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Philipp Eberhard von Kleve Herr zu Ravenstein frz Philippe Duc de Cleves Comte de la Marcke Seigneur de Ravenstein 1456 in Le Quesnoy 28 Januar 1528 auf Schloss Wijnendale war ein niederlandisch burgundischer Adeliger Er diente Karl dem Kuhnen Maria von Burgund und Maximilian I Spater wurde er Anfuhrer der Aufstandischen gegen Maximilian Nach seiner Niederlage ging er nach Frankreich und wurde nach dem franzosischen Einfall in Italien Gouverneur in Mailand und Genua Eine militarische Expedition gegen die Osmanen scheiterte Daruber hinaus war er Kunstsammler und Forderer der Kultur Er verfasste selbst ein Lehrbuch uber das Kriegswesen Philipp von Kleve Mark Herr zu Ravenstein Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 In burgundischen Diensten 3 Aufstand gegen Maximilian I 4 In franzosischen Diensten 5 Mazen und Autor 6 Einzelnachweise 7 Werke 8 Literatur 9 WeblinksFamilie BearbeitenEr entstammte dem Haus Mark aus dem die Herzoge von Kleve stammten Er entstammte der Nebenlinie in der Herrschaft Ravenstein und war Sohn von Graf Adolf von Kleve Ravenstein und der Beatrix von Portugal Coimbra Er selbst heiratete 1485 Franziska von Luxemburg Die Ehe blieb kinderlos In burgundischen Diensten Bearbeiten nbsp Der burgundische Geschichtsschreiber Jean Molinet prasentiert sein Buch Philipp von KleveEr wuchs am Hof von Burgund in der Umgebung der ahnlich alten Maria von Burgund auf Im Jahr 1476 wurde er wahrend der Burgunderkriege zum Statthalter wahrend des Feldzugs nach Lothringen ernannt 1 Nach dem Tod Karls des Kuhnen kampfte er im Burgundischen Erbfolgekrieg 1477 1493 und im niederlandischen Krieg von 1477 bis 1485 auf der Seite von Maria von Burgund und Maximilian I Er kampfte in den ersten Jahren des Krieges mit wechselndem Erfolg gegen die eindringenden Franzosen Die Hoffnung selbst die Erbin zu heiraten hatte sich zerschlagen Ein Grund dafur war dass sein Vater Adolf als Generalstatthalter bei der Bevolkerung verhasst war 2 Nach dem Tod Marias von Burgund 1482 wurde er zum Mitglied des Regentschaftsrats fur Philipp den Schonen ernannt Er diente 1483 als Feldhauptmann Maximilians im Feldzug gegen Luttich 3 Nach dem zweiten Genter Aufstand 1485 hat er Maximilian bewogen nicht allzu streng gegen die Stadt vorzugehen 4 Zwischen 1485 und 1488 war er Admiral der Niederlande Er war einer der Hauptverantwortlichen fur die Niederlage in der Schlacht von Bethune 1487 5 Auch als es zum Aufstand der flandrischen Stadte gegen Maximilian kam blieb er diesem zunachst treu Als die aufstandischen Stadte Maximilian gefangen nahmen wurde er von Philipp den Schonen beauftragt ein weiteres Ausgreifen des Aufstandes zu verhindern und gegen die Rebellen vorzugehen Dies tat er mit Erfolg 6 Spater stellte sich Philipp sogar wenn auch widerwillig als Geisel zur Verfugung und erreichte so mit die Freilassung Maximilians 7 Aufstand gegen Maximilian I BearbeitenAls Maximilian 1488 sein Wort gegenuber den Stadten brach und militarisch gegen Gent und Brugge vorging geriet Philipp in einen Gewissenskonflikt Er schloss sich daraufhin den Aufstandischen an und wurde deren Anfuhrer Kaiser Friedrich III verhangte die Reichsacht uber Philipp 8 Anfangs war Philipp erfolgreich und eroberte im Bundnis mit Frankreich fast ganz Flandern und drang im September 1488 tief nach Brabant ein und besetzte Brussel und andere Stadte 9 Nachdem Maximilian 1489 Vertrage mit Frankreich und England geschlossen hatte musste er sich nach Sluis zuruckziehen Von dort aus fuhrte er vermutlich mit Unterstutzung Frankreichs einen See und Landkrieg gegen Maximilian Albrecht von Sachsen der Befehlshaber Maximilians ging erfolgreich gegen Flandern vor Philipp gelang es 1490 Brugge erneut zum Aufstand zu bewegen ohne dass dieser Erfolg von Dauer gewesen ware 10 In franzosischen Diensten BearbeitenNachdem er 1492 nach einer langen Belagerung durch Albrecht von Sachsen zur Aufgabe gezwungen wurde wurde er zunachst Ratgeber