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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zu Maria von Burgund Herzogin von Kleve 1463 siehe Maria von Burgund Kleve Maria von Burgund franzosisch Marie de Bourgogne 13 Februar 1457 in Brussel 27 Marz 1482 in Brugge war das einzige Kind und die Alleinerbin Herzog Karls des Kuhnen Nach dem Tod ihres Vaters im Januar 1477 wurde sie Herzogin von Burgund und musste ihre Erbrechte gegen die Anspruche Konig Ludwigs XI von Frankreich verteidigen Zur Starkung ihrer Position heiratete sie am 19 August 1477 Maximilian I Erzherzog von Osterreich der iure uxoris Herzog von Burgund wurde und so den Anspruch auf das burgundische Erbe Karls des Kuhnen erwarb Maria starb im Alter von nur 25 Jahren an den Folgen eines Reitunfalls Sie war die Grossmutter der Kaiser Karl V und Ferdinand I Michael Pacher Maria von Burgund mit Hennin um 1479 Sammlung Heinz Kisters Kreuzlingen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Heiratsprojekte 1 3 Schwieriger Regierungsantritt Marias als Herzogin von Burgund 1 4 Heirat mit Maximilian 1 5 Eheleben Kampf gegen Frankreich 1 6 Tod 2 Nachkommen 3 Vorfahren 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Maria von Burgund wurde am 13 Februar 1457 als Tochter Karls des Kuhnen des Grafen von Charolais und nachmaligen Herzogs von Burgund und dessen zweiter Gattin Isabelle einer Tochter des Herzogs Charles I de Bourbon im Palast von Coudenberg zu Brussel geboren Die erste Gattin Karls des Kuhnen Catherine de Valois war 1446 im Alter von nur 18 Jahren kinderlos gestorben Maria war bislang Karls einziges Kind und damit Alleinerbin seines ausgedehnten und reichen Herrschaftsbereichs doch hoffte er noch einen Sohn zu bekommen Zum Zeitpunkt von Marias Geburt war ihr Vater auf einem Jagdausflug abwesend Die vier Tage spater durch den Furstbischof von Cambrai Johann VI von Burgund in der Kapelle des Palastes Coudenberg geleitete Taufe Marias wurde als ausserst prachtvolle Zeremonie gestaltet Vertreter europaischer Hofe uberbrachten dabei wertvolle Geschenke Allerdings nahmen weder Karl der Kuhne noch dessen Vater der Burgunderherzog Philipp der Gute an der Taufe Marias und den damit einhergehenden Festlichkeiten teil Marias Taufpaten waren ihre Grossmutter vaterlicherseits Isabel de Portugal sowie der Dauphin Ludwig nachmals Konig Ludwig XI von Frankreich der damals wegen eines Konflikts mit seinem Vater Karl VII in den Landern Philipps des Guten Zuflucht gesucht hatte Zunachst lebte Maria gemeinsam mit ihren Eltern relativ abgeschieden auf der Festung Quesnoy im sudlichen Hennegau Bereits im Alter von sechs Jahren wurde sie von ihren Eltern getrennt Philipp der Gute ihr Grossvater hatte seinen Sohn als Statthalter nach Holland beordert wohin Karl denn auch mit seiner Gattin Isabelle aufbrach Wahrend Marias Eltern in Gorkum lebten wurde das Kind zur weiteren Erziehung nach Gent dem Sitz der Grafen von Flandern gebracht Diese Uberstellung der kleinen Prinzessin nach Gent geschah auf die fordernden Bitten der dortigen Burgerschaft die wiederholt gegen die burgundische Herrschaft aufbegehrte Maria verbrachte nun den Grossteil ihrer weiteren Kindheit in Ten Walle einem festungsartigen Schloss Von Kindheit an hatte Maria eine zahlreiche Dienerschaft Zu ihrem Gefolge gehorte u a eine Kleinwuchsige namens Madame de Beauregard Zu ihren Spielgefahrten zahlten vor allem Sprosslinge aus Adelsfamilien Marias Erziehung und schulische Ausbildung leitete eine Madame d Haleweyn die ihr lebenslang eine treue Dienerin blieb Maria wurde in allen fur ihren Stand als Prinzessin wichtigen Wissensgebieten unterrichtet Auf ihre Rolle als mogliche Herrscherin wurde sie allerdings nicht vorbereitet da ihre Eltern noch immer auf mannlichen Nachwuchs hofften Da sie zweisprachig aufwuchs beherrschte sie die beiden Landessprachen Flamisch und Franzosisch perfekt praferierte aber stets die letztgenannte Sprache Elementare Kenntnisse erlangte sie auch in Latein Ferner wurde sie auf dem Gebiet der Religion und Geschichte ausgebildet Musik war ihr Lieblingsgegenstand und sie erlernte das Spielen des Clavichords erwarb aber auch Fertigkeiten in Handarbeit und Sport So wurde sie eine gute und leidenschaftliche Reiterin und Jagerin Schon als Madchen unternahm sie ofters ausgedehnte Ausritte und hielt sich Falken Im Winter lief sie auf den vereisten Grachten von Gent Schlittschuh Weil sie so viel Zeit im Freien verbrachte kam sie intensiver als andere vornehme Fraulein mit der ansassigen Bevolkerung in Beruhrung und erreichte durch ihr freundliches Auftreten eine gewisse Beliebtheit Sie hatte auch eine grosse Liebe zu Tieren Nicht nur Hunde und Katzen gehorten zu ihrer Menagerie sondern ihr wurden auch exotische Tiere wie Papageien und Affen geschickt Bereits am 25 September 1465 starb Marias Mutter wahrscheinlich an Lungentuberkulose das Madchen hatte seine Mutter in den zwei Jahren der Trennung nur noch einmal kurz getroffen Als dann Philipp der Gute am 15 Juni 1467 verschied trat Karl der Kuhne die Nachfolge an Bei seiner Amtseinfuhrung in Gent verlangte eine Abordnung dortiger Burger von ihm die Wiederbewilligung von den Stadtbewohnern entzogenen Prarogativen Wegen der Gefahr dass Maria bei einer Emporung als Geisel genommen werden konnte