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Das Herzogtum Julich war ein Territorium des Heiligen Romischen Reiches deutscher Nation im Niederrheinisch Westfalischen Reichskreis linksrheinisch zwischen dem Herzogtum Geldern den Kurfurstentumern Koln und Trier sowie dem Hochstift Luttich gelegen Territorium im Heiligen Romischen ReichHerzogtum JulichWappenKarteHerzogtum Julich um 1560Alternativnamen Gulick Gulik nl Juliers frz GulchEntstanden aus JulichgauHerrschaftsform Grafschaft ab 1336 Markgrafschaft ab 1356 HerzogtumHerrscher Regierung Graf Markgraf HerzogHeutige Region en DE NW kleinere Teile auch DE RP und NL LIReichskreis Niederrheinisch Westfalischer ReichskreisHauptstadte Residenzen Julich Burg NideggenDynastien Julich Julich HeimbachKonfession Religionen romisch katholischSprache n Sudniederfrankische und Ripuarische DialekteFlache 4130 km Einwohner 400 000Aufgegangen in Herzogtum Julich Berg 1423 Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Stadte 3 Einige Burgen und Residenzen im Gebiet von Julich 4 Geschichte 4 1 Entwicklung der Grafschaften im Hochmittelalter 4 2 Die Grafen im Julichgau 4 3 Die Grafen von Julich 4 4 Die Herzoge von Julich 4 5 Die Herzoge von Julich Geldern 4 6 Die Herzoge von Julich Berg 4 7 Bildung der Vereinigten Herzogtumer Julich Kleve Berg 4 8 Erbfolgestreit um die Nachfolge der Herzogtumer Julich Kleve Berg 4 9 Das Wittelsbacher Herzogtum Julich Berg 4 10 Reformation im Herzogtum Julich 4 11 Das Ende des Wittelsbacher Herzogtums 4 12 Wappen 5 Herrscher von Julich 5 1 Grafen im Julichgau 5 2 Grafen von Julich 5 2 1 Haus Julich 5 2 2 Haus Julich Heimbach 5 3 Herzoge von Julich 5 3 1 Haus Julich Heimbach 5 3 2 Haus Mark 5 3 3 Haus Wittelsbach 5 3 4 Haus Hohenzollern 6 Verwaltungsgliederung 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 Einzelnachweise 11 AnmerkungenGeografie BearbeitenDas Herzogtum Julich umfasste ein Gebiet von 4130 Quadratkilometern das sich 20 Kilometer beiderseits der Rur beziehungsweise etwa 40 Kilometer westlich des Rheins von Tegelen im Norden bis in die Nordeifel im Suden das Aachener Reich und das Gebiet der Reichsabtei Kornelimunster im Sudwesten erstreckte Es zahlte 400 000 grosstenteils katholische Einwohner Hauptstadt war Julich Stadte BearbeitenZum historischen Herzogtum Julich gehorten die Stadte und Gemeinden Julich Duren Eschweiler Munstereifel Euskirchen Nideggen Bergheim Kaster Grevenbroich Gladbach heute Monchengladbach Dahlen Dulken Linnich Randerath Bruggen Suchteln Aldenhoven Heimbach Monschau Wassenberg Heinsberg Gangelt Geilenkirchen Waldfeucht Sittard Susteren Sinzig und Remagen Einige Burgen und Residenzen im Gebiet von Julich Bearbeiten nbsp Motte Altenburg in Julich nbsp Residenzschloss Julich nbsp Residenzburg Nideggen nbsp Burg Monschau nbsp Schloss Hambach Jagdschloss und Lustschloss nbsp Nothberger BurgGeschichte BearbeitenEntwicklung der Grafschaften im Hochmittelalter Bearbeiten Die Gaubereiche waren Reichslehen im Fruhmittelalter die der deutsche Konig an Edelherren und Heerfuhrer vergab Sie umfassten relativ kleine Gebiete deren Grosse auf heutige Verhaltnisse bezogen zwischen einem Regierungsbezirk und einem Kreis lagen Uber die mit der Zeit spater ubliche Vererbung das Lehen wurde nach dem Tode des Lehnsnehmers an einen der Nachkommen des Verstorbenen wieder erteilt bildeten sich zunehmend Adelshauser heraus die ihren Territorialbereich zu vergrossern suchten Dies gelang durch Kauf mit Gewalt oder auch haufig uber die zusatzliche Position eines Vogtes fur Kloster und Abteien Diese Vogte die fur die weltlichen Belange dieser religiosen Einrichtungen zustandig waren konnten auf diese Weise ihre Machtbasis erweitern und ihren Lehnsbereich vergrossern Allerdings war eine Grafschaft oder ein Herzogtum kein Gebiet in dem das amtierende Adelsgeschlecht uber den gesamten Grund und Boden verfugte Die Grafschaften und spater die Herzogtumer waren vielmehr grosse Flickenteppiche in denen auch andere Herrscherhauser fur einzelne Guter und kleinere Bereiche zustandig waren Zusatzlich gab es auch reichsunmittelbare Lehen und kleinere Grafschaften die jedoch manchmal durch Vererbung uber Tochter oder nach Erloschen des kleineren Adelshauses an die ubergeordnete Hauptgrafschaft fielen oder den Erben abgekauft wurden Andererseits wurden bei Geldbedarf sowohl vom amtierenden Adelshaus wie auch von Fremdherrschaften einzelne Guter oder Gebietsteile verpfandet Wurde diese Pfander spater nicht eingelost dann fielen sie auf Dauer an den Pfandleiher und wurde dessen Erblehen oder Eigentum nbsp Territorien im Bereich von Rhein und Maas um 1250Nach Beginn des Hochmittelalters waren zunehmend viele der Julicher Gebiete die ausserhalb des alten Julichgaus lagen ursprunglich Besitzungen oder Lehen des Kolner Erzbistums gewesen die nach der Zeit der Ezzonen von den Erzbischofen an deren Vasallen vergeben worden waren Wie auch die anderen grosseren Grafschaften im Bereich des Nieder und Mittelrheines die Grafschaften Berg Kleve und Geldern konnte auch die Grafschaft Julich die ursprungliche dominierende Stellung des Erzbistums Koln bis zum Ende des 13 Jahrhunderts am Rande ihres Territoriums immer starker zuruckdrangen und ihre Machtbasis durch Fehden und Kriege auf Kosten der Kolner vergrossern Die Grafen im Julichgau Bearbeiten nbsp Stammwappen der Grafen von Julich Armorial Bellenville 14 Jahrh Wie bei allen Grafschaften am Nieder und Mittelrhein ist die Datenlage fur das Gebiet im Bereich von Julich bis Mitte des 12 Jahrhunderts luckenhaft Im Fruhmittelalter war das deutsche Reichsgebiet in Gaue eingeteilt Einer dieser Gaue im Bereich des sudlichen Niederrheins war der Julichgau dessen Mittelpunkt die bereits unter den Romern angelegte Stadt Iuliacum das spatere Julich war 1 Bereits von 905 bis 947 ist ein Gottfried Pfalzgraf von Lothringen und Graf im Julichgau urkundlich nachweisbar Dieser Graf Gottfried stammte aus dem bedeutenden frankischen Adelsgeschlecht der Matfriede und fuhrte als einer der ersten den Titel eines Grafen von Julich Auch die folgenden Pfalzgrafen von Lothringen die aus dem gleichen Adelsgeschlecht waren und zwar Erenfried II 942 966 bis Hermann II 1061 1085 waren neben Pfalzgraf auch Graf im Zulpichgau 2 Anm 1 Ab dem 11 Jahrhundert ist im Julichgau ein Grafengeschlecht mit dem Leitnamen Gerhard urkundlich nachweisbar Fur dieses Geschlecht werden in der Literatur