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Die Herzogtumer Julich Kleve Berg waren ein Zusammenschluss der Herzogtumer Julich Kleve und Berg der Herrschaft Ravenstein sowie der westfalischen Grafschaften Mark und Ravensberg zu einer Personalunion Zwischen 1538 und 1543 gehorten auch das Herzogtum Geldern und die Grafschaft Zutphen fur einige Jahre in diesen Territorialstaatenverband Mit Beginn der markischen Herrschaft in den Territorien dienten zunachst die Schwanenburg in Kleve ab den 1520er Jahren Dusseldorf als gemeinsame Residenz Das Gebiet war ein Teil des Heiligen Romischen Reichs Wappen der Herzogtumer Julich Kleve Berg 1538 1543 oben Wappenfelder von Julich Geldern Kleve und Berg unten Wappenfelder von Mark Zutphen und RavensbergDas Territorium wurde von 1521 bis 1609 von Herzogen aus dem Haus der Grafen von der Mark regiert einer fruh abgespaltenen Seitenlinie der Grafen von Berg Die Herzogtumer Julich Kleve und Berg und die Grafschaften Mark und RavensbergDen Namen Julich Kleve Berg trug auch eine am 30 April 1815 gebildete preussische Provinz mit Sitz in Koln die bereits am 1 Januar 1822 mit der ebenfalls 1815 gebildeten Provinz Grossherzogtum Niederrhein mit Sitz in Koblenz zur Rheinprovinz vereinigt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Herrscher 2 1 Haus Mark 1521 1609 3 Konfessionelle Geschichte 4 Entwicklung nach 1609 5 Humanismus 6 Literatur 7 WeblinksVorgeschichte Bearbeiten1521 wurden die Lander Kleve Mark Herzogtum Kleve mit Ravenstein und der Grafschaft Mark und Julich Berg Ravensberg Herzogtumer Julich und Berg sowie Grafschaft Ravensberg vereinigt Der Vereinigung der Lander gingen die Kinderverlobung des sechsjahrigen Erbprinzen Johann von Kleve Mark und Ravensberg mit der funfjahrigen Erbprinzessin Maria von Julich Berg am 25 November 1496 auf Schloss Burg und ihre Eheschliessung am 1 Oktober 1510 in Dusseldorf als Klever Union voraus Ihre Vater Johann II von Kleve Mark und Wilhelm von Julich Berg konzipierten durch diese Verbindung ihrer Geschlechter einen grossen politischen Machtkomplex im Nordwesten des Alten Reichs Herrscher Bearbeiten nbsp Wilhelm V von Julich Kleve Berg ergibt sich Kaiser Karl V in Venlo historische Allegorie auf den Vertrag von Venlo mit dem der Dritte Geldrische Erbfolgekrieg 1543 beendet wurdeVon 1521 bis 1539 regierte Herzog Johann III Er verheiratete eine seiner Tochter Sibylle von Julich Kleve Berg nach Kursachsen Seine Tochter Anna von Kleve wurde fur sechs Monate von Januar bis Juli 1540 die Gemahlin von Henry VIII Tudor und damit englische Konigin 1539 folgte ihm Wilhelm V auf den Herzogsstuhl Wilhelm auch der Reiche genannt regierte bis 1543 auch das Herzogtum Geldern und die Grafschaft Zutphen die er nach dem Dritten Geldrischen Erbfolgekrieg 1543 im Vertrag von Venlo zu Gunsten des Habsburgers Karl V aufgeben musste Seine Regierungszeit die als Folge der Reformation im Zeichen konfessioneller Auseinandersetzungen stand endete mit seinem Tod im Jahre 1592 Bereits 1575 war Erbprinz Karl Friedrich 19 jahrig auf einer Grand Tour in Rom an den Blattern verstorben Daher musste der zweitgeborene Sohn der zum Regieren wenig befahigte Johann Wilhelm nach dem Tod Wilhelms die Herrschaft formell ubernehmen Die Regierung wurde zunachst durch seine erste Gattin Jakobe von Baden und die Hofrate ubernommen Jakobe blieb dabei jedoch glucklos und fiel schliesslich einem Mord zum Opfer Das nachfolgende Interregnum der herzoglichen Rate endete als Johann Wilhelms zweite Gattin Antonie von Lothringen die Regierungsgeschafte an sich zog Als der endgultig in geistige Umnachtung versunkene Johann Wilhelm 1609 kinderlos verstarb hinterliess er die Vereinigten Herzogtumer ohne eine Erbregelung getroffen zu haben Seine zahlreichen Schwager aus deutschen Furstenhausern und der Kaiser sowie der Konig von Frankreich