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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Grafen von Egmond siehe Karl I von Egmond Karl von Egmond 9 November 1467 in Arnheim 30 Juni 1538 ebenda aus dem Geschlecht der Egmond war Herzog von Geldern weswegen er auch Karl von Geldern genannt wurde Er war Sohn des Herzogs Adolf von Egmond und Catharina von Bourbon 1519 heiratete er Elisabeth von Braunschweig Luneburg Karl von Egmond Inhaltsverzeichnis 1 Jugend in Gent 2 Ruckkehr ins Herzogtum Geldern 3 Kriege gegen Maximilian I und Philipp den Schonen 4 Vorubergehender Frieden 5 Kriege in den Niederlanden 6 Nachkommen 7 Literatur 8 EinzelnachweiseJugend in Gent BearbeitenAls Karl der Kuhne den Vater gefangen und dessen Herzogtum erobert hatte wurde der Sohn in Gent erzogen und blieb am Hofe der Herzogin Maria von Burgund und des Erzherzogs Maximilian des spateren Kaisers Karl begleitete den Beherrscher seines Erblandes in den Krieg gegen Frankreich In der Schlacht von Bethune Juli 1487 wurde er gefangen und wechselte die osterreichische mit der franzosischen Haft Ruckkehr ins Herzogtum Geldern Bearbeiten nbsp Ausdehnung des Herzogtums Geldern um 1350Die Geldrischen ertrugen nur gezwungen die burgundisch osterreichische Herrschaft Die Stande des Herzogtums und der Grafschaft Zutphen brachten Losegeld zusammen und ubergaben es den Franzosen 1492 kehrte Karl aus seiner Gefangenschaft in sein Erbland zuruck Sein Statthalter Graf Adolf von Nassau sowie viele Stadte und Edelleute huldigten ihm Von diesem Zeitpunkt an fuhrte Karl fast ununterbrochen Krieg gegen das Haus Osterreich Kriege gegen Maximilian I und Philipp den Schonen Bearbeiten nbsp Maximilian I Karls Erhebung zum Herzog hatte Krieg mit dem romisch deutschen Konig Maximilian I und dessen Sohn Philipp dem Schonen dem spateren Konig von Kastilien zur Folge Karl unterwarf sich dem Schiedsspruch der Kurfursten 1494 wurde ihm das Recht auf Geldern mit der Begrundung abgesprochen Geldern sei seit dem Tod Herzogs Rainalds IV von Julich und Geldern 1423 rechtlich an das Reich zuruckgefallen und die Herrschaft des Hauses Egmond eine Usurpation Karl und die Geldrischen weigerten sich weshalb es erneut zum Krieg kam den Maximilian zusammen mit Herzog Wilhelm von Julich und Berg und Herzog Johann von Kleve fuhrte wobei er sich im spateren Verlauf des Konfliktes von Herzog Albrecht von Sachsen im Feld vertreten liess 1 Die Geldrischen waren im Krieg gegen Maximilians Truppen aus den burgundischen Niederlanden und Brabant durch Unterstutzung des franzosischen Konigs gewachsen Der Krieg begrenzte sich geografisch auf Gelderland Utrecht Overijssel Brabant und die benachbarten Lander Der Frieden des Jahres 1498 zwischen Maximilian und Konig Ludwig XII von Frankreich hatte die Vermittlung des Konigs zwischen Karl und den verbundeten Herzogen von Julich Berg und Kleve zur Folge Im Juni 1499 wurde in Aachen ein Waffenstillstand geschlossen der mehrere Jahre immer wieder verlangert wurde und in welchem auch der romisch deutsche Konig und sein Sohn mit einbegriffen wurden 1503 kam es erneut zum Krieg Der Konig veranlasste seinen Sohn den Krieg selbststandig zu fuhren dem Karl nicht mehr gewachsen war Verrat kam hinzu Der Seekrieg auf der Zuidersee gegen die Hollander war erfolglos die kleinen Stadte ergaben sich dem Konig von Kastilien als er nach einem Kampf Arnheim erobert hatte Nur Zutphen blieb standhaft Karl bat Philipp um freies Geleit und um Frieden Er wurde ihm gewahrt unter u a folgender Bedingung Karl sollte den Konig nach Spanien begleiten Kaum hatten die Besetzer Geldern verlassen fluchtete Karl aus Antwerpen nach Geldern Ein Jahr spater 1506 fing der Krieg erneut an Er wurde bis zum Jahre 1508 fortgesetzt als Karl mit in den Frieden von Cambrai eingeschlossen wurde Obwohl die Erhaltung des Status quo und der Schiedsspruch des Kaisers und der Konige von Frankreich England und Schottland uber seinen Erwartungen lagen was durch die Ratschlage der Regentin der Niederlande Margarethe von Osterreich erreicht wurde war Karl nicht