Philipp des Schonen um bald nach Frankreich an den Hof seines Vetters Ludwig XII zu gehen Im Jahr 1494 sprach ihn Maximilian von der Reichsacht los 11 Er folgte dem Konig nach Italien und wurde nach der Besetzung des Herzogtums Mailand und von Genua zum Vizekonig ernannt Er nahm seine Residenz in Genua Der Konig ernannte ihn zum Admiral der Konigreiche Neapel und Jerusalem und beauftragte ihn mit einer starken Flotte gegen die Osmanen zu kampfen Auf der Insel Lesbos belagerte er 1502 Mytilini musste das Unternehmen aber abbrechen weil er nicht genugend Unterstutzung von den verbundeten Venezianern und Spaniern erhielt Auf der Ruckreise erlitt er bei der Insel Kythira Schiffbruch Eine venezianische Galeere brachte ihn nach Tarent Auf dem Weg nach Genua erhielt er von Papst Alexander VI hohe Ehrungen Nach einer Zeit in Genua kehrte er zeitweise auf seine Besitzungen in den Niederlanden zuruck Ein Aufstand zwang ihn 1505 wieder nach Italien zu reisen Kurze Zeit spater legte er 1506 sein Amt als Vizekonig nieder Mazen und Autor BearbeitenNach einem kurzen Zwischenaufenthalt am franzosischen Hof kehrte er nach Burgund zuruck Die Statthalterin Margarete von Osterreich die fur den noch minderjahrigen Karl V die Regentschaft fuhrte erlaubte die Ruckkehr an den Hof Sein Wunsch Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies zu werden wurde ihm allerdings 1516 versagt Philipp lebte auf seinen Schlossern Wynendale und Ravenstein oder in seinen Palais in Brugge Gent oder im Hotel Ravenstein in Brussel Er sammelte Kunstwerke Bucher und Mobel Er beauftragte unter anderem den Meister des Altars von Beyghem Zu den wertvollsten Stucken gehort das Stundenbuch des Philipp von Kleve von 1485 Als Karl V seine Herrschaft antrat holte er Philipp zuruck an den Hof Dieser widmete dem Herzog sein Buch uber die Kriegsfuhrung zu Land und zur See Instructions de toutes manieres de guerroyer tant par terre que par mer Obwohl seine militarische Reputation gelitten hatte wurde das Werk von den Zeitgenossen durchaus geschatzt Uberliefert sind sieben Handschriften und ein erster Druck aus dem Jahr 1528 12 In den letzten Jahren lebte er vor allem auf Schloss Wynendale Dort starb er wahrend eines Festes Sein Erbe wurde Wilhelm von Kleve Einzelnachweise Bearbeiten Petra Ehm Burgund und das Reich spatmittelalterliche Aussenpolitik am Beispiel der Regierung Karls des Kuhnen 1465 1477 Munchen 2002 S 30 Hermann Wiesflecker Kaiser Maximilian I Bd 1 Wien 1971 S 123 Hermann Wiesflecker Kaiser Maximilian I Bd 1 Wien 1971 S 166 Hermann Wiesflecker Kaiser Maximilian I Bd 1 Wien 1971 S 177 Hermann Wiesflecker Kaiser Maximilian I Bd 1 Wien 1971 S 205 Hermann Wiesflecker Kaiser Maximilian I Bd 1 Wien 1971 S 214 Hermann Wiesflecker Kaiser Maximilian I Bd 1 Wien 1971 S 217 RI XIII H 7 n 764 in Regesta Imperii Online Abgerufen am 6 Februar 2013 Hermann Wiesflecker Kaiser Maximilian I Bd 1 Wien 1971 S 221 Hermann Wiesflecker Kaiser Maximilian I Bd 1 Wien 1971 S 225 RI XIV 1 n 953 in Regesta Imperii Online Abgerufen am 6 Februar 2013 Heribert Muller Rezension Jacques Paviot Philippe de Cleves seigneur de Ravenstein L instruction In Francia 25 1 1998 S 393ff Werke BearbeitenInstruction de toutes manieres de Guerroyer tant par terre que par mer Druck Paris 1558 Handschrift Suddeutschland 1562Literatur BearbeitenKarl Leopold Strauven Cleve Philipp Eberhard v In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 330 332 veraltet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Philipp von Kleve Ravenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien BiographieNormdaten Person GND 119539926 lobid OGND AKS LCCN no98129371 VIAF 150144 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Philipp von Kleve RavensteinKURZBESCHREIBUNG Militarperson in unterschiedlichen DienstenGEBURTSDATUM 1456GEBURTSORT Le QuesnoySTERBEDATUM 28 Januar 1528STERBEORT Schloss Wijnendale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp von Kleve Ravenstein amp oldid 231713450