stimmte Karl zu Ansonsten war der neue Herzog von Burgund aber ein kriegerischer Furst und befand sich bisweilen monatelang auf Feldzugen Nach der am 3 Juli 1468 erfolgten dritten Eheschliessung Karls mit Margarete von York der Schwester des englischen Konigs Eduard IV entwickelte sich zwischen Maria und ihrer neuen Stiefmutter die nur knapp elf Jahre alter als sie war ein enges freundschaftliches Verhaltnis Margarete behandelte ihre Stieftochter wie eine zartliche altere Schwester und diente ihr in problematischen Situationen stets als energische Helferin Aus Margaretes Ehe mit Karl gingen keine Kinder hervor Von nun an begleitete Maria ihre Stiefmutter von der sie die englische Sprache erlernte bei deren Reisen durch die burgundischen Lander wobei die beiden hochadligen Damen als Vertreter des Herzogs die grossen Stadte seines Reichs besuchten und sich fur die Erfullung der dort vernommenen Bitten der Einwohner einzusetzen versprachen Sie sollten auch die mit der harten Regierungsfuhrung Karls unzufriedenen Untertanen besanftigen Maria konnte gleichzeitig in naheren Kontakt mit grosseren Bevolkerungskreisen treten und Sympathien gewinnen Margarete wiederum meist problemlos im Bedarfsfall Geld und Truppen fur ihren Gatten sammeln Aus religiosen Grunden unternahmen Margarete und ihre Stieftochter auch Pilgerreisen besuchten Heiligtumer und widmeten sich insbesondere dem Kult der heiligen Colette Wegen des ihr 1471 bereiteten prachtigen Empfangs in Mons blieb Maria ein Jahr lang ohne ihre Stiefmutter in dieser Stadt 1 Heiratsprojekte Bearbeiten nbsp Niklas Reiser Maria von Burgund Halbfigur im Profil um 1500 Schloss Ambras InnsbruckAls die Hoffnung Karls des Kuhnen auf einen Sohn zunehmend schwand fuhrte er mit zahlreichen Adligen die sich um die Hand seiner Erbtochter Maria bewarben entsprechende Heiratsverhandlungen 1462 suchte er mit dem aragonesischen Konig Johann II ein Bundnis gegen Ludwig XI von Frankreich einzugehen Johann begehrte die erst funfjahrige Maria freilich vergeblich als Gemahlin fur seinen Sohn Ferdinand 1463 schlug Pius II vor dass Maria mit dem zwei Jahre jungeren Maximilian von Habsburg dem Sohn Kaiser Friedrichs III vermahlt werde Der Papst wollte namlich Karl den Kuhnen zur Teilnahme an einem geplanten Kreuzzug gegen das Osmanische Reich gewinnen und als Gegenleistung dafur seinen Einfluss auf den Kaiser geltend machen damit dieser dem Burgunderherzog den Konigstitel verlieh Zu einem solchen Schritt ware Friedrich III im Fall der Verwirklichung des genannten Eheprojekts moglicherweise bereit gewesen Karl war dieser Vorschlag aber offensichtlich zu vage 1469 suchte Erzherzog Sigmund von Tirol Karl im Prinsenhof zu Brugge auf um das Projekt einer burgundisch habsburgischen Eheverbindung wieder zur Sprache zu bringen Wiederum gab Karl keine Zusage 1471 bewarb sich Herzog Karl von Guyenne der jungere Bruder Ludwigs XI um die Hand Marias Der franzosische Konig suchte aber eine solche Eheverbindung seines Bruders die diesem mehr Macht verschafft hatte mit allen Mitteln zu verhindern und bot sogar an stattdessen seinen erst einjahrigen Sohn Karl VIII mit der jungen burgundischen Erbin zu verloben Karl von Guyenne krankelte bald und verschied bereits am 24 Mai 1472 Karl der Kuhne und der Herzog Franz II von Bretagne beschuldigten Ludwig XI er habe seinen Bruder vergiften lassen Doch bald trat in der Person von Herzog Nikolaus von Lothringen ein neuer Brautwerber auf den Plan der sich als Erster personlich der damals 15 jahrigen Burgunderprinzessin vorstellte Der Freier wohnte einen Monat lang mit seiner potentiellen Braut zusammen und hatte gute Chancen tatsachlich Marias Ehemann zu werden Karl der Kuhne gestattete dass Nikolaus und Maria am 13 Juni 1473 in Mons ein Heiratsversprechen austauschten doch der Brautigam starb plotzlich am 27 Juli 1473 im Alter von nur 25 Jahren Es wurde geargwohnt er sei einem Giftmord zum Opfer gefallen und wieder stand Ludwig XI in Verdacht der Anstifter des mutmasslichen Attentats zu sein Karl der Kuhne nahm nun den Plan zur Verheiratung seiner Tochter mit dem Kaisersohn Maximilian ernsthaft ins Visier Er liess durch einen nach Wien entsandten perfekt die deutsche Sprache beherrschenden Sondergesandten ihn zufriedenstellende Informationen uber den Habsburger Sprossling einholen und reiste allerdings ohne Maria Ende September 1473 zu einem in Trier abgehaltenen Hoftag an um dort mit Kaiser Friedrich III und dessen Sohn zusammenzutreffen Dabei wurde Karl von einem grossen Gefolge begleitet zu dem u a eine grosse Reiterschar zahlreiche Hofbedienstete und eine Reihe burgundischer Adliger gehorte Um Friedrich III zu imponieren stellte er aufs Prachtigste gekleidet protzend seinen Reichtum in Form seines in 400 Wagen mitgefuhrten Hausschatzes zur Schau welchem Prunk der bei Weitem nicht so vermogende Kaiser nichts entgegenzusetzen hatte 2 Im Rahmen der Heiratsverhandlungen verlangte Karl u a seine Erhebung zum Konig Der Wink aus Frankreich dass Ludwig XI eine solche Geste als unfreundlichen Akt empfande die ablehnende Haltung der Kurfursten und die immer hoher geschraubten Forderungen des Burgunderherzogs fuhrten zum Scheitern der Gesprache Nach zwei Monate dauernden Unterhandlungen reisten Friedrich III und Maximilian am 25 November 1473 in aller