeschichte der ernestinischen Herzogtumer Das neue deutsche Kaiserreich ubte im Auftrag seiner Bundesstaaten die Munzhoheit aus 1 Sachsen Mittelweimar Achtbrudertaler Reichstaler von 1609 Die erste Variante zeigt Johann Ernst und seine sieben Bruder in Manteln Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Munzgeschichte 1 1 Sachsen Weimar Alt Weimar 1572 1603 1 2 Sachsen Mittel Weimar 1603 1640 1 3 Hauptlinie Sachsen Weimar 2 Siehe auch 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte und Munzgeschichte BearbeitenDie Bezeichnung der weimarischen Linien und ihre Zeitraume sowie die Regierungszeiten der Herzoge entsprechen den Angaben von Gernot Schnee Zur Regierungszeit zahlt auch die Zeit der minderjahrigen Prinzen unter einem Vormund 2 Sachsen Weimar Alt Weimar 1572 1603 Bearbeiten nbsp Johann Wilhelm war erster Herzog von Sachsen Weimar die ersten Munzherren waren seine beiden minderjahrigen Sohne unter der Vormundschaft Kurfurst Augusts Regenten Johann Wilhelm 1572 1573 Friedrich Wilhelm und Johann 1573 1603 Friedrich Wilhelm allein 1591 1601 Die Alleinregierung und Alleinpragung Johann Wilhelms des noch ungeteilten ernestinischen Herzogtums Sachsen war eine Folge der Aktivitaten seines alteren Bruders Johann Friedrichs II des Mittleren der sich mit dem Verlust der Kurwurde nicht abfinden konnte und vom Kaiser Maximilian II am 12 Dezember 1566 geachtet wurde Die Vollstreckung der Acht ubernahm Kurfurst August von Sachsen siehe Alleinpragung Johann Wilhelms von Sachsen 1567 1572 und Taler auf die Einnahme von Gotha 1567 3 Bereits am 8 Januar 1567 wurde Johann Wilhelm vom Kaiser Maximilian II die Landesteile seines Bruders zugesprochen Jedoch erst nach dem Erfurter Teilungsvertrag sind Sachsen Weimar Alt Weimar und Sachsen Coburg Eisenach entstanden Im Jahr 1573 erfolgte die kaiserliche Bestatigung des Teilungsvertrags Johann Wilhelm wurde somit erster Herzog von Sachsen Weimar Zur Munzpragung des Herzogs im neuen Herzogtum kam es jedoch nicht mehr Da er bereits am 2 Marz 1573 kurz nach der Bestatigung verstarb wurde nicht er sondern seine beiden Sohne die ersten Munzherren des neuen Furstentums Friedrich Wilhelm und Johann waren beim Tod des Vaters erst elf und drei Jahre alt Trotz des anders lautenden Testaments wurde der sachsische Kurfurst August 1553 1586 amtierender Vormund der minderjahrigen Herzoge Sein Nachfolger Christian von Sachsen 1586 1591 hob die Vormundschaft 1586 auf sodass am 30 Marz 1586 Friedrich Wilhelm die Regierung in Weimar selbstandig ubernehmen konnte 4 Friedrich Wilhelm starb am 17 Juli 1602 Fur seine vier minderjahrigen Prinzen ubernahm sein Bruder Johann gemeinsam mit dem sachsischen Kurfursten Christian II 1591 1601 1611 die Vormundschaft Am 13 November 1603 wurde der Teilungsvertrag fur die Teilung von Alt Weimar abgeschlossen Die Nachkommen seines Bruders entschieden sich fur das bisher von Johann verwaltete Gebiet um Altenburg Damit entstand als Herrschaftsgebiet der vier Sohne Friedrich Wilhelms das Herzogtum Sachsen Altenburg Johann erhielt den weimarischen Landesteil Sachsen Mittel Weimar 5 Reichstaler von Sachsen Alt Weimar Munzstatte Saalfeld Bsp nbsp Friedrich Wilhelm und Johann Reichstaler von 1577 nbsp Friedrich Wilhelm und Johann Reichstaler von 1579 nbsp Friedrich Wilhelm