ein bis vier oder auch bis sechs verschiedene Personen in der Zeit ab Anfang des 11 bis Mitte des 12 Jahrhunderts angegeben Je nach Historiker begann die Amtszeit des ersten Grafen Gerhard im Julichgau zu Beginn oder erst ab Ende des 11 Jahrhunderts Anm 2 In fast allen Urkunden wurden diese ersten Grafen im Julichgau als Zeugen unter dem Titel Comes de Gulecho oder in abgewandelter Schreibweise gefuhrt Die Grafen von Julich Bearbeiten Wilhelm I 1142 1176 war Graf von Julich und nicht mehr nur Graf im Julichgau da inzwischen das ursprungliche Gaugebiet durch die Erlangung zusatzlicher Lehen von den Pfalzgrafen und der Kolnischen Kirche erheblich erweitert worden war 3 Anm 3 Dieser Wilhelm hatte einen Bruder Gerhard 1132 1198 der ebenfalls haufiger als Zeuge in Urkunden erschien vermutlich ein hoheres geistliches Amt innehatte und deshalb kein amtierender Graf war Nachfolger von Wilhelm I wurde sein Sohn als Wilhelm II von Julich 1176 1207 Anm 4 Wilhelm II war mit Alveradis der Erbtochter des Grafen Adalbert von Molbach verheiratet Anm 5 Uber diese Erbtochter gelangten die Gebiete der ehemaligen Grafschaft Norvenich nach dem Tode ihres Vaters um 1237 an Julich Das erste Julicher Grafenhaus starb nach Wilhelm II im Mannesstamm aus da dieser keinen Sohn als Nachfolger hatte Everhard von Hengebach 1217 war mit Wilhelms Schwester Jutta 1190 verheiratet seine Kinder teilten die Besitzungen des Vaters Nachfolger als Graf von Julich wurde Everhards Sohn Wilhelm Wilhelm III von Julich 4 5 Da Wilhelm III ab 1217 Teilnehmer des 5 Kreuzzuges war ubernahm sein Bruder Walram ab dessen Abreise zum Kreuzzug die Mitregentschaft Wilhelm III starb 1219 in Agypten und seine Ehefrau war wegen des jugendlichen Alters des altesten Sohnes vorubergehend die Regentin Nach Erreichung der Volljahrigkeit in den 1230er Jahren wurde der Sohn als Wilhelm IV von Julich amtierender Graf nbsp Burg Nideggen aktuell Wilhelm IV war einer der herausragenden Grafen der Julicher Trotz seiner standigen Handel mit den Kolner Erzbischofen gelang es ihm das Julicher Territorium zu vergrossern und zu stabilisieren Sein meistens gutes Verhaltnis zu den deutschen Konigen und Kaisern Friedrich II Konrad IV und Rudolf I von Habsburg war dabei hilfreich Am 14 Februar 1234 erhielt er vom Pfalzgraf Otto II bei Rhein die Vogteien Breisig Wesseling bei Bonn und Vilich die Abtei Kornelimunster und den Fronhof zu Viersen zu Lehen Es folgte 1227 die Vogtei des Stifts St Gereon in Koln Uber Konig Konrad IV kam 1246 Duren als Pfandbesitz und 1247 die Schirmvogteien fur Aachen und Sinzig hinzu 1273 folgten uber Konig Rudolf noch die Ruckgabe der verpfandeten Burgen in Liedberg Caster und Worringen 6 Durch den Tod Everhards von Heimbach nach 1234 erbte Wilhelm die Heimbacher Besitzungen seines Onkels 7 Wilhelm IV lieferte sich sowohl mit dem Kolner Erzbischof Konrad von Hochstaden wie auch mit dessen Nachfolger Engelbert II von Falkenburg haufig kriegerische Auseinandersetzungen Wahrend die Kolner versuchten ihre territorialen Zustandigkeiten zu festigen wollten die Julicher ihre erweitern Dies fuhrte zwischen den Kolnern und Julichern jedoch zwangslaufig zu Fehden und Kriegen Die Gefangenschaft des Erzbischofs Konrad auf der stark befestigten Julicher Burg Nideggen dauerte neun Monate und er kam nur durch Zahlung eines hohen Losegeldes wieder frei Es folgte noch die Gefangenschaft des Erzbischofs Engelbert der nach einem kriegerischen Einfall der Kolner in die Grafschaft die dabei in weiten Bereichen verwustet wurde 1267 bei Zulpich von den graflichen Truppen geschlagen und gefangen gesetzt wurde Dieser war dann fur mehr als drei Jahre ebenfalls in der Burg Nideggen eingekerkert 8 Wilhelm IV war mit Richarda von Geldern verheiratet 9 und hatte funf Sohne und sieben Tochter Bei einem Versuch der Julicher fur den Konig Steuern in der Reichsstadt Aachen einzutreiben widersetzte sich die Stadt Der Streit eskalierte zu einer Strassenschlacht bei der der Graf mit seinen beiden altesten Sohnen getotet wurde 10 Nach diesem Vorfall nutzte der Kolner Erzbischof Siegfried von Westerburg die vorubergehende Schwachung der Julicher aus und besetzte kurzzeitig die Grafschaft mit seinen Soldnern Lediglich Stadt und Burg Nideggen und Stadt Heimbach konnten nicht erobert werden Nach dem Ruckzug der Kolner kam es 1280 zu einem Suhnevertrag zwischen der Stadt Aachen und der Witwe von Wilhelm IV fur dessen Totung Neben einigen weiteren Leistungen musste Aachen die hohe Summe von 15 000 Mark als Suhne an die Julicher zahlen 11 Nach dem Tod Wilhelms regierten die verbliebenen Sohne Walram Gerhard und Otto die Grafschaft gemeinsam unter der Leitung ihrer Mutter Richarda 12 Erst 1283 wird Walram der vorher nur unter seinen geistlichen Titeln auftrat als Graf von Julich bezeichnet 13 Walram war wie viele der Julicher Herrscher ein Gegner des jeweils im Amt befindlichen Kolner Erzbischofs Bei der Schlacht von Worringen 1288 kampfte er auf Seiten der siegreichen Allianz gegen den Erzbischof von Koln Siegfried von Westerburg und dessen Verbundete Im Rahmen der kriegerischen Handlungen vor der Entscheidungsschlacht in Worringen hatten die Julicher die befestigte Kurkolner Stadt Zulpich erobert Als Beute musste der Erzbischof Zulpich mit dem zugehorigen Gebiet fur fast 80 Jahre an die Grafschaft Julich abtreten Weiterhin verzichtete das Erzbistum Koln auf alle alten Lehensanspruche die bisher zwischen Koln und Julich standig strittig gewesen waren Anm 6 Als Walram 1297 starb folgte der jungste der vier Bruder als Graf Gerhard V von Julich 14 Anm 7 Gerhard V unterstutzte den deutschen Konig Adolf von Nassau gegen dessen Gegenkonig Albrecht I von Habsburg Nachdem Adolf von Nassau 1298 auf dem Schlachtfeld im Kampf gegen Albrecht I getotet worden war unterwarf sich Gerhard V letzterem und erreichte dass die Grafschaft Julich ihm als Reichslehen bestatigt wurde Nach dem Tod des Habsburgers 1308 unterstutzte Gerhard V auch dessen Nachfolger Heinrich VII und ab 1313 Ludwig der Bayer in dessen Auseinandersetzungen um die Regentschaft Der zur gleichen Zeit in Koln im Amt befindliche Erzbischof Heinrich II von Virneburg versuchte die Stellung des Erzbistums auf Kosten der niederrheinischen Grafschaften wieder durch ein Bundnis mit Frankreich zu starken Zwangslaufig geriet der Erzbischof somit in einen Gegensatz zu den Grafschaften und dem deutschen Konig und scheiterte