Stille aus Trier ab und liessen Karl wutend zuruck In der Folge unterstutzte Karl den Erzbischof von Koln Ruprecht von der Pfalz in der Kolner Stiftsfehde und begann ab dem 29 Juli 1474 mit der monatelangen Belagerung von Neuss Wahrenddessen verhandelte er uber eine Verheiratung seiner Tochter Maria mit dem Prinzen Friedrich von Tarent dem zweiten Sohn des Konigs Ferdinand I von Neapel Doch als Kaiser Friedrich III der Stadt Neuss im Mai 1475 endlich zu Hilfe kam musste Karl abziehen Der Burgunderherzog traf erneut personlich mit dem Kaiser zusammen der nun aber die Bedingungen fur eine mogliche Verheiratung seines Sohnes mit Maria diktierte 3 Als Friedrich III nicht gegen den Blitzfeldzug Karls gegen Lothringen und die Vertreibung des dortigen Herzogs Rene II protestierte stimmte Karl am 17 November 1475 erstmals brieflich mit Siegel der Vermahlung seiner Tochter mit Maximilian zu Im Mai 1476 wiederholte er die Eheabsprache in Lausanne feierlich ohne Bedingungen zu stellen Maria akzeptierte den Kaisersohn ebenfalls als ihren kunftigen Gatten Nachdem Karl nach zwei verlorenen Schlachten gegen die Eidgenossen zum Krieg gegen Herzog Rene aufgebrochen war der im Bund mit den Schweizern sein Land zuruckerobert hatte forderte er seine Tochter Maria auf im Fall seines Todes moglichst bald die Eheschliessung mit Maximilian durchzufuhren Tatsachlich fiel er am 5 Januar 1477 in der Schlacht bei Nancy 4 Schwieriger Regierungsantritt Marias als Herzogin von Burgund Bearbeiten nbsp Bronzestatue Marias von Burgund am Grabmal Kaiser Maximilians I in der Hofkirche in InnsbruckWahrend Karl der Kuhne sich noch auf Kriegszugen befunden hatte war im Schloss Ten Walle in Gent der Abschluss der Verhandlungen uber Marias Vermahlung gefeiert worden Maria war ein Portrat Maximilians uberbracht worden das ihr ausserordentlich gefallen haben soll In einem erhaltenen Brief vom 26 November 1476 hatte sie sich fur nette Briefe Maximilians bedankt und diesem einen dem Brief beigelegten teuren Diamanten ubersandt 5 Karls Kanzler Guillaume Hugonet informierte dann Maria die sich nach 1473 hauptsachlich wieder in Gent aufgehalten hatte moglichst schonend uber das Ableben ihres Vaters Der fur diesen in Gent zelebrierte Trauergottesdienst rief bei den Einwohnern wegen des ausserst strikten Regierungsstils des verstorbenen Herzogs wenig Anteilnahme hervor 6 Das Stundenbuch der Maria von Burgund wurde anscheinend teilweise als Trauerbuch fur ihren dahingeschiedenen Vater gestaltet Die aller Machtmittel entblosste erst knapp 20 jahrige Herzogin hatte nun angesichts der aggressiven Haltung Ludwigs XI und der aufruhrerischen Stimmung der niederlandischen Stande unter sehr schwierigen Bedingungen das burgundische Erbe ihres Vaters anzutreten zu dem ausser dem eigentlichen Herzogtum Burgund auch die burgundischen Niederlande mit den Provinzen Flandern Brabant Luxemburg Holland u a gehorten Auf Peronne zumarschierend eroberte Ludwig XI die im Norden von Karls Reich gelegenen Stadte Arras und Cambrai Gleichzeitig marschierten im Suden 6000 Soldaten die von Jean IV de Chalon Arlay Furst von Orange Georges de la Tremoille Herr von Craon und Charles d Amboise Gouverneur der Champagne kommandiert wurden in das eigentliche Herzogtum Burgund ein Dieses beabsichtigte der Konig als ein aufgrund des Fehlens eines mannlichen Erben frei gewordenes Lehen der Krone Frankreichs einzuziehen obwohl sein Recht daran durchaus nicht so klar vorlag Doppelzungig sandte der Konig am 9 Januar 1477 auch ein Schreiben nach Dijon und richtete darin Beileidsbezeugungen fur sein Patenkind Maria aus Er spielte sich als Marias angeblicher Schutzpatron auf und forderte in diesem Zusammenhang die Verlobung der jungen Herzogin mit seinem erst siebenjahrigen Sohn und Thronfolger Karl VIII Noch im Januar 1477 konnte er fast ohne Widerstand das Herzogtum Burgund annektieren dessen Stande ihn unter der Bedingung dass ihre Vorrechte bestehen blieben als vermeintlichen Schutzherrn und baldigen Schwiegervater Marias anerkannten Ferner brachte er die Picardie und einen Grossteil des Artois in seine Gewalt Die Einwohner der Franche Comte widersetzten sich ihm aber 7 Gemeinsam mit Margarete von York die ihr wichtige Dienste als Beraterin leistete richtete Maria Hilfsappelle an Eduard IV von England die fur Ludwig XI nicht ungefahrlich waren Doch bereits im Februar 1477 schlug der englische Monarch eine Verlangerung des Vertrags von Picquigny vor beriet sich daneben aber auch mit den Herrschern der Bretagne und Aragons uber die Bildung einer gegen den franzosischen Konig gerichteten Allianz 8 nbsp Emile Wauters Maria von Burgund gewahrt das Grosse Privileg 1878 Philadelphia Museum of Art Um dem franzosischen Konig die Stirn bieten zu konnen war Maria auf die Hilfe der niederlandischen Generalstande angewiesen mit denen Karl der Kuhne bis zuletzt harte Konflikte ausgetragen hatte Die Stande von Brabant Flandern Holland und Hennegau wurden fur den 3 Februar 1477 nach Gent einberufen Sie erkannten zwar Maria als rechtmassige Erbin an stellten aber Gegenforderungen Als Maria daher bei ihrem ersten offiziellen Auftritt die Generalstande eroffnete und in ihrer Antrittsrede auf ihre herzoglichen Rechte pochte verlangten Stande und Gilden hingegen die Wiederinkraftsetzung ihrer von