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Ferry de Clugny um 1430 in Autun 7 Oktober 1483 in Rom Kardinal und Bischof von Tournai war ein hochrangiger Staatsmann und Geistlicher im Dienste der Herzoge von Burgund Ferry de ClugnyEr wurde in Autun Burgund in einem angesehenen Haus geboren das die Marquisen von Montlyon und Raigny hervorbrachte Er war der alteste Sohn von Henri de Clugny Seigneur von Conforgien und Joursenvault einem Ratsmitglied von Jean sans Peur Herzog von Burgund und seiner Frau Pierrette Coullot 1 An der Universitat vom Bologna erwarb einen Doktortitel utroque iure Doktor beider Rechte sowohl im Zivil romischen als auch im Kirchenrecht Inhaltsverzeichnis 1 Stadtrat und Staatsmann im Burgund 2 Abte in commendam 3 Mazenatentum 4 Bischof von Tournai 5 Nach Rom 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksStadtrat und Staatsmann im Burgund BearbeitenNoch als junger Mann war er Mitglied des Grossen Rates von Philipp III dem regierenden Herzog von Burgund und Maitre des requets am herzoglichen Hof Auf Bitten des Herzogs als Vertreter des Klerus an der Niederschrift des Gewohnheitsrecht des Burgunds zu helfen wurde er stattdessen mehrmals als Botschafter entsandt insbesondere an Papst Callixtus III 1456 mit Geoffroy de Thoisy Seigneur de Mimeure und mit Herzog von Cleves zum Konzil von Mantua 1459 das von Papst Pius II einberufen wurde der einen Krieg gegen die Turken plante Clugny erhielt von Pius die Bestatigung des Vertrages von Arras 1435 und der Vertrage von Papst Eugen IV und seiner Nachfolger Herzog Philipp versprach ihm die erste der beiden Diozesen Autun oder Macon die frei werden sollten Er wurde am 2 Dezember 1459 Leutnant des Kanzlers von Burgund in der Diozese Autun und wurde zum Apostolischen Protonotar ernannt Er war einer der drei burgundischen Botschafter die im Januar 1465 in Melun zu Ludwig XI von Frankreich geschickt wurden Nach Philipps Tod wurde er vom neuen Herzog von Burgund Karl der Kuhne beauftragt den Frieden von Peronne 1468 mit Ludwig in Noyon wieder zu verhandeln und 1473 um den Vertrag von Senlis auszuhandeln Er leitete den Grossen Rat des Herzogs ab dem 29 Mai 1473 und wurde am folgenden 15 September zum Kanzler des Ordens vom Goldenen Vlieses ernannt Mit dem Tod Karls des Kuhnen am 5 Januar 1477 erhielt Maximilian das riesige burgundische Erbe durch das Erbrecht seiner Frau Bei der Machtubergabe an die Habsburger wurde Ferry de Clugny in seinen Amtern bestatigt darunter als Kanzler des Goldenen Vlieses 10 Dezember 1477 wo er den neuen Souveran des Ordens leitete und als Ratsmitglied Abte in commendam BearbeitenWie alle grossen Pralaten der Zeit hielt er mehrere Abte in commendam die ihn in seinen offiziellen Funktionen in einer seinem Rang entsprechenden Weise unterstutzten Diese Benefiziate fielen ihm nicht immer leicht Obwohl er 1467 vom Domkapitel zum Bischof von Cavaillon gewahlt wurde wurde die Wahl nie bestatigt und 1468 gelang es ihm nicht vom Kapitel von Amiens zum Dekan ernannt zu werden Spater war er Probst der Stiftskirche Saint Barthelemy de Bethune Kanon des Kathedralkapitels von Cambrai und Erzdiakon der Ardennes in Liege Mazenatentum Bearbeiten nbsp Verkundigung im Auftrag von Ferry de Clugny 1465 1470 von Hans Memling 2 Sein Mazenatentum muss von einer Handvoll Uberlebender bewertet werden Am 7 November 1465 erhielt er vom Domkapitel von Autun wo er ein Kanon war die Erlaubnis eine Kapelle zu bauen welche sein Grab werden sollte sie wird wegen der Fulle ihrer Vergoldung Chapelle Doree genannt Fur die Bemalung der Wande beauftragte er Pierre Spicre 3 Figuren von vier alttestamentlichen Patriarchen den vier Evangelisten und vier Kirchenlehrer darzustellen In der Verkundigung die Rogier van der Weyden oder einem seiner Schuler Hans Memling zugeschrieben wird befindet sich nun im Metropolitan Museum of Art Auf dem Teppich und in der Glasmalerei uber dem Kopf der Jungfrau befindet sich Ferry de Clugny s Wappen 4 auch dieses Bild muss von ihm in Auftrag gegeben worden sein 5 In Brugge beauftragte er die Buchmaler Loyset Liedet und Lievin van Latham mit einem reich bebilderten Pontifikal mit 95 Miniaturen und Rinceau Borduren 6 Er liess eine Folge von mindestens zehn frankoflamischen Wandteppichen von bekannten Frauen