mit seinem Versuch die Verhaltnisse fur das Erzbistum zu verbessern 15 Als Gerhard V 1328 starb hatte er in seiner Regierungszeit durch seine Unterstutzung der deutschen Konige erreicht dass seine Stellung gegenuber den Kolner Erzbischofen gestarkt war Ihm gelang es von 1300 bis 1314 die Zustandigkeiten fur Sinzig Grevenbroich die Herrschaft Lipp und den Rheinzoll in Kaiserswerth 1301 zu sichern oder durch Pfand zu erlangen 16 Graf Gerhard V starb 1328 und es folgte sein altester Sohn als Graf Wilhelm V von Julich Wie sein Vater hatte auch er ein gutes Verhaltnis mit den jeweils regierenden Kaisern Ludwig IV ernannte ihn 1336 zum Markgrafen der Grafschaft Julich und vergab den Reichswald bei Kornelimunster an die Julicher Da der jungere Bruder von Wilhelm V Walram von Julich 1332 Erzbischof von Koln geworden war hatte er ungewohnlich fur die Julicher Grafen zum amtierenden Erzbischof ebenfalls ein gutes Verhaltnis Er erhielt beispielsweise 1344 vom Erzbistum vertraglich die Zusicherung dass die Kolner mit einer moglichen Vererbung der beiden Grafschaften Berg und Ravensberg an das Julicher Adelshaus einverstanden waren 17 Die Herzoge von Julich Bearbeiten Als 1346 Karl IV Kaiser Ludwig IV abloste bestatigte Ersterer Graf Wilhelm V die Pfandschaften fur Duren Kaiserswerth und Sinzig 18 Da Graf Wilhelm V fur den Konig und spateren Kaiser erfolgreich diplomatisch tatig war ernannte ihn dieser 1356 zum Herzog Wilhelm I von Julich und zum Graf von Falkenburg mit dem Reichslehen fur Falkenburg Anm 8 Mit Letzterem waren die bisherigen Herren von Falkenburg nicht einverstanden Deren Widerstand fuhrte dazu dass nach dem Ableben des Herzogs die Grafschaft wieder an Walram von Falkenburg ubergeben wurde und erst einige Jahrzehnte spater fiel Falkenburg endgultig an das Herzogtum Julich 19 Herzog Wilhelm I war mit Maria von Geldern verheiratet und hatte als Nachkommen neben einer Tochter die Sohne Gerhard Wilhelm und Rainald Zeitweise kam es zu einem Zerwurfnis zwischen dem Grafen und seinen Sohnen das dazu fuhrte dass der Vater von 1349 bis 1351 in Gefangenschaft gehalten wurde Durch Vermittlung des Erzbischofs Walram von Koln konnte der Streit jedoch friedlich beendet werden Herzog Wilhelm I starb 1361 und der Sohn Wilhelm II von Julich ubernahm das Herzogtum Julich Gerhard der alteste Sohn von Wilhelm I hatte bereits 1338 Margarete von Ravensberg Berg geheiratet Diese war die Tochter von Margaretha einer Schwester von Adolf VI von Berg Da Adolf VI keine eigene Kinder hatte war vertraglich vereinbart worden dass diese Grossnichte die Erbfolge antreten sollte Bereits 1346 ubernahm Gerhard von Julich die Grafschaft Ravensberg 1348 gefolgt von der Grafschaft Berg und wurde damit amtierender Graf Gerhard von Berg Ravensberg 20 Zu Beginn der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts versuchte Herzog Wenzel I von Luxemburg und Brabant seine Machtposition im Bereich von Niederlothringen und den Herzogtumern Julich und Geldern zu erweitern und geriet dadurch in Konflikt mit den dortigen Herzogen Der Konflikt fuhrte 1371 zur Schlacht bei Baesweiler In dieser siegte Herzog Wilhelm II von Julich mit dem verbundeten Herzog Eduard von Geldern und Graf Wilhelm von Julich Berg uber Herzog Wenzel I von Luxemburg Wahrend Letzterer von den Julichern gefangen wurde starb der Herzog von Geldern bei dieser Auseinandersetzung Da wenige Monate spater auch der Bruder von Eduard starb und beide kinderlos waren fiel das Herzogtum Geldern mit Zutphen als Reichslehen an den Kaiser zuruck Wenzel I war ein Halbbruder von Kaiser Karl IV Um seinen Halbbruder aus der Julicher Gefangenschaft zu befreien vergab der Kaiser 1371 das vakante Reichslehen an den noch unmundigen Sohn Wilhelm von Julich Bis zu dessen Volljahrigkeit erfolgte die Verwaltung von Geldern durch den Vater Herzog Wilhelm II von Julich nbsp Herzogtum Geldern mit der Grafschaft Zutphen um 1350Die beiden verstorbenen herzoglichen Bruder von Geldern hatten zwei Schwestern Neben der Ehefrau von Wilhelm II von Julich Maria von Geldern gab es mit Mathilde von Geldern eine zweite Schwester Letztere war mit der Vergabe des Herzogtums Geldern an Julich nicht einverstanden Es folgte der Erste Erbfolgekrieg um Geldern Diese Auseinandersetzung wurde 1379 nachdem Mathilde die Schlacht von Honnepel verloren hatte beendet 21 Mathilde verzichtete endgultig auf Geldern und Zutphen zu Gunsten von Wilhelm von Julich Dieser wurde damit Herzog Wilhelm I von Geldern 22 Ab 1379 waren damit nun neben der Grafschaft Julich auch die niederrheinischen Grafschaften Geldern und Berg in der Hand der Julicher Adelsfamilie Eine mogliche Zusammenfassung mit einer Vereinigung der drei Grafschaften kam nicht zustande da Gerhard von Julich vor seinem Vater Herzog Wilhelm I von Julich bei einer Fehde starb Deshalb war Gerhards Sohn Graf Wilhelm II von Berg bereits 1360 nachfolgender amtierender Graf von Berg geworden Der jungere Bruder von Gerhard Wilhelm von Julich wurde dagegen im Herzogtum Julich 1361 als Herzog Wilhelm II Nachfolger von Wilhelm I von Julich 20 Die Herzoge von Julich Geldern Bearbeiten Herzog Wilhelm II heiratete in der zweiten Ehe Maria von Geldern die Tochter von Herzog Rainald II von Geldern Er hatte mit dieser Maria zwei Sohne und zwar Wilhelm und Rainald von Julich Der Sohn Wilhelm von Julich wurde bereits 1379 Herzog in Geldern als Herzog Wilhelm I von Geldern Als Wilhelm II von Julich 1393 starb wurde sein Sohn Wilhelm Nachfolger als Herzog Wilhelm III von Julich Die Vereinigung der beiden Herzogtumer zum vereinigten Herzogtum Julich Geldern betraf aber uberwiegend nur die Personalunion unter einem Herzog Ein ubergreifendes zentralistisch strukturiertes Doppelherzogtum wurde nicht gebildet und es gab nur wenige verbindende sachliche Elemente zwischen den beiden Territorien 23 In den ersten Jahren seiner Regentschaft konnte er durch Kauf das Julicher Gebiet vergrossern Beispielsweise erwarb er fur 70 000 Goldgulden die Ortschaften Born Sittard und Susteren 1397 kam es wegen des Rheinzolls von Kaiserswerth zu Streitigkeiten zwischen den Herzogen von Julich Geldern und Berg sowie den Grafen von Kleve und von der Mark In der Schlacht von Kleverhamm kampfte zwar Herzog Wilhelm III von Julich Geldern nicht mit sondern sein Bruder Rainald von Julich mit Graf Wilhelm II von Berg gegen Graf Adolf II von Kleve der mit Graf Dietrich II von der Mark