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Als Kippertaler werden die von 1620 bis 1623 gepragten unterwertigen Munzen der Kipper und Wipperinflation bezeichnet auf denen ein Vielfaches in Groschen oder Kreuzer als Wertbezeichnung aufgepragt ist Inhaltsverzeichnis 1 Erlauterung 1 1 Kippertaler zu 60 Groschen 1 2 Kippertaler zu 150 Kreuzer 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseErlauterung BearbeitenKippermunzen sind Interims oder Usualmunzen also Munzen mit vorubergehender Gultigkeit 1 Die minderwertig ausgebrachten sogenannten Kippertaler entsprachen nicht der Augsburger Reichsmunzordnung des Heiligen Romischen Reiches vom 19 August 1559 Die Munzherren liessen das gute Geld einschmelzen und verfalschtes geringhaltiges Geld pragen 2 Da auf den Kippertalern der Wert in Groschen oder Kreuzer angegeben ist konnten sie nicht beanstandet werden denn sie waren somit keine Taler oder deren Teilstucke die der Reichsmunzordnung zu entsprechen hatten sondern Groschen oder Kreuzerstucke also Landmunzen die nur im eigenen Land Gultigkeit besassen und nicht unter dem Reichsgesetz standen 3 Uber den wirklichen Wert und den tatsachlichen Feingehalt der talerartigen Geprage zum Beispiel der kursachsischen Kippertaler zu 20 30 40 und 60 Groschen sind keine Aktenaufzeichnungen mehr vorhanden die daruber berichten konnen 4 Kippertaler liessen der romisch deutsche Kaiser der Kurfurst von Sachsen der Herzog von Bayern der Erzbischof von Salzburg sowie andere Reichsstande pragen Die riesige Masse der Kippermunzen die in der Zeit der Geldverfalschung der Kipper und Wipperzeit gepragt wurde bestand jedoch aus kleineren Munzen Kippertaler zu 60 Groschen Bearbeiten nbsp Dresdner Kippertaler zu 60 Groschen von 1622 Mmz auffliegender SchwanAls Beispiel fur die Pragung sogenannter Kippertaler ist das abgebildete 60 Groschen Stuck Johann Georgs I 1611 1656 Kurfurst von Sachsen naher beschrieben Das 60 Groschen Stuck Kippertaler zu 60 Groschen von 1622 auch Engeltaler 5 genannt besteht aus einer geringhaltigen Silberlegierung Durchmesser 42 mm Gewicht 23 01 g und stammt aus der Dresdner Munze Auf der Vorderseite ist ein Engel zu sehen der den zweifeldigen Kurschild halt darunter die Wertangabe 60 Groschen Die Ruckseite zeigt zwei Engel welche die Schilde Cleve Julich und Berg halten daruber die Jahreszahl 1622 und das Munzmeisterzeichen auffliegender Schwan des Munzmeisters Heinrich von Rehnen Die Geprage versuchte man beliebt zu machen in dem man das Munzbild der seinerzeit besonders hoch angesehenen Schreckenberger oder Engelsgroschen aufpragte 6 Umschrift IOHAN nes GEORG ius D ei G ratia DV x Wertangabe 60 Groschen SAX oniae IVL iaci CLIV iae ET MONT ium SA cri ROMANI IMPERI i ARCHIMARS challus ET ELECTOR Ubersetzung Johann Georg von Gottes Gnaden Herzog von Sachsen Julich Cleve und Berg des Heiligen Romischen Reiches Erzmarschall und Kurfurst Kippertaler zu 150 Kreuzer Bearbeiten nbsp Prager Kippertaler zu 150 Kreuzer von 1622 Mmz sechsstrahliger Stern uber HalbmondEin weiteres Beispiel fur die Pragung der Kippertaler ist das abgebildete 150 Kreuzer Stuck Ferdinands II 1619 1637 aus der Munzstatte Prag Der Munzmeister dieser Stucke war Benedikt Huebmer Munzmeisterzeichen sechsstrahliger Stern uber Halbmond 7 Das 150 Kreuzer Stuck Kippertaler zu 150 Kreuzer von 1622 besteht aus einer geringhaltigen Silberlegierung Durchmesser 43 mm Gewicht 25 05 g Die Vorderseite zeigt das geharnischte und bekranzte Brustbild Ferdinands II darunter die Wertangabe 150 Die Ruckseite tragt den bekronten Doppeladler mit dem ebenfalls bekronten osterreichisch burgundischen Wappenschild auf der Brust Umschrift FERDINANDVS II D ei G ratia RO manorum I mperator S emper A ugustus G ermaniae H ungariae BO hemiae REX ARCHID ux AUST riae DVX BVRG undiae MAR chio MO raviae Ubersetzung Ferdinand II von Gottes Gnaden allzeit erhabener romischer Kaiser deutscher Konig Konig von Ungarn und Bohmen Erzherzog von Osterreich Herzog von Burgund Markgraf von Mahren Siehe auch BearbeitenKippermunzstatten Kursachsen Roter Seufzer Bose Halser SchusselpfennigLiteratur BearbeitenHeinz Fengler Gerd Gierow Willy Unger transpress Lexikon Numismatik Berlin 1976 Friedrich Freiherr von Schrotter Hrsg mit N Bauer K Regling A Suhle R Vasmer J Wilcke Worterbuch der Munzkunde de Gruyter Berlin 1970 Nachdruck der Originalausgabe von 1930 Arthur Suhle Die Munze Von den Anfangen bis zur europaischen Neuzeit Leipzig 1969 Walther Haupt Sachsische Munzkunde Arbeits und Forschungsberichte zur sachsischen Bodendenkmalpflege Beiheft 10 Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1974 OCLC 2151548 DNB 750321520Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kippermunzen aus Kursachsen mit Angaben zu Schrot und Korn unter Johann Georg I Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Arthur Suhle Die Munze Von den Anfangen bis S 158 Brockhaus Kleines Konversations Lexikon Leipzig 1911 Walther Haupt Sachsische Munzkunde S 134 135 Walther Haupt Sachsische Munzkunde S 135 Friedrich von Schrotter Worterbuch der Munzkunde S 167 Walther Haupt Sachsische Munzkunde S 134 Kunker Munzmeister Benedikt Huebmer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kippertaler amp oldid 236739991