und Johann Reichstaler von 1598 Friedrich Wilhelm war seit 1586 selbstandiger Regent nbsp Friedrich Wilhelm allein Reichstaler von 1594Die Reichstaler der Herzoge Friedrich Wilhelm und Johann 1573 1603 wurden nach kursachsischem Vorbild gepragt Nominale siehe Sachsische Munzgeschichte Pragung nach dem Reichsmunzfuss Die Munzmeister in Saalfeld waren Hans Gruber 1571 1578 und Gregor Bechstadt 1578 1603 Talermunzen sind u a Dickdoppeltaler Zwitterdickdoppeltaler Taler Halbtaler und Vierteltaler 6 Sachsen Mittel Weimar 1603 1640 Bearbeiten nbsp Herzog Johann erhielt bei der Erbteilung den weimarischen Landesteil Sachse Mittel Weimar nbsp Dorothea Maria Herzogin von Sachsen Weimar hatte von 1594 bis 1604 elf Prinzen geboren von denen acht nach Johanns Tod 1605 am Leben waren Gemalde 19 Jahrhundert Regenten Johann 1603 1605 Johann Ernst und seine sieben Bruder 1605 1619 Friedrich Wilhelm Albrecht Johann Friedrich Ernst Friedrich Wilhelm und Bernhard Johann Ernst und seine sechs Bruder 1619 1622 Friedrich Wilhelm Albrecht Johann Friedrich Ernst und Bernhard Johann Ernst und seine funf Bruder 1622 1626 Wilhelm Albrecht Johann Friedrich Ernst und Bernhard Wilhelm und seine vier Bruder 1626 1628 Albrecht Johann Friedrich Ernst und Bernhard Wilhelm und seine drei Bruder 1628 1639 Albrecht Ernst und Bernhard Bernhard 1639 Wilhelm und seine zwei Bruder 1639 1640 Albrecht und ErnstHerzog Johann hatte bei der Erbteilung 1603 den weimarischen Landesteil erhalten Das verkleinerte Gebiet wurde als Mittel Weimar bezeichnet Von den vier ernestinischen Furstentumern starben Sachsen Coburg Sachsen Eisenach und Sachsen Altenburg noch im Verlauf des 17 Jahrhunderts aus sodass Johann und seine Gemahlin Dorothea Maria von Anhalt zu den Stammeltern aller nachfolgenden ernestinischen Linien wurde Als Johann im Jahr 1605 in Weimar starb hinterliess er acht Sohne Johann Ernst geb 1594 Friedrich geb 1596 Wilhelm geb 1598 Albrecht geb 1599 Johann Friedrich geb 1600 Ernst geb 1601 Friedrich Wilhelm geb 1603 und Bernhard geb 1604 Als Vormund fur die acht minderjahrigen Sohne wurde vom Kaiser Kurfursten Christian II bestimmt der auch schon Vormund der altenburgischen Prinzen war Nach seinem Tod im Jahr 1611 ubernahm Kurfursten Johann Georg I 1611 1656 die Vormundschaft 7 Am 15 November 1617 erhielt Johann Ernst der die Volljahrigkeit erreicht hatte fur sich und seine Bruder vom Kaiser die Reichslehen Seit 1619 nutzte er die Kreismunzstatte Saalfeld nicht mehr und liess in eigenen Munzstatten die Munzen fur Sachsen Weimar pragen Mit dem Tod von Friedrich Wilhelm im Jahr 1619 endete auch die Pragung der Achtbrudertaler Herzog Wilhelm sicherte sich die Regierung mit einem am 19 Marz 1629 geschlossenen Vertrag wonach in Weimar der alteste Bruder das Direktorium fuhren sollte Die Regelung blieb bis zur Einfuhrung der der Primogenitur im Jahr 1724 bestehen 8 Im Jahr 1640 kam es zu einer Erbteilung zwischen den verbliebenen drei Brudern Wilhelm erhielt Neu Weimar Albrecht Sachsen Eisenach und Ernst Sachsen Gotha 9 Reichstaler von Sachsen Mittelweimar Bsp nbsp Achtbrudertaler von 1613 Johann Ernst und seine sieben Bruder im Harnisch Ruckseite mit Chronogramm Munzstatte Saalfeld nbsp Achtbrudertaler von 1619 Johann Ernst und seine sieben Bruder auf der Vorderseite