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Dieser Artikel behandelt den Herren von Ravenstein zu anderen Personen dieses Namens siehe Adolf von Kleve Begriffsklarung Adolf von Kleve 28 Juni 1425 18 September 1492 in Oostburg Zeeland war ein einflussreicher Adliger am burgundischen Herzogshof Zum engsten Kreis der Hofadels gehorend fungierte Adolf in der Zeit vom Juli 1475 bis 1477 als herzoglicher Generalstatthalter der Burgundischen Niederlande und ubernahm nach dem Tod Marias von Burgund ab Marz 1483 fur ihren seinerzeit noch unmundigen Sohn und Nachfolger Philipp den Schonen die Regentschaft im Herzogtum Portrat Adolfs von Kleve vom Meister der Furstenbildnisse um 1485 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kindheit und Jugend 1 2 Erbschaft und Aufstieg am Herzogshof 1 3 Generalstatthalter und Regentschaft 2 Ehen und Nachkommen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKindheit und Jugend Bearbeiten Adolf kam als sechstes Kind und damit jungster Sohn des Klever Herzogs Adolf I und seiner zweiten Frau Maria von Burgund zur Welt Durch seine Mutter war er Neffe des burgundischen Herzogs Philipp des Guten an dessen Hof er gemeinsam mit seinem alteren Bruder Johann aufwuchs und erzogen wurde Zunachst war er fur eine kirchliche Laufbahn vorgesehen weshalb Philipp der Gute 1446 die Ernennung Adolfs zum Erzbischof von Koln durch Eugen IV bewirkte Der Papst versuchte auf diese Weise den Erzbischof Dietrich II von Moers seines Amtes zu entheben und damit die Soester Fehde zu beenden Dieses Vorhaben scheiterte jedoch und die Ernennung Adolfs blieb ohne jegliche Auswirkungen Erbschaft und Aufstieg am Herzogshof Bearbeiten nbsp Wappen des Adolf von Kleve Mark mit der Collane des Ordens vom Goldenen VliesNach dem Tod seines Vaters erhielt Adolf 1450 gemass der testamentarisch verfugten Erbteilung neben einer finanziellen Abfindung die brabantischen Lehen Ravenstein Herpen und Uden sowie eine Anwartschaft auf die Herrschaft Winnendahl die aus der Mitgift seiner Mutter stammte Im Gegenzug musste er dafur auf das Herzogtum Kleve und die Grafschaft Mark verzichten Die Herrschaft in Ravenstein konnte er jedoch erst 1463 nach dem Tod seiner Mutter diejenige in Winnendahl sogar erst 1473 antreten Dort liess er das Schloss Wijnendale zu seiner reprasentativen Hauptresidenz ausbauen Ab 1443 nahm Adolf an allen grossen Kriegszugen des burgundischen Herzogs teil und unterstutzte ihn auch 1453 in der Schlacht bei Gavere gegen die aufstandischen Genter Fur seine Loyalitat und Verdienste wurde er 1456 in Den Haag als Ritter in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen Seitdem liess er auch sein Wappen mit der Collane des angesehenen Ordens zieren Am 6 Mai 1453 heiratete Adolf Beatrix von Portugal eine Tochter Peters von Portugal des Herzogs von Coimbra und damit Enkelin des portugiesischen Konigs Johann I Sie brachte neben einer jahrlichen Apanage von 25 000 Kronen auch die Herrschaft Dreischor in Zeeland als Mitgift in die Ehe Generalstatthalter und Regentschaft Bearbeiten Im Heer Karls des Kuhnen zog Adolf 1465 im Guerre du Bien Public deutsch Krieg fur das Allgemeinwohl gegen den franzosischen Konig Ludwig XI und beteiligte sich als einer der fuhrenden Hauptleute in der Zeit von 1466 bis 1468 auch an Karls Kriegszugen gegen Aufstande in Luttich und Dinant Als Dank dafur setzte ihn Karl schliesslich als Statthalter in Arras ein nbsp Portrat Adolfs von Kleve eines anonymen Malers vor 15001470 heiratete Adolf in zweiter Ehe Anna von Burgund eine illegitime Tochter Herzog Philipps des Guten Er war mittlerweile zu einem der einflussreichsten und angesehensten Mitglieder am burgundischen Hof aufgestiegen weswegen ihn Herzog Karl am 22 Juni 1475 fur die Zeit seiner Abwesenheit wahrend des Feldzuges gegen Lothringen zum Generalstatthalter der Burgundischen Niederlande ernannte Nach Karls Tod bestatigte seine Tochter und Nachfolgerin Maria Adolf am 28 Januar 1477 als Regent uber alle burgundischen Lande 1 und ernannte ihn daruber hinaus am 7 Juli des gleichen Jahres zum Generalkapitan der von