den beiden vorigen Burgunderherzogen stark geschmalerten Privilegien Die junge Regentin musste nachgeben und weitere Zugestandnisse machen etwa einer bedeutenden Reduzierung der Militarausgaben zustimmen Am 11 Februar 1477 sah sie sich sogar zur Gewahrung des Grossen Privilegs fur Flandern genotigt in dem sie auf viele Herrschaftsrechte zu verzichten hatte So akzeptierte sie u a die Schaffung eines aus Vertretern der Stande zusammengesetzten 24 kopfigen Grossen Rats der mitregieren durfte ferner das Recht der Generalstande zur Selbstversammlung und zur Mitsprache bei Kriegserklarungen Auf diese Weise wurden die Zentralisierungsbemuhungen der vorigen Burgunderherzoge vorerst beseitigt 9 Am 16 Februar 1477 wurde Maria wie traditionell ublich als Grafin von Flandern gehuldigt Wahrend des dabei abgehaltenen Festzugs durch die Stadt machte sie einen schwermutigen Eindruck In der Kirche St Jean gab sie ihre Eideserklarung ab in der sie u a die Achtung der Freiheiten des Landes sowie die Aufhebung der den Bewohnern seit 1450 aufgeburdeten Lasten versprach Auch fur Holland und Brabant hatte sie eidesstattlich ahnlich grosse Konzessionen einzuraumen 10 Olivier le Daim wurde im Marz 1477 von Ludwig XI als Botschafter nach Gent geschickt Er sollte die Burger der Stadt auf die franzosische Seite ziehen und sich privat mit der Herzogin treffen um sie zur Heirat mit dem Dauphin zu bewegen Die Genter empfanden es aber als beleidigend dass der Konig einen Gesandten so niedriger Herkunft le Daim war Sohn eines Barbiers zu einem Treffen mit Maria abgestellt hatte und drohten le Daim in einen Fluss zu werfen So musste dieser unverrichteter Dinge abreisen doch gelang es ihm spater sich zugunsten der franzosischen Krone der Stadt Tournai zu bemachtigen 11 Anfang Marz 1477 schickte Maria ihrerseits eine vom Kanzler Hugonet Guy de Brimeu Herrn von Humbercourt und Guillaume de Clugny Koadjutor von Therouanne angefuhrte Gesandtschaft an den franzosischen Konig Laut Commynes soll die Vermahlung der burgundischen Herzogin mit dem Dauphin das Hauptthema der Gesprache mit Ludwig XI gewesen sein 12 Als Grund fur die Gesandtschaft wird auch angegeben dass Maria den Konig durch Zugestandnisse wie der Ablegung des Lehnseids fur Burgund Artois und Flandern zu gewinnen gesucht habe 13 oder dass Hugonet scharfen Protest gegen die franzosische Besetzung burgundischen Territoriums habe einlegen sollen und bemuht gewesen sei die geforderte Heirat Marias mit dem Dauphin auf die lange Bank zu schieben 14 Jedenfalls war der diplomatischen Mission kein Erfolg beschieden und Hugonet musste u a im Namen seiner Herrin der Ubergabe der damals vom Konig belagerten Festung Arras zustimmen 14 Aus eigener Machtvollkommenheit entsandten nun die flandrischen Stande eine Delegation an Ludwig XI Um Marias Lage weiter zu erschweren sagte der Konig den standischen Abgeordneten dass ihre Herzogin hinter ihrem Rucken mit ihm verhandle und prasentierte ihnen einen von Maria verfassten und von Margarete von York Adolf von Kleve Herrn zu Ravenstein sowie Humbercourt und Hugonet mitunterzeichneten aber von manchen modernen Gelehrten fur gefalscht gehaltenen Brief wonach er nur mit diesen vertrauten Raten verhandeln solle Die verargerten Delegierten kehrten nach Gent zuruck und bezichtigten Marias Ratgeber mit Ludwig XI gegen die Niederlander zu konspirieren Es regte sich der Volkszorn und am 19 Marz wurden Hugonet und Humbercourt verhaftet Maria musste den Befehl zur Installierung einer Untersuchungskommission geben die sich aus 28 Gentern und 8 nicht aus dieser Stadt stammenden Personen zusammensetzte Die Angeklagten wurden beschuldigt die ihnen von Karl dem Kuhnen einst verliehene Blankovollmacht missbraucht sich durch ungerechtfertigte Geldeintreibungen bereichert und Arras an Ludwig XI ubergeben zu haben Im folgenden Prozess wurde gegen sie die Todesstrafe wegen Hochverrats ausgesprochen Maria eilte zum Genter Rathaus und verlangte dass sie die beiden Verurteilten begnadigen durfe welches Recht ihr zustand Da sie nicht durchdrang bestieg sie den Balkon und wandte sich verweint direkt an die Burger Mitleid mit ihren Ratgebern zu zeigen Die anwesende Menge war hierzu geteilter Meinung und es kam zu Schreiduellen Immerhin erreichte Maria eine nochmalige Uberprufung des Urteils die aber dessen Bestatigung erbrachte Daraufhin wurden Hugonet und Humbercourt am 3 April 1477 gekopft Commynes gibt die dramatisierte und ungenaue Schilderung dass die beiden Verurteilten zu dem Zeitpunkt als die Herzogin fur sie intervenierte vor ihren Augen enthauptet worden seien 15 Margarete von York und Herr zu Ravenstein mussten Gent verlassen Maria im Schloss Ten Walle in Hausarrest leben und eine Auswechslung ihres Hofpersonals sowie die Kontrolle ihres Briefverkehrs hinnehmen Nur die Kammerfrau Madame d Haleweyn konnte ihren Dienst bei Maria weiter versehen 16 Heirat mit Maximilian Bearbeiten nbsp Maximilian I und seine Gattin Maria von Burgund Illustration aus dem Weisskunig von Hans Burgkmair d A Vorubergehend waren die Plane der Heirat Marias von Burgund mit dem Kaisersohn Maximilian in den Hintergrund getreten Neben dem franzosischen Konig der weiter fur den Dauphin um die Hand der Burgunderherzogin warb traten noch andere Brautwerber auf so Herzog Johann von Kleve