verbundet war Rainald von Julich unterlag mit seinem Alliierten und beide wurden gefangen genommen 22 Nur durch Verpfandung von Emmerich mit dem westlichen Bereich der Liemers konnte das Herzogtum Julich Geldern das geforderte Losegeld in Hohe von etwa 150 000 Goldgulden aufbringen 24 Da nun die finanzielle Situation im vereinigten Herzogtum Julich Geldern sehr angespannt war konnte die Verpfandung 1402 nicht eingelost werden und das beliehene Gebiet und die Stadt Emmerich gehorten ab diesem Zeitpunkt zur Grafschaft Kleve Anm 9 Wilhelm III starb 1402 kinderlos Nachfolger wurde deshalb sein Bruder Herzog Rainald von Julich Geldern Dieser regierte bis 1423 und starb ebenfalls kinderlos Mit seinem Tod endete das Doppelherzogtum Julich Geldern Nach seinem Tod beanspruchten sowohl seine Verwandten aus der Seitenlinie Julich Berg Herzog Adolf von Berg wie auch Margarethe die Schwester Rainalds II von Geldern fur ihren Enkel Arnold von Egmond die Nachfolge Wahrend der Ubergang vom Herzogtum Julich zum neuen Doppelherzogtum Julich Berg relativ schnell und ohne grossere Probleme durch die Machtubernahme von Adolf Herzog von Berg Ravensberg in Julich erfolgte war eine schnelle bestandige Losung fur das Herzogtum Geldern nicht moglich Zwar wurde Arnold von Egmond bereits am 8 Juli 1423 von den geldrischen Standen als neuer Landesherr anerkannt aber trotz der Bestatigung durch den romisch deutschen Konig Sigismund am 15 August 1424 kam es zu einem Zweiten Erbfolgekrieg in Geldern Einzelheiten zur weiteren Entwicklung von Geldern unter Herzogtum Geldern ab 1423 Die Herzoge von Julich Berg Bearbeiten Hauptartikel Herzogtum Julich Berg Herzog Adolf von Berg Ravensberg konnte die Nachfolge fur das Herzogtum Julich trotz einiger Widerstande rasch antreten Entsprechend Rainalds Testament fielen 3 4 des Herzogtums Julich an den Urenkel Herzog Wilhelms I sowie 1 4 als Julicher Quart bezeichnet an Johann II von Loon Herr von Heinsberg und Enkel Herzogs Wilhelms I Auf diese Weise wurde Adolf Herzog von Julich und Berg 1423 1437 und Johann Herr von Julich Letzter Inhaber der Julicher Quart war aus einer Nebenlinie des Adelshauses Heinsberg Wilhelm II von Loon Graf zu Blankenheim und Herr zu Julich 25 26 Unter Adolf von Julich Berg wurden die Territorien Julich und Berg zum neuen Doppelherzogtum Julich Berg vereint und gehorten spater ab 1500 zum Niederrheinisch Westfalischen Reichskreis Anm 10 Herzog Adolf von Julich Berg regierte bis 1437 und hatte trotz zweifacher Heirat keinen Nachfolger da sein Sohn Ruprecht aus der ersten Ehe bereits 1431 gestorben war und die zweite Ehe kinderlos blieb Nach seinem Tod 1437 wurde deshalb sein Neffe Gerhard Graf von Ravensberg Herzog im Doppelherzogtum Herzog Gerhard war nach 1455 geistig umnachtet und seine Ehefrau Sophie von Sachsen Lauenburg ubernahm bis zu ihrem Tod 1473 die Regierungsgeschafte Nach dem Tode des letzten Inhabers der Julicher Quart erreichte die Ehefrau im Namen von Herzog Gerhard von Julich Berg 1469 dass Kaiser Friedrich III die Vereinigung der Quart mit dem grosseren Teil von Julich genehmigte und das Herzogtum Julich wieder den Umfang von vor der Abtrennung hatte 27 Anm 11 Als Herzog Gerhard 1475 starb wurde sein Sohn Wilhelm als Herzog Wilhelm IV sein Nachfolger wobei sich die Zahlung IV auf die Julicher Erbfolge bezieht Durch die erste Ehe des Herzogs mit der Tochter Elisabeth von Graf Johann III von Nassau Saarbrucken gelangte deren Erbe an Wilhelm von Julich Berg und dieser wurde auch Herr zu Heinsberg Diest und Sichem Auch Herzog Wilhelm IV hatte keinen Sohn als Nachfolger Fur die Nachfolge wurde deshalb mit Herzog Johann II von Kleve Mark 1496 die Klever Union vereinbart Gemass diesem Vertrag wurde die noch minderjahrige Tochter Marie von Julich Berg mit dem ebenfalls minderjahrigen Sohn Johann des Klever Herzogs verlobt und 1510 heirateten diese inzwischen Volljahrigen Als Herzog Wilhelm IV 1511 starb wurde entsprechend der Vereinbarungen Johann von Kleve Mark sein Nachfolger im Herzogtum Julich Berg Bildung der Vereinigten Herzogtumer Julich Kleve Berg Bearbeiten nbsp Die Vereinigten Herzogtumer Julich Kleve und Berg um 1540 Schraffiert die Vogtei Essen das Kondominat Lippstadt und das 1538 ererbte Herzogtum Geldern mit der Grafschaft Zutphen Durch geschickte Heiratspolitik erfolgte 1521 der Zusammenschluss der Herzogtumer Kleve Mark und Julich Berg zu den Vereinigten Herzogtumern Julich Kleve Berg Der Grossneffe Adolfs Wilhelm IV von Julich Berg letzter mannlicher Sprossling dieses Furstenhauses setzte seine Tochter Marie von Julich Berg welche mit dem Sohn des Herzogs von Kleve Johann II Johann von Kleve Mark verheiratet war zur Erbin seiner Lander ein Dies geschah obwohl Kaiser Friedrich III 1485 die Nachfolge in Julich und Berg dem Herzog Albrecht von Sachsen versprochen und dies vom romisch deutschen Konig und spateren Kaiser Maximilian I 1495 bestatigt worden war Nach Wilhelms IV Tod 1511 folgte aber Johann der Friedfertige sein Schwiegersohn ungeachtet des Einspruchs Sachsens als Herzog von Julich Berg Maximilian I belehnte trotzdem Johann von Julich Berg mit dem Reichslehen doch wurden den Sachsen deren Anspruche fur einen spateren Erbfall weiter zugesichert Als Johann 1521 auch in Kleve als Herzog zur Herrschaft gelangte wurde Julich Berg mit Kleve vereinigt Damit hatte das Vereinigte Herzogtum die Vormachtstellung im niederrheinisch westfalischen Reichskreis inne Siehe auch Weitere Einzelheiten unter Vereinigte Herzogtumer Julich Kleve Berg 1538 erfolgt auf dem Hintergrund der Erbstreitigkeiten mit Kaiser Karl V um das Herzogtum Geldern der Beschluss des Landtages uber den Ausbau Julichs zur neuzeitlichen Landesfestung 1543 muss Herzog Wilhelm V nach der Niederlage in der Geldrischen Fehde den Verzicht auf Geldern erklaren Nachdem 1547 ein Stadtbrand Julich fast vollstandig zerstort hatte war der Weg frei zum Wiederaufbau als herzogliche Residenz und Festungsstadt die ab 1548 49 nach den Planen des Bologneser Architekten und Festungsbaumeisters Alessandro Pasqualini erfolgte Erbfolgestreit um die Nachfolge der Herzogtumer Julich Kleve Berg Bearbeiten Nach dem Aussterben des Furstenhauses mit Herzog Johann Wilhelm am 25 Marz 1609 machten mehrere deutsche Fursten besonders das Kurfurstentum Sachsen Brandenburg und Pfalz Neuburg Anspruche auf sein Erbe geltend Diese Auseinandersetzungen fuhrten zum Julich Klevischen