zufrieden Es kam zu einem erneuten 5 Jahre dauernden Krieg Ein vierjahriger Stillstand beendete ihn Im Marz 1514 uberfiel er Arnheim und vertrieb die osterreichische Besatzung Das bedeutete den Beginn eines neuen Krieges Im selben Jahr baten die Groninger die der Graf Edzard von Ostfriesland nicht langer schutzen konnte gegen die Macht des Herzogs Georg von Sachsen und den Kaiser Karl um Hilfe und huldigten ihm unter der Oberlehnsherrlichkeit des Konigs von Frankreich des Bundesgenossen Karls Auch die nationale Partei in Friesland schloss sich ihm an Ein Waffenstillstand im Jahre 1515 von Franz I erwirkt der von Osterreich und Gelderland als Vermittler ausgewahlt worden war hatte in Friesland kein Ende des Krieges zur Folge Karl zog mit 6000 Mann nach Frankreich um seinen Bundesgenossen auf dem Zug nach Italien zu begleiten Bevor die Schlacht bei Marignano geliefert wurde kehrte er um aber liess seine Landsknechte unter Fuhrung des Feldherrn Asche von Cramm dem Konig Im nachsten Jahr kam es zum Krieg mit Holland und kurz darauf mit Utrecht und den ubrigen osterreichischen Landern Karl fand jetzt Bundesgenossen an der freien Landsknechtsbande der Schwarzen Garde und an dem Seerauber Grote Pier 1522 eroberte Johan von Selbach im Auftrag Karls die Festung Coevorden in Drenthe womit die Geldrische Macht in den nordostlichen Niederlanden verstarkt wurde Der Krieg dauerte von Stillstanden unterbrochen von 1516 bis 1528 Die Niederlage der Franzosen bei Pavia fuhrte zu einer Wendung zum Nachteil der Geldrischen Vorubergehender Frieden BearbeitenKarl achtete nur selten die Rechte seiner Untertanen was zu Ungeduld in ihren Reihen fuhrte Die Groninger hielten nur notgedrungen aus Hass gegen die von den Osterreichern und Sachsen geschutzten Ommelande bei ihm aus Karl gab schliesslich nach Im Frieden von Gorcum 3 Oktober 1528 wurde er gezwungen falls er ohne mannliche Erben starb die Erbfolge in seinen Landern dem Haus Kleve Mark zu sichern Auch wurde er verpflichtet Gelderland als Lehen der Herzoge von Brabant und Grafen von Holland anzuerkennen und alle Verbindungen mit Frankreich abzubrechen Kriege in den Niederlanden Bearbeiten nbsp Allegorische Darstellung Karls von Egmond 1846 1534 schloss er ein geheimes Bundnis mit Franz I dem er dabei seine Lander als Lehnsherrn ubergab Er trat einer danischen Partei bei die dem Kaiser gegenuberstand Unter dem Vorwand dieses danischen Krieges wollte er die unbeschrankte Herrschaft uber Groningen erlangen was ihm aber nicht gelang Dies veranlasste die Groninger und Ommelander sich dem Kaiser zuzuwenden Den Kampf um den Besitz Groningens gab Karl im Frieden von Grave 10 Oktober 1536 auf und ubergab seine samtlichen Besitzungen im Norden der Niederlande dem Kaiser Da ohne nachfolgeberechtigte mannliche Erben berief er im Oktober 1537 einen Landtag und schlug vor man solle dem Konig von Frankreich die Erbfolge ubertragen Die Untertanen allerdings waren die endlosen Kriege satt und weigerten sich einstimmig Karl wollte ohne den Landtag fortfahren und sie mit Gewalt zwingen Frankreich zu huldigen Es entstand ein allgemeiner Aufruhr Nur Arnheim und Geldern hielten zu ihm Nach langen Unterhandlungen wurde er gezwungen dem Wunsch der Stande zu entsprechen und den Sohn des Herzogs von Kleve Julich zum Nachfolger zu erklaren 27 Januar 1538 Der alte Herzog zog sich auf die Veluwe zuruck Am 30 Juni 1538 starb Karl mit 71 Jahren in Arnheim Ein Denkmal wurde erbaut an der Stelle wo seine Asche begraben liegt Nachkommen BearbeitenKarl von Egmond hatte aus verschiedenen Beziehungen naturliche Nachkommen 2 Anna van Geldern um 1503 vor 1537 3 oder 1568 69 I 1520 Adriaen van Bueren 1495 1527 Herr von Aldenhaag bei Buren Zoelen Amtmann in Neder Betuwe II 1530 Nicolas Claess Dirksz Vijgh 1505 1581 4 zu Blanckenburgh ehemalige Burg in Beuningen Herr von Elst Amtmann der Nieder Betuwe Karl Bastard von Geldern de Oude um 1507 08 1568 Hauptmann und Marechal de camp in geldrischen habsburgischen franzosischen und Danziger Diensten I 1545 Elisabeth van Beuningen nach 1553 II 