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Die drei Lebenden und die drei Toten ist eine Legende die seit dem 11 Jahrhundert in vielen europaischen Landern in kleinen Variationen anzutreffen ist und das Zusammentreffen dreier Lebender mit drei Toten schildert Dabei variiert sowohl die Darstellung der Figuren als auch der Spruch der Toten an die Lebenden Der franzosische Typus zeigt in der Regel junge Edelleute und ihnen gegenuber drei Skelette bei der Jagd Im italienischen Typus hingegen fuhrt ein Einsiedler die Junglinge zu den in ihren Sargen liegenden Leichnamen Maria von Burgund und ihre zwei Begleiter auf der Beizjagd von drei Toten verfolgt 1 Der Ursprung des Spruches der Toten der die Nichtigkeit des Erdenlebens betont wird der arabischen Poesie zugeschrieben So lasst der arabische Dichter ʿAdi b Zayd als er mit dem Konig von Hira um 580 n Chr an Grabern vorbeiritt die Toten dem Konig zurufen 2 Wir waren was ihr seid Doch kommen wird die Zeit Und kommen wird sie euch geschwind wo ihr sein werdet was wir sind Das Motiv steht wie der Totentanz und der Triumph des Todes sinnbildlich fur das mittelalterliche Mahnwort Memento mori Eine gleichzeitige Darstellung der Topoi ist haufig so etwa im Fresko Triumph des Todes von Francesco Traini aus der Mitte des vierzehnten Jahrhunderts in der die drei Lebenden und die drei Toten abgebildet sind Auch im Totentanz von Kientzheim war die Legende integriert Fresko in der Kirche von Tuse Begegnung von drei berittenen und drei toten Konigen um 1460 80 Ein Fresko aus der Isefjordwerkstatt in der Kirche von Tuse Danemark aus dem 15 Jahrhundert zeigt drei berittene Konige auf der Jagd denen drei tote Konige begegnen welchen Maden und Wurmer entweichen Diesen sind jeweils Spruchbander zugeordnet Auf dem des ersten Toten steht Vos qui transitis n os t r i me m ores rogo sitis Ihr die ihr voruberzieht ich bitte euch Gedenkt unsrer auf dem des zweiten Quod sumus hoc eritis Was wir jetzt sind sollet ihr einmal werden und auf dem des dritten Fuimus aliquando quod estis Wir waren einmal das was ihr jetzt seid Uber ihren Kopfen liest man Heu qua n tus est noster dolor Ach wie gross ist unser Schmerz 3 4 Ein Fresko an der Nordwand der Ruine der Knockmoy Abbey in Irland ist die Darstellung der drei toten und der drei lebenden Konige mit der Untertitelung We have been as you are you shall be as we are Die drei toten Konige auch bekannt unter dem lateinischen Titel De Tribus Regibus Mortuis oder als Die drei lebenden und die drei Toten sind ein mittelenglisches Gedicht aus dem 15 Jahrhundert Es wird in der Handschrift MS Douce 302 gefunden und seine Urheberschaft wird mitunter dem Shropshire Priester John Audelay gest 1426 von Haughmond Abbey zugeschrieben In Deutschland sind Bilder dieser Legende unter anderem in der Badenweiler Pauluskirche der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Cham der Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt in Eriskirch der Kirche St Jodokus in Uberlingen und in der Heiligen Geist Kirche in Wismar erhalten in der Schweiz in der Kapelle St Eusebius in Breil Brigels und in der St Martin auf Kirchbuhl in Sempach 5 Literatur BearbeitenClaudio Galderisi und Jean Jacques Vincensi Hrsg Le Dit des trois morts et des trois vifs franzosisch Brepols Verlag Belgien Turnhout 2018 ISBN 978 2 503 57972 6 Helmut Tervooren und Johannes Spicker Hrsg Die Begegnung der drei Lebenden und der drei Toten Erich Schmidt Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 503 12205 9 Edition nach der maaslandischen und ripuarischen Uberlieferung Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Die drei Lebenden und die drei Toten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Willy Rotzler Drei Lebende und drei Tote 1955 Auf Online Plattform RDK Labor Abgerufen am 14 Februar 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Miniatur Die drei Lebenden und Toten aus dem Berliner Stundenbuch der Maria von Burgund und Maximilians 1480 82 Kupferstichkabinett Berlin Hs 78 B 12 fol 220v Beschreibung der Miniatur im Graphikportal des Kupferstichkabinetts Berlin abgerufen am 3 Februar 2020 Siehe auch Artikel uber das Berliner Stundenbuch der Maria von Burgund und Kaiser Maximilians PDF 4 2 MB Im Journal fur Kunstgeschichte 3 1999 Heft 4 Hrsg heijournals Heidelberger OJS Journals S 364 abgerufen am 23 Januar 2020 Karl Kunstle Die Legende der drei Lebenden und der drei Toten und der Totentanz Herdersche Verlagsbuchhandlung Freiburg im Breisgau 1908 Digitalisat PDF 25 8 MB abgerufen am 17 Januar 2014 Henrik Schovsbo Ubersetzung Sten Rasmussen Tuse Kirche Tuse Meninhedsrad Tuse 1997 Tuse Kirke PDF 6 2 MB In IV bind 1 1979 Side 587 617 Nationalmuseet Danmarks Kirker abgerufen am 2 Dezember 2012 Hans Georg Wehrens Der Totentanz im alemannischen Sprachraum Muos ich doch dran und weis nit wan Verlag Schnell amp Steiner Regensburg 2012 S 25ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die drei Lebenden und die drei Toten amp oldid 231212615