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Dieser Artikel beschreibt den Kolner Erzbischof Walram Zu Graf Walram von Julich 1297 siehe Walram Julich Walram von Julich um 1304 14 August 1349 in Paris war von 1332 bis 1349 Erzbischof von Koln Im Dom begraben Walram von Julich Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Dombau 3 Trivia 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWalram war einer der jungeren Sohne von Graf Gerhard V von Julich und dessen zweiter Ehefrau Elisabeth von Brabant Aarschot Von 1316 bis 1330 studierte er in Orleans und in Paris Seit 1327 war er Domherr in Koln und Propst in Maastricht Walrams Bruder Graf Wilhelm V von Julich wandte zur Wahl seines Bruders enorme Geldsummen auf die Walram bis zu seinem Tode nicht ganzlich zuruckzahlen konnte Obwohl das Domkapitel bereits den frankreichfreundlichen Bischof von Luttich Adolf II postuliert hatte gelang es dem Grafen von Julich seinen Bruder durchzusetzen Walram wurde so am 27 Januar 1332 auch durch Unterstutzung von Papst Johannes XXII der neue Erzbischof von Koln nbsp Wappen der Grafen von JulichZu diesem Zeitpunkt lebte Walram von Julich noch in Frankreich Sein neues Amt verdankte er weniger seiner wissenschaftlichen Bildung als seiner hohen Geburt und der Durchsetzungskraft seines Bruders Die seit einem Jahrzehnt schwelenden Spannungen zwischen dem Erzbistum Koln und der Grafschaft Julich wurden in der Regierungszeit Walrams abgebaut und ein abgestimmtes Handeln der beiden Staaten konnte erreicht werden wobei jedoch Graf Wilhelm V der bestimmende Partner war Am Niederrhein herrschte so Frieden der den Beginn der Amtszeit des Erzbischofs begunstigte In Westfalen jedoch war das Erzstift in schwere Fehden mit den Grafen von der Mark verwickelt Die Ruhe am Rhein erlaubte Walram 1345 seine Krafte zu konzentrieren und die Grafschaft Mark als politische Grosse zeitweilig auszuschalten Doch die Herrscher des sudlichen Westfalen hatten weitreichende Beziehungen speziell familiarer Art so dass die Situation bald eskalierte In den Jahren 1347 und 1349 konnte jedoch durch Vermittlung ein Friedensvertrag ausgehandelt werden Die erhebliche Aufrustung hatte die Finanzen Kurkolns dermassen strapaziert dass das Domkapitel jetzt seine Mitherrschaftsrechte aktivierte und den Erzbischof fur zukunftige Entscheidungen an seine Zustimmung band Die Beschneidung seiner Machtvollkommenheit vielleicht auch die Einsicht in seine personliche Schwache bewogen den Erzbischof 1347 zum Ruckzug aus den Alltagsgeschaften der Regierung Die Fuhrung der Finanzen spater auch weitere Kompetenzen uberliess er dem Ritter Reinhard von Schonau Walram konnte jedoch auch Erfolge vorweisen Seine Stimme zur Wahl von Karl IV liess er sich mit Konzessionen und Geld abgewinnen mit denen er Gebiete zur Abrundung des Kurfurstentums erwarb Als Auftraggeber von Kunstwerken trat Walram von Julich mit einem Fensterensemble von drei Lanzettfenstern hervor die er fur das von seiner Grossmutter mitgestiftete Kolner Frauenkloster St Clara stiftete Auf dem Fenster ist er neben seiner Grossmutter als kniender Stifter dargestellt 1 1349 trat er mit einem kleinen Gefolge eine Reise nach Frankreich an angeblich um dem Erzstift eine teure Hofhaltung zu ersparen Dabei verstarb er am 14 August 1349 in Paris Sein Leichnam wurde nach Koln uberfuhrt und er fand seine letzte Ruhe im Chor des Kolner Doms Dombau Bearbeiten nbsp Tradition als Grablege Hochgrab Walrams in der MichaelskapelleZur Regierungszeit Walrams begann die Domfabrik damit Lang und