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Die danische Grafenfehde danisch Grevens fejde war ein zwischen 1534 und 1536 andauernder Burgerkrieg in Danemark und hat seinen Namen von den beteiligten Grafen Christoph von Oldenburg und Johann von Hoya Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Danemark ohne Konig in Bedrangnis 3 Wende zugunsten Danemarks 4 Literatur 5 WeblinksVorgeschichte Bearbeiten1523 wurde der danische Konig Christian II durch seinen Onkel Friedrich I abgesetzt Schweden erlangte unter Konig Gustav Vasa mit Lubecker Unterstutzung die Unabhangigkeit 1532 versuchte Christian II Norwegen zuruckzuerobern und wurde wieder mit Hilfe der Lubecker Flotte endgultig besiegt und in Schloss Sonderburg gefangen gesetzt Lubeck erhielt als Lohn weitreichende Privilegien in Danemark Als 1533 Friedrich I starb konnte sich der danische Reichsrat auf keinen Nachfolger einigen Von Friedrichs altestem Sohn dem der Reformation zugeneigten Herzog Christian spater Konig Christian III befurchteten die katholischen Adeligen die Beschneidung ihrer Macht Der jungere Sohn Johann war zwar unter ihrem Einfluss aufgewachsen doch noch nicht volljahrig Man verschob daher die Konigswahl um ein Jahr Der Lubecker Rat unter seinem Burgermeister Jurgen Wullenwever bot Herzog Christian der bislang nur das Amt Hadersleben im Norden des Herzogtums Schleswig regierte seine Unterstutzung an in der Hoffnung auf Verlangerung der Handelsvorteile Der Herzog lehnte ab um die Lande unter der danischen Krone von der Handelsvormacht der Hanse zu befreien In dieser Situation bat der Oldenburger Graf Christoph die Lubecker um Kriegshilfe zur Befreiung seines gefangenen Vetters Christian II Auch Gustav Vasas Schwager Johann von Hoya sowie die evangelischen Stadte Kopenhagen und Malmo unter den Burgermeistern Ambrosius Bogbinder und Jorgen Kock beteiligten sich an den Kampfen gegen den noch katholischen danischen Adel Danemark ohne Konig in Bedrangnis BearbeitenIm Fruhjahr 1534 brach der Krieg aus Ohne Kriegserklarung fiel der Lubecker Feldherr Marx Meyer in Holstein ein und verwustete Trittau Reinbek Eutin und nach vergeblicher Belagerung der Siegesburg die Stadt Segeberg sowie einige Herrenhauser der Familie Rantzau Zur selben Zeit gelang Graf Christoph schnell die Eroberung von Seeland und Funen So wurde die Herrschaft uber den Sund errungen und Lubeck konnte den Sundzoll fur sich beanspruchen Gleichzeitig erhoben sich die jutischen Bauern unter Skipper Clement Angesichts des anscheinend muhelosen Sieges schlossen sich nun auch die Hansestadte Stralsund Rostock und Wismar sowie die Dithmarscher Bauern und der Mecklenburger Herzog Albrecht VII dem Bundnis gegen den danischen Konig an Um weitere Unterstutzung zu gewinnen bot Wullenwever die danische Krone nicht nur dem oldenburgischen Grafen sondern auch dem englischen Konig und dem Kurfursten von Sachsen an Dem mecklenburgischen Herzog der sich Hoffnungen auf Danemark gemacht hatte wurde die schwedische Krone versprochen denn Wullenwever beabsichtigte nun auch den in seinen Augen undankbaren Gustav Vasa zu sturzen Das fuhrte zu Streit und mangelnder Kooperation unter den Verbundeten Auch schickten die Fursten lange nicht genugend Truppen und besoldeten diese zudem so schlecht dass die Kampfmoral nach den ersten Erfolgen sank Wende zugunsten Danemarks BearbeitenErst in dieser bedrangten Lage fast ganz Danemark war in der Hand der Feinde ernannte der Reichsrat am 10 August 1534 den Herzog zum Konig Christian III und busste dafur tatsachlich einen Grossteil seines Einflusses ein Damit wendete sich das Blatt Nachdem der Frieden von Stockelsdorf im November 1534 den Krieg in Holstein beendet hatte erstarkten die nun unter einem Konig vereinten Danen gegenuber den untereinander zerstrittenen Angreifern Unterstutzung erhielt Christian III durch Gustav Vasa und seinen Schwager den preussischen Herzog Albrecht von Brandenburg Ansbach nbsp Belagerung von Kopenhagen 1535 1536 nach einem Kupferstich von 1599Nach der Niederschlagung des Bauernaufstandes und Graf Christophs Niederlage auf Funen gegen Johann Rantzau unterlag die Lubecker Flotte im Juni 1535 in den Seeschlachten bei Bornholm und bei Svendborg schliesslich gegen eine vereinte danisch schwedisch preussische Flotte unter dem danischen Admiral Peder Skram Im Juli kapitulierte Lubeck Durch die Niederlage Lubecks wurde die Hanse politisch entscheidend geschwacht Der alte Lubecker Rat kehrte zuruck Wullenwever der im August 1535 in Lubeck abgesetzt worden war versuchte den Krieg auf eigene Faust fortzufuhren Im November 1535 wurde er sudlich von Hamburg festgenommen als er versuchte Unterstutzungstruppen fur das belagerte Kopenhagen zu werben und 1537 hingerichtet Marx Meyer hielt bis zum Mai 1536 in der belagerten Festung Varberg aus Die Grafenfehde endete am 6 August 1536 mit der Kapitulation Kopenhagens nach uber einjahriger Belagerung Literatur BearbeitenFriedrich von Alten Graf Christoff von Oldenburg und die Grafenfehde 1534 1536 Perthes Besser amp Mauke Hamburg 1853 Digitalisat Matthias Asche Anton Schindling Danemark Norwegen und Schweden im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung Aschendorff Verlag 2002 ISBN 3 402 02983 9 Joachim Kruger Die Grafenfehde und ihr Einfluss auf die Reformation im Norden in Luthers Norden hrsg v Kirsten Baumann Joachim Kruger Uta Kuhl Michael Imhof Verlag Petersberg 2017 S 90 94 ISBN 978 3 7319 0414 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Count s Feud Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Artikel bei historicum netSiehe auch Liste der Kriege Liste von Schlachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grafenfehde amp oldid 225852784