fur seinen Sohn Johann und Adolf von Kleve fur seinen Sohn Philipp Die Burgerschaft von Gent setzte sich fur eine Vermahlung Marias mit Adolf von Egmond Herzog von Geldern ein der als Widersacher Karls des Kuhnen 1471 77 dessen Gefangener gewesen und nach dessen Tod befreit und erneut zum Herzog von Geldern ausgerufen worden war Trotz ihrer Bedrangnis wollte Maria von all diesen Werbungen nichts wissen und ihr letztgenannter Freier Adolf von Egmond fiel ohnehin bereits am 27 Juni 1477 vor Tournai Margarete von York schlug vor dass Maria dem Herzog Georg von Clarence einem Bruder Konig Eduards IV ihre Hand reichen solle weil dann englische Unterstutzung zu erwarten ware Als Margarete dann aber erfuhr dass Eduard IV eine Eheschliessung Marias mit seinem Schwager Anthony Woodville 2 Earl Rivers favorisierte riet sie ihrer Stieftochter das Eheprojekt Karls des Kuhnen wiederaufzugreifen und Maximilian zum Gatten zu erwahlen In der Tat setzte Maria weiter auf ihre Verbindung mit Maximilian weil hinter ihm die Macht des Kaisers stand und ihm daher am ehesten zuzutrauen war die Anspruche Ludwigs XI auf ihr burgundisches Erbe abwehren zu konnen Sie schaffte es ein Schreiben an ihren bevorzugten Brautigam an ihren Bewachern vorbei zu schmuggeln In diesem Schriftstuck das erhalten blieb formulierte die Herzogin dass sie bestrebt sei an ihrer Vermahlung mit Maximilian festzuhalten und dass er ihr moglichst bald zu Hilfe kommen solle Ein Brief Margaretes von York unterstutzte diese dringliche Bitte Kaiser Friedrich III liess nun schnell eine aus dem Herzog von Bayern Pralaten und hohen Beamten zusammengesetzte Delegation nach Flandern abschicken die eine Heirat per procurationem durchzufuhren hatte Uberraschenderweise wurde diese Gesandtschaft in Brugge sehr zuvorkommend empfangen denn die Haltung der dortigen Bevolkerung hatte sich angesichts des Einfalls von Truppen Ludwigs XI in Luxemburg und Brabant und damit verbundenen Plunderungen radikal geandert Die Niederlander erhofften durch einen machtigen Mann an Marias Seite Sicherung des Friedens sowie ihrer Geschafte und die Generalstande stimmten dem Heiratsprojekt zu Maria selbst bekraftigte auf Anfrage des kaiserlichen Delegationsleiters Dr Hessler noch einmal gemass dem Willen ihres Vaters die Ehe mit dem Kaisersohn eingehen zu wollen Die Hochzeit per procurationem fand am 21 April 1477 in Brugge statt wobei der Herzog von Bayern 17 als Stellvertreter Maximilians fungierte und wurde am folgenden Tag in Gent wiederholt damit keine Eifersuchteleien gegenuber Brugge entstanden Friedrich III hatte Muhe genugend Finanzmittel fur einen einigermassen glanzvollen Zug seines Sohns nach Gent aufzutreiben Maximilian brach endlich am 21 Mai 1477 auf und wurde bei seinen Ausgaben teilweise von auf seinem Weg liegenden Stadten unterstutzt war aber dennoch nach seinem am 3 Juli erfolgten Eintreffen in Koln zahlungsunfahig Eine in diese Bischofsstadt eingereiste franzosische Delegation uberbrachte die Botschaft dass Maria ohne Einwilligung Ludwigs XI keine Ehe schliessen durfe schliesslich entstamme sie koniglichem franzosischem Adel und Burgund sei ein franzosisches Kronlehen Maximilian empfing die Gesandten nicht einmal Nach vierwochiger Rast in Koln war er nachdem Margarete von York ihm 100 000 Taler zugesandt hatte seiner Geldsorgen ledig So konnte er seine Reise nun in Begleitung u a des Erzbischofs und Kurfursten von Trier Johann II von Baden und des Markgrafen Christoph I von Baden fortsetzen Am 11 August zog er mit seinem Gefolge das sich zum Zeichen der Trauer um den verstorbenen letzten Burgunderherzog in Trauerkleidung gehullt hatte feierlich in Brussel ein Am 18 August 1477 kam er schliesslich in Gent an und wurde als Retter vor franzosischen Annexionsbestrebungen begrusst Im Schloss zu Gent kam es dann zur ersten Begegnung zwischen der Burgunderherzogin und dem Kaisersohn die sich zuvor noch nie gesehen hatten Maria verstand kein Deutsch wahrend Maximilian nur unzureichende Kenntnisse des Franzosischen besass So verstandigten sich die Brautleute anfanglich in der von ihnen einigermassen beherrschten lateinischen Sprache Wahrend Maria nie Deutsch lernte vermochte Maximilian bald hinlangliche Kenntnisse in Franzosisch und Flamisch zu erwerben Das junge Paar unterzeichnete noch am Tag der Ankunft Maximilians in Gent den Ehekontrakt laut dem beide Partner gleichberechtigt miteinander herrschen sollten Eine der Klauseln besagte dass nur eventuelle gemeinsame Kinder erbberechtigt seien Der Papst hatte seine Dispens fur die Eheschliessung gegeben die aufgrund der entfernten Konsanguinitat der Brautleute notwendig war Die von Ferry de Clugny Bischof von Tournai zelebrierte Hochzeit Marias mit ihrem Brautigam fand am Morgen des folgenden Tags des 19 Augusts 1477 in der Schlosskapelle statt Die braunhaarige Braut trug zu diesem feierlichen Anlass ein goldbesticktes weisses Atlaskleid ein um die Schultern gehangtes Hermelincape und ihre Krone Maximilian erschien in silberner Rustung Nach der Zeremonie ubergab er seiner Gattin 13 Goldstucke um damit seine Bereitschaft auszudrucken fur sie zu sorgen Es folgten Hochzeitsfeierlichkeiten mit einem erlesenen Bankett In seinem autobiographischen Roman Weisskunig erwahnt Maximilian dass er sich mit seiner Gattin in