1565 Maximiliana von der Marck Arenberg 1616 Peter Bastard von Geldern oder von Egmond 1513 1566 Hauptmann in lubisch oldenburgischen und englischen Diensten oder vor 1531 Lye 5 zu Ray Venray 6 Karel de Jonge van Geldern um 1515 1576 zu Spankeren erhielt 1538 von seinem Vater das dortige Schloss Gelderse Toren als Geschenk 1538 Fenne von Brockhuysen 1592 98 Kathrina Christina van Geldern um 1515 1601 7 1532 Walrave van Arkel Erckell 1556 57 8 Herr zu Heukelum Waardenburg 9 und Ammersoyen 10 Adolf Bastard van Geldern nach 1549 verkauft 1544 seine Rechte an dem Zehnten zu Groot Driel heute Maasdriel Karl von Geldern bezeichnete den Amtmann Johann van Geldern Bastard zu Arcen 1498 Herrn von Grunsfoort Conventual zu Mariendael einen Sohn seines Grossonkels Arnold von Egmond als seinen mag Blutsverwandten 11 Literatur BearbeitenJohann Isaak Pontanus Historiae Gelricae libri XIV Amsterdam und Harderwijk 1639 Niederlandische Ubersetzung von Arend van Slichtenhorst XIV Boeken van den Geldersse Geschiedenissen Arnheim 1654 Isaak Anne Nijhoff Gedenkwaardigheden uit de Geschiedenis van Gelderland Arnheim 1830 1875 Karl Theodor Wenzelburger Geschichte der Niederlande Gotha 1879 1886 Pieter Lodewijk Muller Karl Herzog von Geldern In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 15 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 288 292 Ralf G Jahn Die Genealogie der Vogte Grafen und Herzoge von Geldern In Johannes Stinner Karl Heinz Tekath Hrsg Gelre Geldern Gelderland Geschichte und Kultur des Herzogtums Geldern Herzogtum Geldern Bd 1 Veroffentlichungen der Staatlichen Archive des Landes Nordrhein Westfalen Reihe D Ausstellungskataloge staatlicher Archive Bd 30 Verlag des Historischen Vereins fur Geldern und Umgegend Geldern 2001 ISBN 3 9805419 4 0 S 29 50 Einzelnachweise Bearbeiten Lacomblet Theodor Joseph Urkundenbuch fur die Geschichte des Niederrheins Band 4 Dusseldorf 1858 Nr 479 Urkunden vom 21 August 1537 9 Februar 1538 und 30 November 1554 Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland Duisburg Paffendorf Urkunden Nr 670 672 und 780 Ralf G Jahn Die Genealogie der Vogte Grafen und Herzoge von Geldern In Johannes Stinner Karl Heinz Tekath Hrsg Gelre Geldern Gelderland Geschichte und Kultur des Herzogtums Geldern Veroffentlichungen der Staatlichen Archive des Landes Nordrhein Westfalen Reihe D 30 Verlag des Historischen Vereins fur Geldern und Umgebung Geldern 2001 S 29 50 bes S 39 Urkunden vom 21 August 1537 und 9 Februar 1538 Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland AA 0608 Paffendorf Urkunden AA 0608 Nr 670 und 672 Schoffenbuch Arnhem 1538 Gerard van Hasselt Geldersche oudheden Bd I Moeleman Arnhem 1806 Nr 84 und 85 S 231 233 Google Books Kurzform von Amelie Amalye Emilie o a Rechnung des Rentmeisters Jacob van Dombach ausgestellt 1531 in Bruggen Gerard van Hasselt Geldersche oudheden Bd I Moeleman Arnhem 1806 Nr 90 S 228 Quittung des Land Rentmeisters Thomas II Gramaye 1574 1551 und Quittungen Zaltbommel 1568 Gerard van Hasselt Geldersche oudheden Bd I Moeleman Arnhem 1806 Nr 88 91 und 92 S 235f und 238f Google Books Eheberedung vom 25 September 1532 Isaak Anne Nijhoff Bearb Gedenkwaardigheden uit de geschiedenis van Gelderland Bd VI 3 Martinus Nijhoff s Gravenhage 1875 Nr 1698 S 1018 1023 Google Books Schloss Waardenburg heute in der Gemeinde West Betuwe Schloss Ammersoyen in Ammerzoden heute Gemeinde Maasdriel Urkunde vom 18 Januar 1493 Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland Duisburg AA 0402 Mariensande Rep u Hs AA 0402 Nr A Bl 28 auch in Akten 1 fol 68 VorgangerAmtNachfolgerPhilipp von HabsburgHerzog von GeldernGraf von Zutphen 1492 1538Wilhelm II Normdaten Person GND 104206527 lobid OGND AKS LCCN n93067879 VIAF 41053220 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Karl von EgmondALTERNATIVNAMEN Karl von GeldernKURZBESCHREIBUNG Herzog von GeldernGEBURTSDATUM 9 November 1467GEBURTSORT ArnheimSTERBEDATUM 30 Juni 1538STERBEORT Arnheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl von Egmond amp oldid 227533351