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Johann Rantzau 12 November 1 1492 in Steinburg 12 Dezember 1565 in Breitenburg Ritter Herr von Breitenburg Bothkamp Sturenhagen und Mehlbek 1 war Dreier danischer Konige Oberster Feldherr und Rat 2 aus dem Geschlecht der Rantzau Johann Rantzau Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehe und Nachkommen 3 Abstammung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Rantzau wurde 1492 auf der nach 1630 abgebrochenen Steinburg bei Itzehoe als Sohn des dortigen Amtmanns Heinrich Rantzau 1497 geboren Nachdem er schon als 13 Jahriger an einem Kriegszug in der Nachbarschaft teilgenommen hatte unternahm er 1516 eine Grand Tour die ihn uber England nach Spanien zum Grab des hl Jakob in Compostela uber die Mittelmeerlander nach Jerusalem wo er den Ritterschlag zum Ritter vom guldenen Sporn empfing und zuruck uber Rom wo er Papst Leo X den Fusskuss leistete durch Italien Frankreich und Deutschland fuhrte Dann wurde er von Herzog Friedrich I von Schleswig Holstein Gottorp 1471 1533 dem spateren Konig von Danemark zum Hofmeister seines Sohnes Christian III 1503 1559 ernannt und begleitete diesen 1521 zum Reichstag in Worms wo Luther vor dem Kaiser und dem Reich seine Sache fuhrte Beeindruckt von Luthers Verteidigung wurden Rantzau und der Kronprinz zu dessen uberzeugten Anhangern und zu eifrigen Forderern der Reformation in Schleswig Holstein und Danemark Fur die Herzogtumer wurde die Christlyke Kercken Ordeninge Deyn den Furstendomen Schleswig Holsten etc schal geholden werdenn an der Johannes Bugenhagen ein enger Vertrauter Luthers entscheidend mitgearbeitet hatte eingefuhrt Sie wurde am 9 Marz 1542 vom Landtag in Rendsburg angenommen Im gleichen Jahr wurde Tilemann von Hussen als erster evangelischer Bischof eingefuhrt Daruber hinaus hatte Rantzau auch wesentlichen Anteil daran dem oldenburgischen Furstenhaus den danischen Konigsthron zu sichern Als Friedrich I anstelle Christians II zum danischen Konig gewahlt wurde hatte Johann grossen Einfluss auf die Entscheidung Friedrichs die Krone anzunehmen Er fuhrte im April 1523 das Heer uber die Belte erzwang nach langerer Belagerung am 6 Januar 1524 die Kapitulation Kopenhagens und unterdruckte im April 1525 den Bauernaufstand unter Fuhrung von Soren Norby in Schonen Auch scheint er spater massgeblich daran beteiligt gewesen zu sein dass Christian II in Sonderburg eingekerkert wurde jedenfalls wurde ihm die betreffende Urkunde vom 3 August 1532 zur Verwahrung ubergeben nbsp Das von Johann Rantzau errichtete Schloss Breitenburg in einem Kupferstich von 1590Nach dem Tod Friedrichs III I folgte Christian zwar in den Herzogtumern nach doch die danischen Rate hatten die Konigswahl verschoben Christian hatte hier zunachst nur eine der Parteien auf seiner Seite wahrend eine andere die Wiedereinsetzung Christians II betrieb Damals wurde die Union zwischen Schleswig Holstein und Danemark abgeschlossen Das in deutscher Sprache am 5 Dezember 1533 in Rendsburg ausgefertigte Dokument tragt an erster Stelle der Ritterschaft Rantzaus Unterschrift als Landeshofmeister und Amtmann zu Steinburg Auch im Feld gab Rantzau den Ausschlag zugunsten Christians III Er machte mit der Ersturmung Aalborgs am 15 Dezember 1534 dem Bauernkrieg in Jutland ein Ende und schlug auf Funen die lubischen Soldner und Verbundeten unter Jurgen Wullenwever in der Schlacht am Oksnebjerg 11 Juni 1535 Nach der Beendigung dieser sog Grafenfehde war Rantzau wiederholt in Staatsgeschaften und Gesandtschaften auch als Statthalter in Schleswig Holstein tatig Er schloss auf dem Reichstag zu Speyer den Friedenstractat ab mit dem Kaiser Karl V die neue Ordnung im Norden anerkannte 23 Mai 1544 Kurz darauf legte er alle seine Amter nieder da er mit der beabsichtigten Teilung der Herzogtumer zwischen Christian III und seinen Brudern Adolf und Johann dem Alteren August 1544 nicht einverstanden war Doch handelte er im Auftrag dieser drei Landesherren einen Vertrag mit dem gefangenen Konig Christian II aus 14 Juli 1546 nach dem dieser seine letzten Lebensjahre unter erleichterten Haftbedingungen in Kalundborg verbringen durfte Sein Nachfolger wurde Breide Rantzau Nach Jahren der Zuruckgezogenheit amtierte Rantzau als Verbitter des Klosters Bordesholm das dem Herzog