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Zweiter Geldrischer Erbfolgekrieg Datum 1423 bis 1444Ort Herzogtum GeldernAusgang Sieg Egmonds Im Zweiten Geldrischen Erbfolgekrieg von 1423 bis 1444 wurde um das Erbe fur das Herzogtum Geldern gestritten Nach dem Tod des letzten Herzogs im Doppelherzogtum Julich Geldern war kein legitimer mannlicher Erbe vorhanden Wahrend als Nachfolger fur das Herzogtum Julich ohne grossere Probleme Herzog Adolf von Julich Berg die Herrschaft ubernehmen konnte war eine derartige Losung im Herzogtum Geldern ohne kriegerische Auseinandersetzungen nicht moglich Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Parteien 3 Verlauf 4 Folgen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenAls der kinderlose Herzog Rainald von Julich Geldern 1423 starb war kein mannlicher Erbe aus der Hauptlinie des Adelshauses Julich Heimbach vorhanden Sofort nach dem Tod des Herzogs erhoben Mitglieder aus den Nebenlinien der Julicher dem Adelshaus von Berg Ravensberg wie auch aus einer weiteren Nebenlinie von Julich Arkel von Egmond Anspruche auf die Nachfolge Da den Standen in Geldern vom Vater Johann von Egmond im Namen seines Sohnes Arnold von Egmond fur die Anerkennung als Herzog weitgehende Zugestandnisse fur die Mitsprache bei der Verwaltung des Herzogtums gemacht worden waren wurde Arnold am 8 Juli 1423 in Nimwegen zum neuen Herzog gewahlt 1 Parteien BearbeitenAdolf von Berg Ravensberg war 1423 amtierender Herzog im Herzogtum Berg Ravensberg und stammte aus einer Nebenlinie des Julicher Adelsgeschlecht Adolf war der Enkel von Gerhard von Julich der uber seine Ehefrau Margarete von Ravensberg Berg 1346 die Grafschaft Ravensberg und 1348 die Grafschaft Berg geerbt hatte Gerhard stammte aus dem Adelshaus Julich Heimbach und war Begrunder des neuen Adelshauses Berg Ravensberg Da Adolfs Anspruche auf Julich schnell anerkannt wurden wurde er ab 1423 erster Herzog von Julich Berg der beide Herzogtumer vereinigte nbsp Arnold von EgmondDie Erbanspruche der zweiten Partei die ebenfalls mit dem Adelshaus Julich verwandt war bezog sich auf die Schwester des letzten amtierenden Herzogs von Julich Geldern Rainald von Julich Geldern Johanna von Julich Diese hatte Johann von Arkel geheiratet und die gemeinsame Tochter Maria war mit Johann von Egmond verheiratet 1 Letzterer war der Vater des 1410 geborenen Arnold von Egmond Da Arnold bei seiner Wahl erst 13 Jahre alt war fuhrte sein Vater Johann von Egmond als Vormund einige Jahre die Amtsgeschafte im Herzogtum Geldern 1 Verlauf BearbeitenBereits nach der Wahl von Arnold von Egmond durch die Stande des Herzogtums 1423 zum Herzog von Geldern begannen mit dem Herzog von Julich Berg Auseinandersetzungen Trotzdem erhielt am 15 August 1424 Arnold von Egmond auch vom deutschen Konig Sigismund Geldern einschliesslich der Grafschaft Zutphen zum Reichslehen Bedingung dieser Erteilung des Lehens war die Zahlung von 14 000 Gulden Diese Summe wurde jedoch nicht rechtzeitig beglichen Deshalb wurde das Reichslehen Arnold von Egmond wieder entzogen und am 24 Mai 1425 nun an Herzog Adolf von Julich Berg vergeben Arnold von Egmond war nicht bereit diese Anderung zu akzeptieren und auf das Herzogtum Geldern zu verzichten Auch die darauf folgende Verhangung einer Reichsacht durch den deutschen Konig anderte nichts an der Weigerung Arnolds Da Adolf von Julich Berg auf seine vom Konig bestatigten Anspruche ebenfalls nicht verzichten wollte kam es zum Zweiten Geldrischen Erbfolgekrieg dessen erste Phase bis 1435 dauerte 1 In den bereits vor der Vergabe des Reichslehen an Julich Berg begonnenen kriegerischen Handlungen wurden 1424 die geldrischen Orte Grefrath und Viersen erobert und zerstort 2 In den folgenden Jahren konnten beide Kontrahenten keine entscheidenden Vorteile erreichen und es kam 1429 zu einem vierjahrigen Waffenstillstand Nach dessen Ende Herzog von Egmond hatte nun die Unterstutzung vom Herzog Adolf II von Kleve und Adolf von Julich Berg weiterhin die vom deutschen Kaiser und zusatzlich die von Graf Gerhard von der Mark begannen 1433 wieder kriegerische Aktionen Auch diese fuhrten zu keinem Vorteil fur eine der beiden Parteien 1435 wurde auf Vermittlung des Herzogs Philipp III von Burgund ein neuer Waffenstillstand bis Oktober 1436 abgeschlossen Die Verhandlungen nach dessen Ende waren noch im Gange als Herzog Adolf von Julich Berg am 14 Juli 1437 starb 3 Mit dem Tod Adolfs von Julich Berg war der Konflikt um Geldern nicht beendet Der Nachfolger von Adolf dessen Sohn Herzog Gerhard von Julich Berg erhob