den nachsten Tagen an Festen und Turnieren ergotzte Er beschrieb Maria als schone fromme und tugendhafte Frau Eine Erzahlung uber seine Werbung und Brautfahrt ist im Theuerdank einem von ihm im Jahr 1517 selbst herausgegebenen Versepos enthalten 18 Eheleben Kampf gegen Frankreich Bearbeiten nbsp Bernhard Strigel Familie des Kaisers Maximilian I nach 1515 Kunsthistorisches Museum WienBereits vor der Hochzeit hatte Maria ihrem Brautigam einen teuren silber und goldbestickten Samtrock uberbringen lassen In der nachsten Zeit sorgte sie dafur dass er in prachtvolle Gewander neu eingekleidet wurde offenbar hatte er keine ausreichende seinem Status entsprechende Garderobe besessen Freilich hiess es offiziell Maria wunsche dass ihr Gemahl burgundische Tracht trage Sieben Tage nach der Heirat wurde Maximilian als Mitregent seiner Gattin inthronisiert Die Stadtverwaltung Gents schwor ihren Eid auf den Kaisersohn Im Gegenzug wurden den Gentern die Freiheiten die ihnen Maria hatte zugestehen mussen erneut zugesichert Zur Erinnerung an dieses Ereignis erfolgte die Emission einer goldenen Gedenkmunze auf der sowohl Maria als auch ihr Ehemann abgebildet waren Auch die Generalstande erhielten die Bestatigung der ihnen eingeraumten Prarogative Maximilian beeilte sich mit seiner Gattin Lille Douai Orchies und andere von einer franzosischen Invasion bedrohte Grenzstadte zu besuchen Ludwig XI gewahrte einen zehntagigen auf Wunsch verlangerbaren Waffenstillstand Wirklich konnte das junge burgundische Herzogpaar nun einige Monate relativer Ruhe geniessen bevor der Burgundische Erbfolgekrieg 1478 wieder begann In einem Brief erwahnt Maximilian die zahlreichen Hunde und Falken die sich die jagdbegeisterte Maria auch in den Raumen ihres Schlosses hielt ein weisses Windspiel habe sogar in ihrem Schlafzimmer ubernachtet Teils um sich aus dieser Tierhaltung ergebenden hygienischen Problemen vorzubeugen teils um im gesamten Staatsgebiet Prasenz zu zeigen residierte das Herzogspaar in verschiedenen grosseren Stadten wie Gent Brugge Brussel Lille und Mecheln Damals vergnugten sich Maria und Maximilian deren Ehe trotz ihres aus rein politischen Grunden erfolgten Zustandekommens sehr glucklich verlief mit Jagden Ballen Turnieren und Festmahlern Maria suchte ihrem Gemahl Eislaufen beizubringen in welcher Disziplin Maximilian es aber nicht zur Meisterschaft brachte Daneben fronte das Paar dem Schachspiel gab musikalische Darbietungen zum Besten achtete auf den Erhalt der Hofkapelle und las gemeinsam Ritterromane und klassische Literatur Ferner hatte es gute Beziehungen zu Malern der niederlandischen Schule wie Hans Memling der vielleicht auf seinem Gemalde Die mystische Vermahlung der heiligen Katharina mit dem Jesuskind New York MET Inv Nr 40 14 634 Marias Gesichtszuge in der Figur der Hl Katharina von Alexandrien links im Bild festhielt was sich indessen nicht sicher belegen lasst Eines der wichtigsten Tanztraktate zur Basse danse das Manuscrit des basses danses de Marguerite d Autriche gilt zuweilen als Maria von Burgund gewidmet In Wirklichkeit wurde es von einer ihrer unehelichen Halbschwestern Anne de Bourgogne fur ihre Tochter Margarete angefertigt und ihr als Geschenk ubergeben nbsp Anton Petter Der Einzug Kaiser Maximilians I in Gent 1822 Belvedere Wien Das Gemalde zeigt Maria von Burgund die ihrem Gemahl mit dem wahrend seiner Abwesenheit geborenen Philipp entgegenkommt Im April 1478 erfolgte Maximilians Ernennung zum Grossmeister des Ordens vom Goldenen Vlies Als im gleichen Monat neue Feindseligkeiten mit Frankreich ausbrachen ubernahm Maximilian die Leitung des in den nachsten Jahren allerdings unentschieden verlaufenden Abwehrkampfes gegen Ludwig XI Da die Generalstande wenig Geld zur Verfugung stellten und von Seiten des Heiligen Romischen Reichs keine Unterstutzung erfolgte musste Maria Familiensilber zwecks Anwerbung von Truppen verkaufen Im Juli 1478 erreichte Maximilian den Abschluss eines einjahrigen Waffenstillstands Am 22 Juli nach anderen Angaben 22 Juni desselben Jahres brachte die burgundische Herzogin dann im Prinsenhof zu Brugge einen Sohn Philipp den Schonen zur Welt Erst kurz nach dessen Taufe kam Maximilian zu seiner Familie zuruck Zur Verteidigung ihres Reiches gegenuber der weiterhin schwelenden franzosischen Bedrohung suchten Maria und ihr Gatte ein Stehendes Heer aufzustellen Am 19 Marz 1479 bewilligten ihnen die in Antwerpen versammelten Generalstande die Finanzmittel zur Aushebung von 27 400 flamischen und brabantischen Milizionaren sowie 825 lanzentragenden Kavalleristen Im August 1479 besiegte Maximilian die von Philippe de Crevecœur angefuhrten franzosischen Streitkrafte in der Schlacht bei Guinegate Damals wurden die niederlandischen Streitkrafte entlassen da die zu ihrer Bezahlung zur Verfugung gestellten Gelder zu Ende gingen Als Ludwig XI nicht lange danach Luxemburg attackierte lehnten die Generalstande eine finanzielle Unterstutzung fur Maximilian ab und auch das Heilige Romische Reich war gemass einem Beschluss auf dem Nurnberger Reichstag Oktober 1479 zu keiner Hilfe bereit so dass Maria zur Bestreitung der Heereskosten ihre Gemaldesammlung zu verkaufen hatte Im folgenden Winter kam es zu keinen Kampfhandlungen und Maximilian war in Brussel anwesend als seine Gattin am 10 Januar 