Munzstatte Saalfeld nbsp Johann Ernst und seine sechs Bruder Sterbetaler Friedrichs von 1622 Munzstatte Saalfeld nbsp Johann Ernst und seine funf Bruder Pallastaler von 1623 Munzstatte Weimar nbsp Wilhelm und seine vier Bruder Sterbetaler fur Johann Ernst von 1626Die Reichstaler wurden nach kursachsischem Vorbild gepragt Die Munzmeister in Saalfeld waren Wolf Albrecht 1604 1619 Cyriakus von Lehr 1619 1620 und in Weimar Gabriel Andrae 1620 1632 Talermunzen sind u a Dickdoppeltaler Taler Halbtaler und Vierteltaler Ausserdem wurden Schreckenberger Goldgulden und Kippermunzen gepragt 10 Hauptlinie Sachsen Weimar Bearbeiten nbsp Herzog Wilhelm 1640 1662 stiftete die Hauptlinie zu Sachsen Weimar Nach Gernot Schnee Sachsen Neu Weimar 1640 1672 Sonderlinie zu Sachsen Weimar 1672 1741 Sachsen Weimar Eisenach 1741 1918 Regenten Wilhelm 1640 1662 Johann Ernst 1662 1683 Wilhelm Ernst 1683 1728 Ernst August 1728 1748 Ernst August Constantin 1748 1758 Carl August 1758 1828 Anna Amalie als Regentin 1758 1775 Carl Friedrich 1828 1853 Carl Alexander 1853 1901 Wilhelm Ernst 1901 1918 war Regent im Deutschen Kaiserreich kein Munzherr Die bedeutendste Landesteilung wurde zwischen den Herzogen Wilhelm und Ernst dem Frommen in Erbvertrag vom 21 September 1641 festgelegt Die beiden Herzoge stifteten die Hauptlinien Sachsen Weimar und Sachsen Gotha Nach Wilhelms Tod im Jahr 1662 zerfiel die weimarische Linie in drei Linien zu Weimar Eisenach und Jena Die Jenaer Linie erlosch bereits 1690 und die Eisenacher 1741 Nach dem Anfall des Furstentums Eisenach im Jahr 1741 entstand Sachsen Weimar Eisenach 11 nbsp Carl August als preussischer GeneralDen Titel Grossherzog erlangte Carl August am 21 April 1815 Er kampfte 1806 als preussischer General gegen Napoleon I In der Wiener Kongressakte vom 9 Juni 1815 erhielt er als Kriegsentschadigung vom Konigreich Sachsen den grossten Teil des Neustadter Kreises mit den Amtern Neustadt und Weida Ausserdem noch kleinere Gebiete von Fulda Kurhessen und Kurmainz Als erster deutscher Furst gab er am 5 Mai 1816 seinem Land eine freisinnige Verfassung Sachsen Weimar Eisenach musste sich dennoch den Bundesbeschlussen anschliessen Das fuhrte in Weimar 1848 zu einer revolutionaren Erhebung fur die Carl Friedrich Verstandnis zeigte Die Verfassung von 1816 wurde mit dem Grundgesetz vom 15 Marz 1850 revidiert Grossherzog Carl Alexander trat am 18 August 1866 den Norddeutschen Bund bei und schloss am 22 Februar 1867 eine Militarkonvention mit dem Konigreich Preussen Im Deutschen Reich bestand Sachsen Weimar Eisenach bis 1918 12 Talermunzen der Hauptlinie Sachsen Weimar Bsp nbsp Wilhelm IV halber Reichstaler von 1654 zum Gedenken an die Ubernahme des Rektorats der Universitat Jena durch Bernhard von Sachsen Weimar nbsp Ernst August Constantin mit Friedrich III von Sachsen Gotha Altenburg als Regent Groschen 1753 Munzstatte Eisenach nbsp Carl August Gulden von 1813 nach dem Konventionsmunzfuss XX EINE FEINE MARK Mmz L S nbsp Carl Friedrich Doppeltaler von 1842 Mzz A nach dem 14 Taler Fuss 2 THALER VII EINE F MARK 3 GULDEN VEREINSMUNZE nbsp Carl Alexander Doppeltaler von 1855 Mmz A nach dem 14 Taler Fuss 2 THALER VII EINE F MARK 3 GULDEN VEREINSMUNZE nbsp Herzogin Anna Amalia ubernahm von 1758 bis 1775 fur ihren Sohn Carl August die