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Dieser Artikel behandelt die Kopfbedeckung zu anderen Bedeutungen siehe Hennin Begriffsklarung Der Hennin ˈenɛ frz wohl von niederlandisch henninck Hahn 1 auch Flandrische oder Burgundische Haube war in fast ganz Europa zwischen 1385 und 1483 eine Haube fur Frauen in spitzer oder stumpfer Kegelform Er konnte mit einem langen Schleier Flinder genannt dekoriert sein 2 Hennin mit Borte und SchleierIsabella von Portugal um 1450 Die Herzogin von Burgund tragt einen Doppelhennin mit Schleier Inhaltsverzeichnis 1 Aufbau 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAufbau BearbeitenDer Hennin war ein Gestell aus Pappe Messingdraht oder Fischbein das mit einem feinen Stoff uberzogen und mit einem mit Perlen besetzten oder gestickten Rand aus farbigem oder gemustertem Samt oder Tuch versehen war Dieses Gestell war entweder von einem Schleier oder mit gesteiftem in tiefe Falten gelegtem Leinen umgeben der vorne nur bis auf die Stirn hinten aber tief herabfiel Unten schloss der Hennin mit einer gestickten Borte ab uber die ab etwa 1460 ein breiter dunkler Samtstreifen gelegt wurde Die Haube wurde weit nach hinten gesetzt so dass moglichst nichts vom Haar sichtbar blieb Die Gestaltung des Hennin nahm im Laufe der Zeit abenteuerliche Formen an Edelfrauen brachten es auf Spitzenhauben bis zu einem Meter Hohe Burgersfrauen durften hingegen nicht uber 60 Zentimeter hinausgehen Aus der Mode kamen Hennins erst in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts Noch immer finden sich Nachfolger des Hennin in landlichen Trachten der Normandie Geschichte BearbeitenDer Hennin kam um 1385 in Frankreich in Mode vor allem aber in Burgund und Flandern Von hier verbreitete er sich in die Niederlande nach Italien und Deutschland Bereits die Markgrafin Mathilde von Canossa ist in einer zeitgenossischen Buchmalerei aus dem 12 Jahrhundert mit einem hohen kegelformigen Hut wie einem Hennin zu sehen Vorlaufer sind der etruskische Tutulus und der Tantur bei syrischen und libanesischen Frauen eine kegelformige Kopfbedeckung Auch die palastinensische und sudjemenitische Tracht kannte Spitzhute fur Frauen Die Kreuzfahrer brachten diese Kopfbedeckungen mit nach Europa Konigin Isabeau soll bei ihrer Hochzeit mit Karl VI von Frankreich einen aus Silber gefertigten Tantur getragen haben der hanin genannt wurde 2 nbsp Frau mit auffalliger Schmetterlingshaube ca 1460 1470 franzosische Buchmalerei Neben dem Hennin trugen europaische Frauen seit etwa 1370 auch die Hornerhaube spater auch Doppelhennin genannt Wurde uber dem Hennin ein doppelter steifer Leinenschleier gefaltet wird dies auch Schmetterlingshaube genannt 2 Siehe auch BearbeitenGuimpe RiseLiteratur BearbeitenHennin In Meyers Konversations Lexikon 4 Auflage Band 8 Verlag des Bibliographischen Instituts Leipzig Wien 1885 1892 S 383 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hennin Album mit Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Walther von Warburg Franzosisches Etymologisches Worterbuch Band 16 Zbinden Basel 1959 S 197 s v henninck a b c Ingrid Loschek Gundula Wolter Reclams Mode und Kostumlexikon 6 Auflage Reclam Stuttgart 2011 ISBN 978 3 15 010818 5 S 266 267 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hennin amp oldid 233261639