1480 ihre Tochter Margarete gebar Im August 1480 vereinbarten Marias Gatte und Ludwig XI einen Waffenstillstand als Vorstufe zu Friedensgesprachen Wiederum in Maximilians Absenz kam am 2 September 1481 in Brussel ein drittes Kind Marias zur Welt das nach seinem Taufpaten dem Herzog von Bretagne den Namen Franz erhielt es starb bereits knapp vier Monate spater 19 Tod Bearbeiten nbsp Maria von Burgund auf der Jagd vom Tod verfolgt 20 nbsp Sarkophag Marias von BurgundEnde 1481 und Anfang 1482 bereisten Maria von Burgund und ihr Gatte den Hennegau und begaben sich daraufhin nach Valenciennes Die Garnisonen von Saint Quentin und Guise welcher Stadte sich Ludwig XI bemachtigt hatte fielen in das unweit des Aufenthaltsorts des Herzogspaars gelegene Cambresis ein verbrannten Le Cateau Cambresis und zogen sich wieder zuruck Maximilian und Maria verliessen das verheerte Kriegsgebiet und zogen mit ihrem Hofstaat nach Brugge ihre Kinder hatten sie in der Obhut der Genter zuruckgelassen Nachdem Maria noch am 10 Februar 1482 ihren Gatten bei einem von ihm veranstalteten grossen Lanzenstechen angefeuert hatte sturzte sie obwohl eine geubte Reiterin am folgenden 6 Marz wahrend einer Beizjagd von ihrem uber einen Baumstrunk gestolperten Pferd und versank in Bewusstlosigkeit Sie behauptete gegenuber ihrem Gemahl als sie zu sich kam es sei ihr nicht viel passiert anscheinend hatte sie noch keine grosseren Schmerzen In den Prinsenhof zu Brugge gebracht bekam die moglicherweise am Anfang einer neuen Schwangerschaft stehende Herzogin jedoch bald Unterleibsschmerzen und starkes Fieber Von den Rittern des Ordens vom Goldenen Vlies erbat sie ritterliche Treue gegenuber ihrem Gatten In ihrem Testament bestimmte sie ihre Kinder zu Universalerben und Maximilian sollte solange ihr Sohn Philipp unmundig war fur ihn die Regentschaft fuhren In Anwesenheit ihres Gemahls ihrer Kinder und der Ordensritter starb sie am 27 Marz 1482 im Alter von nur 25 Jahren an den Folgen des Reitunfalls Maria hatte als eine der schonsten Frauen ihrer Zeit gegolten und Maximilian soll ihren Tod zeitlebens nicht recht verwunden haben Nach der offentlichen Aufbahrung von Marias Leichnam fand am 3 April 1482 ihre Beisetzung in der Liebfrauenkirche in Brugge statt 1502 erhielt ihr Sarg einen neuen Standort unterhalb eines von Pierre de Beckere geschaffenen prachtigen Monuments Im Gefolge der Unruhen nach der Franzosischen Revolution kam es zur erneuten Umbettung ihrer Gebeine 1806 wurden ihre sterblichen Uberreste sowie jene ihres Vaters in ein einfaches Grab der Lanchals Kapelle uberfuhrt 21 Mit Marias Tod fiel ihr Erbe an das Haus Habsburg was zu zwei Jahrhunderte wahrenden schweren Konflikten mit Frankreich fuhren sollte Ihr Nachfolger in den Niederlanden wurde ihr Sohn Philipp der Schone Im Sarkophag Marias der in der Liebfrauenkirche in Brugge steht wurde nach dem Tod Maximilians I auch dessen Herz beigesetzt 22 Eine Statue Marias gehort zu den 28 Bronzefiguren die am Grabmal Kaiser Maximilians I in der Innsbrucker Hofkirche stehen Nachkommen BearbeitenMaria von Burgund heiratete am 19 August 1477 den spateren Kaiser Maximilian I Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor Philipp I der Schone 22 Juli 1478 25 September 1506 Konig von Kastilien 1496 Johanna von Kastilien 1479 1555 Margarete von Osterreich 10 Januar 1480 1 Dezember 1530 Statthalterin der habsburgischen Niederlande 1497 Johann von Aragon und Kastilien 1478 1497 Furst von Asturien 1501 Philibert II 1480 1504 Herzog von SavoyenFranz 2 September 1481 26 Dezember 1481 Vorfahren Bearbeiten Johann Ohnefurcht 1371 1419 Philipp III Burgund 1396 1467 Margarete von Bayern 1363 1423 Karl der Kuhne 1433 1477 Johann I Portugal 1357 1433 Isabel de Portugal 1397 1471 Philippa of Lancaster 1360 1415 Maria von Burgund 1457 1482 Jean I de Bourbon 1381 1434 Charles I de Bourbon 1401 1456 Maria Auvergne 1367 1434 Isabelle de Bourbon 1437 1465 Johann Ohnefurcht 1371 1419 Agnes von Burgund 1407 1476 Margarete von Bayern 1363 1423 Literatur BearbeitenThea Leitner Habsburgs Goldene Braute Durch Mitgift zur Macht Piper Munchen 2005 ISBN 3 492 23525 5 Ernst Munch Maria von Burgund nebst dem Leben ihrer Stiefmutter Margarethe von York 2 Bde Brockhaus Leipzig 1832 Carl Vossen Maria von Burgund Des Hauses Habsburg Kronjuwel Seewald Verlag Stuttgart 1982 ISBN 3 512 00636 1 Karl Theodor Wenzelburger Maria von Burgund In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 20 Duncker amp Humblot Leipzig 1884 S 366 f Inge Wiesflecker Friedhuber Maria Herzogin von Burgund In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 188 f Digitalisat Constantin von Wurzbach Maria von Burgund Kaiserin Nr 196 In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 7 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1861 S 15 18 Digitalisat Nancy L Locklin Mary of Burgundy In Anne Commire Hrsg Women in World History Bd 10 2001 ISBN 0 7876 4069 7 S 531 537 Emile de Borchgrave Marie de Bourgogne In Biographie Nationale de Belgique Bd 13 1894 95 Sp 685 694 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria von Burgund Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Galerie mit ausgewahlten Abbildungen unter Wikimedia Commons nbsp Wikisource Maria von Burgund Quellen und Volltexte Tripota Trierer