Erbfolgestreit und dauerten in der ersten Phase von 1609 bis 1614 Das Haus Sachsen grundet seine Anspruche an die Erbschaft auf ein kaiserliches Versprechen dass Kleve im Falle des Aussterbens des dortigen Furstenhauses im Mannesstamm an das Haus Sachsen fallen solle Die drei Schwestern des Herzogs Johann Wilhelm und deren Nachkommen erhoben auch Erbanspruche da ihnen Karl V 1546 das Recht der Succession zugesprochen hatte Die alteste der Schwestern Marie Eleonore war mit dem Herzog von Preussen Albert Friedrich von Brandenburg vermahlt gewesen aber noch vor ihrem Bruder gestorben Sie hatte jedoch aus jener Ehe ihre Tochter Anna hinterlassen die mit dem Kurfursten Johann Siegmund von Brandenburg verheiratet war und sich gemass dem Heiratsvertrag ihrer Mutter von 1573 als Erbin ihrer Anspruche betrachtete Die beiden anderen Schwestern waren Anna die mit Pfalzgraf Philipp Ludwig von Pfalz Neuburg verheiratet war und Magdalena die den Herzog Johann I von Pfalz Zweibrucken geehelicht hatte Die aus diesen Ehen stammenden Erben Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Neuburg und Pfalzgraf Johann von Zweibrucken standen einmutig gegen Sachsen machten sich aber die Erbschaft auch untereinander streitig Sofort nach dem Tod Johann Wilhelms ergriffen Brandenburg und Pfalz Neuburg Besitz von der Erbschaft und sandten ihre Bevollmachtigten in die Residenzstadt der Vereinigten Herzogtumer nach Dusseldorf Im Einverstandnis mit Sachsen verlangte aber Kaiser Rudolf II zunachst bis zum erfolgten Ausgleich in der Sache die Sequestrierung von Julich Kleve und Berg und liess sogleich den Erzherzog Leopold mit kaiserlichen und den Erzherzog Albrecht mit spanischen Truppen aus den Niederlanden in die Gebiete der Herzogtumer einrucken Unter Erzherzog Leopold uberrumpelte Oberst Johann von Reuschenberg die Zitadelle und Festungsstadt Julich und besetzte sie im Mai 1609 28 nbsp Belagerung Julichs 1610Dies veranlasste Brandenburg und Pfalz Neuburg sich am 10 Juni 1609 durch den Dortmunder Rezess zu gemeinschaftlicher Verteidigung ihrer Rechte zu verbinden Die Protestantische Union und Heinrich IV von Frankreich sicherten ihre Hilfe zu um eine Festsetzung des Hauses Habsburg am Niederrhein zu verhindern 1610 ruckten darauf franzosische und unierte Truppen letztere unter Fuhrung von Moritz von Oranien in das Vereinigte Herzogtum ein Das Julicher Gebiet wurde von protestantischen Truppen besetzt und die Festung Julich belagert Nach 35 tagiger Verteidigung kapitulierten die eingeschlossenen Kaiserlichen und die katholischen Verteidiger zogen ab Der plotzliche Tod des franzosischen Konigs Heinrich IV 14 Mai 1610 und des Kurfursten Friedrich IV 9 September verhinderte den Ausbruch eines grossen Kriegs und die kurzfristige Vertreibung der protestantischen Besatzer Diese blieben bis 1613 im Julicher Gebiet 28 Zwar belehnte der Kaiser nun Sachsen mit den Vereinigten Herzogtumern doch blieben Brandenburg und Pfalz Neuburg im faktischen Besitz der Lande Um nun dem Erbstreit zwischen diesen ein Ende zu machen versuchte Philipp Ludwigs Sohn Wolfgang Wilhelm von Pfalz Neuburg durch eine Vermahlung mit Johann Siegmunds Tochter die brandenburgischen Anspruche mit den pfalzischen zu vereinigen Aber der Kurfurst weigerte sich und es kam bei einer personlichen Begegnung in Dusseldorf zu heftigen Auseinandersetzungen Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm brach alle Verhandlungen ab begab sich nach Bayern vermahlte sich mit einer Tochter des Oberhauptes der Liga Herzogs Maximilian und wurde 1613 katholisch wahrend Johann Siegmund bisher Lutheraner zur reformierten Kirche ubertrat Als Folge des Wechsels der Konfession von Wolfgang Wilhelm wurden dessen Truppen von den Brandenburgern im Julicher Gebiet 1614 entwaffnet und vertrieben 28 Das Wittelsbacher Herzogtum Julich Berg Bearbeiten Da aber die Furcht vor einem allgemeinen Krieg uberwog wurde am 12 November 1614 der Vertrag von Xanten uber eine geteilte Verwaltung mit Vorbehalt des Kondominats vermittelt Der Pfalzgraf erhielt Julich und Berg der Kurfurst von Brandenburg Kleve Mark Ravensberg und Ravenstein Der ab 1618 ausbrechende Dreissigjahrige Krieg erschwerte zwangslaufig eine schnelle endgultige Losung der Erbanspruche Spanische und hollandische Truppen ruckten nun in verschiedene Bereiche der umstrittenen Territorien ein 1621 eroberten spanische Truppen unter General Ambrosio Spinola den Sudwesten des Reichsgebietes und besetzten sowohl die Pfalz wie auch die Julicher Gebiete Die Festung Julich wurde von den Spaniern erneut belagert und kapitulierte am 3 Februar 1622 das Herzogtum blieb nun von spanischen Truppen besetzt Einige Julicher Gebiete wurden nach 1631 von der spanischen Besatzung wieder verlassen aber die Festungsstadt Julich wurde erst 1660 von den Spaniern freigegeben Anm 12 Die hollandischen Truppen drangen mit Einverstandnis der Brandenburger uberwiegend in das Gebiet von Kleve ein und hielten die dortigen Festungen auch noch nach 1648 besetzt 28 Erst am 9 September 1666 schloss der Grosse Kurfurst Friedrich Wilhelm von Brandenburg mit dem Herzog Philipp Wilhelm einen Erbvergleich Vertrag von Kleve auf Grundlage des Status quo nach welchem ersterer Kleve und die Grafschaften Mark und Ravensberg und letzterer Julich und Berg behalten und nach dem Aussterben des Mannesstamms der einen Linie die andere erben sollte Formal beendet war der Streit als der deutsche Kaiser 1678 diese Vereinbarungen anerkannte Unter Herzog Wolfgang Wilhelm wurde das Herzogtum Julich administrativ etwa 1640er Jahre in 43 Steuerbezirke aufgeteilt 34 Amter und neun Stadte Julich Duren Munstereifel Euskirchen Bergheim Grevenbroich Linnich Kaster Randerath Die fruhere Steuermatrikel von 1626 wies 29 Amter auf Von den Amtern stammten etwa 94 Prozent und von Stadten etwa sechs Prozent der Steuerertrage 1685 erbte Wolfgang Wilhelms Sohn Philipp Wilhelm auch die Kurpfalz bereits seit 1679 gab er die Verwaltung des Herzogtums seinerseits an seinen Sohn Johann Wilhelm Der Spanische Erbfolgekrieg von 1701 bis 1714 betraf auch Johann Wilhelm der auf Seiten seines Neffen des Habsburger Kaisers stand Diese Auseinandersetzung fuhrte dazu dass die Julicher Gebiete von Truppen der beteiligten Kontrahenten sowohl besetzt wie auch durchquert wurden oder auch Kriegshandlungen erfolgten Dies fuhrte zu den ublichen Schaden fur die Bevolkerung und deren Eigentum