Vormundschaft Munzstatten ab 1800 Eisenach mit Mmz J L ST L S ST Johann Leonard Stockmar 1790 1835 Munzstatte Berlin 1840 1815 mit Mzz A 13 Seit 1763 liess Herzogin Anna Amalie die von 1758 bis 1775 fur ihren Sohn Carl August die Vormundschaft ubernahm nach dem Konventionsmunzfuss pragen 1 Speciestaler 32 Groschen 384 Pfennige 10 Specistaler eine feine MarkSeit dem Anschluss an die Dresdner Munzkonvention vom 30 Juli 1838 wurde im Grossherzogtum nach dem 14 Taler Fuss gepragt 1 Taler 30 Silbergroschen 360 Pfennige 7 Doppeltaler 14 Taler eine feine MarkNach dem Wiener Munzvertrag vom 24 Januar 1857 wurde im 30 Taler Fuss gepragt Aus dem Zollpfund zu 500 g wurden 30 Taler ausgepragt 14 Siehe auch BearbeitenSachsische Munzgeschichte Munzgeschichte des Herzogtums Sachsen 1547 1572 Sachsische Munztrennung Alleinpragung Johann Wilhelms von Sachsen 1567 1572 Alleinpragungen Johann Friedrichs II von SachsenLiteratur BearbeitenPaul Arnold Harald Kuthmann Dirk Steinhilber Grosser Deutscher Munzkatalog von 1800 bis heute Augsburg 1997 Paul Arnold Die Genealogie der meissnisch sachsischen Landesfursten In Numismatischer Verein zu Dresden e V Hrsg Dresdner numismatische Hefte Nr 1 1996 Gernot Schnee Sachsische Taler von 1500 1800 Frankfurt a M 1982 Otto F Muller Sammlung Otto Merseburger umfassend Munzen und Medaillen von Sachsen Verkaufskatalog Leipzig 1894 Wolfgang Steguweit Geschichte der Munzstatte Gotha vom 12 bis zum 19 Jahrhundert Weimar 1987 N D Nicol Marian S More Fred J Borgmann Standard Catalog of German Coins 1601 to present 1995 Heinz Fengler Gerd Gierow Willy Unger transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 Helmut Kahnt Das grosse Munzlexikon von A bis Z H Gietl Verlag Regenstauf 2005 Werner Conze Volker Hentschel Hrsg Deutsche Geschichte Epochen und Daten Freiburg Wurzburg 1991 Einzelnachweise Bearbeiten Paul Arnold Die Genealogie der meissnisch sachsischen Landesfursten In Numismatischer Verein zu Dresden e V Hrsg Dresdner numismatische Hefte Nr 1 1996 Gernot Schnee Sachsische Taler von 1500 1800 1982 Wolfgang Steguweit Geschichte der Munzstatte Gotha 1987 S 42 Lothar Koppe Die Munzen des Hauses Sachsen Weimar 1573 bis 1918 2007 S 10 Kaiserliche Bestatigung des Teilungsvertrages Lothar Koppe Die Munzen des Hauses Sachsen Weimar 1573 bis 1918 2007 S 13 Landesteilung 1603 Otto F Muller Sammlung Otto Merseburger 1894 S 160 Lothar Koppe Die Munzen des Hauses Sachsen Weimar 1573 bis 1918 2007 S 14 Vormundschaften Lothar Koppe Die Munzen des Hauses Sachsen Weimar 1573 bis 1918 2007 S 17 Vertrag vom 19 Marz 1629 Lothar Koppe Die Munzen des Hauses Sachsen Weimar 1573 bis 1918 2007 S 18 Vertrag vom 13 Februar 1640 Otto F Muller Sammlung Otto Merseburger 1894 S 161 162 Paul Arnold Harald Kuthmann Dirk Steinhilber Grosser Deutscher Munzkatalog von 1800 bis heute 1997 S 288 Paul Arnold Harald Kuthmann Dirk Steinhilber Grosser Deutscher Munzkatalog von 1800 bis heute 1997 S 289 Paul Arnold Harald Kuthmann Dirk Steinhilber Grosser Deutscher Munzkatalog von 1800 bis heute 1997 S 290 Munzzeichen Paul Arnold Harald Kuthmann Dirk Steinhilber Grosser Deutscher Munzkatalog von 1800 bis heute 1997 S 289 Munzfusse Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Munzgeschichte des Hauses Sachsen Weimar 1572 1870 amp oldid 236384214