Frankreich bedrohten Grafschaft Hennegau Dieses Amt hatte er bis zum 6 August 1482 inne Wie sehr die neue Herzogin Adolf von Kleve vertraute zeigt sich auch daran dass sie ihn 1478 zum Paten fur ihr erstes Kind Philipp erwahlte Maria starb unerwartet 1482 nach einem Jagdunfall und ihr Mann Maximilian der spatere romisch deutsche Kaiser setzte im Juni 1483 einen Regentschaftsrat fur Philipp seinen noch unmundigen Sohn und Nachfolger Marias ein Zum Vorsitzenden ernannte er Adolf von Kleve der damit nominell die Regentschaft fur Philipp ausubte Zudem fungierte er ab 1485 gemeinsam mit Olivier de la Marche als Erzieher des Thronfolgers Maximilian loste den Rat jedoch schon im Oktober des gleichen Jahres wieder auf um die vormundschaftliche Regierung selbst auszuuben worauf Unruhen in den niederlandischen Besitzungen ausbrachen Adolf versuchte zwischen den Fronten zu vermitteln und konnte als Ergebnis seiner Bemuhungen am 28 Juni 1485 den Frieden von Sluis verbuchen Der Frieden war jedoch nur von kurzer Dauer Adolf stellte sich nachfolgend zeitweilig auf die Seite der aufruhrerischen Niederlander zu denen auch sein Sohn Philipp zahlte Maximilian klagte ihn deshalb im April 1491 der Rebellion an es kam jedoch zu keiner Verurteilung 1492 kampfte Adolf bereits wieder auf Habsburger Seite Er starb am 18 September in Oostburg 2 wahrend der letzten Tage einer Belagerung von Sluis Gemass seinem testamentarischen Wunsch wurde er nach Brussel uberfuhrt und im Oktober 3 in der Kirche des dortigen Dominikanerklosters begraben Seine zweite Frau Anna wurde nach ihrem Tod an seiner Seite bestattet Das Grabmal beider ist heute jedoch nicht mehr erhalten weil es 1695 von franzosischen Truppen Konig Ludwigs XIV zerstort wurde Ehen und Nachkommen BearbeitenIn erster Ehe heiratete Adolf am 6 Mai 1453 Beatrix von Portugal 1435 1462 Dieser Ehe entsprangen zwei Kinder Philipp 1456 1528 Herr zu Ravenstein Louise 1457 1458 Am 21 Juni 1470 ging Adolf eine zweite Ehe mit Anna von Burgund 1507 ein Diese Verbindung blieb kinderlos Literatur BearbeitenWillem P Blockmans Kleve Adolf von In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 5 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1991 ISBN 3 7608 8905 0 Sp 1214 Jules de Chestret de Haneffe Histoire de la Maison de la Marck y compris les Cleves de la seconde race D Cormaux Luttich 1898 S 47ff Jozef van Damme Adolf van Kleef en van der Mark heer van Ravenstein in dienst van de Bourgondische politiek 2 Bande KU Leuven 1967 Henny Gruneisen Adolf von Kleve und von der Mark In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 82 Digitalisat Karl Leopold Strauven Adolf von Kleve und von der Mark In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 329 f Raphael de Smedt Hrsg Les chevaliers de l ordre de la Toison d or au XVe siecle Notices bio bibliographiques Kieler Werkstucke Reihe D Nr 3 2 Auflage Peter Lang Frankfurt 2000 ISBN 3 631 36017 7 S 131 134 Malcolm Vale A Burgundian Funeral Ceremony Olivier de la Marche and the Obsequies of Adolf of Cleves Lord of Ravenstein In The English Historical Review Nr 443 September 1996 ISSN 0013 8266 S 920 938 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Adolf von Kleve Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Adolf von Kleve und von der Mark Herr zu Ravenstein und Wynnendael auf www heimat kleve deEinzelnachweise Bearbeiten H Gruneisen Adolf von Kleve und von der Mark S 82 M Vale A Burgundian Funeral Ceremony S 922 M Vale A Burgundian Funeral Ceremony S 926 VorgangerAmtNachfolgerJohann I Herr von Ravenstein und Wynendael 1450 1492PhillipNormdaten Person GND 132255952 lobid OGND AKS VIAF 67622435 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Adolf von KleveALTERNATIVNAMEN Adolf von der Mark Adolf von Kleve und der MarkKURZBESCHREIBUNG Generalstatthalter der Burgundischen Niederlande und Regent fur Philipp den Schonen Herr von Ravenstein und WynendaelGEBURTSDATUM 28 Juni 1425STERBEDATUM 18 September 1492STERBEORT Oostburg Zeeland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adolf von Kleve amp oldid 232393755