weiterhin Anspruch auf das Herzogtum Geldern Es kam Anfang der 1440er Jahre zu erneuten kriegerischen Aktionen Als 1444 Herzog Arnold von Egmond mit seinen Truppen in Julich Berg einfiel wurde er in der Schlacht bei Linnich geschlagen Im folgenden Friedensschluss wurde die Besitzverhaltnisse fur Geldern und Julich Berg den jeweiligen Herzogen zugesichert Trotz seines Sieges verzichtete Herzog Gerhard auf die Durchsetzung seines Erbanspruchs fur das Herzogtum Geldern Im Gegenzug verzichtete auch der Bruder Arnolds Wilhelm von Egmond auf die erblichen Besitzanspruche des Adelshauses von Egmond auf das Herzogtum Julich Damit war auch die zweite Phase der kriegerischen Erbauseinandersetzung um Geldern beendet Der formale Schlussstrich wurde 1473 gezogen als Burgund fur die Erbanspruche Julich Bergs auf Geldern 80 000 Gulden zahlte 4 Allerdings erhob Karl von Egmond nach 1492 abermals Anspruche auf die Erbschaft des Herzogtums Julich Im Vertrag zu Herkenbosch am 20 Juni 1499 mit Herzog Wilhelm IV von Julich Berg wurde dieser erneute Streit ebenfalls beendet 5 Folgen Bearbeiten nbsp Adolf von Egmond Kupferstich vonSebastien PinssioFormal waren die Erbanspruche vom Adelshaus Julich Berg Ravensberg auf das Herzogtum Geldern spatestens 1473 mit dem Kauf der Anspruche durch Karl den Kuhnen von Burgund erledigt Allerdings wurden besonders durch die Anlehnungen Arnolds wie auch Adolfs von Egmond an das Herzogtum Burgund uber Philipp III von Burgund und dann spater Karl den Kuhnen sowohl der Konig von Frankreich als auch der Kaiser zeitweise in diese Auseinandersetzungen hineingezogen Da weiterhin die Stande in Geldern eine Beteiligung an den politischen Entscheidungen im Herzogtum durchzusetzen vermochten waren gleichsam die Grundlagen fur zukunftige Auseinandersetzungen um die politische Entwicklung und der territorialen Zugehorigkeit vom Herzogtum Geldern geschaffen worden 1 3 Nach Herzog Arnold von Egmond der bereits ab 1465 vorzeitig und gewaltsam von seinem Sohn Adolf von Egmond als amtierender Herzog abgelost wurde war das Herzogtum Geldern bestandig in weitere Auseinandersetzungen verwickelt Ab 1473 erfolgte die Ubernahme mit der Eroberung des Herzogtums durch den burgundischen Herrscher Karl den Kuhnen Dieser wurde nun Herzog von Geldern ubertrug aber die Verwaltung einem Statthalter Nach dem Tod Karls des Kuhnen am 5 Januar 1477 versuchte abermals Adolf von Egmond Geldern zu ubernehmen Nach dessen raschen Tod am 27 Juni 1477 ubernahmen weitere Statthalter in Geldern die Verwaltung die ab den 1480er Jahren fur die Habsburger Kaiser Friedrich III und Maximilian I tatig waren 3 Ab 1492 konnte der Sohn Adolfs von Egmond mit Hilfe der Stande in Geldern als Herzog Karl von Egmond die Zeitperiode der Statthalter im Herzogtum Geldern beenden Aber auch Karl von Egmond war bis zu seinem Tod ohne langere Unterbrechungen standig in Fehden mit den Habsburgern verwickelt die durch Ubernahme der Herzogtumer Burgund und Geldern ihre Hausmacht in diesem Teil des Reiches vergrossern wollten Begunstigt wurde dieses Bestreben durch den fruhen Tod Karls des Kuhnen der den Habsburgern uber das Erbe von Burgund die Moglichkeit der Aneignung Gelderns eroffnete Dies fuhrte schliesslich zum spateren Dritten Geldrischen Erbfolgekrieg und letztendlich zur Auflosung des eigenstandigen Herzogtums Geldern die Mitte des 16 Jahrhunderts erfolgen sollte 3 6 Siehe auch BearbeitenErster Geldrischer Erbfolgekrieg von 1371 bis 1379 Dritter Geldrischer Erbfolgekrieg von 1538 bis 1543Literatur BearbeitenJohannes Stinner Karl Heinz Tekath Hrsg Gelre Geldern Gelderland Geschichte und Kultur des Herzogtums Geldern Veroffentlichungen des Historischen Vereins fur Geldern und Umgegend Nr 100 Geldern 2001 Marcus Ewers Der zweite Geldrische Erbfolgestreit 1423 1445 Geopolitische Zeitenwende am Niederrhein In Heimatbuch des Kreises Viersen 2017 Viersen 2016 S 65 81 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Otto Redlich in ADB Arnold von Egmond 1898 Band 43 S 99 100 Onlinefassung 1 Heinrich Ferber in Kurze Geschichte des Herzogtums Geldern 1863 S 20 14 Onlinefassung a b c d Karl Leopold Strauven in ADB Adolf von Julich Berg 1875 Band 1 S 96 98 Onlinefassung 2 Heinrich Neu in NDB Gerhard von Julich Berg 1964 Band 6 S 267 Onlinefassung 3 Ralf G Jahn in Chronik der Grafschaft und des Herzogtums Geldern 2001 Herausgegeben von Johannes Stinner und Karl Heinz Tekath Teil 1 S 505 www Geschichte Oesterreich com unter Karl der Kuhne Onlinefassung uber Google 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