anfertigen die unter vielen Wappen auch seines und den Kardinalshut darstellen acht fragmentarische Uberreste die den Brand des Chateau de Thenisset 1791 uberlebten befinden sich heute im Museum of Fine Arts Boston 7 Bischof von Tournai BearbeitenZwischen 1410 und 1483 wurden vier Prasidenten des Grossen Rates von Burgund nacheinander Bischof von Tournai Jehan de Thoisy Jehan Chevrot Guillaume Fillastre und Ferry de Clugny Nach dem Tod von Fillastre wurde Clugny am 8 Oktober 1473 mit Zustimmung Ludwigs XI gewahlt dies war das Recht des Konigs er nahm diese Position am folgenden 22 Marz ein und besass die Diozese bis zu seinem Tod Im Januar 1484 taufte er in Brussel Marguerite Tochter von Erzherzog Maximilian dem spateren Kaiser des Heiligen Romischen Reiches und Maria von Burgund Nach Rom BearbeitenClugny wurde von Papst Paul II im Mai oder Juni 1471 heimlich zum Kardinal ernannt die Ernennung wurde wegen des unerwarteten Todes des Papstes nicht veroffentlicht In seiner Abwesenheit wurde er im Konsistorium vom 15 Mai 1480 offentlich zum Kardinalpriester ernannt Er kam mit seinem Haushalt zu dem auch der Komponist Marbrianus de Orto gehorte am 3 Juni 1482 aus Flandern in Rom an Am 10 Juni wurde er vom Papst empfangen der ihm den roten Kardinalshut ubergab Am 7 Oktober 1483 starb er plotzlich an einem Schlaganfall am nachsten Tag wurde er in der Kirche Santa Maria del Popolo begraben weit weg von der Clugny Kapelle die er in Autun vorbereitet hatte Einzelnachweise Bearbeiten Salvador Miranda Metropolitan Museum of art on line catalogue Abgerufen am 12 Februar 2021 Jacques Bacri Two Portraits by Pierre Spicre Band 9 Nr 4 Parnassus April 1937 S 24 28 S 27 Der Putz aus dem 18 Jahrhundert der die Wandmalereien bedeckte wurde kurzlich entfernt was die Zuschreibung an Spicre ermoglichte der eine Kapelle fur Clugny s Freund Kardinal Jean Rolin in Beaune dekoriert hatte Autour de Messeigneurs de Clugny Memento vom 31 Mai 2007 im Internet Archive Susie Nash A Fifteenth Century French Manuscript and an Unknown Painting by Robert Campin In The Burlington Magazine Band 137 Nr 1108 Juli 1995 S 428 437 S 436 Die Metropolitan Museum Webseite schreibt das Bild der Werkstatt von Rogier van der Weyden moglicherweise Hans Memling zu A De Schryver M Dynkmans and J Ruysschaert Hrsg Verkauft Sotheby Parke Bernet New York 13 Juli 1977 facsimile Le Pontifical du Cardinal Ferry de Clugny eveque de Tournai Vatikan 1989 Vicomte L de Varax Les tapisseries du Cardinal de Clugny In The Burlington Magazine for Connoisseurs Band 53 Nr 308 Lyon 1926 S 265 f vermerkt in Ella S Siple A New Wing for the Boston Museum In Bulletin of the Museum of Fine Arts Nr 27 November 1928 S 1 10 figs Literatur BearbeitenPycke J De Louis de la Tremoille a Ferry de Clugny cinq eveques tournaisiens au service des ducs de Bourgogne 1388 1483 In Les Grands siecles de Tournai 1989 S 209 238 Jose Ruysschaert La bibliotheque de Ferry de Clugny eveque de Tournai 1473 1483 Un siecle de recherches erudites In Memoires de la Societe Historique et Archeologique de Tournai Nr 6 1993 S 209 238 Marc Dykmans Clugny Ferry de in Lexikon des Mittelalters Band 2 1983 Sp 2171 Fortune Koller Au service de la Toison d or Les officiers Imprimerie G Lelotte Dison 1971 S 12f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ferry de Clugny Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Clugny Ferry de In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch Eintrag zu Ferry de Clugny auf catholic hierarchy org Autour de Messeigneurs de Clugny Archiviert vom Original am 31 Mai 2007 abgerufen am 12 Januar 2019 franzosisch Rogier van der Weyden Annunciation Archiviert vom Original am 12 Juli 2007 abgerufen am 12 Januar 2019 Jacques Bacri Two Portraits by Pierre Spicre Parnassus 10 Dezember 2015 abgerufen am 12 Januar 2019 englisch VorgangerAmtNachfolgerGuillaume Fillastre der JungereBischof von Tournai 1474 1483Schisma von TournaiNormdaten Person GND 118935720 lobid OGND AKS LCCN n91092969 VIAF 11488950 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Clugny Ferry deKURZBESCHREIBUNG Staatsmann und GeistlicherGEBURTSDATUM um 1430GEBURTSORT AutunSTERBEDATUM 7 Oktober 1483STERBEORT Rom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferry de Clugny amp oldid 231680397