Portratdatenbank Burgund Maria und Maximilian Guldengroschen entstanden anlasslich der Vermahlung Maximilians von Osterreich mit Maria von Burgund 1477 In Objekt Nr 18217863 Munzkabinett Berlin 25 Marz 2019 abgerufen am 3 April 2020 Gunther Haller Aus einer arrangierten Ehe wird Liebe In Die Presse 28 Februar 2019 abgerufen am 20 Januar 2020 The tomb of Mary of Burgundy in Bruges engl Abyss of Time Blog auf Blogger com Stephan Gruber Burgund erheiraten Maximilian I und Maria von Burgund Maximilian I setzte den Auftakt zur legendar gewordenen habsburgischen Heiratspolitik In Die Welt der Habsburger Schloss Schonbrunn Kultur und Betriebsges m b H Wien abgerufen am 3 April 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Thea Leitner Habsburgs Goldene Braute Piper 2 Auflage Munchen Mai 2003 ISBN 3 492 23525 5 S 9 20 Nancy L Locklin Women in World History Bd 10 S 531 534 Nach Petra Ehms Schnock Der Tag von Trier 1473 und die Grenzen des Reiches Friedrich III Karl der Kuhne und die Kurfursten In Sonja Dunnebeil Christine Ottner Hrsg Aussenpolitisches Handeln im spaten Mittelalter Akteure und Ziele Forschungen zur Kaiser und Papstgeschichte des Mittelalters Beihefte zu J F Bohmer Regesta Imperii 27 Koln Weimar Wien Bohlau 2007 S 143 159 durfte Karl der Kuhne nicht nur den Kaiser sondern vor allem die Kur und Reichsfursten ebenfalls irritiert haben Nach Sonja Dunnebeil Handelsobjekt Erbtochter Zu den Verhandlungen uber die Heirat Marias von Burgund In Sonja Dunnebeil Christine Ottner Hrsg Aussenpolitisches Handeln im spaten Mittelalter Akteure und Ziele Forschungen zur Kaiser und Papstgeschichte des Mittelalters Beihefte zu J F Bohmer Regesta Imperii 27 Koln Weimar Wien Bohlau 2007 S 159 184 wurden diese Verhandlungen uber Diplomaten des Kaisers weitergefuhrt dieser hat den Herzog nach Trier nicht mehr personlich getroffen Thea Leitner Habsburgs Goldene Braute S 20 30 Thea Leitner Habsburgs Goldene Braute S 30f Thea Leitner Habsburgs Goldene Braute S 31f Joseph Calmette Die grossen Herzoge von Burgund Originalausgabe Paris 1949 dt Diederichs Munchen 1996 ISBN 3 424 01312 9 S 345f Joachim Ehlers Geschichte Frankreichs im Mittelalter Darmstadt 2009 ISBN 978 3 89678 668 5 S 373 Michael Erbe Belgien Niederlande Luxemburg Kohlhammer Stuttgart 1993 ISBN 3 17 010976 6 S 77 Thea Leitner Habsburgs Goldene Braute S 33 Thea Leitner Habsburgs Goldene Braute S 33f Nancy L Locklin Women in World History Bd 10 S 535 Emile de Borchgrave Biographie nationale de Belgique Bd 13 Sp 687 Marie duchesse de Bourgogne in Nouvelle biographie generale Bd 33 1860 Sp 725 a b Thea Leitner Habsburgs Goldene Braute S 32f Thea Leitner Habsburgs Goldene Braute S 34f Emile de Borchgrave Biographie nationale de Belgique Bd 13 Sp 687f Marie duchesse de Bourgogne in Nouvelle biographie generale Bd 33 Sp 725f Thea Leitner Habsburgs Goldene Braute S 35 Nach neuerer Sekundarliteratur fungierte der Geistliche Georg Hessler 1427 1482 als Stellvertreter fur Maximilian Vgl Sonja Dunnebeil Handelsobjekt Erbtochter Zu den Verhandlungen uber die Verheiratung Marias von Burgund In Sonja Dunnebeil Christine Ottner Aussenpolitisches Handeln im ausgehenden Mittelalter Akteure und Ziele Forschungen zur Kaiser und Papstgeschichte des Mittelalters Beihefte zu J F Bohmer Regesta Imperii Band 27 Bohlau Wien Koln Weimar 2007 S 175 online Thea Leitner Habsburgs Goldene Braute S 35 44 Emile de Borchgrave Biographie nationale de Belgique Bd 13 Sp 689f Thea Leitner Habsburgs Goldene Braute S 44 51 Emile de Borchgrave Biographie nationale de Belgique Bd 13 Sp 690ff Miniatur Die drei Lebenden und Toten aus dem Berliner Stundenbuch der Maria von Burgund und Maximilians 1480 82 Kupferstichkabinett Berlin Hs 78 B 12 fol 220v Beschreibung der Miniatur im Graphikportal des Kupferstichkabinetts Berlin abgerufen am 3 Februar 2020 Siehe auch Artikel uber das Berliner Stundenbuch der Maria von Burgund und Kaiser Maximilians PDF 4 2 MB Im Journal fur Kunstgeschichte 3 1999 Heft 4 Hrsg HEIJOURNALS Heidelberger OJS Journals S 364 abgerufen am 23 Januar 2020 und WP Artikel Die drei Lebenden und die drei Toten Thea Leitner Habsburgs Goldene Braute S 51ff Emile de Borchgrave Biographie nationale de Belgique Bd 13 Sp 692f Nancy L Locklin Women in World History Bd 10 S 536f Richard Reifenscheid Die Habsburger Von Rudolf I bis Karl I Wien 1994 S 95 VorgangerAmtNachfolgerKarl der KuhneHerzogin von Burgund 1477 1482franzosische KrondomaneKarl der KuhneHerzogin von Luxemburg 1477 1482Wilhelm II von SachsenKarl der KuhneHerzogin von BrabantHerzogin von LimburgMarkgrafin von Antwerpen 1477 1482Philipp I Karl der KuhneGrafin von Charolais 1477 1482Philipp I Karl der KuhneGrafin von FlandernGrafin von ArtoisPfalzgrafin von Burgund 1477 1482Philipp I Karl der KuhneGrafin von HollandGrafin von SeelandGrafin von HennegauGrafin in Friesland 1477 1482Philipp I Adolf von EgmondHerzogin von GeldernGrafin von Zutphen 1477 1482Philipp I Normdaten Person GND 11857776X lobid OGND AKS LCCN n79041983 VIAF 264440015 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Maria von BurgundKURZBESCHREIBUNG Herzogin von BurgundGEBURTSDATUM 13 Februar 1457GEBURTSORT BrusselSTERBEDATUM 27 Marz 1482STERBEORT Brugge Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria von Burgund amp oldid 234128509