Der Friede von Utrecht 1713 beendete den Erbfolgekrieg und die Umwandlung der sudlichen Spanischen in die Osterreichische Niederlande Die Stadt Erkelenz mit ihrem zugehorigen Gebiet eine geldrische Exklave wurde entsprechend den Bestimmungen des Vertrages ab 1713 ein Julicher Territorium 29 Johann Wilhelms Bruder und Nachfolger Karl Philipp residierte nicht mehr am Niederrhein sondern letztlich in Mannheim und lag mit Brandenburg Preussen nochmals in Streit um die Nachfolgefrage da mit ihm die Linie Pfalz Neuburg dann 1742 ausstarb Reformation im Herzogtum Julich Bearbeiten Die Bevolkerung im Herzogtum Julich war wie im ganzen Reich bis zum Beginn der Reformation von den wenigen judischen Gemeinden abgesehen nur katholisch In der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts bildeten sich auch im Gebiet von Julich kleinere protestantische Gemeinden Verstarkt wurde die Anzahl der Protestanten durch den Zuzug mennonitischer Exulanten die aus religiosen Grunden vertrieben worden waren und sich besonders im nordwestlichen Bereich des Herzogtums um und in Monschau niederliessen Hierzu zahlten auch Aachener Tuchmacher die im Rahmen der Aachener Religionsunruhen in Julicher Gebiete fluchteten aber diese spater teilweise wieder verlassen mussten Herzog Wilhelm V der Landesherr ab 1539 war in religioser Hinsicht tolerant Er blieb zwar zeitlebens katholisch war aber Reformen der Katholischen Lehre gegenuber offen Dies anderte sich 1543 als er mit dem Unterwerfungsvertrag von Venlo gezwungen wurde Kaiser Karl V die Bekampfung der Protestanten in seinen Landern zuzusagen Es folgte deshalb eine Phase starkerer Unterdruckung der Protestanten im Herzogtum Julich 30 Nach der Abdankung Karls V zugunsten seines Bruders Ferdinand I im Jahr 1555 liess die Unterdruckung der Protestanten vorubergehend nach da der neue Kaiser eine versohnliche Religionspolitik betrieb Dieser Linie folgte zwischen 1558 und 1567 auch der Hof in Dusseldorf in begrenztem Masse Viele von den Spaniern verfolgte Calvinisten in den Niederlanden fluchteten sich in die Territorien Wilhelms V und damit auch ins Herzogtum Julich 31 Diese Phase der Duldung endete aber nach dem ersten Schlaganfall Herzog Wilhelms V 1566 dem spater weitere folgten Am Hof ubernahm die katholische Fraktion immer mehr die Macht da Wilhelms Handlungsfahigkeit stark eingeschrankt war und er nicht mehr ausgleichend wirken konnte Die Julicher Rate setzten nun durch dass auf Julicher Territorium keine Protestanten mehr geduldet und dass offen praktizierende Calvinisten des Landes verwiesen werden sollten 30 Nach Wilhelms Tod 1592 verstarkten die katholischen Rate unter dem psychisch kranken Nachfolger Herzog Johann Wilhelm die Unterdruckung der Protestanten 30 Dies anderte sich vorubergehend nach dem Tod Johann Wilhelms 1609 Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm war bis 1613 Protestant und unterstutzte bis zu seinem Wechsel zum Katholizismus die reformierte Seite Ein erneuter Politikwechsel folgte zu Beginn der 1620er Jahre als die letzten protestantischen Truppen von den Spaniern vertrieben worden waren Ab 1628 war den Protestanten die freie Religionsausubung im Gebiet von Julich untersagt Weiterhin unterstutzten Wolfgang Wilhelm und seine Nachfolger aktiv die Gegenreformation indem sie die Niederlassung katholischer Orden befurworteten und teilweise auch durch finanzielle Geld oder Sachmittel erleichterten Hierdurch kam es zu vielen neuen Klostergrundungen und Ordensniederlassungen im gesamten Herzogtum Julich So kam es etwa in der Stadt Julich zu folgenden katholischen Grundungen 28 1622 bis 1628 Bau des Kapuzinerklosters Bau der Klosterkirche 1637 38 1643 Ubergabe des Barrensteinchen Hauses an die Jesuiten 1665 Bau des Klosters der Kartauser 1660 Ubergabe des Rathauses an die Jesuiten und Umzug des Rats in das Haus Zum goldenen Lowen 1660 74 Bau des Sepulchrinerinnenklosters mit Kloster Kirche 1664 74 Eroffnung eines Gymnasiums der Jesuiten1672 trat ein Religionsvergleich in Kraft Protestanten durften in der Stadt Pfarrhauser und Schulen unterhalten Kirchen waren aber nur ausserhalb der Stadt erlaubt Anm 13 Die reformierte Gemeinde baute 1690 eine Kirche links der Rur die aber bereits 1692 niederbrannte Nach der Wiederherstellung wurde die Kirche 1701 geplundert Weitere Eckdaten zur Religionspolitik im 18 Jahrhundert 32 1742 erhielt die reformierte Gemeinde die Erlaubnis ihre Kirche in die Stadt Julich zu verlegen 1745 wurde die Christuskirche gebaut 1777 wurde der Orden der Jesuiten in Julich aufgehoben 1790 erhielt die lutherische Gemeinde die Erlaubnis ihre Kirche in die Stadt Julich zu verlegenBedingt durch die Unterdruckung der Protestanten uber mehr als ein Jahrhundert und der Gegenreformation lebten im ehemaligen Herzogtum Julich bis etwa 1945 uberwiegend Katholiken Durch den Zuzug von Heimatvertriebenen wuchs die Zahl der Protestanten Das Ende des Wittelsbacher Herzogtums Bearbeiten nbsp Maximaler franzosischer Ausbauplan von JulichDie im Vertrag von Kleve enthaltene Vereinbarung dass im Falle des Aussterbens eines der beiden Adelshauser das andere die Erbfolge antritt spielte als Julicher Erbfolgefrage noch einmal im 18 Jahrhundert in den europaischen Vertragen eine Rolle Als das Adelsgeschlecht Pfalz Neuburg dem Aussterben nahe war wollte sich Preussen wenigstens die Nachfolge in Berg durch die Vertrage Friedrich Wilhelms I mit Karl VI zu Wusterhausen 1726 und Berlin 1728 sichern Osterreich erkannte dieses gegen die Garantie der Pragmatischen Sanktion an versprach aber gleichwohl in einem geheimen Vertrag 1738 der Linie Pfalz Sulzbach die Sukzession in beiden Herzogtumern Nachdem Friedrich II Schlesien annektiert hatte verzichtete er auf seine Anspruche und Julich fiel mit Berg und der Kurpfalz daher 1742 an die pfalz sulzbachische Linie der Wittelsbacher die 1777 auch noch die bayrischen Lande erbte So blieb das Herzogtum Julich im Besitz der Kurfursten von Pfalz Bayern bis es im Luneviller Friede im Februar 1801 mit Wirkung zum 9 Marz 1801 an Frankreich abgetreten wurde das schon seit 1794 im Zuge des Ersten Koalitionskrieges das Herzogtum besetzt und es danach wie andere Territorien auf dem linken Rheinufer unter Sonderverwaltung gestellt hatte 1797 bestanden im Zuge des franzosischen Revolutionsexports kurzzeitig Plane Julich in eine Tochterrepublik namens Cisrhenanische Republik zu integrieren Mit der