Querhaus des Kolner Domes zu errichten Dazu wurde die bis dahin noch genutzte westliche Halfte des Alten Hildebold Doms vollstandig abgetragen Mit dem Neubau des Langhauses trafen die Bauherren unter Leitung Walrams zwei wesentliche Grundsatzentscheidungen sie planten die Kathedrale insgesamt funfschiffig und setzten den hochgotischen Baustil wie er fur den Hochchor gestaltet worden war auch fur die weiteren Bauabschnitte fort 2 Beides war fur die mittelalterliche Baugeschichte eine aussergewohnliche Wahl Die franzosischen Kathedralen die der Planung des Kolner Domes als Beispiel dienten waren alle dreischiffig gebaut worden Der unveranderte Fortbau einer gotischen Kathedrale im Stile der Vorvater ist ganzlich ohne Beispiel ublich war es die Arbeiten jedes Bauabschnitts in der jeweils aktualisierten Bauform neu zu planen 3 Um seine Vorstellung durchsetzen zu konnen hatte Walram einen gesonderten Administrator Notarius Fabricae fur die Domfabrik eingesetzt und damit die Aufsicht uber die Bauorganisation direkt an sich gezogen 4 Es ist daruber spekuliert worden dass auch die Zweitverglasung der Kranzkapellen von Walram initiiert worden ist obwohl die einzig ubermittelte Nachricht seinen Vorganger Heinrich von Virneburg als Stifter einzelner Fenster benennt 5 Nach seinem Tod wurde Walram in der Michaelskapelle der letzten freien Kapelle des Kapellenkranzes bestattet Das erst begrundete die Tradition den Dom als Grablege fur die Kolner Erzbischofe zu nutzen 6 Trivia BearbeitenSeit 1933 erinnert eine Strasse in Friesdorf nahe dem von ihm gestifteten Hochkreuz an Walram von Julich 7 Bis zu den Sommerferien 2015 gab es in Menden Sauerland das Walram Gymnasium an der Walramstrasse Weblinks Bearbeiten nbsp Portal Kolner Dom Was Wikipedia vom Dom weissLiteratur BearbeitenWilhelm Janssen Walram von Julich 1304 1349 In Rheinische Lebensbilder Bd 4 Dusseldorf u a 1970 Koln 1980 2 Aufl S 37 56 Hermann Keussen Walram von Julich In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 40 Duncker amp Humblot Leipzig 1896 S 773 f Einzelnachweise Bearbeiten Gotz J Pfeiffer Das Glasmalerei Ensemble aus der Sammlung Oppenheim Eine Stiftung des Erzbischofs Walram von Julich an das Kolner Kloster St Clara in Jahrbuch der Berliner Museen Neue Folge L 2008 S 25 34 Rudiger Marco Booz Kolner Dom die vollkommene Kathedrale Petersberg 2022 S 74 S 84f Johann Josef Boker Michael von Savoyen und der Fassadenriss des Kolner Domes Koln 2018 S 37 S 58 Wolfgang Scholler Die Kolner Domfabrik im 13 und 14 Jahrhundert in Kolner Domblatt 53 1988 S 75 94 hier S 88 Rudiger Becksmann Bildfenster fur Pilger Zur Rekonstruktion der Zweitverglasung der Chorkapellen des Kolner Domes unter Erzbischof Walram von Julich 1332 1349 In Kolner Domblatt 67 2002 S 137 194 hier S 179f Wolfgang Georgi Die Grablegen der Erzbischofe von Koln im Mittelalter in Dombau und Theologie im mittelalterlichen Koln Festschrift zur 750 Jahrfeier der Grundsteinlegung des Kolner Domes und zum 65 Geburtstag von Joachim Kardinal Meisner Studien zum Kolner Dom Band 6 Koln 1998 S 233 266 hier S 262f Walramstrasse im Bonner StrassenkatasterVorgangerAmtNachfolgerHeinrich II von VirneburgErzbischof von Koln 1332 1349Wilhelm von GennepNormdaten Person GND 139141367 lobid OGND AKS VIAF 100444785 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Walram von JulichALTERNATIVNAMEN Walram von KolnKURZBESCHREIBUNG Erzbischof von KolnGEBURTSDATUM um 1304STERBEDATUM 14 August 1349STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Walram von Julich amp oldid 230091850