Johann dem Alteren und als Amtmann des Amtes Reinbek das dem Herzog Adolf gehorte Es scheint auch dass er von vornherein in Herzog Adolfs Plane gegen Dithmarschen eingeweiht war doch liess er sich durch seinen Sohn Heinrich den koniglichen Statthalter bewegen dass er am Ende jede Teilnahme an einem einseitigen Unternehmen ablehnte Als aber die drei Landesherren Johann der Altere Adolf und der junge Konig Friedrich II von Danemark sich geeinigt hatten ubernahm er den Oberbefehl Unter seiner Fuhrung wurde die Eroberung des dem Erzbistum Bremen Hamburg unterstehenden Dithmarschens in wenigen Wochen Mai bis Juni 1559 vollendet siehe auch Letzte Fehde Am 28 Januar 1564 untersiegelte Rantzau die Erbteilung zwischen Konig Friedrich II und seinem Bruder Johann dem Jungeren Seinem Einfluss ist wohl auch zu verdanken dass die Stande sich auf dem Flensburger Landtag Oktober 1564 weigerten Johann den Jungeren gleichfalls als vierten Landesherren anzuerkennen und dass damals nahere Bestimmungen uber die zwischen den Landesherren jahrlich abwechselnde Fuhrung der gemeinschaftlichen Regierung in Schleswig Holstein getroffen wurden Bald darauf starb Johann Rantzau im Schloss Breitenburg Er hatte einen grossen Familienbesitz begrundet indem er 1526 die Landereien des Klosters Bordesholm im Kirchspiel Breitenberg an der Stor die durch eine Uberschwemmung verodet waren ankaufte und hier sein festes Schloss Breitenburg 1531 erbaute Die Herrschaft Breitenburg vererbte sich auf seinen Sohn den Statthalter Heinrich wahrend das Gut Bothkamp dem jungeren Sohn Paul zufiel Eine Gedenktafel fur Johann Rantzau mit einer lateinischen Inschrift hangt in der Jakobikirche in Lubeck an der Ostseite des vierten Nordpfeilers 2 3 Auch in Kiel in der Nikolai Kirche hangt eine ahnliche Gedenktafel 2 Ehe und Nachkommen BearbeitenJohann Rantzaus Ehefrau war Anna Walstorp 1582 in Itzehoe gestorben Tochter von Gert Walstorp und Catharine Rantzau 4 Sie hatten zusammen drei Kinder Heinrich Rantzau 11 Marz 1526 Steinburg 31 Dezember 1598 Breitenburg Statthalter in Schleswig und Holstein 5 Paul Rantzau 16 Oktober 1527 24 August 1579 Salome Rantzau gestorben 1586Abstammung Bearbeiten Cai Rantzau ca 1310 ca 1377 Cai Rantzau ca 1383 ca 1411 Breide Rantzau bis ca 1460 Hinrik Rantzau ca 1440 1497 Nicolaus Rathlow ca 1350 ca 1406 Emeke Rathlow bis ca 1430 Drude von Rathlow 1451 Johann Rantzau 1492 1565 Snote Buchwald ca 1330 ca 1410 Detlev Buchwald ca 1375 ca 1460 Detlev von Buchwald 1429 1487 Ollegaard Buchwald 1458 1538 Johann Hummersbuttel ca 1418 ca 1445 Hartwig Hummersbuttel bis ca 1457 Magdalene Hummersbuttel bis 1501 Literatur BearbeitenGottfried Heinrich Handelmann Rantzau Johann In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 27 Duncker amp Humblot Leipzig 1888 S 280 f Eckardt Opitz Johann und Heinrich Rantzau In Die unser Schatz und Reichtum sind 60 Portrats aus Schleswig Holstein Christians Hamburg 1990 S 15 21 ISBN 3 7672 1115 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Rantzau Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Johann Rantzau In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 13 Pelli Reravius Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1899 S 449 danisch runeberg org a b c Bild der Inschrift Vollstandiger Text mit Erlauterung und Ubersetzung bei Adolf Clasen Verkannte Schatze Lubecks lateinische Inschriften im Original und auf Deutsch Lubeck 2002 ISBN 3 7950 0475 6 S 124 ff Rantzau Johan In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 13 Pelli Reravius Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1899 S 458 danisch runeberg org 1492 1565 Feltherre og Statsmand Herre til Breitenburg Bothkamp Sturenhagen og Mehlbek Rantzau Henrik In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 13 Pelli Reravius Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1899 S 437 danisch runeberg org 1526 1598 Statholder i Slesvig og HolstenNormdaten Person GND 138402361 lobid OGND AKS LCCN no2017112579 VIAF 51677044 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rantzau JohannKURZBESCHREIBUNG deutscher FeldherrGEBURTSDATUM 12 November 1492GEBURTSORT Steinburg bei ItzehoeSTERBEDATUM 12 Dezember 1565STERBEORT Breitenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Rantzau amp oldid 231397764