Ubernahme der franzosischen Verfassung von 1802 wurden die Gebiete den Departements im franzosischen Kernland gleichgestellt 33 Durch den Wiener Kongress erhielt Preussen 1815 das Herzogtum mit Ausnahme kleinerer Gebietsteile die zur niederlandischen Provinz Limburg kamen und bezog es in die preussische Verwaltungsgliederung ein Der grosste Teil gehorte zum Regierungsbezirk Aachen der Provinz Grossherzogtum Niederrhein der Ostteil zur Provinz Julich Kleve Berg beide Provinzen wurden am 22 Juni 1822 aufgelost und zur Rheinprovinz vereinigt Wappen Bearbeiten nbsp Der Julicher Lowe ist heute noch Bestandteil vieler Ortswappen im ehemaligen Gebiet des HerzogtumsSiehe auch Liste der Wappen mit dem Julicher Lowen nbsp Wappen von Herzogtum Julich Blasonierung In Gold ein schwarzer rot bezungter und rot bewehrter Lowe Wappenbegrundung Der Julicher Lowe in Gold ein schwarzer Lowe rot bezungt und rot bewehrt ist Motiv des Wappens vieler Stadte und Gemeinden im Gebiet des ehemaligen Herzogtums 34 35 36 37 Herrscher von Julich BearbeitenGrafen im Julichgau Bearbeiten 1003 1029 Gerhard I 1029 1081 Gerhard II Grafen von Julich Bearbeiten Haus Julich Bearbeiten 1081 1114 Gerhard I III 1114 1127 Gerhard II IV 1127 1138 Gerhard III V 1138 1142 Gerhard IV VI 1142 1176 Wilhelm I 1176 1207 Wilhelm II Haus Julich Heimbach Bearbeiten 1207 1219 Wilhelm III 1219 1278 Wilhelm IV 1278 1283 Gemeinsame Regierung der Sohne Wilhelms IV unter der Leitung ihrer Mutter Richarda 1283 1297 Walram 1297 1328 Gerhard V VII 1328 1356 Wilhelm V seit 1356 Herzog s u Herzoge von Julich Bearbeiten Haus Julich Heimbach Bearbeiten Von 1393 bis 1423 in Personalunion mit Geldern seit 1423 mit Berg seit 1437 auch Ravensberg 1356 1361 Wilhelm I bis 1356 Graf s o 1361 1393 Wilhelm II 1393 1402 Wilhelm III 1402 1423 Rainald 1423 1437 Adolf 1437 1475 Gerhard 1475 1511 Wilhelm IV Haus Mark Bearbeiten Seit 1521 als Herrscher von Julich Kleve Berg 1511 1539 Johann genannt der Friedfertige 1539 1592 Wilhelm V genannt der Reiche 1592 1609 Johann Wilhelm I Haus Wittelsbach Bearbeiten In Personalunion mit Berg und Pfalz Neuburg seit 1685 auch Kurpfalz seit 1777 auch Bayern 1614 1653 Wolfgang Wilhelm 1653 1679 Philipp Wilhelm 1679 1716 Johann Wilhelm II 1716 1742 Karl Philipp 1742 1795 Karl Theodor Seit 1795 Besatzung durch Frankreich 1799 konnte Karl Theodors Erbe Max Joseph die Herrschaft bis 1801 nur auf dem Papier antreten Haus Hohenzollern Bearbeiten Nach dem Erwerb des Rheinlandes durch Preussen nahm der preussische Konig Friedrich Wilhelm II den Titel eines Herzogs von Julich an er blieb bis zur Abdankung des Hauses Hohenzollern 1918 mit dem preussischen Konigtum verbunden Verwaltungsgliederung BearbeitenSeit der Mitte des 14 Jahrhunderts wurde das Herzogtum Julich in Amter eingeteilt Mehrere Amter wurden im Laufe der Zeit zusammengelegt oder anders aufgeteilt In der folgenden Aufstellung ist im Wesentlichen die Verwaltungsgliederung im 18 Jahrhundert zusammengefasst 38 Amt Bergheim Amt Born Amt Boslar Amt Bruggen Amt Duren Amt Euskirchen Amt Eschweiler Amt Geilenkirchen Amt Grevenbroich Amt Heimbach Amt Heinsberg Amt Julich Amt Kaster Erbvogtei Kornelimunster Amt Millen Amt Monschau Amt Munstereifel Amt Neuenahr Amt Nideggen Amt Norvenich Amt Randerath Amt Remagen Amt Sinzig Amt Tomburg Amt Wassenberg Die Wehrmeisterei Amt WilhelmsteinSiehe auch BearbeitenKurpfalz Bayern Herzogtum Berg Herzogtum Kleve Kurfurstentum Koln Grafschaft Mark Nothberger Burg Herzogtum Julich Berg Vereinigte Herzogtumer Julich Kleve Berg Heimbach Codex WelserLiteratur BearbeitenChristian Quix Beitrage zu einer historisch topographischen Beschreibung des ehemaligen Herzogthums Julich Munster 1840 nachgedruckt aus Zeitschrift fur vaterlandische Geschichte und Alterthumskunde Band 3 Heft 1 Digitalisat Ulrike Tornow Die Verwaltung der julich bergischen Landsteuern wahrend der Regierungszeit des Pfalzgrafen Wolfgang Wilhelm 1609 1653 Bonn 1974 Wilhelm von Mirbach Harff Zur Territorialgeschichte des Herzogthums Julich Duren 1874 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Thomas R Kraus Julich Aachen und das Reich Studien zur Entstehung der Landesherrschaft der Grafen von Julich bis zum Jahre 1328 Aachen 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Herzogtum Julich Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Edikte von Julich Kleve Berg Grossherzogtum Berg 1475 1815 Slg Scotti online Grafen von Julich bei fmg ac englisch Onlinebibliothek zur Geschichte von Julich obib de Texte zur Geschichte des Herzogtums Julich PDF Abgerufen am 24 Januar 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Theodor Joseph Lacomblet in Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Coln Urkunden 81 von 898 116 von 1029 und 359 von 1147 wird der Julichgau angefuhrt 1840 Band 1 S 43 103 246 Digitalisierte Ausgabe der ULB Bonn Theodor Joseph Lacomblet in Archiv fur die Geschichte des Niederrheins Band 1 1832 S 56 474 Onlinefassung Lacomblet Theodor Joseph Archiv fur die Geschichte des Niederrheins In Die Lehnhofe am Niederrhein IV Band 1863 Dusseldorf S 393 381 Onlinefassung Heinrich Leo Vorlesungen uber die Geschichte des deutschen Volkes und Reiches Band 4 E Anton Halle 1865 S 974 975 Thomas R Kraus Julich Aachen und das Reich 1987 S 71 Harless in Wilhelm IV Graf von Julich 1898 ADB Band 43 S 94 97 Thomas R Kraus Julich Aachen und das Reich 1987 S 85 Theodor Joseph Lacomblet in Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Coln Urkunden von 729 bis 1200 Vorbemerkungen Band 2 S 33 XXXI Digitalisierte Ausgabe der ULB Bonn Thomas R Kraus Julich Aachen und das Reich 1987 S 29 35 Thomas R Kraus Julich Aachen und das Reich 1987 S 146 149 Thomas R Kraus Julich Aachen und das Reich 1987 S 156 Thomas R Kraus Julich Aachen und das Reich 1987 S 150 151 Thomas R Kraus Julich Aachen und das Reich 1987 S 158 Theodor Joseph Lacomblet in Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Coln Urkunden von 729 bis 1200 Vorbemerkungen Band 2 S 34 XXXII Digitalisierte Ausgabe der ULB Bonn LVR in Die Rheinlande im Spatmittelalter 1288 bis 1521 Onlinefassung rheinische geschichte lvr de Theodor Joseph Lacomblet in Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Coln Vorbemerkungen Band 3 S 9 IX Digitalisierte Ausgabe der ULB Bonn Theodor Joseph Lacomblet in Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Coln Urkunde 409 Band 3 S 342 322 Digitalisierte