versuchten ihre Interessen bzw Anspruche durchzusetzen es kam zum Julich Klevischen Erbfolgestreit 1609 1614 Diese Auseinandersetzung zwischen den Machten brachte fast die Spannungen zum Ausbruch die sich schon im Truchsessischen Krieg 1583 1588 ausgedruckt hatten und die sich dann im Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 noch vehementer entluden Haus Mark 1521 1609 Bearbeiten 1521 1539 Johann III 1539 1592 Wilhelm V 1592 1609 Johann WilhelmKonfessionelle Geschichte BearbeitenEine strikte Konfessionalisierung wie in anderen Territorien hat es in den Herzogtumern nicht gegeben Herzog Wilhelm V suchte einen offenkundig vom Humanismus des Erasmus von Rotterdam inspirierten Mittelweg via media zwischen den christlichen Blocken Die rheinischen Gebiete Julich und Kleve waren uberwiegend katholisch Berg gemischt mit hohem reformiertem Anteil und die westfalischen Gebiete Mark und Ravensberg waren uberwiegend lutherisch Doch gab es bedeutende Minderheiten der jeweils anderen Konfessionen Im Hinblick auf die Juden kam es unter Wilhelm V durch die Polizeiverordnung von 1554 zu einer antijudaistischen Verscharfung die sich so auswirkte dass die Juden die unter Johann III noch geduldet waren wenn sie einen gelen rink trugen fortan des Landes zu verweisen waren Entwicklung nach 1609 BearbeitenNach dem konfessionell aufgeladenen Julich Klevischen Erbfolgestreit in den sich zunachst sogar Konig Heinrich von Frankreich mit Waffengewalt einzuschalten gedachte fielen Kleve Mark und Ravensberg an den ehemals lutherischen zum Calvinismus konvertierten Markgrafen von Brandenburg und Kurfursten des Heiligen Romischen Reiches deutscher Nation Johann Sigismund aus dem Haus Hohenzollern Die Herzogtumer Julich Berg kamen an den zum Katholizismus ubergetretenen Herzog Wolfgang Wilhelm von Pfalz Neuburg aus dem Haus Wittelsbach Eine endgultige Erbteilung erfolgte erst 1666 im Vertrag von Kleve Humanismus BearbeitenSiehe Konrad Heresbach Johann Weyer Gerhard Mercator Johannes Corputius Stephanus Winandus Pighius Johann Ghogreff Johann von Vlatten Reiner Solenander Galenus Weyer Johannes MonheimLiteratur BearbeitenGuido de Werd Red Land im Mittelpunkt der Machte Die Herzogtumer Julich Kleve Berg 3 uberarbeitete Auflage Boss Kleve 1985 ISBN 3 922384 46 3 Ausstellungskatalog Christian Schulte Versuchte konfessionelle Neutralitat im Reformationszeitalter Die Herzogtumer Julich Kleve Berg unter Johann III und Wilhelm V und das Furstbistum Munster unter Wilhelm von Ketteler Lit Verlag Munster 1995 ISBN 3 8258 2684 8 Geschichte Bd 9 zugleich Diss Univ Munster Westfalen 1995 Kurtzer Gegrundter und Summarischer Bericht Von der Succession an den Gulischen Clevischen und Bergischen auch andern dazu gehorigen Landen Furstenthumben Graff unnd Herrschafften et c 1610 digitalisierte Ausgabe der Universitats und Landesbibliothek Dusseldorf Heribert Smolinsky Julich Kleve Berg PDF Datei Sonderdrucke aus der Albert Ludwigs Universitat Freiburg Originalbeitrag erschienen in Anton Schindling Hrsg Die Territorien des Reichs im Zeitalter der Reformation und Konfessionalisierung Land und Konfession 1500 1600 Band 3 Der Nordwesten Aschendorff Verlag Munster 1991 S 86 106 Weblinks BearbeitenRechtsordnung 1582 Faksimile Edikte von Julich Kleve Berg Grossherzogtum Berg 1475 1815 Slg Scotti online Genealogische MaterialienTerritorien der Vereinigten Herzogtumer Julich Kleve und Berg unter der Herrschaft des Hauses Mark Grafschaft Mark vor 1198 Herzogtum Kleve 1368 Herrschaft Ravenstein 1368 1528 Herzogtum Julich 1511 Herzogtum Berg 1511 Grafschaft Ravensberg 1511 Herzogtum Geldern 1538 1543 Grafschaft Zutphen 1538 1543 Normdaten Geografikum GND 5265633 0 lobid OGND AKS LCCN n2003031361 VIAF 124032754 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Vereinigte Herzogtumer Julich Kleve Berg amp oldid 236736439