Ausgabe der ULB Bonn Theodor Joseph Lacomblet in Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Coln Urkunde 409 Band 3 S 11 XI Digitalisierte Ausgabe der ULB Bonn Theodor Joseph Lacomblet in Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Coln Vorbemerkungen Band 3 S 11 XI Digitalisierte Ausgabe der ULB Bonn a b Jahrbuch des Dusseldorfer Geschichtsverein in Beitrage zur Geschichte des Niederrheins 1888 Band 3 S 32 27 Onlinefassung Ralf G Jahn in Die Genealogie der Vogte Grafen und Herzoge von Geldern 2001 S 29 50 Onlinefassungadel genealogie de a b Theodor Joseph Lacomblet in Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Coln Vorbemerkungen Band 3 S 12 XII Digitalisierte Ausgabe der ULB Bonn Wilhelm Janssen in Geschichte Gelderns bis zum Traktat von Venlo 1543 2001 Herausgegeben von Johannes Stinner und Karl Heinz Tekath Teil 1 S 21 Theodor Joseph Lacomblet in Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheines und des Erzstiftes Coln Urkunde 1039 Band 3 S 937 925 Digitalisierte Ausgabe der ULB Bonn Christoph Jacob Kremer Geschichte der Herren von Heinsberg des jungern Geschlechts im Herzogthum Gulch einer besondern Linie des Gravlich Sponheimischen Hauses in der Pfalz In Akademische Beitrage zur Gulch und Bergischen Geschichte Erster Band Mannheim mit Akademischen Schriften 1769 S 92 ff Wilhelm von Mirbach Harff in Zur Territorialgeschichte des Herzogtums Julich Zweiter Teil Dusseldorf 1881 S 18 10 Onlinefassung Theodor Joseph Lacomblet in Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstiftes Coln Urkunde 346 1858 Teil 4 1401 1609 S 462 436 Onlinefassung a b c d e Geschichte des Herzogtums Julich in Zeitleiste Julich 17 Jahrhundert G H A Venner in Oberquatier Geldern 1543 1795 2001 Herausgegeben von Johannes Stinner und Karl Heinz Tekath Teil 1 S 77 a b c Harless in ADB Herzog Wilhelm III 1898 Band 43 S 106 113 Onlinefassungdeutsche biographie de Ralf G Jahn in Chronik der Grafschaft und des Herzogtumks Geldern 2001 Herausgegeben von Johannes Stinner und Karl Heinz Tekath Teil 1 S 510 Geschichte des Herzogtums Julich in Zeitleiste Julich 18 Jahrhundert Paul Fabianek Folgen der Sakularisierung fur die Kloster im Rheinland Am Beispiel der Kloster Schwarzenbroich und Kornelimunster Verlag BoD 2012 ISBN 978 3 8482 1795 3 K Stadler Deutsche Wappen Bundesrepublik Deutschland Angelsachsen Verlag o O 1964 1971 8 Bde R Steimel Rheinische Stadtewappen Ihre Herleitung aus Landerwappen und Siegeln Koln 1948 H de Vries Wapens van de Nederlanden Amsterdam 1995 Hierin ist insbesondere das Wappen der Provinz Gelderland mit Bezug zu Julich interessant hier auch Nennung des Julicher Lowen Leeuw van Gulik R J P M Vroomen Wapengekletter in Zuid Limburg In Jaarboek Limburg van Mook tot Eijsden o O 1983 S 124 131 Wilhelm von Mirbach Zur Territorialgeschichte des Herzogthums Julich Hamel Duren 1874 Digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Anmerkungen Bearbeiten In den alten Urkunden gibt es eine Vielzahl von Schreibweisen fur Julich Sie beginnen mit der lateinischen Form von Juliacensis iuloiacencis uber iuliaco iuleche iulicho bis zur frankischen Fassung mit Guliche Gulecho oder Guleche Einige Historiker wie beispielsweise C J Kremers fuhren sechs Grafen Gerhard von 1029 bis nach 1143 an wahrend T J Lacomblet mit Urkunden ab 1094 den ersten Gerhard angab dem dann drei weitere Gerhards bis 1142 folgten Allerdings wird auch ein bruderlicher Mitregent Name ebenfalls Gerhard fur 1094 angefuhrt Durch diese unterschiedliche Zahlweisen werden je nach Historiker fur die Gerhards auch unterschiedliche oder doppelte Zahlen angegeben beispielsweise Gerhard V VII fur den die aktuellen Historiker auch nur Gerhard VII anfuhren Erstmals nachweisbar ist fur Gerhard I 1081 der Titel Graf von Julich Nachweis C Doose S Peters in Renaissancefestung Julich 1997 S 70 Lacomblet gibt als aktive Zeit fur Wilhelm II 1168 1207 an Da die angefuhrten Zeitperioden fur die beiden Wilhelms sich anfangs um acht Jahre uberschneiden galten die ersten Jahre fur Wilhelm II nicht fur dessen Zeit der Regentschaft sondern fur die bereits urkundlich nachweisbare Lebenszeit Dieser war der letzte Graf aus dem Geschlecht der Edlen von Norvenich der sich nach Bau der Burg Untermaubach Molbach auch als Maubach bezeichnet Graf von Molbach nannte Derartige Vereinbarungen uber Zustandigkeiten von Lehen wurden aber von nachfolgenden Erzbischofen nicht anerkannt und fuhrten immer wieder zu Streitigkeiten Wie bereits angefuhrt wird dieser Gerhard von den aktuellen Historikern nicht als V sondern als Gerhard VII bezeichnet Nachweis Helena Glagla in LVR Portal Rheinische Geschichte Gerhard VII Vor der Ernennung zum Graf von Falkenburg hatte Wilhelm V von seinem Schwager dem Herrn von Schonforst Falkenburg mit Montjoie Monschau erworben Die Vergabe als Reichslehen durch den Kaiser war eine zusatzliche Bestatigung dieser Erwerbung In der als Nachweis angefuhrten Urkunde 1039 war ein Losegeld von hundert dusent Schilde angefuhrt 1 Schild hatte den Wert von 1 5 Goldgulden Auch Adolf von Julich Berg versuchte das Herzogtum Geldern neben Julich zu ubernehmen Trotz Erteilung des Reichslehens vom Kaiser fur Geldern 1425 und kriegerische Auseinandersetzungen 1433 und 1436 konnte er seine Anspruche nicht durchsetzen und musste auf Geldern verzichten Nach dem Tod von Wilhelm II von Loon Graf zu Blankenheim und Herr zu Julich 1468 erhielt zuerst Graf Vincens von Moers vom Kaiser die Genehmigung die Quart zu ubernehmen Jedoch verzichtete Vincens 1477 vertraglich zu Gunsten vom Herzogtum Julich auf die Quart Nachweis Lac IV Nr 394 Der Abzug der Spanier war eine der Vereinbarungen des Pyrenaenfriedens der den Franzosisch Spanischen Krieg beendete Basis war der Vertrag von Colln Spree 1672 zwischen den Brandenburgern und Pfalz Neuburg Darin wurde vereinbart dass im gesamten Herzogtum Julich Berg die Restriktionen fur die Protestanten weitgehend enden sollten Territorien der Vereinigten Herzogtumer Julich Kleve und Berg unter der Herrschaft des Hauses Mark Grafschaft Mark vor 1198 Herzogtum Kleve 1368 Herrschaft Ravenstein 1368 1528 Herzogtum Julich 1511 Herzogtum Berg 1511 Grafschaft Ravensberg 1511 Herzogtum Geldern 1538 1543 Grafschaft Zutphen 1538 1543 Normdaten Geografikum GND 4028836 5 lobid OGND AKS VIAF 130281569 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herzogtum Julich amp oldid 237166621